Mutter sein ungerecht ?

Hi! Ich hadere im Moment etwas mit der Situation. Ich bin sehr happy, dass ich mama bin und es klingt evtl seltsam aber unser Leben hat sich komplett verändert und das der Partner kaum. Ich fühle mich auf einer Seite wie ein neuer Mensch und mein altes ich ist wie verbrannt und vielleicht tue ich meinen Partner unrecht aber ich sage ihm oft dass ich es unfair finde dass bei Männern sich nix ändert aber bei uns Frauen enorm.
Es wird ja meist von der Gesellschaft gesagt dass wir doch mit dem Baby glücklich sein sollen das reicht und ja das bin ich auch. Aber ich sage mal so, körperlich und optisch ändert sich bei den Männern nix, hormonell nix und sie können einfach jeden Tag eigentlich das tun was sie möchten nur wir Frauen rackern uns einen in jeder Hinsicht ab. Nicht falsch verstehen ich würde auch nicht tauschen wollen und ohne Kind sein aber es ist einfach irgendwie momentan in meinem Kopf.
Geht es euch auch so?

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"Aber ich sage mal so, körperlich und optisch ändert sich bei den Männern nix, hormonell nix und sie können einfach jeden Tag eigentlich das tun was sie möchten nur wir Frauen rackern uns einen in jeder Hinsicht ab."

Wenn das so ist, dann wäre das für mich keine Beziehung, in die ich ein Kind gesetzt hätte. Wir rackern uns quasi zu gleichen Teilen ab. Warum auch nicht? Wieso gehst du davon aus, dass das komplett an der Frau hängen bleibt bzw. bleiben muss?

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Ja, das sehe ich auch so. Für meinen Mann hat sich mit den Kindern quasi alles verändert und er lebt bei Weitem nicht mehr sein altes Leben. Alles andere wäre auch merkwürdig 🤔

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Wie alt ist denn dein Baby?
Ich kenne dieses Gefühl aus den erst 8 Wochen. Da hab ich auch so sehr gehadert.

Inzwischen empfinde ich es einfach nur noch als Privileg. Allerdings bin ich auch in Elternzeit aktuell und hab nen Partner der sich vollumfänglich einbringt, so dass ich auch meine Freiheiten hab. Habe auch das Glück dass zwei enge Freundinnen Babys in ähnlichem Alter haben und ich viel mit denen unternehmen kann.

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Meine kleine ist 5 Monate alt. Ich dachte immer ich habe eine Art wochenbettdepression da ich oft deswegen unglücklich war. Leider kenne ich keinen der aktuell mama ist oder man sich austauschen kann über genau die jetzige Zeit. Mein Partner ist leider nur am Wochenende da und ich bin komplett allein. Ich schaffe alles ohne Probleme aber es ist so ein merkwürdiges Gefühl und ich sage mir immer die kleine hat so eine tolle Bindung zu mir ich habe alles unter „Kontrolle“ damit es ihr gut geht was will ich mehr.

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Also mir sagt keine Gesellschaft "sei mit dem Baby glücklich, das reicht". Und ich finde andere Veränderungen oder Einschränkungen (besonders, wenn man stillt), wesentlich gravierender/'unfairer', als jetzt die optischen Veränderungen.
Aber grundsätzlich verstehe ich, was du meinst.
Ne Freundin von mir hat mal gesagt, warte aufs 2. Kind. Männer merken, wie das ist, wenn dann das 2. Kind da ist und sie dann wirklich auch immer mindestens ein Kind am Hosenbein haben. 🤣😉

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Ja vielleicht ist es eben das dass sie nicht so sehr merken was wir leisten. Ich stille und manchmal mag ich gewisse Orte nicht dafür, was mein Partner nicht versteht. Er kann manchmal sehr rational sein was mir in den Situationen schwer fällt zu akzeptieren. Er geht einfach los wenn er was unternehmen möchte oder selbst einkaufen. Ich muss erstmal die kleine einpacken und man kann ja auch nicht alles so einfach machen. Ich kann und möchte sie auch nicht einfach bei ihm lassen und was unternehmen, wegen dem stillen nicht und weil ich das noch nicht so kann es würde mich verrückt machen :)

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Sorry, aber das ist ein hausgemachtes Problem.
Auch ein Stillbaby kann mit Papa zum Einkaufen. Dann muss sich der Papa natürlich nach der Stillmahlzeit richten und sich direkt danach auf den Weg machen, aber das machst du ja auch so.

Ich gebe gerne zu, dass es meinem Partner auch sehr schwer fiel, sich bei Unternehmungen nach dem Stillrhythmus des jeweiligen Babys zu richten. Aber das musste bei gemeinsamen Ausflügen eben sein, das hat er gelernt.

