😢 25 jährige Freundschaft kaputt - wie kann man sich bloß so verändern

Liebes Forum,

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, ich bin nämlich wirklich verzweifelt.
Vorweg, es wird vielleicht ein bisschen lang.

Es geht um... Naja sie war mal meine beste Freundin. Wir kennen uns seit 25 Jahren.
Wir hatten natürlich auch mal Zeiten, in denen wir uns weniger gesehen haben, das hat aber nie etwas an unserer Beziehung geändert.
Als ihre Mutter (da waren wir so 17) einen Schlaganfall hatte und pflegebedürftig wurde, war ich immer für sie da, habe geholfen wo es ging, auch finanziell. Und das wirklich gerne.
Als sie dann Jahre später starb, versuchte ich natürlich Urlaub zu bekommen um zur Beerdigung zu gehen und für sie da zu sein. Hab ich natürlich nicht bekommen,ich bin trotzdem zur Beerdigung und hab eine Abmahnung kassiert, war mir aber egal, es war mir viel wichtiger für sie da zu sein.
Wenig später lernte sie ihren Mann kennen, zog 800 km weit weg, heiratete und bekam ein Kind. Natürlich war ich ihre Trauzeugin (sie auch meine) und ich wurde Patin ihres Sohnes.
Wir haben uns nun natürlich seltener gesehen aber wenn, dann richtig! Haben viel telefoniert, geschrieben.
Mit der Zeit veränderte sie sich, wurde immer negativer. Ständig war sie krank, bekam neue Krankheiten dazu, die Schwiegereltern waren plötzlich gegen sie alle waren schrecklich und nahmen sie nicht ernst.
Ich habe mit wirklich Sorgen um sie gemacht und war, wo ich konnte da und habe ihr zugehört.
Als ich schwanger wurde, hat sie gesagt sie freue sich für mich.
Leider musste ich unser Kind in der 20ten Woche still zur Welt bringen, mir laufen immer noch die Tränen, wenn ich darüber schreibe.
Ihr Kommentar war: Das passiert vielen Frauen, wird schon wieder. Mehr nicht.
Ein Jahr später hatte mein Vater einen schlimmen Unfall, im Ausland. Ich wusste nicht ob er es überlebt. Als ich die heulend anrief, um halb 10 morgens, kam nur: die Kinder sind heute nicht da, ich möchte ausschlafen und du kannst ja später noch mal anrufen.

Auch das könnte ich irgendwie wegstecken.
Aber die letzten Gespräche gingen immer nur darum wie schlecht es ihr geht. Wenn ich versuche sie aufzubauen, werde ich nur angeschrien. Du verstehst das nicht, du weißt nicht wie das ist... Die Liste ist endlos.

Beim letzten Gespräch sagte sie, dass sie nicht weiter reden möchte, ich übrigens auch nicht. Ich habe ihr dann noch eine Nachricht hinterlassen, dass ich mir Sorgen mache und wir mal in Ruhe reden sollten, wenn sich die Gemüter wieder beruhigt haben.
Seit dem kam nichts. Nicht mal ein ok, vielleicht irgendwann.

Ich vermisse meine süße, liebe Freundin - die sie, ehrlich gesagt, schon lange nicht mehr ist - aber ich habe auch keine Lust mehr ihr ständig hinterher zu laufen.

Was würdet ihr mir empfehlen?
Und entschuldigt den langen Text

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Hallo

Erstmal möchte ich dir mein Mitgefühl aussprechen für dein Sternchen.....fühl dich gedrückt.

Für mich wäre da glaube ich schon die Freundschaft beendet gewesen......so was sagt man einfach nicht.Egal wie lange man befreundet ist.

Ich habe leider in den letzten Jahren erfahren müssen das Menschen sich verändern....es ist leider so.

Mein Tip.Such noch einmal die Aussprache. Hilft das nichts dann würde ich sie ziehen lassen.Manche merken es erst wenn es zu spät ist......

Ich habe für mich gelernt das ich keinem mehr nachlaufen werde.

LG Melli

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Danke für deine Antwort, ich werde noch ein wenig warten. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie sich vielleicht doch meldet und sich dann endlich helfen lässt.

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So, das war das Outing. Macht aber nix, ist ja wirklich nichts schlimmes

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Du hast viel für sie gemacht und hast dir das Gleiche von ihr erhofft. Im Moment scheint es ihr so schlecht zu gehen, dass sie dich nicht unterstützen kann. Lass sie doch einfach mal in Ruhe und warte ab, ob sich die Situation bei ihr verbessert.

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Hallo,
Vielen Dank erstmal für deinen Beitrag.
Vielleicht habe ich mich da etwas falsch ausgedrückt, ich will oder brauche gerade keine Hilfe von ihr.
Eher das Gegenteil, ich habe ihr angeboten, dass sie mit mir immer reden kann.
Sie ignoriert mich, seit ich ihr gesagt habe, dass sie Hilfe braucht.
Sie diagnostiziert mittlerweile schon Krankheiten bei ihren Kindern und verabreicht ihnen Medikamente, das ist doch nicht mehr gesund :(

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"Sie diagnostiziert mittlerweile schon Krankheiten bei ihren Kindern und verabreicht ihnen Medikamente, das ist doch nicht mehr gesund :( "

Weiß ihr Mann davon?
Bekommt er es mit?

