Sehen eure Männer "die Arbeit"?

Guten Morgen,

Ich wundere mich doch immer wieder, wie mein Mann "die anstehenden Arbeiten" nicht sehen kann.
Wenn ich mit meinen Freundinnen spreche, dann spiegeln sie mir genau das von ihren Männern wieder.
Es geht dabei nicht darum, dass alle Männer faul oder desinteressiert sind.
Aber ich merke, eben auch stark in meinem Umfeld, dass doch mehr Dinge an den Frauen hängen bleiben.
Warum ist das eigentlich so?
Und macht ihr die selben Erfahrungen?

Ich bin allerdings auch eine sehr ordentliche, strukturierte Person, die über alles den Überblick hat und haben möchte.

Dennoch frage ich mich, wieso denkt mein Mann nicht, wenn er daheim ist, dass man mal eine Wäsche anstellen könnte, den Saugroboter los schicken könnte.
Warum denkt er nicht daran, dass die Zeit genutzt werden kann um Dinge zu reparieren,zu streichen.
Das man Papiere sortieren könnte, den Dachboden entrümpeln könnte, usw.


In meinem Kopf schwirrt das alles rum.
Aber in dem Kopf meines Mannes nicht...

Er ist aktuell daheim durch Kurzarbeit, ich arbeite in Teilzeit. Die Kinder sind Vormittags je nach Corona Lage in Betreuung.

Ich bin einfach nicht mehr bereit ihm ständig Befehle zu erteilen, ich nenne es bewusst so, denn genau so kommt es mir vor.
Und ich komme mir einfach nur noch doof dabei vor.
Es ist auch nicht so, dass er es mir übel nimmt (sicher dann und wann auch mal).
Ich schreibe Dinge auch schon als To do auf. Quasi als Liste zum abhaken.

Aber ich komme mir blöd vor, wenn da jeder einzelne Schritt steht wie:
- alle 2 Tage Handtücher wechseln
- in die Wäschetonnen gucken
- Kühlschrank nach Bedarf auswischen
- streichen von Holzbank
- Papiere sortieren
.
.
.

Aber wie kann man mehr Eigenverantwortung abgeben?
Wie läuft es bei euch?
Habt ihr ansonsten eine Idee für mich?

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Jeder hat eben eine andere Vorstellung davon was wann wie zu tun ist.

Was mich wundert ist dass 'miteinander reden' so out ist. Ich gebe auch keine 'Befehle' wenn ich meinen Mann frage daas er bitte an den Müll denken soll. Das hat auch nichts damit zu tun dass das alles 'meine Aufgabe' wäre und ich ihn um Hilfe bitte sondern ich erinnere ihn an seine Aufgabe.
Wir machen beim Frühstück immer ein kurzes Brainstorming was am Tag ansteht und wer es übernimmt. Ich empfinde Sätze wie 'ist die Tonne schon draußen morgen ist Müllabfuhr - kannst du das bitte machen ich bin gerade noch beschäftigt' als ganz normale Kommunikation. Es hat aber such jeder grob seine Aufgaben 'jeder macht alles immer wenn es der andere nicht schon getan hat' ist einfach nur kuddelmuddel.

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Es ist durchaus ähnlich bei uns, allerdings finde ich es kaum schlimm. Denn in anderen Bereichen habe ICH null Durchblick: wann muss das Auto zum TÜV? Wann muss der Rasen gemäht werden? Säubern der Abfluss(Rohre)? Sowas macht alles mein Mann.

Ich schaue nach: Kinderarzt Terminen, Wäsche, Einkaufen.

Gemeinsam auffällig: Spülmaschine, Saugen und wischen. Papiere ignorieren wir gleichermaßen 😂😂 das machen wir dann so alle 2-3 Monate komplett zusammen an einem festen Date. Ebenso Dinge ausmisten/aufräumen. Dann wenn Luft und Zeit ist. Da hat er aber andere Prioritäten als ich (er: Garade/Speicher, ich eher Schränke/Kinderzimmer/Küche). Das gibt dann manchmal Knatsch, was nun wirklich wichtiger ist. Aber es findet sich immer ne Lösung. :)

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Stimmt das fällt mir jetzt erst auf, wir machen vieles einfach auch selbstverständlich gemeinsam. Das motiviert ja auch viel mehr.

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Mit alle 3 Monate Papiere durvhsehen seid ihr aber fleißig. Hab letztens unseren Stoß mal hergenommen (hab nix mehr dazu stopfen können). Da waren Rechnungen von 2017 dabei 🤣🤣


vlg

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😅 sowas kenne ich weder bei mir noch meinem Umfeld. Diese Dinge erledigen mein Mann und ich automatisch, wem sie halt gerade über den Weg laufen. Mich persönlich stören Krümel oder ein dreckiger Teller eher als meinen Mann, nichts desto trotz ist es spätestens am Ende des Tages auch von ihm weggeräumt.

