Trennung

Hallo,
Mein Partner trennt sich nach über 8 Jahren Beziehung und zieht zum 01.07.21 aus. Er hat mir das Montag Abend verkündigt, mit seiner Mutter im Schlepptau da die wohl Angst hatte das ich ausflippe. Für mich kam das alles ziemlich überraschend und mir geht es garnicht gut. Er hat "heimlich" sich eine neue Wohnung gesucht, sich extra dafür ein Kredit aufgenommen und schon bei unserem Vermieter angekündigt das er auszieht. Alles hinter meinem Rücken, seit Anfang Mai weiß er das und ich kriege es erst Montag Abend erzählt. Wir haben also noch knapp 4 Wochen so gelebt als sei nichts und ich fühle mich so schlecht. Unser Sohn ist 3 Jahre alt und ich als Mama war immer der Mittelpunkt, ich war das erste Jahr mit ihm zuhause, ich habe dann die Eingewöhnungszeit gemacht und arbeite seitdem 25std. Ich bringe das Kind und hole es ab, alle vorsorgen haben ich alleine gemacht, war mit ihm immer überall und ja immer ohne seinen Papa da der Vollzeit arbeiten ist. Überwiegend bringe ich auch das Kind nur ins Bett, ich kümmere mich halt wirklich selbst um unser Kind 24/7. Nun ist es so das der Vater ein Wechsel Model möchte. Eine Woche er, eine Woche ich. Für mich kommt das überhaupt nicht in Frage da ich dieses hin und her für das Kind nicht gut heiße. Ich möchte das er sein Kind sieht aber nicht so. Das hier ist sein Zuhause und ich möchte das er Stabilität hat im Alltag und einen Rückhalt und nicht dieses hin und her wöchentlich. Dazu möchte er dann kein Unterhalt zahlen und das halbe Kindergeld überwiesen bekommen.
Ich habe nachher einen Termin beim Anwalt
Vielleicht könnt ihr mir aber mal berichten von euren Erfahrungen mit dem Umgangsrecht. Wie ihr das macht usw.

Danke

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Hey!

Das hat er sich ja super ausgemalt.
Er ist fein raus, du wirst im Regen mit einer 25-Stundenstelle stehen gelassen und hast keine Möglichkeit, die finanzielle Situation auszubessern.
Er fordert nun direkt das WM und "kein Unterhalt".

Dein Kind scheint mit 3 dafür zu jung zu sein. Wenn du bisher alles alleine gemacht hast, er aber plötzlich wochenweise zum Papa soll, drohen massive Trennungsängste.
Hier findest du gute Argument für aber, in eurem Fall, gegen das WM.

https://www.vamv-berlin.de/wechselmodell/das-wechselmodell-aus-sicht-des-kindes/

Im Fokus sollte das Kindeswohl stehen und nicht Papas langfristige Finanzplanung.
Ich finde, es zeugt von einem schlechten Charakter, dass er diese Trennung von langer Hand, zu seinen eigenen Gunsten und ohne Rücksicht auf deine finanzielle Situation oder das Kindeswohl geplant hat. Eine Trennung ist dann wohl unausweichlich, aber du hättest vielleicht auch Zeit gebraucht, um deine Stunden aufzustocken oder umzuplanen.

Liebe Grüße
Schoko

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Das Wechselmodell ist doch nur vorgeschoben, um Geld und Unterhalt zu sparen.

Lass Dich nicht darauf ein. Beim Jugendamt und bei Gericht wird die bisherige Betreuung genau angeschaut.

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Genau, und das Kind wird dann bei der Oma (seiner Mutter) geparkt. Alles sauber geplant.

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Und was wäre daran so schlimm? Wenn man davon ausgeht, dass die Oma dem gewachsen ist. Finde eine Betreuung durch die Großeltern völlig in Ordnung, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind und die Voraussetzungen gegeben sind.
Warum tun so viele Mütter so als wären die Schwiegereltern die schlimmsten Menschen der Erde.

