Das Kind meines Freundes und ich

Hi und grüß Euch ,

ich habe mich gerade erst hier angemeldet. Beim Surfen bin ich auf dieses Forum gestoßen.

Ich bin fast Mitte 40 und mit meinem Freund seit 1/2 Jahr zusammen. Er hat auch noch eine kleine Tochter (7). Ich komme sehr gut mit ihr zurecht, ich mag sie und sie mag mich. Also könnte alles in schönster Ordnung sein. Ist es aber nicht - jedenfalls nicht für mich. Mein Freund hat seine Tochter alle 14 Tage am Wochenende. Vor diesen Wochenenden graust es mir inzwischen, was ich allerdings überspiele. Nach so einem Wochenende bin ich ausgelaugt, total geschafft und zwischendurch sehne ich mich eigentlich nur in meine eigenen vier Wände.

Für mich ist klar, dass diese Wochenenden in erster Linie der Tochter gehören. Das ist auch nicht das Problem. Aber - obwohl ich auch eigene Kinder großgezogen habe - fühle ich mich überfordert. An diesen Tagen ist meine einzige Beschäftigung Spielen, Spielen, Spielen. Das Mädchen hängt sich regelrecht an mich. "Cinderella" muss alles mitmachen. Egal was es ist, malen, Karten spielen, Blumen pflücken, irgendwelche anderen Spiele, ich bringe sie ins Bett, lese vor. Sie ist ein sehr aktives Kind und fordert ständig Unterhaltung/Bespaßung. Im Grunde habe ich nicht mal Ruhe, wenn ich mal aufs WC muss, da steht sie schon vor der Tür und es heißt in vorwurfsvollem Ton "Cinderella ... wie lange dauert das denn noch, warum musst du so oft auf die Toilette?" Unternehmungen sind im Grunde auch nicht möglich, weil sie dazu dann keine Lust hat. Und schon gibt’s die schönste Nörgelei. Und wenn doch mal was unternommen wird, sieht das so aus: Neulich sind wir einen Tag an der Ostsee gewesen. Ich konnte keine 5 Minuten am Strand ausspannen. Die Kinder um uns herum buddelten auch mal alleine im Sand. Von meinen Kindern (inzwischen erwachsen) kenne ich das auch, dass sie auch mal nur für sich gespielt haben. Im Urlaub konnte ich sogar mal ein Buch lesen. Hier ist alles nicht möglich. Irgendwie fühlte ich mich regelrecht kommandiert. Habe die ganze Zeit nur mit ihr im Sand gespielt, dann Ball, dann im Wasser. Sie war müde, da wurden dann Fingerspiele auf der Decke gemacht und Karten gespielt, bis sie sich erholt hatte. Dann bekam sie Durst. Die Getränke waren alle. Da wir auch Hunger hatten, machten wir den Vorschlag, unsere Sachen erst mal zusammen zu packen und was essen und trinken zu gehen. Da fing gleich ein Wahnsinnsgeschrei an. Das dauert zu lange, das ist langweilig, sie hat keine Lust. Mein Freund ist dann alleine losgezogen und hat für uns drei was geholt. Ich habe solange mit ihr am Strand gewartet und natürlich gespielt.

Im Grunde behandelt sie mich wie ihresgleichen. Wie eine gleichaltrige Freundin/Spielgefährtin. Das äußert sich auch in ihrer Ausdrucksweise mir gegenüber. Verliere ich ein Spiel: "Wie kann man nur so dumm sein". Springe ich nicht sofort so wie sie es möchte: "Spielverderber". Mit ihrem Vater geht sie genauso um. Sie beschäftigt sich keine 5 Minuten allein. Malt sie ein Bild, muss jemand mitmalen usw. usf. Die einzige Möglichkeit mal kurz Kraft zu schöpfen, ist sie vor dem TV zu parken, was natürlich nicht geht.

Mein Freund ist erfreut darüber, dass es mit seiner Tochter und mir "so gut klappt". Ich trau mich nicht mit ihm darüber zu reden. Schließlich ist sie ein Kind. Da sollte ich doch drüberstehen.