Würde es deinen Mann denn nicht stören, wenn er mal voll im Dreck sitzt? Oder keine frische Wäsche mehr hat?

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Hallo!
Was Haushalt angeht, ist es bei uns eher anders herum. Da hat mein Mann ein Auge drauf. Und ich würde auch sagen, dass er da mehr macht als ich. Papierkram und Organisation der Kinderaktivitäten sind wiederum die Gebiete, für die ich hauptsächlich verantwortlich bin und ihn auch mal erinnern muss.
LG

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Fragt dich dein Mann auch kurz vorm Öffnen von Geschenken, was wir eigentlich besorgt haben? 😅


vlg

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Ja, genau 😂

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Tjaja... wüsste ich ne Lösun, schriebe ich ein Buch und würde reich.

Am Erfolgversprechendsten ist der Ansatz ganze Prozess abzugeben: es gibt einen Wäschebeautragten, einen Einkaufsbeauftragten etc., dann einigt man sich einmal auf gemeinsame Standards und danach lässt man den Verantwortlichen gewähren ohne ständig an einer Ausführung rumzumäkeln (das können nämlich Frauen erfahrungsgemäß besser).

Ein Orgaabend pro Woche, wo Anstehendes besprochen wird, halte ich auch für sinnvoll: Wer besorgt das Geschenk fpr Tante Ursel, wer holt Oma ab und fährt sie zum Arzt, wer feht zum Elternsben, wer denkt an das Schulprojekt des Kindes...

Dieses "Mal eben schnell die Waschbecken putzen" scheint ein Frauending zu sein, vermutlich sind wir sozialisationsbedingt noch stärker bereit, Verantwortung für Care- und Hausarbeit zu übernehmen und Männer halten Das unterbewusst doch weniger für ihren Job...Ist vermutlich ein Überbleibsel der Hausfrauenehe...

Und dann halte ich es für elementar die eigenen Kinder geschlechtsunhabhängig altersgemäß und ganz natürlich in die Hausarbeit einzubinden.

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Ich kenne das auch, aber nur was den Haushalt angeht. Da legt mein Mann die Prioritäten eben anders.

Anders herum. Als mein Mann und ich gebaut haben (wir haben viel selber gemacht) stand ich manchmal total planlos auf der Baustelle und mein Mann musste mich bei allem anleiten und meinte auch oft „du siehst die Arbeit nicht“. Nee habe ich auch wirklich nicht und mir fiel es auch nicht so leicht. Auch das „Baustelle sauber machen“ abends habe ich nicht so gesehen wie mein Mann, er war da wesentlich gründlicher als ich. Er hat zB jedes Mal die Augen verdreht, wenn er gesehen hat, wie ich sein Werkzeug sauber mache und ist immer noch einmal nachgegangen.

Ich glaube einfach, dass jeder seinen Fokus auf die Dinge legt, die ihm wichtig sind. Und das ist bei Männern halt oft nicht der Haushalt 🤣

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Der Post könnte von mir sein 😌

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Mein Mann sieht manche Dinge auch nicht. Verschmierte Fenster, Küchenfronten, Waschbecken. Anscheinend stört oder sieht er es nicht, während ich es sauber mache, weil es mich stört.
Dafür stören ihn dann schneller andere Dinge und er macht das dann sauber.
Ansonsten hat jeder so bestimmte Bereiche. Ich mache zum Beispiel die Wäsche undBetten, er kümmert sich um die Mülltonnen, den Rasen usw.

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Wir sind da, glaube ich, auch kein gutes Beispiel.
Ich bin noch in Elternzeit und mein Mann ist selbstständig und arbeitet 50-55 Stunden pro Woche.
Deshalb habe ich den Löwenanteil an Haus, Garten und Kinder.
Mein Mann ist aber auch nicht untätig.
Wenn er mal da ist, dann räumt er auch mal die Geschirrspülmaschine aus und ein, hilft bei den Kindern mit, steht mit den Kindern auf und er macht fast komplett den Bürokram alleine.
Trotzdem haben wir leider ein unterschiedliches Ordnungsempfinden.
Zum Beispiel hasse ich seine herumliegende Kleidungsstücke oder herumstehende Tassen und Joghurtbecher.
Er lässt vieles stehen und liegen. Das nervt mich. Aber ihn nervt sicher auch was an mir.
Eigentlich passt es soweit.
Ich habe nur die Befürchtung, dass wenn ich wieder zu arbeiten anfange, immer noch unverändert Haus, Garten und Kinder an mir hängen bleiben, weil er seine Arbeit ja tatsächlich nicht reduzieren kann.
Das ist der Nachteil am klassischen Rollenmodell, wenn die Frau wieder arbeitet...