Kennt sich jm mit ALG2 Jobwechsel aus? Darf man runterschrauben?

Hallo

Ich weiß das ist das Falsche Forun aber ich möchte anonym schreiben. Daher wäre ich erfreut wenn er Thread nicht verschoben wird.

Ich habe eine Frage.
Ich bin sowohl körperlich als auch psychisch krank.
Körperlich gesehen ist nur eine Sprunggelenksverletzung die nicht richtig ausgeheilt ist und bei zu viel Belastung oder Wärme Probleme bereitet. Noch dazu 2 chronische Erkrankungen die ich aber im Griff habe und bei der aktuellen Sache keine Probleme bereiten.
An psychischen Erkrankungen sieht es deutlich gravierender aus, PTB, mittelschwere Depressionen, Borderline. Bin suizidal aber nicht akut.


Nun ist es so das ich auf Grund meines Sprunggelenks keine Ausbildung in meinen Interessenbereichen machen konnte und so fing ich nach der Elternzeit auf 450€ Basis an zu arbeiten.
2 Std am Tag. Nach jetzt 2 Jahren ist das ohne tägliche Medikamenteneinnahme zu bewältigen. Mein Fuß hat sich an die Belastung gewöhnt.
Ich würde gerne in eine TZ stelle wechseln allein schon des Geldes wegen. Aber ich fühle mich auch stabil genug. Sowohl vom Fuß her als auch von der Psyche.
Nun ist es derzeit so das ich mit ALG2 aufstocke.

Eine TZ Beschäftigung lässt sich weit und breit derzeit nicht finden die mit meinen chronischen Erkrankungen kompatibel sind. ABER ich habe eine sehr interessante Vollzeitstelle gefunden.
Überwiegend gehend und stehend aber eben zwischenzeitlich auch sitzend. Es wäre also abwechslungsreich bezogen auf meine Fußproblematik.
Ob das ganze stressmäsig von der Psyche zu schaffen ist für mich weiß ich nicht. Müsste man testen.

Meine Frage ist nun. (Mein Bearbeiter weiß das ich auf TZ aufstocken will - hat aber derzeit keine Vermittlungsvorschläge für mich)
Ist es möglich das ich diese VZ Stelle annehme (vorausgesetzt überhaupt die nehmen mich) und das ich wenn ich merke das ich das entweder körperlich oder psychisch doch noch nicht schaffe wieder auf 450€ Basis zurück schraube bzw auf TZ wenn dann verfügbar?
Oder bekomme ich dann eine ALG 2 Sperre?
Ein Athest über meinen Fuß liegt seit 13 Jahren beim JC bzw damals AA.
Über meine Psychiartrieaufenthalte sind sie informiert weil der Amtsarzt des JC mich damals im Zuge dessen 3 Jahre unfähig geschrieben hatte. Eigentlich wollte er mich mit 21 Jahren kaputt schreiben und in "Rente" schicken allerdings konnte ich das abwenden und auf nur 3 Jahre begrenzen lassen. Damals wurde ich dann an die Sozialhilfestelle übergeben das JC sei dafür wohl dann nicht zuständig oder so ähnlich. Ich weiß es nicht ich war im geistigen Ausnahmezustand ich hab nicht wirklich viel realisiert von dem was mir dort gesagt wurde.
Ich bin aktuell nicht in therapeutischer Behandlung. Ich hab auch nicht vor mich jemals wieder behandeln zu lassen. Daher kann ich dem JC im Falle dessen das ich mit der VZ Belastung nicht klar kommen sollte kein aktuelles Athest vorweisen über meinen Zustand und bin mir daher unsicher ob ich den Schritt wagen soll. auch auf die Gefahr hin das mein Fuß derart überbelastet werden könnte das ich wieder komplett aus dem Verkehr gezogen werde.
Darf ich - ohne ärztlichen Nachweis bei persönlicher überbelastung wieder von VZ auf TZ oder 450€ Basis runterstocken ohne das es finanzielle Konsequenzen hätte?

Falls jemand dazu sogar gesetztestexte hat wäre ein Link schön. Ansonsten möchte ich mich vorab schonmal bedanken.

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Die gesetzliche Grundlage für deine Frage lautet § 10 Abs. 1 Nr. 1 SGB II:

(1) Einer erwerbsfähigen leistungsberechtigten Person ist jede Arbeit zumutbar, es sei denn, dass
1.
sie zu der bestimmten Arbeit körperlich, geistig oder seelisch nicht in der Lage ist

Allerdings wirst du immer nachweisen müssen, dass die Voraussetzungen vorliegen. Zu behaupten, "ich bin überlastet" wird nicht reichen, das wird dir ein Arzt bestätigen müssen.

Wenn du also die VZ-Stelle antrittst und dann merkst, dass du das nicht schaffst, müsstest du einen Arzt einschalten, ein diesbezügliches Attest erhalten, dieses beim Jobcenter einreichen und kannst dann kündigen.

LG H. #klee

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Nimm die Vollzeitstelle an.
Das ist eine wunderbare Chance auf ein geregeltes Leben. Wenn dir der Job auch noch gefällt, ist er obendrein toll für deine Psyche.
Sollte es dir widererwarten zuviel werden brauchst du eben ärztliche Atteste. Ohne wird es nicht gehen um wieder aufzustocken oder von Hartz IV zu leben.

Ich finde es ganz toll, dass du selbst nicht aufgibst trotz der Vorerkrankungen.
Mit soviel Willen kann es ja fast nur gut gehen.
Alles Gute!

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Hey du Liebe!

Das ist super. Toll, wie du gekämpft hast.
Ich kann deine Bedenken verstehen. Kannst du vorab mit einem Arzt über deine Pläne sprechen? Du musst dich ja nicht wieder behandeln lassen. Aber vielleicht hilft es dir zu wissen, dass du notfalls wieder ein neues Attest bekommen würdest. So sieht der Arzt ja auch deine Bemühungen und vor allem die Entwicklung. Und du quälst dich nicht mit der Angst wegen der Attestungewissheit.

Liebe Grüße
Schoko