Außerdem tut mir das Mädchen auch leid. Ich weiß, dass sie die Trennung ihrer Eltern bis heute nicht wirklich überwunden hat. Sie redet manchmal mit mir über ihre Probleme, erzählt mir mehr als ihrem Vater. Ich möchte auch versuchen ihr zu helfen, soweit es mir möglich ist, ohne mich einzumischen. Auf der anderen Seite ist da diese Überforderung.

Sonntags "dreht" sie spätestens ab Mittag "ab" bzw. "auf". Sie heult nur noch rum, nörgelt, meckert, ist beleidigt. Mein Freund meint, das hängt damit zusammen, dass das Wochenende vorbei ist, damit es ihr leichter fällt, wieder nach Hause zu gehen. Ich habe auch durchaus Verständnis, aber gerade am letzten Wochenende war ich wieder mal kurz vorm "Durchdrehen" bei den permanenten Forderungen nach meiner Gesellschaft, Spielen, Heulen, etc.

Mein Freund bemerkt natürlich auch, dass sie mich total in Beschlag nimmt und hat auch schon versucht mit ihr zu reden. Aber das bringt natürlich nichts. Wie auch, sie ist ein kleines Kind.

Am Liebsten würde ich mal wieder ein Wochenende auslassen und einfach nur zuhause bleiben. Ich trau mich nur nicht das zu sagen, weil ich meinen Freund nicht verletzten will. Ich habe Angst, er bekommt das in den falschen Hals.

Danke fürs Zuhören, Cinderella

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Hallo!

Ich glaube, den "springenden Punkt" hast Du in Deinem Beitrag bereits genannt. Du schreibst, dass Maedchen tut Dir leid. Das ist absolut verstaendlich, aber auf der anderen Seite genau das Problem. Genau deshalb hast Du Dir naemlich alles gefallen lassen, nicht wahr? Und es hat Dich doch auch stolz und gluecklich gemacht, so gut mit ihr auszukommen, oder?

Du musst ihr trotz allem Grenzen aufzeigen. Fang damit vorsichtig an. Kleines Beispiel: Setz Dich mit einer Zeitschrift auf die Couch. Sobald sie neben Dir steht und erwartet, dass Du mit ihr spielst, mach eine klare Ansage und erklaere ihr, dass Du jetzt einige Minuten fuer Dich haben moechtest. Und dann sei auch konsequent und ziehe das wirklich durch! Du hast schon viel zu viel mit Dir machen lassen, finde ich. Zeige ihr, dass Du sie magst. Aber in ihrem Alter muss man sich auch schon zeitweise alleine beschaeftigen koennen!

Wenn der Lernprozess fuer sie abgeschlossen ist, wird sie Deine Auszeiten auch akzeptieren lernen.

Natuerlich muss Dein Freund am selben Strang ziehen.

lg

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Hallo,

ich habe mich gerade beim Lesen gefragt, wo denn Dein Freund dabei ist?
Es macht schon sehr den Eindruck, dass Du den Alleinunterhalter für das Kind machst, während er sich vornehm zurückhält.

Mich erinnert das sehr an meinen Ex.
Wenn sein Sohn da war, war ich diejenige, die sich mit dem Kind beschäftigen musste. Nicht mal X-Box wollte der werte Herr mit seinem Sohn spielen, was ja keine große Anstrengung ist, da er das nicht könne.
Ich war für das komplette Unterhaltungsprogramm + natürlich die Mahlzeiten etc zuständig während der Vater das bunte Treiben aus der Ferne beobachtete.
So gern ich den Kleinen auch hatte, ich habe drei Kreuze gemacht, dass ich tagsüber außer Haus war, als er zwei Wochen Ferien bei uns gemacht hat und so der Vater gezwungen war, sich mit ihm zu beschäftigen.
Ach ja, und die Zeit mit dem Sohn hat er immer genutzt, um besonders eklig zu mir zu sein, da es gab die Grundregel gab, dass nicht gestritten oder disskutiert wird, wenn der sensible Kleine da war.
Dem Kleinen aber 50 x am Tag zu sagen "XY, Du nervst" dafür war der Kleine nicht zu sensibel.

