Einzelkind - ganz bewusst oder leider nur eines

Hallo,
Wer von euch hat nur ein Kind und das wird auch so bleiben?
Habt ihr euch bewusst dafür entschieden? Aus welchen Gründen?
Oder hat das Schicksal so entschieden? Weil es aus welchen Gründen auch immer nicht mit einem zweiten (oder mehr) geklappt hat?
War Einzelkind schon immer eure Idealvorstellung oder musstet ihr den Traum von der Wunschfamilie/ Kinderanzahl begraben und wenn ja, wie seid ihr damit zurecht gekommen?

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Hallo!

Ja,bewusst nur 1 Kind! Warum? Weil es sich richtig anfühlt und weil wir als Familie komplett sind.

Mehr braucht man dazu nicht sagen,da ich der Meinung bin,daß es jeden selbst überlassen ist.

Soll ja Familien geben mit ganzen Fussballmanschaften. Wenn sie glücklich sind,warum auch nicht. Finde ich vollkommen in Ordnung. Jede Familie/Mutter/Vater wie man möchte. Und da bedarf es auch keine Rechtfertigung oder Gründe,die andere etwas angehen.

Übrigens, das Argument :"Mein Kind soll nicht alleine aufwachsen" zählt für mich nicht. Es kann gut gehen,gibt aber auch genug Familien die zerbrechen und die Geschwister sich nicht mehr sehen. Stattdessen einen Freundedkreis haben,der wie Familie ist.

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Danke, das unterschreibe ich zu 100 % und merke an, das Einzelkinderauch keine verwöhnten, rücksichtslosen Egoisten werden müssen (Ausnahmen kennen wir leider auch)

Unser Sohn wird demnächst 15 J. und ist eine Ausgeburt an Empathie. Egal ob in der Schule oder Sportverein. Er ist super engagiert und hilft und macht und tut. Ist Streitschlichter, im Verein hilft er beim Training der Minis und hilft den Großeltern regelmäßig im Garten.

Die 3 Kinder (15 J + 2x12 J.) meiner Freundin gönnen sich nicht das Schwarze unter den Fingernägeln und streiten regelmäßig um jedes Gummibärchen. Das war bei Besuchen immer total nervig.

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Guten Abend!

Wir hatten uns im Vorhinein nicht bewusst für ein Einzelkind entschieden.

Aber es hatte sich im Laufe der Zeit so ergeben. Ich hatte eine tolle Schwangerschaft und unser Kind ist gesund, pflegeleicht, liebevoll etc. - einfach nur toll.

Ich hatte aber irgendwie das Gefühl, dass wir dieses Glück nicht zweimal hätten.

Des Weiteren wollten wir nicht nochmal komplett von vorne anfangen.

Wir genießen einfach unsere Zeit zusammen als kleine Familie.

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Leider nur eins.
Alle KiWuBehandlungen für ein zweites sind fehlgeschlagen ...

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Bewusst nur ein Kind. Der Grund dafür ist, dass ich im Alltag nicht mehr bewältigen kann / möchte. Einem Kind kann ich gut gerecht werden, bei mehreren hätte ich das meiner Ansicht nach nicht gekonnt.

Eine Idealvorstellung hatte ich nie - aber auch generell im Leben nicht. Muss man es nicht sowieso nehmen wie es kommt?

Früher wollte ich keine Kinder, habe dann aber irgendwann eben doch eins bekommen (geplant, gewollt, beabsichtigt). Allerdings wollte ich nie mehr als eins.

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Ich habe zwei Einzelkinder, das erste mit 21, das zweite mit 41 bekommen..
Das zweite kam nur, da mein Partner noch keine Kinder hatte und wesentlich jünger ist als ich.
Von mir aus wäre ich nicht auf die Idee gekommen noch ein Kind zu bekommen.
In meiner Vorstellung habe ich mich immer mit einem Kind gesehen, das hat sich richtig angefühlt.

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Interessant. Zwei Kinder mit so großem Abstand, kenne ich aus dem Freundeskreis. Bist Du glücklich mit dem zweiten?

