Wie oft besucht ihr Oma im Altersheim?

Hallo,

Versuche mal mich kurz zu halten.

Hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Oma. Ich war ihr Lieblingsenkelkind und sie war immer recht spendabel. Dann musste vor 2 Jahren mein Pferd operiert werden (4000€, natürlich hab ich selbst bezahlt). Sie findet Tier ist Tier und dafür gibt man nicht soviel Geld aus. Seitdem motzt sie mich nur an, so dass ich schon nach 10 Min wieder gehen muss, weil es nicht zum aushalten ist.

Nun wohnt sie seit letztem Jahr auf eigenem Wunsch im Altersheim. Meine Mutter bedient sie von vorne bis hinten und ist ca. 5 Mal die Woche dort, aber Oma meckert an allem nur rum. Ich mag da nicht mehr hin. Seit Januar habe ich ein Baby, dass mag ich dorthin irgendwie nicht mitnehmen. Ich weiß, es klingt komisch, aber irgendwas in mir sträubt sich. Das Altersheim ist nur 500m von uns entfernt. Es muffelt dort und der Kleine soll nicht mit. Ich war dieses Jahr noch nicht dort, aber meine Oma war ca. 6 Mal zum Kaffeetrinken hier und ich hab sie draußen getroffen und wir haben uns unterhalten und waren spazieren.

In der ersten Zeit mit Baby hatte ich noch genug mit uns zu tun, da war an Besuche dort nicht zu denken. Ich hatte weder von meiner Mutter noch von meiner Schwester einmal Hilfe. Habe einmal meine Mutter gebeten mit zum KIA zu kommen. Da sagte sie, dass sie es auch alleine musste und ich mich nicht so anstellen soll.

Jetzt komm ich zu meinem eigentlichen Problem. Meine Schwester sagte mir, dass ich immer alles in den Popo gesteckt bekommen habe und nun soll ich jedenfalls mal dankbar sein. Nun habe ich natürlich ein schlechtes Gewissen. Denn eigentlich hat sie ja Recht. Aber muss man so dankbar sein, dass man sich immer vollmeckern lässt? Wie oft besucht ihr denn eure Großeltern?

Danke schön.

Ich hoffe es war nicht allzu wirr.

Achja, bevor mein Pferd krank wurde, war ich jahrelang mind. 1 Mal pro Woche bei ihr.


LG

Pegasus

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Hallo,

also mein erster Gedanken beim lesen war: Die Oma zahlt nicht mehr, dann geh ich nicht mehr hin. Irgendwie hat der Beitrag einen ziemlich materialistischen Touch ?
Vielleicht ist deine Oma mit der Gesamtsituation doch nicht so zufrieden (auch wenn sie freiwillig ins Altersheim ist), sicherlich ist es eine grosser Umstellung nicht mehr "total" für sein Leben verantwortlich zu sein. Sie würde sich sicher sehr freuen, wenn sie ihren Urenkel sehen würde. Meine Oma wohnt leider ziemlich weit von uns entfernt aber wann immer es die Zeit zulässt, fahren wir zu ihr, damit sie uns und natürlich ihr Urenkelkind sieht. Telefonieren tun wir wöchentlich, sehen ungefähr alle 4-6 Wochen.

Gruss
Kerstin und Emilia 17 Wochen

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Nein, hat nix mit Geld zu tun. Wollte es aber trotzdem erwähnen, sonst hätte ich mir den Beitrag ja sparen können.

Eigentlich bin ich 1. der Meinung, dass man ja gerne was schenkt, ohne was dafür zu erwarten. Und 2. muss man sich ja nicht alles gefallen lassen, nur weil man mal was bekommen hat. Spendabel heißt auch nicht, dass ich wer weiß was bekommen habe. Die Besuche sind immer weniger geworden, je mehr sie gemeckert hat.
Hab anfangs versucht, sie ins Cafe oder so mitzunehmen, aber sie wollte alles nicht mehr. Dann hat es sich irgendwie so entwickelt. Hinzu kam ein Magen-Darm-Virus, der am Ende meiner SS ca. 6 Wochen dort "gastierte" und naja, dann war der Kleine da.