Ich habe das ja alles gerne gemacht, weil mir das Kind leid tat, und habe aber auch immer wieder das Gespräch gesucht, um zu klären, dass der Kleine mit seinem Vater zusammen sein will und nicht mit der hundersten "Stiefmutter".
Ich hatte nämlich das Gefühl, dass mein Ex u.a. sein Kind sofort der neuen Freundin vorstellt, um es an sie abschieben zu können.
Wir sind zum Glück nicht mehr zusammen.

Du wirst um ein Gespräch wohl nicht herumkommen.

In diesem Sinne,
juliafranziska

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Ich stehe in einer ähnlichen konstellation, aber ganz ehrlich hättte ich keine lust mich derart mit mir im grunde fremden kindern zu beschäftigen....wo ist denn der papa der kleinen? er holt sie sich doch wegen sich selber, oder? was macht dein partner die ganze zeit? ich beschäftige mich auch mit dem kind meines partners, aber nur in maßen....ich helfe bei hausaufgaben und wenn wir was machen, dann nur zusammen mit papa, denn ich habe einen anstrengenden alltag, gehe arbeiten, unsere tochter ist in einer schlimmen phase. da habe ich am WE keinen nerv, mich um zwei kinder zu kümmern....ich meine, ganz alleine, so als wäre der daddy gar nicht anwesend. so hört es sich bei dir an. außerdem hat deine sit. nicht viel mit familienleben zutun, wenn du dich nur abkäpfen musst. da würde ich noch mal mit dem partner sprechen.

lg
salome:-)

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Danke erst mal für Eure Antworten.

Es ist nicht so, dass sich der Vater nicht um sein Kind kümmert. Er ist bei den Aktivitäten meistens dabei, eigentlich spiele ich nur allein mit ihr, wenn er damit beschäftigt ist, essen zu machen oder ähnliches. Es ist also nicht so, dass er es sich in der Zwischenzeit bequem macht und mich mit der Tochter alleine lässt.

Das Problem ist wirklich, dass sich das Mädchen ganz extrem an mich ranhängt. Sie ist sogar enttäuscht, wenn ich mal erst am Samstag komme und nicht schon am Freitag da bin, wenn sie abgeholt wird. Sie fordert es sozusagen ein, dass ich mit ihr spiele. Sagt ihr Vater mal "Lass Cinderella mal ausruhen, wir spielen das Spiel zusammen" geht meist das Gebrüll gleich wieder los, dass sie mit mir spielen will. Hat sie Hausaufgaben zu machen, kommt sie damit ganz selbstverständlich zu mir. Sind wir draußen unterwegs, setzt sie ihren Vater sozusagen bildlich gesprochen irgendwo ab, wo er zu warten hat, bis wir wieder da sind und "Geheimnisse" besprochen oder eine "Überraschung" für ihn vorbereitet haben.

Ich glaube wirklich, ich habe mich am Anfang zu sehr mit ihr beschäftigt, weil ich einfach ein gutes Verhältnis zu ihr wollte. Mit dieser extremen Anhänglichkeit habe ich nicht gerechnet. Sie sieht mich als (gleichaltrige) Freundin. Ich möchte ja auch ihre Freundin sein, eine Mutter hat sie schließlich. Aber in dieser Form geht mir das zu weit.

Ich werde aber auf jeden Fall den Vorschlag aufgreifen und mich am nächsten Wochenende mal mit einer Zeitung hinsetzen und diese dann auch lesen. Denn Grenzen habe ich ihr bisher noch nicht aufgezeigt. Wenn sie lange genug geheult und genörgelt hat, habe ich nachgegeben.

Eigentlich sollte ich wissen, wie man mit Kindern umzugehen hat. Mit meinen eigenen Kindern hätte ich nie so mit mir umgehen lassen. Aber hier denke ich mir: Ich bin nicht für die Erziehung zuständig. Das sollen die Eltern machen. Wahrscheinlich ein Fehler?

Cinderella

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Also... Die Tatsache, dass Du mit Deinem Freund erst ein halbes Jahr zusammen bist, unterstuetzt voll und ganz die Auffassung, dass Du nicht fuer die Erziehung des Kindes zustaendig bist. Das sollten Mutter und Vater weiterhin uebernehmen. Aber da Du viel Zeit mit dem Kind verbringst, solltest Du ihr die Grenzen aufzeigen, die DICH und DEINE ZEIT betreffen. Das hat gar nix mit Erziehung zu tun, sondern in erster Linie geht es dabei um Deinen persoenlichen Freiraum und darum, dem Kind klarzumachen, dass Du nicht ihr Eigentum bist.

