Familiäre Unterstützung ( Vorsichtig lang )

Hallo Zusammen,

ich weiß eigentlich gar nicht genau was ich von Euch erwarte. Ich glaube es ist eigentlich ein Silopo.

Wir haben ganz frisch ein Haus gekauft.
Eigentlich hatten wir das Thema schon at Akta gelegt da wir nicht davon aus gegangen sind das es nochmal klappen wird. Jetzt hat sich aber ein glücklicher Zufall ergeben und haben die Chance genutzt.

Wir haben lange und mühsam darauf gespart. Und das ist es auch was mich immer wieder beschäftigt und was ich hoffe bei unseren Kindern anders machen zu können.

Wir haben viele, sowohl in der weiteren Familie als auch im Freundeskreis wo die Familien ihre Kinder gerne finanzielle unterstützt haben.

Ich habe mit 15 Jahren angefangen zu arbeiten, neben der Schule, habe mir meine Führerscheine und Fahrzeuge jeweils selbst zusammen gespart, das selbe bei meinem Mann. Ich bin mit 20 Jahren in ein Schülerinnen Wohnheim gezogen und stehe seitdem komplett auf eigenen Beinen, das heißt jegliche Umzugskosten, Möbel, Unterhaltskosten etc. alles selber bezahlt. Unsere Hochzeit vor 10 Jahren haben wir auch komplett alleine gestemmt, beide noch nicht wirklich gut verdienend.
Wir haben zwar immer gespart, aber es ist halt auch viel für die oben genannten Dinge ausgegeben worden.

Einerseits bin ich natürlich stolz darauf das wir bisher immer alles alleine geschafft und wir unser Leben komplett alleine finanzieren können. Manchmal wünsche ich mir aber doch das es etwas einfacher für uns gewesen wäre.

Es ist auch nicht so das meine Eltern nicht hätten unterstützen können. Meine Mutter hat einen sehr sehr gut bezahlten Job ebenso wie Ihr Lebenspartner. Und das schon seit Jahrzehnten. Die beiden haben leider auch etwas die Realität verloren und verstehen nicht das nicht alle so Super bezahlte Jobs haben. Das ist aber ein anderes Thema.

Bitte versteht mich nicht falsch ich möchte jetzt nicht mehr finanziell von meine Familie unterstützen werden. Ich frage mich nur manchmal ob es geradewährend der Ausbildung und oder Jobbeginn sowie zum Beispiel Führerschein etc. hätte ein bisschen einfacher laufen können wenn man da finanzielle Unterstützung erhalten hätte.

Vielleicht ist aber diese Vorgehensweise, der Eltern, ganz normal und ich habe den Bluck für die Realität verloren.

Wie war das also bei Euch? Seit Ihr finanziell , gerade am Start der beruflichen Laufbahn unterstützt worden?

LG seepferdchen

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Ich hatte keinerlei Unterstützung, weder finanziell noch materiell. Noch dazu musste ich jedes Mal bitten und betteln, bis mir die fürs Bafög notwendigen Unterlagen geschickt wurden. Das war eine sehr anstrengende Phase, und ich war ein bisschen neidisch auf die Kommiliton:innen, die von Mama ein Päckchen mit Plätzchen geschickt bekamen und bei denen die Miete einfach bezahlt wurde bzw. die eben nicht jedes Semester aufs Neue hoffen mussten, dass der Antrag schnell durch ist.
Ein Mal saß ich flehend bei meinem Bearbeiter im Bafög-Amt, weil ich wochenlang wartete.
Das ohnehin schon schlechte Verhältnis zu den Eltern wurde natürlich nicht besser. Und ich bekomme heute noch einen Knoten im Bauch, wenn ich daran denke, dass finanziell etwas nicht hinhauen könnte. Komplett ohne Netz, das einen auffangen kann ist ein Studium bzw. generell das Leben in jungen Jahren schwierig und geht mit viel Angst einher.
Aber ich weiß, dass meine Kinder später nicht das Gleiche durchmachen müssen, wie ich. Zum Einen versuche ich, vorzusorgen, zum anderen weiß ich wenigstens, wie man Bafög-Anträge ausfüllt. Zusätzlich setze ich mich beruflich dafür ein, dass Studieren nicht vom Elternhaus abhängt.
Ich werde später keinen Cent für ein Pflegeheim zahlen, um meine Eltern zu unterstützen.
Gleichzeitig, das wird mir gerade in diesem Moment wieder bewusst, zeigt es mir rückblickend, wie stark ich bin. Ich habe alles alleine geschafft. Studium, Umzüge, unbezahlte Praktika (auch das muss gesetzlich verboten werden!), Führerschein…
Ich bin ein unwahrscheinlich selbstständiger Mensch. Aber ich finde es auch schwierig, mich auf Leute zu verlassen. Was ich alleine regeln kann, mache ich definitiv alleine.