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--Eigentlich bin ich 1. der Meinung, dass man ja gerne was schenkt, ohne was dafür zu erwarten. --

Ich bin folgender Meinung:
Ich bekomme auch viel (viel zu viel) von meiner Oma aber sie weiss, ich bin immer - jederzeit für sie da. Egal was ist, sie hat auch Tage an denen sie motzig ist, na und ? Die haben wir alle.
Versetz dich doch mal in ihre Lage, sie ist allein in einem Altersheim vielleicht fühlt sie sich unnütz ? Ich finde es sehr schade, dass genau die Menschen, die eigentlich immer für einen da sind / waren im Alter alleine gelassen werden. Mein Opa war vor seinem Tod auch oft (sehr oft) schlecht gelaunt, ich war und bin ihm aber dankbar und ich habe ihn trotz seiner schlechten Launen besucht. Einmal sagte er zu mir, ich möchte einen Mohrenkopf vom Wurstmarkt, ich machte ihm den Vorschlag ihm einen im Supermarkt zu holen, er verneinte er wollte unbedingt einen vom Wurstmarkt. Was haben mein Mann und ich getan - wir sind 200 km gefahren nur um ihm zwei Mohrenköpfe zu kaufen und zu bringen (wir wohnen in der Nähe dieses jährlich stattfindenden Wurstmarktes), er war so dankbar, hat sich so gefreut. 8 Tage später war er tot und ich denke noch heute, dass er diese Mohrenköpfe nur wollte um uns ein letztes Mal zu sehen.

Denk mal in Ruhe darüber nach

Kerstin

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Guten Morgen,

habe mir natürlich noch Gedanken gemacht...

und meine Oma erstmal für heute Nachmittag zum Kaffee eingeladen. Dann ist erstmal ein Schritt getan...

Danke schön

#freu

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Das finde ich prima von dir.

Du darfst das Gemeckere nicht ganz so ernst nehmen---------------sie ist alt, und wahrscheinlich ziemlich unzufrieden.

Ich besuche meine Eltern (74 J.) 2 Mal in der Woche und wir telefonieren öfter. Für mich ist das sehr anstrengend. Mein Vater ist behindert ( Schlaganfall und debil ) und meine Mutter hat beginnenden Alzheimer.
Sie erzählt immer das Selbe und weil sie nicht mehr rauskommen, erleben sie ja auch nicht mehr so viel, um mal was neues zu erzählen.
Meine Mutter weint oft, weil sie sich ihr Alter auch anders vorgestellt hat.---------------Hier muß man eben viel Geduld haben.

Denk dran, wir werden auch mal alt.


Lieben Gruß
Eva

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Hey das ist schön, wünsche Euch viel Spass !!!!

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Hallo,

ich würde gern noch folgenden Punkt zur Diskussion beitragen: Auch das Gehirn ändert sich im Alter. Es gibt z.B. dementielle Veränderungen. Das hat oft auch Auswirkungen auf den Charakter. Depressionen sind im Alter oft sehr verbreitet. Alzheimer verändert den Menschen und seine Persönlichkeit ebenfalls stark (und Alzheimer ist eine Erkrankung die sich sehr lange hinzieht und man merkt es nicht zu Anfang).
Da ist es oft wirklich schwierig mit alten Menschen umzugehen. Mein Onkel z.B. hatte einen Gehirntumor infolge dessen er bösartig und gemein wurde .... aber nicht weil er so war, sondern weil eben entsprechende Gehirnareale beeinträchtigt waren. Ich versuche immer zu trennen, welcher Anteil wirklich der Mensch ist und welche Charakterzüge eher auf das Alter und mit dem Alter zusammenhängende Erkrankungen bzw. Gehirnveränderungen zurückgehen. So fällt es mir leichter z.B. Gemäcker von alten Menschen "zu ertragen".

Liebe Grüße, Dana.