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Hallo,

etas ähnliches habe ich mit den kindern meines ex-freundes erlebt. Du schreibst, dass sie es mit deinem Freund also ihrem vater genauso macht.

So geht das gar nicht. Ihr seit doch nicht die Alleinunterhalter für die kleine. Wo bekommt sie denn bei euch Familienleben mit??

Für sie seit ihr das Schlaraffenland, wo es immer nur schön ist, wo man keine verpflichtungen hat, wo nur gespielt wird, wo sich alles nur ums kind dreht.

Ich meine ein ganz normales Elternpaar verhält sich seinen kindern gegenüber auch nicht so.
Warum wird es dann bei den Besuchswochenenden gemacht?

Viele Väter glauben scheinbar, dass die kinder sie nicht mer mögen wenn sie ihnen was abschlagen.

Das solltet ihr dringend ändern. Lebt so wie immer und sie nimmt daran teil.
Ihre Mutter wird bestimmt auch nicht alles machen, was die kleine will.
Warum mach ihr das dann???

Also einen Gefallen tut ihr der kleinen nicht damit.

LG Mona

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Hallo Mona,

im Prinzip sehe ich das wie Du. Ein Familienleben findet nicht statt und in einer "normalen" Familie ist eine Gestaltung des Lebens in dieser Form gar nicht möglich. Irgendwann muss mal eingekauft oder saubergemacht werden, etc.

Mein Freund hat es aber wohl auch schon so gehalten, als es mich noch nicht gab (bin die erste Frau, die er nach der Trennung von seiner Ex auch der Tochter vorgestellt hat), dass das Kinder-WE nur der Tochter gehört. Soweit es geht richtet er sich nur nach dem Kind. Und wenn sie eben keine Lust hat, einkaufen zu gehen, dann wird auch nicht einkaufen gegangen und wenn dann nur unter Gebrüll. Bei ihrer Mutter verhält sie sich nicht so. Da geht sie selbstverständlich mit einkaufen usw. Führt ein ganz normales Leben. Allerdings hat sie dort auch gleichaltrige Freunde. Wenn sie bei meinem Freund ist, ist sie auf sich gestellt.

Ich vermute, mein Freund macht das so, weil er vielleicht ein schlechtes Gewissen gegenüber dem Kind hat, weil er ihr nicht das heile Familienleben bieten konnte, wie es eigentlich mal in seinen Vorstellungen war? Weil er sie so selten bei sich hat und ihr die Zeit einfach so angenehm wie möglich machen möchte.

Aber ich bin mir eben nicht sicher, ob ich dazu überhaupt "berechtigt" bin, irgendwie "einzugreifen". Ich möchte auch nicht als "böse Stiefmutter" abgestempelt werden. Eigentlich wollte ich mich in die Belange, die die Kleine angehen, nicht einmischen. Leider haben mein Partner und seine Ex auch kein gutes Verhältnis, was eine Kommunikation der beiden untereinander erschwert und Absprachen bezüglich der Erziehung usw. unmöglich macht.

LG, Cinderella

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Wie ist es denn zuhause bei der Mutter? Gibt es da auch Vollzeit-Animation? Ich denke mal nicht!

Sie nutzt es aus, dass du ihr die Aufmerksamkeit schenkst, die sie gerne hätte.

Spann deinen Freund besser mit ein.

Sprecht mit ihr. Führt feste Regeln ein, z. B. nach dem Mittag eine halbe Stunde alleine beschäftigen, ohne Konsequenz und Tränen ihrerseits bekommt ihr das nicht hin!

Alles Gute dabei!