Oder ist er oft auswärts, selten zu Hause, kann ihr nicht mehr genug Aufmerksamkeit geben, weil sie alles abblockt und das ist ihr Ventil?

Ein Teufelskreis.
Informiere dich zum Thema Münchhausen by Proxy. Erst mal nur informieren.
Dann selbst beraten lassen bei Fachleuten, ob es in diese Richtung gehen könnte. Dann beraten lassen, wie du als Außenstehende am sinnvollsten! vorgehst.

Gut gemeint, kann leider manchmal das Gegenteil bewirken. Rückzug in sich selbst oder in schadende Muster.
Daher : bei Fachleuten beraten lassen und erst dann handeln. Ausgenommen es besteht Gefahr in Verzug, dass der RTW gerufen werden müsste.

Was sagt ihr Mann dazu?
Spielt er es runter?
Vertuscht er ihr Verhalten?
Hat er sich selbst schon bei Beratungsstellen informiert?

Wenn er vertuscht oder dagegen arbeitet, wird es noch schwieriger.
Wenn er bereit ist , aktiv mit Hilfe zu suchen, fühlt sie sich zwar u.U. angegriffen, aber dafür kann eher was bewegt werden.

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Das klingt bei deiner Freundin wie eine Depression oder andere seelische Erkrankung. Aber du kannst da nicht viel machen, sie muss bereit sein und Hilfe annehmen. Du kannst ihr deine Hilfe nur anbieten.

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Ich vermute tatsächlich ähnliches.
Sie ist auch völlig antriebslos, ist nur daheim, geht nicht arbeiten, die Kinder sind den ganzen Tag im Kindergarten und trotzdem ist sie völlig überfordert.

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Hallo,

Deine Freundin scheint eine Wesensveränderung durchzumachen. Ich würde auf Depressionen tippen. Oft verstehen diese Personen selbst nicht, daß sie sich so für Außenstehende verändert haben und/oder wollen es sich selbst noch nicht eingestehen. Bei einer solch langjährigen Freundschaft würde ich die Freundschaft nicht aufgeben. Dies würde deiner Freundin auch nicht weiterhelfen, im Gegenteil. Wichtig ist für dich, zu akzeptieren, daß sie sich derzeit aufgrund einer vermutlich psychischen Erkrankung verändert hat und sich nicht bewusst von dir abwenden möchte. Dennoch musst du selbst für dich schauen, inwieweit du dies mittragen - ertragen kannst. Spreche sie direkt an und biete ihr hilfe an, sprich Beratungsstellen. Auch den Mann würde ich kontaktieren und fragen, ob er ebenfalls eine Veränderung festgestellt hat. Falls es eine psychische Erkrankung sein sollte, wird dies sicherlich ein langer, schwerer Weg! Aber ich drücke dir die Daumen und viel Kraft!

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Schwierig.
Bei manchen Menschen habe ich aus ähnlichen Gründen den Kontakt völlig abgebrochen. Da war allerdings auch keine echte Freundschaft. Eher: man verbringt gelegentlich Zeit, bisschen Unterstützen. Fertig. Ausbeuten lasse ich mich nicht.

Bei echten Freundschaften hinterfrage ich.
Egal wie viel ich vorher schon gemacht habe (sie haben auch schon sehr viel für mich gemacht), da ist eine tiefere Basis auf Beidseitigkeit schon da.....
Da hinterfrage ich.
Sie würden das bei mir auch tun, wenn ich gleiche Symptome hätte.

Depression, andere Erkrankung, usw.
Wie geht sie selbst mit der Veränderung um?
Leidet sie darunter? Geht sie zum Arzt? Wünscht sie sich Hilfe?
Dann stecke ich zurück. Auch wenn es mir gerade selbst schlecht geht, dann komme ich ihr nicht auch noch mit meinen Problemen, sondern suche mir selbst HIlfe bei anderen Menschen, die gerade selbst stärker sind.

Ist es aber ein Dauerzustand. Kein ändern wollen. Nur ein abladen bei mir. Keine Krankheitseinsicht oder Arztverweigerung. Nur abladen, jede Unterstützung verweigern (egal ob Partner, Freundin, andere Freundin, sonstigen), dann ziehe ich mich zurück.
Klare Ansage: wenn es dir besser geht, kannst du dich gerne melden.
Es ist ok, wenn du es nicht tust. Es ist ok, wenn du dich wieder meldest.
SO kann ich dir nicht helfen. SO kann ich es gerade selbst nicht aushalten, weil es mir selbst schlecht geht.
Wenn du mit mir reden möchtest, gerne. Ich kann nicht mittragen, was du gerade brauchst.