Ich habe auch geschimpft, dass er an Tagen, an denen ich ganztägig unterwegs war, "nur" das Kind hütet, während ich an allen anderen Tagen noch den Haushalt nebenher schmeiße. (Das kam beim ersten Kind dreimal vor - geplante Termine aus der Zeit vor der Schwangerschaft).
(Und ich wiederum habe gelernt, dass ganztägige Abwesenheit meinerseits nicht erstrebenswert ist - habe ich beim zweiten Kind nicht mehr gemacht. Dann war nämlich mein Stillrhythmus für zwei Tage komplett durcheinander...)

Aber wir haben das diskutiert (ausgiebig und auch mal laut 😚) und sind so beide in die neue Situation reingewachsen.
Wenn man den Partner einbezieht, ändert sich sein Leben durchaus auch ;-)

LG!

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Hm, das liegt doch in den Händen jedes Paares dass man das vorher abspricht?

Bei uns hat sich für beide viel geändert, ich habe mich beruflich verändert, aber im Freizeit Bereich hat sich vor allem mein Mann geändert. wir haben uns zusammengesetzt und besprochen wem was wichtig ist, wer was beibehalten will und wie wir das realisieren können! Für mich hieß es dass ich weiter Fussball spielen konnte, weiter 2-3 mal die Woche zum Training gehen konnte, auch mehrtägig mit ins Trainingslager fahren konnte. Das hieß für meinen Mann dass er 2-3 mal die Woche Abends plus den halben Sonntag wenn wir Spiel hatten eben nicht tun konnte was er wollte sondern da hatte er das Baby und auch sonst bringt er sich hier ganz selbstverständlich mit ein. Anders hätte ich auch kein Kind mit ihm bekommen wollen. Mein Mann konnte beruflich unverändert bleiben, hing dafür sein Hobby an den Nagel bzw schränkte es sehr ein. Ich lasse mir nie was von der Gesellschaft sagen ich bin ein eigenständiger Mensch und habe meinen eigenen Willen und nach dem lebe ich. Familie gründen heißt klar Kompromisse eingehen aber für alle.

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Das klingt gut ich freue mich sehr für dich dass ihr das so organisieren könnt. Mein Partner ist leider meist nur am Wochenende da wo alles an mir hängen bleibt. Auch beruflich sollte er wieder am Heimatort arbeiten wird es durch den schichtdienst auch etwas schwerer. Mir fällt es dazu nicht so leicht sie ihm zu geben für längere Zeit. Vielleicht auch bedingt dass ich die kleine die ganze Woche habe und auch stillen muss.

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Muss man nicht es gibt Milchpumpen und zur Not Milchpulver.

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Huhu :)

Mein Sohn ist auch 5 Monate alt und ich fühle auch oft wie du. Manchmal wünsche ich mir einfach mal wieder einen Tag auf dem Sofa 'Netflix & chill' oder dass ich auch einfach wieder in die Schuhe steigen kann und 'kurz' zum Kiosk losfahre oder einfach nur mal wieder mit einer Freundin in Ruhe quatschen.. Das sind eigentlich kleine Dinge, über die man vor der Ss nicht nachgedacht hat, weil sie eben selbstverständlich waren. Ich schau auch manchmal meinem Mann hinterher wenn er zur Arbeit geht und denke mir 'mensch.. Du kannst ohne zu überlegen aus dem Haus marschieren'. Mir fehlt das manchmal auch. Dennoch kann man sich diese Freieheiten auch einräumen.. Z.B am Wochenende wenn der Papa zuhause ist und wenn es nur 1 Std. ist oder mal wieder alleine einkaufen oder so. Ich glaube, dass man sich oft auch selbst im Weg steht weil man stillt und denkt, dass es ohne die Brust nicht geht dabei könnte man abpumpen. Auch der Papa kann die Flasche geben wenn Baby hunger hat. Bei meinem Partner ist es so, dass er noch nicht so gerne alleine mit dem Kleinen ist weil er denkt, er würde etwas falsch machen oder übersehen/nicht merken wenn ihm was fehlen sollte. Ist natürlich Quatsch. Er ist ein super Papa. Aber ich hab das so akzeptiert und wir arbeiten dran. Rede doch mal mit deinem Partner und erkläre ihm, dass du dich nach deinem vorherigen Leben sehnst. Vielleicht könnt ihr ja in der Woche einen Abend ausmachen, an dem Papa für 2 Std oder so das Baby übernimmt und du kannst für dich etwas tun? Baden, rausgehen, mit einer Freundin treffen oder so..