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Halo Cinderella,
bin jetzt seit vier Jahren Stiefmutter und kann Dir nur sagen, ich bin weder die Mutter noch die Freundin, beides würde das Kind meiner Meinung nach überfordern und wäre meiner Ansicht nach falsch. Ich bin die Ehefrau des Papas und Respektperson. Bei uns gelten unsere Regeln und daran hat sie sich zu halten. Wenn es zu einer Auseinandersetzung kommt und sie sich nochmal mit ihrem Papa absprechen will, dann bestätigt der mich in dem was ich sage, denn wir ziehen an einem Strang. Über potenzielle Streitpunkte (zu Bett gehen, Benimmregeln, Ausflüge, Belohnungen ...) entscheiden wir vor/ außerhalb der Situation im Paargespräch.
Am Anfang habe ich mich auch mehr zurückgehalten, aber seit wir zusammen leben und verheiratet sind, bin ich eigentlich immer da, wenn sie kommt (2mal pro Woche, einmal mit Übernachtung) und kann mich nicht aus der Verantwortung ziehen.
Meine Stieftochter kommt oft zu mir zum spielen etc. Ich interessiere mich für Dinge, die meinem Mann Mühe bereiten: basteln, kochen, Deko ... Als mir ihre Forderungen zum Teil zu viel wurden und ich auch der Meinung war sie sollte mehr Zeit mit ihrem Vater verbringen oder mindestens genauso viel wie mit mir haben wir feste Papazeiten eingeführt.
LG Mare

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Hallo Cinderella,

ich kann das zum Teil noch nachvollziehen. Mein Mann hat auch eine erste uneheliche Tochter im gleichen Alter. Als ich meinen jetztigen Mann kennenlernte war sie 3 Jahre alt. Die Besuchswochenenden waren auch sehr actionreich und sehr emotional - wobei das Negative war, dass die kleine die erste Zeit nur bockig war und böse (der Kontakt zwischen Mutter und Vater war nicht der Beste, es ging im Bösen auseinander und der Kindsmutter wäre am liebsten gewesen, mein Mann hätte sich komplett zurückgezogen; ging auch alles über Anwalt und Gericht zwecks Umgangsrecht ...).

Bei euch ist es ja zum Glück positiv. Freu dich. Das macht vieles einfacher. Auch wenn dich das "Freundin-Sein" manchmal sehr "stört", bist es eben auch nicht mehr gewohnt von deinen Kindern.
Aber bitte sei froh, dass es positiv ist und kein schlechtes Verhältnis. Das wäre noch schlimmer und anstrengender. Bei mir hat damals die Kindsmutter auch immer gegen mich geredet. Da fing die Kleine mal an "Die Mama sagt, die ... ist hässlich" oder "Mama sagt, die ... ist doof / böse etc."

Und dein Mann hat Recht: Dieses Nörgeln, Schlecht-drauf-Sein etc. dem Ende hin ist, weil die Kleine weiß, dass sie bald wieder gehen muß. Da sprudeln die Emotionen über: die Freude wieder auf die Mama und die Trauer, den Papa und dich erst in 2 Wochen wiederzusehen.

Also ich kann nur noch von uns sagen: Mein Mann hat verstanden, wenn ich gesagt habe, es ist mir zu viel (also die Action). Dann habe ich mal eine Stunde ganz alleine hingelegt und er hat das auch verstanden. Er hätte es aber nie verstanden, wenn ich zu ihm gesagt hätte, ich brauche mal ein Wochenende von den Umgangswochenenden Pause. Er hätte das total übel aufgefasst und sich auch von mir getrennt. Weil er wollte keines der Wochenenden versäumen. Selbst von der Arbeit / Seminaren hat er sich da immer freistellen lassen oder geschwänzt. Und er war der Meinung, seine Tochter hätte das auch nicht verstanden und wäre beleidigt / traurig gewesen. Vielleicht hat er Recht damit!

Grüße und alles Gute!
Bianca

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<Er hätte es aber nie verstanden, wenn ich zu ihm gesagt hätte, ich brauche mal ein Wochenende von den Umgangswochenenden Pause. Er hätte das total übel aufgefasst und sich auch von mir getrennt. Weil er wollte keines der Wochenenden versäumen.>

Mein Freund möchte auch keines der Wochenenden versäumen und das würde ich auch nie von ihm verlangen. Aber muss ich denn zwingend immer dabei sein? Schließlich habe ich auch noch eine eigene Familie/Freunde und habe mein vorheriges Leben nicht komplett vor einem halben Jahr, als ich ihn kennenlernte, abgestreift. Wenn er sich deswegen von mir trennen sollte, dann muss ich damit leben. Ich denke, dann passen wir nicht wirklich zusammen. Was anderes wäre es, wenn wir zusammen leben würden. Dann hätte ich eher Verständnis für diese Einstellung.

