Wer hat auch ein Stiefkind und dann ein eigenes bekommen?

Mich würde interessieren wie Ihr damit zurecht kommt.
Pascal wird am 15. zwei, ich lebe mit meinem Mann und ihm seit letztes Jahr August zusammen. Im Juli diesen Jahres ist unser gemeinsamer Sohn geboren.

Seit der Geburt hat sich das Gefühl für Pascal geändert. Ich hatte in der SS schon Bedenken und war der Meinung mir würde es nicht passieren.
Aber jetzt ist es so und ich weiß nicht was ich tun soll.
Wenn ich es nicht ändern kann, ist klar das dann Trennug sein muß. Das möchte ich aber nicht. Wer war vielleicht schonmal in so einer ähnlichen Situation? Wer hat einen Tip für mich? Könnte ein Psychologe helfen?

eine verzweifelte Tanja

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Hallo Tanja,

als Du Deinen Mann geheiratet hast, wusstest Du doch bereits, dass der kleine Pascal vorhanden ist.

Das kleine Kerlchen wird gerade mal 2 Jahre alt. Du sagst, seit der Geburt Deines Sohnes hätten sich Deine Gefühle für ihn verändert.

Welche Gefühle hattest Du denn für ihn vor der Geburt Deines Sohnes?

In Deiner VK schreibst Du: Pascal ist mein Stiefsohn, der aber bei uns lebt......

Nur lebt? Wird er nicht von Euch geliebt und bereichert Euer Leben?

Ich für meinen Teil kann nur sagen, ich würde dieses Kind lieben, denn auch wenn ich ihn nicht geboren hätte, so wäre ich doch jetzt seine Mutter, wäre die Frau, die mit seinem Vater lebt und diesen liebt.

Und Du sprichst schon von Trennung; armer Mann und armer Pascal und - armer Marvin, auch ihm nimmst Du den Vater.

Wäre Dein Stiefsohn in einem pubertierenden Alter, könnte ich Deine Probleme verstehen, aber sorry, nicht bei einem so süßen Kleinkind, der sicherlich nicht mehr von Dir will als Zuneigung und Liebe.

Alles Gute

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Das ist genau das was ich sage. Ein Mann akzeptiert auch Kinder die nicht von ihm sind weil er die frau liebt und auch die Kinder die sie hat. Bei Frauen ist es anders. Ihre kinder sind toll und wnen ein Mann Kinder hat sind diese nur lästige Anhängsel, leider! Es beweisst sich leider immer wieder!

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also, würde sie jetzt geschrieben haben, ich lasse es ihn auch spüren, könnte ich deine antwort verstehen...

aber der mensch ist keine maschine...gefühle lassen sich nicht an und aus knipsen...
du würdest das kind lieben?...hm...das kannst du jetzt gerne behaupten, aber im realen leben, kann das ganz anders aussehen...ohne das du es bösartig meinst...

die anfangsposterin ist guten willens...das liest man..es bedrückt sie...
und ich finde es bedauerlich, dass du ihr das gefühl vermitteln willst, dass ihre gefühle total unnormal sind...sind sie aber nicht..willkommen in der wirklichkeit!
deine schuldgefühlverstärkerei hilft ihr in keinster weise weiter...

es ist vielmehr normal, dass sich sobald jemand neues in eine familie tritt, eine neue ortnung ensteht..alles wird sich verschieben und verändern...
eine gwisse zeit sich an alles zu gewöhnen ..sich zurecht zu finden, ist normal und erstmal nicht beunruhigend....
und das ist nicht nur mit stiefkindern so...die beziehung zum ersten kind verändert sich ebenfalls wenn ein geschwisterchen kommt ( und glaub mir...ich habs bei der schwangerschaft zu meinem zweiten auch nicht glauben wollen)
es normalisiert sich aber recht schnell....
sie macht sich gedanken und reflektiert ihr verhalten und ihre gefühle...für sie ist erziehung von einem kind nicht neu..aber mutter zu sein das ist für sie was ganz neues..auch wenn es nicht so iydillisch anfängt, jetzt hat sie eine chance für den kleinen echte muttergefühle zu entwickeln, weil sie jetzt weiß wie sich das anfühlt und eine umbruchphase da ist..wo vorher vielleicht lieb haben und erziehung gestanden hat...aber sowas entwickelt sich und braucht zeit...aus schuldgefühlen heraus kann es aber nicht entstehen...

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Hm ich weis nicht wie ich damit zurecht kommen würde.
ich habe es mir gewünscht das mein Mann ein Kind mit in die Beziehung bringt- ich hatte ja auch schon zwei.
Aber er hatte "leider" noch keines.
Ich dachte immer dann wäre das Verständnis auf beiden Seiten besser.

