Wie habt ihr euch mit der verlorenen Freiheit abgefunden?

ich habe mein 1. Kind mit ende 26 bekommen und bin auch sehr froh darüber. Ich konnte mich austoben und alles genießen und nun fühle ich mich ausgeglichen mit Kind da ich alles erlebt habe. Aber manchmal kommt bei mir auch so ein dummes gefühl in der Magengegend, wenn ich alte Partybilder o.ä. angucke. Nicht das ich meine Maus bereuen würde, ich könnte keinen Tag mehr ohne sie - aber unser Leben hat sich um 180 Grad gedreht, wäre doch komisch wenn man nicht ab und an mal wieder sehnsucht nach den "guten alten Zeiten" hat!?
Ich denke das ist normal und hat nichts mit dem Alter zu tun - an neue Situationen muss man sich eben erst gewöhnen und auch nach ein paar Jahren vermisst man mal die partynächte!

LG
die Betty

Hallo Tine.

Is ja witzig, genau das Thema hatte ich gerade mit meinem Mann auch.
Ich bin 27, habe 2 Kinder (7 und 21 Monate) und bin zum zweiten Mal verheiratet. Ich bin damals mit 18,5 bei meinen Eltern ausgezogen. Das Jugendleben habe ich aus verschiedenen Gründen nie gehabt. Also am Wochenende Party machen bis zum Umfallen: no. Mittlerweile bekomme ich öfter kleine Krisen, weil mir bewußt wird, dass ich das nie wieder haben werde bzw es generell verpasst hab.
Ich war am Freitag mit meiner Freundin weg (erst essen, dann was trinken und dann Spätvorstellung im Kino) Da kamen einem dann ständig ein getuntes Auto mit Bumbum nach dem anderen entgegen, Cliquen haben sich getroffen, überall gings zu Partys....und ich stand da... und kann weder aus der Vergangenheit, noch aus der Gegenwart mitreden Ich bereuhe es nicht, meine Familie zu haben, das darf man nicht falsch verstehen. Aber ich hätte meine Jugend anders leben und mit allen Verpflichtungen noch ein paar Jahre warten müssen. Das ist aber nicht mehr zu ändern.

Wenn ich heutzutage weggehe, dann ist es das gesittete Essen gehen oder Kino oder was trinken. Das genieße ich und denke in den Momenten auch nicht an meine Familie. Aber mir wird immer mehr bewußt, dass ich das unbeschwerte Leben vermisse.

Naja...wie gesagt, ist nicht mehr zu ändern. Man kann nur das beste draus machen.

GLG von der mitfühlenden Alex

Ein guter Grund für mich, das ich erst mit 32 Mutter geworden bin.

Ich habe meine Jugend in vollen Zügen genossen, nix verpasst, getanzt, gesoffen, geraucht, geflirtet, Nächte durchgefeiert und Party gemacht bis zum abwinken.

Heute vermisse ich nichts mehr davon und verzichte gerne auf diese Art Amüsement.

Und - wenn ich heute ab und an Wochenends unterwegs bin, ist es nicht das Gleiche, wie mit 20. Das zeigt ganz deutlich, das man seine Jugend nicht zurückholen kann. Deshalb bin ich froh, eine gehabt zu haben, an die ich mich gerne zurückerinnere.

Gruss
agostea

Hallo Tine,

das ist ganz normal und wird wohl den meisten so gehen. Du bist zwar recht jung (für die heutige Zeit) Mutter geworden, aber dafür hast du deine Kinder dann wieder eher los

Mir geht es auch oft so, dass ich mich wehmütig an die langen, freien Nächte von früher sehne, aber andererseits - hat man sich damals nicht danach gesehnt, endlich ein festes Heim und Familie zu haben, einen Ankerplatz sozusagen? bekanntlich sehnt man sich ja immer nach dem, was man nicht hat.
Versuch dir doch deine Freiräume zu schaffen, indem zu z.B. ein- oder zweimal im Monat auf Tour gehen kannst und dein Mann die Verantwortung für die Kleinen übernimmt. Oder was auch immer super ist, mal ein WE mit Mann in den Kurzurlaub, Kinder zur Oma. Danach freut man sich auch wieder richtig auf seine Familie.

Wie auch immer, damals zu DDR-Zeiten haben die meisten ihre Kinder mit 18-20 Jahren bekommen, dagegen bist du ja schon eine alte Mama

LG Karin

Hallo Tine,

ich kann dich schon verstehen. Bei mir ist es ähnlich, ich vermisse nicht die Partys oder Feiern, die hatte ich bis zu abwinken und es fehlt mir kein bisschen. Allerdings bin ich mit 26 Mutter geworden und bin schon vorm Abi ausgezogen, d.h. ich hatte viele Jahre mein eigenes Leben und natürlich dementsprechend viele durchgefeierte Nächte (v.a. im Studium).

