Rollentausch, ich hasse dieses Wort

Ich bin neu hier, Mutter von zwei Mädels, 7 und 2 Jahre alt.
Ich bin unter der Woche nicht zu Hause, mein Mann arbeitet auch, ist aber abends natürlich bei den Kindern.
Er hatte jeweils 1 Jshr Elternzeit und ist danach wieder Vollzeit im den Beruf eingestiegen.
Ich war nach dem Mutterschutz schon direkt wieder voll im Einsatz und wie gesagt, immer schon unter der Woche unterwegs.
Meine Große hat jetzt das erste Corona Schuljahr hinter sich, mein Mann hatte Homeoffice und die Großeltern haben toll unterstützt beim Homeschooling.
Die Kleine konnte trotz Corona eingewöhnt worden und geht auch regelmäßig dank teilweise möglicher Notbetreuung.
Trotzdem bleibt natürlich viel an meinem Mann hängen und er muss den Alltag ohne mich regeln.
Wir haben jetzt wie so oft überlegt ob wir beruflich etwas kürzer treten sollten oder ich mir was suche wo ich abends nach Hause komme.
Er wird jetzt auf 32 Stunden runter gehen und ich schauen dass ich Montag oder Freitag zu Hause bin.
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Thema Vereinbarkeit Familie und Beruf gemacht und wie geht ihr mit den Corona Beschränkungen und der damit einhergehenden ungewissen Betreuung um?

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>>>Rollentausch, ich hasse dieses Wort<<<

Warum hast du es dann benutzt? Ist doch für deine Fragestellung irrelevant.

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Ich denke, dass die TE ihre Situation so bezeichnen wollte, mit dem Edit, dass sie das Wort eigentlich nicht leiden kann, weil es impliziert, dass Frauen und Männer eine bestimmte Rolle abdecken müssen, die es ja heute nicht mehr gibt / geben sollte.

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Ich wusste keine bessere Überschrift.
Ich wollte einfach ausdrücken dass wir das etwas weniger oft gelebte Modell haben, wo der Mann die Kinder betreut.

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Für mich persönlich wäre es unvorstellbar, die ganze Woche nicht da zu sein. Mein Mann muss zwar auch oft übernachten und kommt erst nach 2 Tagen wieder, aber die ganze Woche? Da würden wir ihm sicher einen neuen Job suchen.
Man verpasst so viel, und Ruckzuck sind die Kinder groß. Ich hab mir allerdings vorher schon überlegt ob mir Kinder oder Karriere wichtiger sind. Nicht falsch verstehen, ich finde es voll ok, dass ihr es so macht, nur das abends nicht zu Hause ist echt traurig für deine Kinder.
Schön, dass dein Mann reduziert.. Vielleicht findest du auch was, wo du abends heimkommen kannst. Irgendwann kommt ganz sicher die Reue.
Was das jetzt mit dem Wort Rollentausch zu tun hat, weiß ich allerdings nicht. Es sind halt tatsächlich die Rollen vertauscht, du kannst ja ein anderes Wort dafür suchen.. Wenn du zu deiner Entscheidung stehst, es so zu regeln, sollte es dir nichts anhaben können. Ist es evtl nicht so?

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wieso sollte es traurig sein für die Kinder, ganz viele Väter arbeiten so, da kommt nie so ein Kommentar!
es ist ein Lebensmodell, wenn man als Frau aussteigt, ist man draussen,
eventuell könntest wirklich auf 32 std reduzieren, dann wärst du FReitag schon da

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Naja, also wenn ein Vater die ganze Woche nicht da ist, da käme garantiert auch ein entsprechender Kommentar. 🤔 Das ist mit Kindern schon schwierig, wenn auch nicht unmöglich. Aber da im Text nun auch nicht die Rede ist, dass Mama morgens da ist (oder gibt es stattdessen lange Urlaube / frei-Zeiten?) finde ich es schon ungünstig geregelt. Wenn es die Möglichkeit gibt zu reduzieren, würde ich das tun, sodass sie die Kinder wenigstens an 4 von 7 Tagen sieht o.ä... So würde ich aber definitiv auch bei einem Papa argumentieren. Aber es kommt natürlich auf die genauen Job-Bedingungen an. Mein Opa war als Dachdecker von "O bis O" fast durchgängig im Dienst, in der Winterzeit dafür aber viel zu Hause. Das gleicht einiges aus. Eine Bekannte arbeitete auf dem Kreuzfahrtschiff: Sie war oft weg, dafür aber am Stück auch länger zu Hause...

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Was wäre denn deine Motivation die Situation zu verändern? Fehlt dir die Zeit mit der Familie oder nörgelt dein Mann, weil er alles alleine machen muss und du ihn entlasten sollst/willst? Was würdest du dafür aufgeben? Einen super tollen Traumjob oder einen „naja, hab ich halt und finde ich auch überall sonst“-Job?