Wie wäre es wenn du den kleinen "Stiefsohn" einfach als das ansiehst was er ist.

Nämlich ein teil von dem Menschen den du liebst.

Er ist doch noch so klein und du hast alle Chancen der Welt ihm eine gute "Stiefmama - ZweitMama" zu sein.

Es ist aber toll das du daran denkst zur Beratung zu gehen. Das ist klasse. Tu das...denn ich denke die können dir helfen herrauszu finden warum du den kleinen nicht ganz annimmst.
(vielleicht wegen der anderen Frau die du vielleicht nicht magst ect.)

Ansonsten wie gesagt...es ist ein Teil von deinem Mann, genauso wie dein eigenes Kind.
Die beiden haben den gleichen Papa und den liebst du doch auch. Gib den kleinen eine Chance.

Lg Kerstin

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Mensch, das ist ein 2-Jähriger und der braucht Dich! Er ist Dir ziemlich hilflos ausgeliefert und möchte auch geliebt werden und er merkt, wenn Du ihn nicht so magst. Vielleicht geht Ihr mal in eine Familienberatung?
Liebe Grüße,
Kathy

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Die Aussage Stiefkind finde ich schon mal nicht gut. Aber das nennt man wohl so umgangssprachlich. Allerdings spiegelt das schon deine Haltung dem Kind gegenüber.:-(

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muß dir ganz ehrlich sagen, ich finde deine einstellung nicht schön. du redest von einem kleinen kind, nicht von einem 15 jährigen in der pupertät. stell dir mal vor, dir würde was passieren, dein mann oder wie auch immer, lernt eine neue frau kennen, die dein kind ablehnt. würdest du dir das wünschen, und würde es für deinen mann sprechen, wenn er aufeinmal sein kind ablehnen würde??? würdest du einen mann wollen, der dein kind ablehnt??
du hast gewußt, daß er ein klein kind hat, dann hättest du dir einen suchen müssen, der solo ist.

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Hallo Du!
Also sorry, aber da muss ich sie verteidigen!
Ich finde es echt gut von ihr, daß sie so ehrlich ist. Und anscheinend hat sie ja wirklich ein Problem damit. Und dieses Forum ist doch dafür da, wenn man Probleme hat das man sie auch äußern darf. Wir sind doch alle nur Menschen, oder?!
Ich weiss wovon ich rede, habe selber eine Stieftochter und es ist in der Praxis nicht immer so leicht wie in der Theorie, das kannst Du mir glauben, Stiefmama sein ist nicht leicht!
Und von Dir finde ich es schon etwas leichtfertig zu sagen "dann hättest Du Dir einen suchen sollen, der solo ist..." Wo die Liebe hinfällt kann man sich eben nicht raussuchen! Und wenn schon ein Kind da ist, ist das eben schon etwas schwerer als ohne!
Vielleicht kommst Du ja auch mal in diese Situation, dann kannst du mitreden!
Gruß,
Katja