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ich wurde bis zum ende des Studium unterstützt, Führerschein zahlten meine Grosseltern, Auto meine Eltern, ich habe aber neben dem Studium immer möglichst viel gearbeitet und konnte mir eine Wohnung leisten und ein Motorrad.
unsere KInder bekamen alle den Führerschein und das erste Auto bezahlt. Solange sie in Ausbildung waren haben zu Hause umsonst gewohnt und die Autoversicherung haben wir getrage. auch für den 1. Wohnraum oder für den Kauf einer Wohnung gab es einen zuschuss. Ausser dem hat mein Mann die Sanierung mit bestritten. wir haben einige Jahre einen Verdinst nur in die Kinder investiert

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Ich habe drei Kinder, Die Große ist 18 und macht nächstes Jahr Abitur und dann eine Ausbildung.
Mein Sohn ist 17 und hat gerade seine Ausbildung abgegeben nach der Schule.
Er macht gerade den Führerschein und hat von mir zum Geburtstag 200 Euro bekommen als Zuschuss, meiner Tochter hatte ich das Gleiche gegeben.
Ansonsten bin ich froh dass Beide eine Ausbildung machen und dadurch sehr bald finanziell unabhängig sind.
Hätte meine Tocher studieren wollen, hätte ich ihr sicher jeden Monat 100 oder 200 Euro geben können, aber auch nur weil mein Sohn auch schon arbeitet.
Ich habe hier noch eine Elfjährige und einen Mann der aufgrund einer Erkrankung nicht mehr erwerbstätig ist, er bekommt zwar volle Erwerbsminderungsrente, aber das sind gerade mal 800 Euro.
Unsere Minderjährige Tochter geht was den Unterhalt angeht, einfach vor.
Ich verdiene 1600 Euro und wir kommen ganz gut hin, allerdings müssen wir 900 Euro Miete zahlen für eine 3 Zimmer Wohnung.
Ich selbst habe gelernt mit wenig Geld gut auszukommen.
Meine Eltern waren ganz tolle Eltern, allerdings war nie Geld da.
Meine Oma die Mutter meines Vaters ist früh gestorben, dir hab ich nicht mehr erlebt.
Die Mutter meiner Mutter hatte 9 Kinder, war Witwe und hatte nichts.
Also da konnte ich auch kein Geld erwarten, sie hatte auch insgesamt 25 Enkel....wie sollte sie das auch machen?
Mein Vater hat mir vor 20 Jahren jeden Monat 50 Euro gegeben, zumindest in den ersten 4 Semestern.
Also ich gebe natürlich was ich kann, aber viel ist es nicht, wie mein Vater es auch getan hat.

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Hallo,

ich wurde minimal finanziell unterstützt, aber auch unregelmäßig… also meine Eltern haben mir zwischendurch mal etwas zugesteckt, damit ich mir neue Kleidung oder andere „Luxussachen“ wie Kino, Cocktails etc. leisten konnte 😀
Mir hat es nie geschadet für alles selbst aufzukommen. Ich weiß ganz genau was das Leben kostet und wo meine Grenzen, aber auch finanziellen Möglichkeiten sind.

Sei doch einfach stolz und gut ist.

Was beschäftigt dich die Vergangenheit so? Die kannst du eh nicht mehr ändern.

Liebe Grüße

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Hallo,

ja, ich hatte Unterstützung. Als ich für mein Studium wegziehen musste, haben mir meine Eltern sowohl handwerklich als auch finanziell geholfen. Meine alten Kindermöbel durfte ich umsonst mitnehmen, aber das notwendige Geld haben mir meine Eltern nicht geschenkt, sondern geliehen (Kaution für die Wohnung, erste Miete, ein paar Möbel vom Vormieter). Ich habe das Geld relativ zügig zurückgezahlt, ich habe nicht so gerne Schulden.

Ob und was wir mal finanzieren werden, steht noch in den Sternen. Das hängt ganz davon ab, ob sie zum Beispiel schon selbst Geld verdienen, während sie noch zu Hause wohnen. Natürlich werden wir Unterhalt zahlen, wenn unsere Kinder studieren / eine Ausbildung machen und dafür wegziehen müssen. Ich bin bereit meine Kinder zu Beginn des Erwachsenenlebens finanziell zu unterstützen, wenn ich es mir leisten kann und sie sich notwendige Ausgaben nicht leisten können und ich würde dieses Startgeld auch nicht zurückfordern. Das fühlt sich aus meiner jetzigen Sicht irgendwie falsch an. Den Führerschein würden wir aber zum Beispiel eher nicht finanzieren.

LG

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Ja, schon. Ich habe den Führerschein finanziert bekommen und das was ich durch meinen Nebenjob im Abi/Studium verdient habe war der Grundstein für Möbel usw.