Liebe Grüsse und gute Nacht

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Ich kann dich zu 1000 Prozent verstehen und fühle mit dir. So ging oder geht es mir auch noch, ab und zu. Vor allem wenn man vor der ss eine arbeitende, spontane und unternehmungslustige Person war.
Ich glaube oder zumindest empfinde ich so, dass es sich einfach irgendwann legt bzw. es routinierter wird und man sich einfach daran gewöhnt. Ich zb habe dann irgendwann meinem
Partner die ganze Meinung gedrückt, ehrlicherweise mehrmals. Männer müssen es anscheinend wiederholt hören 😂 jetzt bemüht er sich, sich mehr einzubringen. Auch wenn’s nur Kleinigkeiten sind. Das Gefühl, dass er Verständnis zeigt, hilft einem schon weiter.

Ich drücke dir die Däumchen, dass es für dich bald leichter wird 🌷

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Also ich finde schon das sich auch sehr sehr viel für die Männer ändert. Klar, sie haben die Schwangerschaft nicht, aber auch ein Mann muss sich in die neue Situation mit einem Baby einfinden und das schütteln die sich auch nicht aus dem Ärmel. Mein Mann tut nicht jeden Tag was er möchte, er kommt von der Arbeit und kümmert sich genau so um das Kind wie ich. Ich stehe zwar jede Nacht auf und gebe die Flasche, dafür bereitet mir mein Mann aber alles am Abend vor.
Am Anfang muss man sich erstmal dran gewöhnen, dass man nicht mehr zur Arbeit geht und ich war deshalb oft neidisch auf meinen Mann. Ich glaube du steckst gerade in einem Tunnel und bist daher vielleicht ein bisschen unzufrieden und vielleicht sind eure Aufgaben Zuhause nicht gerecht verteilt. Sprich mit deinen Partner, sag ihm was dich bedrückt und wünsche dir mehr Unterstützung. Er kann doch nach der Arbeit oder am Wochenende mit dem Kind spazieren gehen, dann hast auch du eine Auszeit für dich. Dein Partner kann jede 2. Windel wechseln und euer Kind Bettfertig machen. Wechselt euch ab. Ich wünsche dir alles Gute

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Huhu,
Zugegeben, bei uns hat sich beiderseits das ganze Leben umgestellt.
Was ich jetzt nicht "schaffe" mit baby, kann auch mein Mann nicht schaffen.
Klar is die Mama in der Regel den ganzen Tag zuhause und sorgt für alles, bei uns ist es trotzdem so, dass wir uns beide um alles kümmern.
Als meine Tochter mich die letzten Wochen sehr beansprucht hat, is hier der ganze Haushalt liegen geblieben, mein Mann kam nach 12h nach Hause und hat ohne das ich was sagen musste, kurz mal klar Schiff gemacht, die Wäsche gemacht, gesaugt etc.
Mein Mann ist auch nachts die ersten Wochen mit mir gemeinsam aufgestanden als unsere Tochter wach war.
Ich würde in unserem Fall sagen, dass sich bei meinem Mann alles wie bei mir verändert hat, bis auf die hormone(wobei ich mir da auch nicht ganz sicher bin 😂).
LG

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Hallo,

Ich verstehe das sehr gut. Aber da muss man drüber reden und gemeinsam ein Weg finden. Mein Mann geht auch gerne mal Fussball schauen beim Freund und ich bleibe daheim mit dem kleinen. Er ist viel freier als ich. Er spürt auch keinen Druck schnell Heim zu müssen. Aber das kommt auch dadurch, dass ich mich nicht entspannen kann wenn ich mal alleine unterwegs bin. Wenn ich um "Freizeit" bitte, dann bekomme ich die auch.
Da gibt es auch keine Diskussionen und jeder Wunsch wird respektiert und umgesetzt. Allein das reicht mir manchmal aus.
Aber nach kurzer Zeit merke ich dass ich dann doch lieber Heim zu meinem Kind will.

Wenn ich mich mal mies und ungerecht behandelt fühle, denke ich immer "meine Güte, ich erlebe so viele Dinge mit unserem kleinen, die mein Mann niemals so erleben wird"
Alle ersten Male die er lernt bekomme ich zu sehen und zu spüren. Und das ist einfach wundervoll. Die meisten Frauen investieren mehr in ein Kind als Männer (nicht immer so). Aber wie gesagt, dafür erleben wir auch so viel mehr und bekommen auch mehr zurück.

Fordere etwas Freizeit ein um dich wieder zu finden. Wenn du glücklich bist, sind Kind und Mann ebenfalls glücklich :)