Aber ich vermisse eine andere Art von Freiheit, nämlich einfach mal am Wochenende ne gute Sendung im Radio zu hören ohne nebenbei noch "kochen" spielen oder Buch angucken. Ich vermisse es, einfach mal ein Buch zu nehmen, mich auf die Wiese zu setzen und zu schmökern. Alles was ich lese, lese ich für Seminare oder weil ich es fürs Studium brauche. Wenn ich es mal schaffe einen Roman zu lesen, dann ist das grandios und mehr als selten.
Aber ich freu mich dann einfach, wenn ich mal Zeit habe und denke mir ansonsten, dass meine Tochter viel mehr wert ist als ne Radiosendung oder viel lesen, v.a. weil man sowas auch abends machen kann.
Aber das Gefühl kenne ich! Allerdings hätte ich es sehr leicht, auf Piste zu gehen, wenn ich wollte, weil ich sehr viele Freunde habe, die noch studieren und dementsprechend werde ich ständig zu Partys eingeladen (ich sag dann ab und bin froh ), wenn ich dann mal richtig Lust haben sollte, bräuchte ich bloss meinen Mann Bescheid geben, der bleibt daheim und feier mal wieder richtig. Kommt aber alle heilige zeit mal vor, weil, wie gesagt, das war mal und das brauch ich nicht mehr so...

Dann geh doch einfach mal richtig los mit Freundinnen... Tu dir was gutes und lass mal alles hinter dir für nen Abend!
Warum denn nicht? Schlaf bei ner Freundin und macht einen drauf! Mit allem worauf ihr Bock habt. Mir hat das schon geholfen, grade als unsre Tochter noch kleiner war.

LG ff

Hallo Tine,

ich muss Euch junge Mütter immer bewundern, dass Ihr schon so bald Kinder bekommt u. Heiratet.

Kürzlich habe ich eine hier gelesen, die ist 21J u. hat schon 3 Kids.

Für mich wäre sowas nie in Frage gekommen. Habe mein Leben genossen. War jedes WE weg. Hab zwar nie geraucht u. gesoffen, aber viel Gaudi gehabt, getanzt u. Urlaub gemacht
Jetzt bin ich 38J, habe vor 4J geheiratet u. habe eine 2,5J süße Tochter.

Ich kann Dich schon verstehen. Aber wie gesagt, sowas muss man sich vorher überlegen.

Karin

Hallo,
meinen Sohn habe ich mit 20 bekommen und ich habe nie etwas bereut oder vermisst.
Es ist alles eine Frage der Organisation.
Wenn ich auf die Piste wollte, habe ich mir das eben frühzeitig überlegt und dann einen zuverlässigen Babysitter mit der Betreuung des Kleinen beauftragt.
sicherlich blieb die Spontaneität auf der Strecke und man kann auch sicherlich nicht jedes Wochenende losziehen, aber da war ich auch vorher schon nicht der Typ für.
Mir war es lieber so, als mit 50 bei der Einschulung meines eigenen Kindes danebenzustehen.
Ich denke, man ist selbst schuld, wenn man Kinder hat und gar nichts mehr alleine unternimmt.
Es gibt genügend Möglichkeiten, das zu organisieren.
Man muss eben sein Kind mal einen Abend loslassen können und anderen, bekannten Menschen zutrauen, dass sie das Kind für einen gewissen Zeitraum genausogut beaufsichtigen können wie man selbst.
Liebe Grüße
Heike

Es ist ja nicht so, dass ich gar nicht weg gehen könnte. Omas und Opas sind ja auch da, aber es ist etwas schwer mit unseren Kindern. Der große hat schon seinen Kopf und die Kleine ist ein Zickiges Püppchen, das die Luft anhält, wenn sie nicht bekommt was sie will und nur brüllt wenn sie nicht bei Mama ist. Und für die eine Oma ist so ein Kind nicht gerade leicht, weil sie gesundheitlich nicht fit ist. Und das eineOma beide nimmt, passiert nicht, weil es zu anstrengend ist.
Naja, und wenn ich dann weg gehe will ich schon bis früh weg bleiben und mal einen drauf machen. Allerdings bin ich dann am nächsten tag meistens unausstehlich. Und mein Mann kann nur ab und zu auf die Kids aufpassen, weil er 24-Std-Dienst hat. und so kommt alles zum anderen.

LG
Tine

schaft euch doch eine freies wochenende im mon. einmal gehst du mit freunden aus einmal er!