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Wie soll es sein, wenn Du mal alt bist?

Wenn Du taub, sehbehindert, gehbehindert, von Altersstarrsinn oder Demenz geplagt bist?

Ich finde ein Besuch in der Woche mit Kind! ist nicht zuviel verlangt. Du kannst ihn ja auf 1 Stunde begrenzen. Vielleicht stellst Du Deine Befindlichkeit mal zurück.

Gruß

Manavgat

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Ich habe mir ja Gedanken deswegen gemacht, sonst hätte ich ja nicht geschrieben... und falls du nicht gelesen hast...
Sie war gestern Nachmittag hier.

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hallo,
meine oma ist vor 2 wochen gestorben,und ich war 1-2 mal die woche da.fahrzeit pro tour jeweils 1,5 stunden incl. zug und 2 kindern.
meine oma tat alles für mich,und um so kränker sie wurde,umso garstiger wurde sie auch.
sie war nicht mit ihrem leben zufrieden,in diesem heim,po abgewischt zu bekommen,all die alten leute um sie herum.
ich habe das gemecker irgendwann an mir vorbei ziehen lassen,und sie sollte sich mit den kids beschäftigen.das tat ihr irgendwie gut,auf jeden fall vergaß sie das rum meckern.
liebe grüsse,yvonne

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Hallo,

also ich rede mal aus Sicht der Enkelin verbunden aus der Sicht einer Altenpflegerin (arbeite im Pflegeheim):

Vorab wäre aber meine Frage: Du hast geschrieben, sie ist freiwillig im Heim. Braucht sie Hilfe, hat sie Pflegestufe? Oder ist sie noch sehr rüstig und wollte einfach nicht mehr alleine wohnen?!? ......

Also wenn du nur ganze 500 m vom Heim entfernt wohnst und ihr Lieblingsenkelkind bist / warst, dann finde ich es schon sehr komisch, warum du ein Problem hast, sie zu besuchen. Dass sie ihr Enkelkind noch nicht sehen durfte (so habe ich es zumindest verstanden), finde ich sehr sehr schade.
Wenn dich der Geruch stört, dann bitte um ein Treffen draußen im Freien!
Meine Oma hat Pflegestufe II, hat schwere Osteoporose und wohnt 250 km von uns entfernt. Ich bin auch ihr Lieblingsenkelkind. Da ich berufstätig bin und die Tochter auch erst gute 2 Jahre alt ist, komme ich selten zu Besuchen. Aber immerhin sind es ca. alle 3 Monate. Wenn auch nur mal für paar Stunden. Als sie noch im KH lag, besuchten wir sie ca. alle 3 Wochen. Und da war damals unsere auch erst ein paar Monate alt. Aber es ging alles!!

Was das Meckern angeht: Deine Oma sieht dich ja eh selten, da ist sie vielleicht generell noch sauer und lässt den Frust dann mal raus, wenn sie dich sieht. Gib Kontra oder sag, du willst jetzt nicht angemeckert werden, sondern sie einfach besuchen oder eben nimm das Baby mit - dann ist sicher das Gesprächtsthema Nummer 1. Und dass da sowieso alle Besserwisser-Tipps abgeben, wirst du mittlerweile wissen (Freunden, Nachbarn, Eltern, Schwiegereltern und Fremde ... Das hört nie auf!).

Alles Gute!
Bianca

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Hallo,

sie ist noch sehr rüstig. Geht alleine draußen spazieren und so und ist auch noch zu Geburtstagen unterwegs. Sie hat also immer Action.
Sie hat ihr Enkelkind natürlich schon mind. 10 bis 20 Mal gesehen und auf dem Arm gehabt. Sie ist dann halt bei uns oder wir treffen uns bei meinen Eltern. Es ist vielleicht etwas falsch rübergekommen.
Sie war die letzten 4 Wochen jede Woche zum Kaffeetrinken hier. Ich mag halt irgendwie nur nicht hingehen.
Und wenn sie weiter meckert, werd ich sagen, sie soll aufhören.

LG