Mit 22 haben mir meine Eltern 13.000 Euro überwiesen, damit sollte ich ausziehen (vorher noch zuhause gewohnt) und bis zum Ende meines Studiums auskommen. Sie wollten mich nicht monatlich unterstützen, sondern eben so. Das war nicht so angenehm, weil ich doch Druck hatte das Studium zu schaffen und schnell einen Job zu finden danach..

Mit 22 waren sie die finanzielle Sorge für mich los, Umzüge ect. habe ich danach selbst finanziert. Aber sie haben mit 3000 Euro zur Hochzeit geschenkt und Jahre später als sie berechnet haben das wir Erbschaftsteuer zahlen müssten wurden von warmer Hand Immobilien vererbt. Das Haus in dem wir leben haben mir quasi meine Eltern „vererbt“..

Ich darf mich also wirklich nicht beschweren. Meine Eltern haben sich allerdings auch nicht alles selbst erarbeitet. Als sie Anfang 20 waren hat mein Opa ihnen auch das Grundstück für den Hausbau gekauft. Als mein Opa starb war mein Vater erst Anfang 30 und hat mehrere Immobilien geerbt und einiges an Geld.

Das ist dann schon irgendwie ein Kreislauf. Wenn man selbst früh Geld bekommt kann man einfacher für die eigenen Kinder was zurück legen..

Also legen wir dadurch das wir Miete sparen vermutlich etwas mehr zurück für unserer Kinder als Andere.

Vg

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Ich ahbe eine schulische Ausbildung gemacht udn wrude selbstverständlich von meiner muttr unterstützt Also sie hat alles bezahlt, obwohl es ihr als Witwe damals finanziell nicht allzu rosig ging. (sie arbeitete nie).

Anscheinend haben nicht nur sie sondern auch du nicht gewußt, dass Eltern ihre Kinder bis zum ende der ersten Ausbildung/Studium unterstützen MÜSSEN.

Führerschein habe ich mir den größten Teil zusammengespart (Konfirmationsgeld Geldgeschenke der Verwandten)die Gebühr für die bedien Prüfungen spendierte mir (unerwartet) meine Mutter.

Wenn du zur Ausbidlung in einen anderen Ort ziehen MUSSTEST, dann hast du dich nicht informiert , dass es Schüler- Bafög bzw. Ausbildungsbeihilfe gab, oder?

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Inzwischen habe ich selber schon erwachsene Kinder. Fürherschein hatdie Oma finanziert, indem sie seit irher Geburt jeden Monat einen kleinen Betrag dafür für die 4 Enkel gespart hat.

Unsere Tochter hat sich nachdem sie - wohl coronabedingt - letztes und dieses Jahr keine betriebliche Ausbildung gefunden hat, für eine schulische entschieden. Macht sie seit jetzt August und natürlich unterstützen wir sie, sie bekommt das Kindergeld , die Buskarte wird bezahlt wie an einer weiterführenden Schule. Kleidung und essen bezahlen wir natürlich auch weiterhin.

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Bei mir war es ein guter Mix und das obwohl meine Eltern selbst immer wenig verdient haben.
So habe ich früh selbst für mein Taschengeld gearbeitet und demnach früh gewusst, dass Geld nicht vom Himmel fällt. Trotzdem haben meine Eltern stets uns Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt.
So haben wir den Führerschein z.B. komplett bezahlt bekommen. Ich konnte mein Studium in einer fremden Stadt beginnen. Ohne die Hilfe meiner Eltern (wie z.B. Bürgschaft für die Wohnung, Umzugshilfe als auch Hilfe bei der Renovierung) wäre es durchaus schwerer gewesen. Auch wenn es trotz Bafög finanziell mal Engpässe gab, konnte ich immer zu Not auf meine Eltern zu gehen. Ab den dritten Semester habe ich parallel zum Studium gearbeitet, und empfand es als echten Luxus die ersten Semester nicht arbeiten zu müssen.
Mein Bafög habe ich im Anschluss an das Studium zurück gezahlt.

Auch heute helfen meine Eltern noch gerne, obwohl Sie es überhaupt nicht müssen. Bspw. Kriegen mein Mann und ich Benzingeld, wenn wir zu Besuch waren, obwohl Sie es wirklich nicht müssen 🙄🤷‍♀️. Ich verdanke meinen Eltern eigentlich alles und hoffe, dass Sie eines Tages meine Hilfe in Anspruch nehmen.

Ansonsten nehme ich es mir genauso für meine Kinder vor: ein gesunder Mix.

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Meine Eltern haben den Führerschein zu 50% finanziert, alles andere hab ich mir selber erarbeitet, ich bin 2 Wochen nach dem Abi gut 500km weiter weg gezogen und hab ab dem Moment mein Leben selber auf die Reihe bekommen. Mein Sohn hat mit 15 die Ausbildung angefangen, er wohnt kostenlos zu Hause, zahlt aber manchmal Lebensmittel. Seinen Führerschein und wenn gewünscht Auto zahlt er selber.