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Bei uns war es ähnlich. Ich habe mich ums Kind gekümmert, mein Mann Vollzeit gearbeitet. Er hat keine Elternzeit genommen. Wollte er einfach nicht. Einen richtigen Grund gab es nicht. Nach der Geburt hatten wir dann Diskussionen, weil er keine Windeln wechseln wollte. Ich habe alle Termine wahrgenommen und mich praktisch alleine ums Kind gekümmert. Auch als ich nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen bin. Mal kurz das Kind beaufsichtigen, während ich geduscht habe, war das einzige, was er mal über sich bringen konnte.

Als unsere Tochter 15 Monate alt war, haben wir uns getrennt. In den ersten Wochen hat er sie jeden Samstagnachmittag zwei Stunden lang besucht. Dann war sie eine ganze Zeit lang jedes zweite Wochenende bei ihm. Seit sie 2,5 ist, haben wir das Wechselmodell.

Anfangs hatte ich auch viele Bedenken, ob das gut geht und ich war traurig wegen der Zeit, die ich mir „gestohlen“ wird. Aber inzwischen sehe ich das Wechselmodell für alle Beteiligten als Bereicherung. In der kinderfreien Woche arbeite ich 6 Tage und in der Woche mit meiner Tochter nur 4 Tage. Dadurch habe ich mehr Zeit für sie. Mein Ex hat seinen eigenen Weg gefunden. Er ist in seine Aufgabe reingewachsen und manchmal fragt unsere Tochter nach ihm oder erzählt mir, sie wäre gerne noch einen Tag länger bei Papa geblieben (ok, es fällt mir nicht leicht, das zu hören, aber gleichzeitig freue ich mich, dass sie so ein tolles Verhältnis zu ihrem Papa hat). Sie kann durch das Wechselmodell regelmäßig Zeit mit beiden Großelternpaaren und Cousinen und Cousins verbringen.

„ ich möchte das er Stabilität hat im Alltag und einen Rückhalt und nicht dieses hin und her wöchentlich“
Das wird er haben, wenn ihr es gut regelt. Irgendwann wird er ganz genau wissen, wann der Wechsel stattfindet und vielleicht könnt ihr auch ein kleines Ritual einführen.

Alles Gute. Ihr bekommt das schon hin.

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Es ist gut, daß Du einen Anwalt nimmst. Den wirst Du brauchen.

Generell bedeutet WM nicht, daß kein Unterhalt mehr gezahlt wird. Frag Deinen Anwalt nochmal, aber meines Wissens wird Deine Teilzeitstelle künstlich auf Vollzeit umgerechnet, und das hypotethische Vollzeitgehalt wird dann mit seinem verglichen. Wenn er immer noch deutlich mehr verdient, zahlt er trotz WM Unterhalt für das Kind.
Da Ihr verheiratet seid, muß er vielleicht auch für Dich Versorgungsausgleich zahlen? Solltest Du auch fragen.

Ansonsten, kann er überhaupt WM leisten? Hat er die Zeit dafür? Sind die Kita-Zeiten dafür ausreichend? Oder will er das Kind hauptsächlich von seiner Mutter oder so betreuen lassen? Wären Punkte gegen das WM.

Das Jugendamt versucht gerne einem einzureden, daß WM Standard ist und man quasi zustimmen muß, weil man sonst das Kind ganz verliert. Du solltest es auf einen Gerichtsprozess ankommen lassen. Dort wird geguckt, ob er das WM wirklich leisten kann und ob es Deinem Kind gut tun würde. Es wird eine Person bestellt, die nur das Kindeswohl vertreten soll. Das kann gut oder schlecht sein, je nachdem, wie er sich da verkaufen kann. Die Meinung dieser Person hat ein hohes Gewicht vor Gericht.

Wichtig ist, daß Du deutlich machst, daß Du den Umgang befürwortest. Immer mit dem Wohl des Kindes argumentieren, denn darum geht es Dir ja.