Ich war sehr lange verheiratet und habe mein Leben jahrelang meinem Ex-Mann mehr oder weniger untergeordnet. Sowas passiert mir garantiert nicht noch einmal. In meiner Zeit als Single habe ich nämlich bemerkt, wie schön es ist, auch mal ich selbst zu sein.

Heute jedenfalls habe ich mich mal zurückgezogen. Ich habe heute wirklich familiäre Verpflichtungen. Mein Freund hat dieses WE seine Tochter. Vorhin rief er an, ob ich nicht doch heute Abend schon kommen möchte. Ich habe ihn aber auf Morgen vertröstet, so wie es abgesprochen war.

Heute habe ich nämlich einen anstrengenden Tag vor mir, gesundheitlich bin ich auch nicht auf der Höhe und ich weiß genau, wenn ich heute Abend zu ihm fahren würde und dann könnte die Situation für mich "eskalieren", wenn der Abend dann mit Spielen bis zum Umfallen ausgefüllt ist und ich eigentlich dazu überhaupt keine "Lust" habe.

Auf Morgen freue ich mich aber, da werde ich dann auch entspannt sein und auch gerne Zeit mit seinem Kind verbringen.

Ist meine Einstellung wirklich so schlimm?

Ich hoffe, dass sich morgen Abend (tagsüber werde ich voraussichtlich keine zwei Worte in Ruhe mit meinem Freund wechseln können) Gelegenheit bietet, mein Problem mal in Ruhe anszusprechen.

LG, Cinderella

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Achso ja, vergessen:

Und spann den Papa mehr ein! Ist schließlich vorrangig sein Kind!!

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Hallo Cinderella,

Ich glaube die kleine Maus sucht den Mutterersatz bei dir. Kann es sein dass die Kindesmutter mit der kleinen absolut überhaupt nichts spielt, bastelt und mit ihr etwas unternimmt etc,.. und darum sich die kleine Maus so auf dich freut und sich an dich rann hängt???

Bei uns ist es leider so ähnlich!!! Mein Mann hat auch von einer früheren Beziehung ein Kind (Kevin ist jedes 2 Wochenende bei uns) und die KM unternimmt rein gar nichts mit Kevin. Die KM spielt lieber mit ihren Hunden und fixiert sich lieber auf ihre Karriere bevor sie sich mit Kevin beschäftigt. Sie hat auch gemeint wir sollen mit Kevin in den Urlaub fahren, denn sie hätte keine Zeit und keine Nerven dazu!!!! Aber mein Mann und Ich sollten die Nerven haben!!! Ich habe Kevin total gern aber 2 Wochen Urlaub mit Kevin, ich glaub da kann man mich in die Klinik einweisen. Das ist kein Urlaub sondern ein Horror tripp. Kevin ist zwar nicht Hyperaktiv aber sehr, sehr quirrlig er kommt einfach nicht zur ruhe. Bei Kevin ist es so wie bei euch, er kann nicht alleine spielen, malen, etc. obwohl er jetzt 10 Jahre ist. Nur ich nehme mir schon des öffteren eine Auszeit und fahre in der Zeit wo Kevin da ist mit meiner kleinen Tochter zu meiner Freundin. Kevin nimmt meinen Mann und mich so in Beschlag, dass meine kleine Tochter meistens zu kurz kommt und das darf nicht sein.

Kevin konnte bis vor einem Jahr nicht einmal die Schuhe zuschnürren. Mein Mann und ich haben es in zwei Tagen geschafft, Kevin dies zu lernen, weil die KM anscheinend keine Zeit dafür hat.



Du musst wirklich mit deinem Freund darüber sprechen, denn wenn ihr nichts ändert, dann kannst du eines Tages nicht mehr und das ist nicht der Sinn der Sache.

Alles Liebe und Gute,
eat