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Ich glaube die meisten hier haben mich nicht wirklich verstanden.
Also ich kenne meinen Mann seit 2001, haben uns zwischendurch 2003 und dann 2005 wieder getroffen, wo wir dann auch zusammenkamen. Pascal war da gerade 5 Monate alt. Ich habe mich in meine neue Rolle als Mutter eingefügt, was auch nicht gerade einfach ist. Seine Erzeugerin hat ihn im Mai 05 das letzte Mal gesehen, sie hat einfach kein Interesse, tut mir leid, aber Mutter kann ich sie nicht nennen: denn sie hat ein Kind aus Mittel zum Zweck in die Welt gesetzt, in der SS nicht von Tabletten und Alk lassen können und wo sie alleine mit Pascal war hat sie ihn in der kurzen Zeit verdrecken und wohl verhungern lassen. Zum Glück hat mein Mann ihn da rausgeholt und zu sich genommen, was ja auch nicht immer üblich ist, das der Vater sich so einsetzt.
Ich wurde mit der Zeit richtig zur "Glucke", ja und Küßchen hier oder da geben hatte ich schon immer meine Probleme, das hat mit meiner Kindheit zu tun. Als ich dann nach 2 Monaten schwanger wurde (so schnell haben wir da nicht mit gerechnet) habe ich schon da, mich mit Leuten unterhalten, wie es wohl sein wird, wenn das eigene da ist. Da haben mir auch Mütter mehrerer Kinder gesagt, man empfindet nicht für alle das gleiche, gut das mag vielleicht bei jedem anders sein. Ich wollte nicht, das das das zweite Kind nachher an erster Stelle steht, aber trotz meiner vorigen Gedanken ist es nun doch so gekommen, tja in der jeweiligen Situation ist dann halt doch alles anders. Marvin kann ich in den Arm nehmen, Küßchen geben, gar kein Problem, bei Pascal kostet es mich doch überwindung, aber warum ist das so? Ich hatte vor der Geburt gehofft, das ich diese richtigen Muttergefühle auch auf ihn "übertragen" kann.
Es war immer mein Sohn, bis ich im letzten Drittel meiner SS im KH und bei Ärzten immer wieder sagen mußte das das nicht mein leibliches Kind ist. Alle sind davon ausgegangen ich hatte schon eine normale Geburt, ich kenne das ja alles schon. Doch SS, Geburt, Baby bis zum 5. Monat war doch komplettes Neuland für mich. Vielleicht ist es auch in der Zeit zur Spaltung gekommen.
Viele schreiben wie süß so ein Kleinkind ist, aber genauso anstrengend kann ein knapp Zweijähriger sein, die meisten wissen das.
Ich frage hier um Rat, weil ich dieses gerne ändern möchte.Es tut mir doch selber in der Seele weh.
So, und wenn ich es nicht ändern kann, ist eine Trennung wohl unumgänglich, so ein Leben mit einer Mami die ihn nicht so annimmt wie das eigene kann nicht gut gehen.
Eine Trennung würde mir selber das Herz brechen, deswegen möchte ich es ja ändern, weiß nur nicht wie.
Die die hier schreiben es wäre kein Problem für sie ein Kind des Partners anzunehmen: ich habe vorher selber so geredet, also kommt erstmal in die Situation. Theorie und Praxis können da doch sehr weit auseinander liegen.

Ich denke ich werde nächste Woche mal zu meiner Hausärztin, die wird mich dann hoffentlich an eine richtige Stelle weiterschicken.
Wenn man will kann man einiges ändern, nur manchmal fehlt jemand, der einem zum Nachdenken bringt.

War schonmal in Therapie wegen Panikattacken, die ich erfolgreich hinter mich gebracht habe. Deswegen habe ichHoffnung, manchmal hilft es ja auch mit jemanden einfach nur über die Probleme zu reden.

Ja und in der VK habe ich das so geschrieben (ich hatte es vorher anders) weil man mich drauf ansprach, erste Geburt, aber du hast doch schon ein eigenes...
Stiefsohn ist nun mal die gebräuchliche Bezeichnung, ich finde es nicht abwertend. Ja und wenn man es genau nimmt, darf ich noch nicht mal einen KiGa Platz aussuchen, denn ich habe zwar alle Pflichten als Mutter aber leider auch nicht ein einziges Recht vor dem Gesetz. Würde meinem Mann jetzt was passieren, hätte ich arge Probleme Pascal zu behalten, denn Blutsverwandschaft geht in Deutschland immer noch vor. So und das ist nicht so dahergeredet, sondern wurde vom Jugendamt mitgeteilt, weil wir es vorhaben das ich Pascal adoptiere, aber einen Antrag können wir vor Januar nicht stellen.

So, ich hoffe ihr versteht mich jetzt besser, bin nämlich ziemlich verzweifelt.

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du hast es jetzt wirklich mehr als verständlich ausgedrückt und ich hoffe du bekommst ab jetzt, hilfreichere antworten ....

hut ab davor, dass du zumindest die private verantwortung für den kleinen übernommen hast....:-)

ich hatte es so ähnlich mit meiner tochter, als leon kam veränderte sich das gefühl zu ihr völlig...
meine freundin hat vor mir entbunden und warnte mich davor..
ich wollte es nicht glauben...
ich sah meine beziehung zu jacky als so fest und innig an, dass ich eher angst davor hatte, dass zweite kind nicht so lieben zu könne wie sie...
es normalisierte sich wieder, als ca ein jahr vergangen war...
damals bin ich fast an den schuldgefühlen zerbrochen....es tat mir so leid...wußte nicht wie ich damit umgehen sollte...
nach außen hin, blieb alles so wie es vorher war...aber innerlich war ich total im gefühlschaos...
heute sehe ich es als umbruchsphase an..die beziehung zu ihr musste sich lockern, damit ich bereit für leon wurde...
sie ist ja jetzt fast 14...und bis jetzt haben wir das sehr gute verhältnis zueinander , was sich nach dieser umbruchsphase entwickelt hat...