Anscheinend war es ja bei euch von Anfang so geplant, dass dein Mann den Großteil der Kinderbetreuung übernimmt. Also muss sich ja was geändert haben.
Ich finde übrigens nicht, dass immer automatisch die Mama in der Nähe der Kinder bleiben muss, auch wenn ich es mir für mich nicht vorstellen könnte. Wobei ich es auch sehr schade fände, wenn der Papa so viel verpassen würde.

Wir arbeiten beide inzwischen von zuhause. Mit etwas Glück bleibt das auch zukünftig so und somit teilen wir uns alles 50/50 auf. Jeder hat seine Exklusivzeit mit der Kleinen und auch mal Zeit für sich. Kitaschließungen, Krankheiten usw haben wir bisher immer organisiert bekommen ohne groß urlaub nehmen zu müssen. Natürlich erfordert das teilweise einiges an Abstimmung, damit immer einer Zeit hat für die Maus, aber unsere Vorgesetzten sind da zum Glück auch sehr flexibel und ermöglichen uns das. Wobei es für sie natürlich auch von Vorteil ist. So sind wir eben ein paar Stunden pro Woche nicht frei verfügbar, wenn wir jedes Mal Urlaub nehmen müssten, würden wir ja für die Zeit komplett ausfallen. Somit profitieren beide Seiten davon 😃

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Es hat sich geändert dass durch die Corona Politik die Betreuung nicht mehr gesichert ist.
Und noch ein Winter mit zwei Kindern zu Hause, da müsste mein Mann dann mehr Unterstützung haben.
Der eine Tag Homeoffice meinerseits wäre da nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die Großeltern können wir auch nicht täglich einspannen.
Mein Mann hatte vorgeschlagen nochmal 2 Jahre Elternzeit zu nehmen, ich fände das nicht gut, denn Alleiverdiener zu sein, ist riskant.
Ich bin da aber grundsätzlich nicht gegen wenn es nicht anders zu regeln ist.
Die Alternative wäre eine private Betreuung, also jemanden einstellen der ins Haus kommt.
Dann könnte mein Mann zumindest Teilzeit arbeiten.

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Wenn du mit deinem Job und der Situation zufrieden und glücklich bist, dann solltest du das auch nicht aufgeben. Der Job nimmt nun mal einen großen Anteil der (wachen) Zeit ein und da sollte das passen. Wenn man sich jeden Tag nur zur Arbeit quälen muss, ist das auf Dauer für die Zufriedenheit und Gesundheit nicht gut und wirkt sich dann auch über kurz oder lang auf das Familienleben aus.

Ich kann aber auch deinen Mann verstehen, dass er Entlastung braucht. Habt ihr über mal über ein Aupair nachgedacht? Auch eine stundenweise Betreuung wäre natürlich denkbar.
Ob es wirklich 2 Jahre Elternzeit sein müssen, würde ich davon abhängig machen, ob es einfach sein wird die Elternzeit nachträglich zu verlängern falls nötig oder eben zu verkürzen. Manche Arbeitgeber sind froh, wenn die Mitarbeiter früher zurückkommen, andere wollen das garnicht.
Und ja, Alleinverdiener zu sein ist eine große Verantwortung. Frag mal die Männer, denen es so geht 😉 Dennoch ist es ein überschaubarer Zeitraum. Zudem nimmst du dir natürlich auch die Freiheit dich beruflich zu verwirklichen, dann muss man halt auch die Konsequenzen tragen. Sollte wirklich was passieren, müsste dein Mann eben wieder in den Job zurück.

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Hi, ich hab vor der SS auch voll gearbeitet. Auch immer in anderen Städten, während mein Hauptwohnsitz eigentlich ganz woanders war, da ich meinen Mann ja schlecht drum bitten kann mit zu kommen, wenn er einen festen, ortsgebunden Job hat. Wäre ich dabei geblieben, sähe mein Leben dann vermutlich so ähnlich aus wie deines. Da ich das von Anfang an für nicht familientauglich deklariert habe, hab ich gekündigt und befinde mich aktuell im Zweitstudium um einem familienfreundlicheren Beruf nachgehen zu können, sobald mein Kind mit 3 in die Kita geht.

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Guten Morgen,

ich denke, dein Familienmodell haben jetzt nicht soooo viele. Ich kann nur von mir berichten: Wir leben seit vielen Jahren das Wechselmodell, da geschieden.
Mittlerweile ist es so, dass sich beim Vater familiär einiges geändert hat und das Kind lebt jetzt eigentlich doch hauptsächlich bei mir. Vater wird nur hin und wieder - aber doch jede Woche - besucht. Bin ich deshalb alleinerziehend? Ich würde sagen, nein, denn wir helfen uns wo wir können gegenseitig und sind füreinander trotzdem da. Familiäre Entscheidungen werden immer noch gemeinsam getroffen. Und wir treffen uns regelmäßig zum Kaffeetrinken.