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Glücklich ist ein Wort was ich im Zusammenhang mit Kindern nicht verwende.
Es ist gut so wie es ist, ich habe mich bewusst dafür entschieden, allerdings war mein Partner die treibende Kraft..Er kümmert sich auch hauptsächlich.
Ich bin auch schon Oma, mein Enkel ist 2, meine Tochter mit 3 Jahren Tante geworden.

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Als Teenager war ich überzeugt, früh mindestens drei oder vier Kinder zu bekommen 😂 Dann kam die große Freiheit nach dem Abi - Weltreise, über ein Jahrzehnt im Ausland und generell ein buntes und bewegtes Leben, in dem für ein Kind noch keinen Platz war - und auch der richtige Mann fehlte!

Den lernte ich mit 35 kennen und nach einigen Jahren Kinderwunschzeit mit Behandlung kam unser Baby auf die Welt, da war ich fast 40.

Unser Kind ist toll und entwickelt sich prächtig, aber ich merke, dass ich mir plötzlich zwei oder gar mehrere kleine Kinder zu haben gar nicht mehr vorstellen kann. Aufgrund meines Alters müsste ich jetzt oder nie schwanger werden. Mein Mann würde liebend gerne noch ein Kind haben, aber ich fürchte, dann unserem Kleinen nicht mehr gerecht zu werden und vor allem zu gestresst/müde/genervt zu sein mit zwei Kleinkindern. Ich wäre nicht mehr die entspannte Mutter, die ich jetzt sein kann. Wäre ich jünger, würde ich das Ganze in einigen Jahren nochmal überdenken und in mich horchen, aber die Zeit habe ich jetzt eben nicht mehr.

Ein Kind kann man so gut händeln, aber mehrere? Ich denke, wir sollten unseren Sonnenschein zu schätzen wissen, jede Sekunde mit ihm genießen und das Glück nicht herausfordern.

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Ich würde mal sagen "leider bewusst". Ich habe mich immer als Mama einer ganzen Fußballmannschaft gesehen und ein Einzelkind wäre für mich vor meinem Kind so viel in Frage gekommen wie einmal um die Welt zu laufen - eine komplett absurde Vorstellung.

"Leider" war meine Schwangerschaft aber eine einzige Katastrophe und mein Mann nicht von meiner Fußballmannschaft überzeugt. Außerdem waren wir beide deutlich weniger Resistent gegenüber schlaflosen Nächten als wir es erwartet hatten.
"Bewusst" schließt sich daran an: Wir sind mega mega glücklich mit unserem unfassbar tollen Kind und sehen nicht wirklich einen Grund warum wir uns die Schwangerschaft und Babyzeit nochmal antun sollten 🤷‍♀️ mehr Glück und liebe und Zufriedenheit mit dem eigenen Leben kann man gar nicht empfinden als das, was wir jetzt haben. Wenn jemand noch Kinder ab, sagen wir mal 1,5 abzugeben hat, gerne bei uns melden 😉😂 aber wir haben uns bewusst dafür entschieden, dass wir beide keine weitere Schwangerschaft und babyzeit erleben wollen und somit kann man von einem bewussten Einzelkind sprechen - auch wenn ich mir nicht so sicher bin, ob ein Versprechen auf eine Traumschwangerschaft mit Anfängerbaby (also so diese Vorstellungen die man vor dem ersten Kind hat bevor man desillusioniert wird) uns nicht doch umstimmen würde.

Aber die wird es nicht geben und somit sind wir sehr glücklich und haben nicht das Gefühl, dass irgendwas fehlt. Was übrigens NICHT bedeutet, dass ich nicht in der schwangerschaft und Babyzeit meiner Fußballmannschaft hinterhergetrauert hsbe. Da sind einige Tränen geflossen. Aber der prozess ist jetzt seit ein paar Jajren komplett und vollständig abgeschlossen und wir sehen jetzt eben deutlich mejr Vor- als Nachteile.

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Darf ich dich nach den Vorteilen und Nachteilen aus deiner Sicht fragen?