gib nicht auf...such eine beratungstelle auf ...und lass dir zeit, dich an alles zu gewöhnen...viele dinge gehen einfach trotz gutem willen nicht von heute auf morgen..sondern entwickeln sich...
wenn es dir möglich ist, versuche zeit mit ihm alleine zu verbringen...geh schwimmen oder auf den spielplatz ( dort ensteht auch auf natürlichem wege körperkontakt, ohne dass es erstmal mit küssen verbunden ist)...also gemeinsame aktivitäten...die schweißen zusammen...
sprich mit den muttis, die auch sowas erlebt haben...wie sind sie damit umgegangen...?

und noch was, von dem ich mir vorstellen kann, dass es bedrückt:
du darfst dein baby genießen....!
( wenn du dich da aus schuldgefühlen heraus verspannst, kann ich mir vorstellen, dass sich deine gefühle nur verhärten...)

viel kraft, ausdauer und bald eine zusammengefühlte familie

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Hallo Glaeta,
es ist gut, dass du darüber sprichst und möglicherweise ist dies auch der Weg da raus. Ich würde mich - bei dem Leidensdruck, den du zur Zeit hast - unbedingt ganz schnell an eine Therapeutin überweisen lassen. Wahrscheinlich ist es nur eine Mischung aus Überforderung und einfach der Tatsache, dass sich die auch hormonell verursachten "Muttergefühle" sich vielleicht nicht in dem Maße einstellen, bei einem Kind, das man nun mal nicht selbst geboren und gestillt hat.
Oft berichten Mütter von 2 Kindern auch, dass sie unmittelbar nach der Geburt des jüngeren Probleme, wie du sie schilderst, mit dem ältenen Kind haben. Das gibt sich und man nimmt es halt eher als normal hin. Wir Stiefmütter meinen aber immer, dass wir heiliger und besser als Mütter sein müssen, weil - na ja, wegen der alten bösen Märchensache. Manchmal täte mehr Gelassenheit gut. Lass dir helfen und mach dir nicht so einen Druck. Was sagt denn dein Mann zu dem Thema? Der ist ein wichtiger Gesprächspartner.
Liebe Grüße
Mariella

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Hallo Du!
Laß Dich erstmal von mir drücken!#liebdrueck
Auch ich bin eine Stiefmami, meine Stieftochter ist jetzt 7 und lebt seit sie 4 ist bei meinem Mann und mir. Ich bin aber schon mit meinem Mann zusammen seit sie ein Jahr alt ist.
Ich kenne diese Hoch und Tiefs wenn man eine Stiefmami ist. Mal merkt man keinerlei Unterschied zwischen den "eigenen" Kindern und dem Stiefkind und an manchen Tagen meint man, daß der Unterschied zerklüftend ist.
Kurz nachdem wir Sarah vor drei Jahren zu uns geholt haben wurde ich auch schwanger und kämpfte mit meinen Gefühlen zu der Kleinen. Als das Baby da war glaubte ich auch erstmal sie nicht mehr so zu lieben wie mein "eigenes". Führte in dieser Zeit auch sehr viel Gespräche mit meinem Mann, weil ich dachte er könne das besser beurteilen als ich selber. Als mein erstes eigenes Kind geboren war, wurde ich nach 7 Monaten erneut schwanger. Und auf einmal hatte ich dieses Gefühl wieder, den Kleinen nicht so sehr zu lieben wie jetzt das Baby in meinem Bauch.
Als dann mein zweites "eigenes" Kind auf der Welt war nahm das schlechte Gewissen gegenüber meiner Stieftochter ab, ich merkte,das ich anscheinend ein Mensch bin der es allen immer recht machen möchte und sich am liebsten in der Mitte auseinander teilen möchte um allen gerecht zu werden!
Hinzu kam und kommt auch bei mir immernoch die Angst, meine Stieftochter eines Tages einmal zu verlieren(Trennung des Mannes oder falls ihre Mutter sie wieder haben will etc.) Weil sie ja dann nicht bei mir bleiben könnte, soll aber nicht heissen, das wir Ehestress oder so haben ;-)
Aber schliesslich spielt man das ja dann alles mal so in Gedanken durch....
Darum habe ich sie manchmal auf Abstand gehalten aus Angst sie zu verlieren! Aber ich habe ständig an mir gearbeitet und jetzt hab ich es eigentlich im Griff. Denn sie kann ja nix dafür, nicht mein leibliches Kind zu sein!
Vielleicht sind es ja bei Dir auch einfach die Verlustängste oder so etwas, bin zwar kein Psycho Doc, könnte mir es halt vorstellen...


Hoffe, ich konnte Dir mal eine andere Perspektive Deines Problems aufzeigen!
Viele liebe Grüße,
Ü-Ei