Was die Betreuung angeht, das übernimmt meistens die Schule, ansonsten bin ich dafür zuständig, bzw. kann er ja auch alleine bleiben.

Zum Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben wir eigentlich immer zusammengehalten und haben auch vom Arbeitgeber (Öffentlicher Dienst) das immer ermöglicht bekommen, dass die Betreuung gesichert war.

Ich weiß nicht, wie es gelaufen wäre, hätte ich einen Beruf mit blöden Arbeitszeiten gewählt, aber ich wusste ja, dass sowas mit Familie dann zu Schwierigkeiten führt, deswegen bin ich nicht beispielsweise Krankenschwester geworden. Einzelhandelskauffrau stand auch nie zur Debatte, denn man weiß ja seit Jahren, was dort für Arbeitnehmer feindliche Bedingungen herrschen. Mal abgesehen von der Bezahlung, ein No Go.

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Guten Morgen,
Also erstmal muss ich sagen, dass ich es absolut okay finde, dass du bisher die Woche über arbeiten bist. Bei Männern wird deswegen in aller Regel ja auch kein Fass aufgemacht. Wichtig finde ich nur, dass Kinder nicht den kompletten Tag über irgendwie anderweitig betreut werden müssen. Bei euch ist aktuell der Vater da, soweit so gut.
Aber ja, ich würde mir an deiner Stelle auch etwas suchen wo du Abends zu Hause bist.
An der Arbeit wird sich in 20 Jahren keiner mehr an dich und deine Leistung erinnern. Deine Kinder schon. Wenn es trotz finanzieller Einbußen möglich ist würde ich immer die Familie wählen.
Zeit ist unbezahlbar, gerade die mit den Kindern.
Alles gute für dich!

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Also, Fragestellung ist doch nur, bei den Eltern ist einer 5 Tage die Woche weg, der andere arbeitet und kümmert sich um die 2 und 7 Jahre alten Kinder. Wegen Corona ist der an seine Grenzen gekommen.

Ich persönlich glaube nicht, daß es nochmal so einen Winter geben wird. Da inzwischen soviele Erwachsene geimpft sind (und wer es nicht ist, trägt die Konsequenzen selbst), wird man die Schulen und Kitas um jeden Preis offen halten. Das glaube ich. Ansonsten gibt es Notbetreuung in Schule und Kita.

Ich würde nicht prophylaktisch in Elternzeit gehen oder prophylaktisch die Stunden reduzieren. Allerdings wäre Stunden reduzieren vielleicht generell angemessen, wenn man sich um 2 Kinder alleine kümmert. Ich hab auch auf 30h reduziert (wenn ich nicht in Elternzeit bin).

Darum wäre vielleicht auf 32h reduzieren generell eine sinnvolle Lösung unter diesen Umständen. Aber auch unabhängig von Corona.

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Warum wolltest du eigentlich Kinder haben, wenn du beruflich überhaupt keine Möglichkeit hast, dich um diese zu kümmern?

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Was genau versprichst Du Dir jetzt von Deinem Kommentar? "Klasse, heute wieder einer ans Bein gepinkelt" oder wie genau soll man das verstehen?

Es muss doch nicht Deinem Weltbild entsprechen, wie sie und ihre Familie lebt. Was muss man jetzt die Raben-Mutter-Schiene reiten? Kann es Kindern nur gut gehen, wenn die Mutter nonstop daneben sitzt? Kann ein Vater diese Rolle nicht einnehmen??

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Ich denke es ist ein Unterschied, ob Mama Vollzeit arbeitet und dann heimkommt oder nur am WE da ist.
Ich verstehe den Kommentar ehrlich gesagt, mir tut es im Herzen weh sowas zu lesen. Und wenn man in so nem Forum postet muss man damit rechnen, entsprechende und ehrliche Antworten zu bekommen.
Um den Rollentausch an sich ging es dabei bestimmt nicht.

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Wir arbeiten seit jeher beide Vollzeit, haben zwei Kleinkinder und die Corona-Situation für uns gut geregelt. Da ich während der ersten Welle systemrelevant war, gingen beide Kinder nach 5 Wochen wieder normal in die Kita. Danach gab es in NRW keine grundsätzliche Schließung mehr, sodass sie immer in der Betreuung waren, ggf. eben kürzer. ich bin Hauptverdienerin, mein Mann hat auch die Eltenrzeit in großen Teilen übernommen. Allerdings arbeite ich flexibel, also HomeOffice/Büro, flexible Arbeitszeiten, keine Arbeitszeiterfassung. Das hat da alles stark vereinfacht.