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Nachteile:
- Ich hatte einen kleinen Bruder und fand das immer sehr schön. Ich kann meinem Sohn nicht eine sehr schöne Kindheitserfahrung meiner Kindheit ermöglichen.
- Unser Sohn interessiert sich sehr für Babys und kleinere Kinder. Er wäre vermutlich ein toller großer Bruder.
- Ich kann die "Familienphase" nicht so intensiv erleben. Ich war bei meinem Sohn sehr kurz zuhause und arbeite Vollzeit. Ist mit Einzelkind auch logisch und nachvollziehbar und fühlt sich für uns gut an. Aber irgendwie ist es "so wenig" Kind, weil ich jede Phase eben auch nur einmal erlebe.
- Derzeit noch nicht viel mehr, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es später in Urlauben etc. ganz schön langweilig werden kann.
- Wenn mein Sohn erwachsen ist, sind wir Ende 30. Ich habe also noch viel Zeit "rumzukriegen". Karriere - jo, aber ob man die mit 40 nochmal startet? Außerdem klappt das mit Einzelkind auch schon während dem Kind ziemlich gut.
- Mein Sohn wird auf jeder Familienfeier alleine sein. Cousins und Cousinen gibt es nicht und wird es vermutlich erst in vielen Jahren (wenn überhaupt) geben. Derzeit findet er die ungeteilte Aufmerksamkeit toll, aber irgendwann möchte man halt auch mit anderen Kindern spielen. .
- Diese ganzen schönen Babysachen, an denen so viele Erinnerungen hängen, verstauben im Keller.

Vorteile:

- so ziemlich alles anderes. Ich kann meinen Sohn ganz bewusst erleben, mich voll auf ihn konzentrieren. Ob das für das Kind so gut ist weiß ich nicht, aber für mich als Mama ist das einfach nur toll.
- Ich muss mich nicht aufteilen.
- Wir haben viel Zeit als Paar. Ein Kind bekommt man immer irgendwo unter und wenn es schläft, dann schläft es.
- Ich muss auf nichts verzichten. Ein krankes Kind kann man mit Job und co verzichten, das stelle ich mir bei mehr Kindern schwierig vor.
- Ich habe viel Zeit für mich, weil siehe oben ;-)
- Wir können alles auf unseren Sohn und seine Vorlieben passend gestalten. Er liebt die große Achterbahn- kein Problem, Achterbahn wir kommen. Mit kleinem Geschwisterchen ist das bis zu einem bestimmten Alter echt schwierig. Er muss auch zu keinen Pflichtbesuchen oder so, weil sein kleiner Bruder gerne mit einem anderen kleinen Kind z.B. spielt.
- Mama und Papa sind immer ausgeschlafen und gut gelaunt. Das wäre, wenn ich an unsere Babyzeit zurückdenke, mit kleinem Baby definitiv nicht immer so.
- Alleinerbe :D und damit auch verbunden keine Geschwisterstreitigkeiten. Ich habe leider im Familienkreis häufig mitbekommen, dass das gerade im Alter echt unschön werden kann.
- Wir haben deutlich geringere Kosten für alles. Ein Kind kann im Hotelzimmer immer im Bett oder der Couch übernachten und auch ein kleines Miniauto ist mehr als ausreichend.
- Eine kleine Wohnung reicht absolut aus, wir brauchen kein großes Haus mit Garten und co., es ist kuschelig schön und wir sind uns sehr nahe weil wir eben "nur" 3 sind.
- Unser Familienleben ist unfassbar harmonisch. Wir müssen uns ja um nichts streiten, wir Eltern sind erwachsen und alles Spielzeug gehört automatisch unserem Sohn.
- Spielen und streiten mit anderen Kindern lernt er in der Kita. 1950 hätte ich die soziale Kompetenz noch anders gesehen, aber heute verbringt er eben 6,7,8 Stunden am Tag in der Kita und kann dort mit anderen Kindern spielen. Er liebt die Kinder und mit ihnen zu spielen, liebt es aber auch zeitgleich zuhause total dann alleine mit seinem Lego bauen zu können und mal Sachen nur für sich zu haben. Für ihn ist dieser Ausgleich ideal.
- Ich habe abgeschlossen. Ich kann alles genießen. Ich denke nicht über ein hypothetisches zweites Kind nach, lebe weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft, sondern genieße die Gegenwart. Und wenn man es schafft, sich darauf einzulassen, ist das ein super schönes Gefühl.