Leider ist ein WM mit 3 Jahren keineswegs ausgeschlossen und kann auch gegen den Willen der Mutter durchgesetzt werden. Vorgabe ist, daß die Eltern miteinander reden können.

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Dass er beim Wechselmodell keinen Unterhalt zahlen muss, ist ein Irrglaube. Tatsächlich werden Eure Unterhaltsansprüche gegeneinander aufgerechnet. Sehr wahrscheinlich würde er also trotz Wechselmodell Unterhalt an Dich zahlen müssen.

Lass Dich anwaltlich beraten und versuch, jetzt erstmal möglichst kühl zu bleiben.

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Bei ihr wird aber auch geprüft ob sie nicht mehr Stunden arbeiten muss.
Das Kind ist 3 Jahre alt.
Außerdem kann der Vater ja auch auf Teilzeit gehen, dann hat er mehr Zeit, weniger Geld und dann muss das Thema Kindesunterhalt unter dem Aspekt betrachtet werden.
Bei mir war es so, dass ich mit 35 Stunden mehr verdient habe als mein Ex mit 42....ich hätte ihm trotz Wechselmodell und abzüglich des Kindergeldes noch 200 Euro Kindesunterhalt zahlen müssen, das Geld hab ich aber nach Rücksprache angelegt weil er es für die Versorgung der Kinder im Alltag nicht benötigt hat.
Auch als er auf 25 Stunden runter ist, war die Berechnung gleich, da das fiktive Einkommen zählt.

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Tut mir leid, dass er sich trennt und das so lange hinter deinem Rücken vorbereitet hat.
Aber du musst Paar von Elternebene trennen. Sei froh, dass er sich auch um seinen Sohn kümmern möchte und denk nicht, dass er das nur wegen Geld sparen machen möchte. Es ist genau so sein Kind wie deins und ich finde das Wechselmodell erfüllt die Bedürfnisse des Kindes sehr gut. Haben wir auch gemacht als ich noch in der gleichen Stadt gewohnt habe.
Man kann ja langsam steigern, wenn es am Anfang noch zu schwer ist mit der Trennung für den Kleinen.
Alles Gute

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Wie er wurde mit dir auch noch Intim obwohl er schon die Trennung am laufen hatte?

Ich würde dem Wechselmodell auch nicht zustimmen. Wie soll er das den machen mit Vollzeit? Was macht er den wenn das Kind krank ist? Bekommt er frei für Veranstaltungen im Kindergarten? Ist ihm bewusst ,das Kinder tgl frisches essen benötigen? Wäsche waschen? Der ist sich dem doch gar nicht gewachsen. Und selbst wenn seine Mutter alles erledigt kannst du ein Vetto einlegen. Seit Jahren künmerst du dich allein um alles ich denke er wird da schlechte Karten haben.

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Ernsthafter Kommentar? Wie machen das Mütter die Vollzeit arbeiten? Und für wie unfähig hältst du Männer? 🤦🏻

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Meine Kinder sind 17 und 11, Trennung vor 6 Jahren, da war die Kleine 5.
Ich habe auch immer Vollzeit gearbeitet, genau wie der Vater der Kinder.
Und ja, man kann Vollzeit arbeiten und Kinder groß ziehen.
Nach der Trennung haben wir auch das Wechselmodell eingeführt, wir waren es gewohnt uns eng abzusprechen und haben das einfach weiter geführt was vorher schon so lief.

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Das halbe Kindergeld steht ihm so oder so zu, ebenso der halbe Freibetrag!

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wie hat sich das dein mann vorgestellt? schafft er das mit seiner arbeit, sich eine woche um das kind zu kümmern? arbeitet er dann weniger, ändert er seinen arbeitsvertrag auf teilzeit?
wenn er das nicht tut und seine mutter die betreuung übernimmt, dann wird das sicher nicht durchgehen.

ich drücke dir die daumen.

lg