Es gibt sicherlich auf beiden Seiten noch vieeeeeeel mehr Pro und Contraargumente und letztlich gibt es kein "besser oder schlechter" auch wenn ich total gut verstehen kann, dass man sich bei der Frage eine klare Antwort wünscht. Letztlich muss man es so machen, wie man sich wohl fühlt. Man tut seinem Kind weder mit noch ohne Geschwister pauschal etwas schlechtes an, es kommt immer auf die Familie an. Und bei uns fühlt sich derzeit einfach alles so perfekt und richtig an, dass ich ein weiteres Kind "als Eindringling" in unser perfektes Leben sehen würde. Insofern - alles richtig gemacht :-).

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Sowohl mein Mann als auch ich sind Einzelkinder, da war es für uns klar das auch unser Sohn keine Geschwister haben wird. Für uns war und ist es ideal, unser Sohn fand es auch super keine nervigen Geschwister zu haben, wie das laufen kann sah er ja bei Freunden und war immer froh am Abend wieder zu Hause zu sein und seine Ruhe zu haben. Alles hat Vor und Nachteile für uns haben die Vorteile überwogen 😎.

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"unser Sohn fand es auch super keine nervigen Geschwister zu haben, wie das laufen kann sah er ja bei Freunden und war immer froh am Abend wieder zu Hause zu sein und seine Ruhe zu haben."

Puh, das klingt so "urbia-typisch-schwarz-weiß".

Es gibt durchaus positive Geschwister-Beziehungen, die sehr innig und tragfähig sind. Nicht ausschließlich "nervige Geschwister". Und wie "super" man es als Einzelkind tatsächlich dauerhaft findet, sei mal dahin gestellt... . Geschwister zu haben, bedeutet auch nicht, keine Ruhe zu haben, das ist doch Unsinn. Man kann jederzeit "seine Ruhe haben", das ist jedoch kein "gegebener, unabänderlicher Dauerzustand". Wenn man Jemandem braucht und Kontakt möchte, ist "umgekehrt" immer Jemand für einen da. Wer die Erfahrung selbst nicht gemacht hat, kann das doch gar nicht beurteilen, #sorry.

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Das mag sein 🤷. Er konnte aber für sich beurteilen das er nicht so leben wollte wie seine Freunde die ständig Geschwister um sich hatten und entweder jüngere Geschwister mitschleppen mussten oder von den größeren geärgert wurden. Genau so hab ich das auch in meiner Kindheit erlebt, ich wurde von einigen meiner Freunde beneidet das ich keine Geschwister habe, umgekehrt wollte ich niemals Geschwister.

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Mein Mann ist Einzelkind, ich habe eine ältere Schwester mit der ich mich in den letzten 35 Jahren Mal gut, mal weniger gut verstanden habe. ich würde sagen wir sind jetzt zurück bei einer höflichen Mitte. Mein Mann und ich haben letztes Jahr unser erstes Kind bekommen und haben eine sehr anstrengende Zeit hinter uns gebracht, weil unser Baby alles andere als pflegeleicht ist. Die ersten Wochen mit schreiendem Säugling waren sehr schwierig für mich. Jetzt ist sie fast sechs Monate alt und kommt immer mehr im Leben an. Inzwischen sind wir zusammen gewachsen, der Alltag mit zwei arbeitenden Elternteilen und Baby ist dennoch eine große Herausforderung. Wir kriegen gerade so alles gemanget. Vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen, auch im Zusammenhang mit den letzten Wochen der Schwangerschaft und einer traumatischen Geburt, glaube ich nicht, dass ich da noch einmal durch möchte. Wie andere schon gesagt haben, hätte ich den Eindruck nicht zwei Kindern gerecht zu werden, da mich das eine schon sehr fordert. Deswegen wird sie vermutlich Einzelkind bleiben, aber wer weiß. Vielleicht bekomme ich mit Ende 30 Torschlusspanik und die Erinnerungen an diese Anfangszeit sind dann verblasst.