Als es mir sehr schlecht ging, haben sich echte Freunde auch zurückgezogen.
Die, die es ehrlich meinen mit den Worten, dass sie mir gerne beistehen würden, es aber aus eigenen Problemen nicht können. Völlig ok. Ich konnte in der Zeit auch nicht für sie da sein.
Und manche, weil sie nicht damit umgehen konnten, wie es mir geht.
Diese Ehrlichkeit fand ich super.
Die Freundschaften haben die Krankheitszeit überdauert. :-)

Selbst ausgemistet haben sich all jene, die mir Vorwürfe machten, dass ich nicht für sie da sein konnte. Sie nur nehmen wollten, aber nie geben. Die nie Interesse daran hatten, wie es mir geht.

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Hallo Du

Das tut mir leid für dich. Ich weiss so etwas tut weh. Leider ist es so das Freunde kommen und gehen, auch gute und langjährige!

Für mich scheint eure Freundschaft schon lange sehr einseitig. Bei mir wär bei ihrer Reaktion auf die Fehlgeburt schon Ende gewesen!

Du lässt dich ausnutzen, obwohl ich ihr nicht unterstelle ,dass sie das bewusst macht. Sie kennt es einfach nicht anders von dir.
Du bist ihr Kummerabfalleimer ohne Gegenrecht. So funktioniert eine echte Freundschaft nicht.

Ich würde ihr einen Brief schreiben und sie loslassen, einfach für dich und dein Seelenheil. Du musst ihn nicht mal abschicken (kannst natürlich), interessanterweise funktioniert das oft auch.
DU MUSST IHR NICHT HELFEN! Sie kann nur sich selber helfen und wenn sie nicht will dann musst du das zu akzeptieren.

Alles Gute und auf neue Freundschaften die dein Leben berreichern und die für dich da sind. Ich hätte gerne eine so gute Freundin wie dich!

Lg

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Vielen, vielen Dank ❤️
Es tut wirklich gut soetwas zu lesen!

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Als erstes möchte ich dir sagen, wie Leid es mir tut, dass du dein Kind verloren hast 🙏🏼

Ich kann nachempfinden, wie schwer es ist eine Freundschaft aufzugeben, die einen so viele Jahre durchs Leben begleitet und getragen hat. Ich trauere noch heute meinem früheren besten Freund hinterher, so eine innige Freundschaft habe ich nie wieder im Leben gefunden.

Es spricht für dich, dass du trotz allem immer und immer wieder versucht hast an eurer Freundschaft festzuhalten. Dass du deine Hilfe immer wieder angeboten hast. Aber du darfst dich selbst dabei nicht vergessen, denn aus einem Geben und Nehmen und gemeinsamen Vorstellungen ist plötzlich nur noch etwas einseitiges geblieben.

Mein Rat wäre, ihr Zeit zu geben, Zeit sich selbst und ihren Weg wieder zu finden. Entweder kann sie dann ebenso wieder an dieser Freundschaft anknüpfen und ihr findet einen gemeinsamen Weg, dass ihr beide zufrieden mit eurer Beziehung zueinander seid oder ihr müsst erkennen, dass die vielen schönen Jahre zusammen der Vergangenheit angehören und die Zukunft dafür keinen Raum mehr bietet.

Ich wünsche dir alles Liebe, dass du die Freundin (zurück) bekommst, die du verdient hast.

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Danke, das ist unglaublich nett von Dir 🌼

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Hallo.

So hart es auch für dich sein mag. Aber Menschen verändern sich im Laufe des Lebens - und das nicht immer nur zum Positiven.

Klar, du sagst, ihr seid schon 25 Jahre lang befreundet. Aber mal ehrlich... WER ist denn die letzten 25 Jahre auAUF WEN eingegangen?? WAS kam denn von ihr? - Nichts bzw. nicht viel. Nennst du das Freundschaft? :-(

Hättest du nicht die letzten Jahre schon über vieles hinweg gesehen, wäre eure "Freundschaft" schon lange aus und vorbei.

Mir scheint, deine Bekannte hat einfach keine Lust mehr auf Freundschaft, oder wie auch immer du es nennen magst.

Ich würde mich zurückziehen und meine Wunden lecken....:-(
Würde mich zwar auch ärgern, aber wahrscheinlich mehr über meine Gutgläubigkeit und die Tatsache, mich jahrelang ausnutzen haben zu lassen.

Hak die Frau ab. Sie ist es nicht wert dich als Freundin zu haben.

Alles Gute! #liebdrueck

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Vielleicht hast du Recht, vielleicht sollte ich wirklich einen Haken daran machen. Hätte ich vermutlich auch längst, wenn sie zwischendurch nicht immer wieder betont hätte, wie wichtig ich ihr bin.
Aber vielleicht sollte ich mich wirklich nicht länger hinhalten lassen... Wenn man das so schreibt, kommt es einem vor, wie im Partnerscgaftsforum, wenn *Frau* sich mal wieder kräftig ver******* lässt 🙄

Danke für deine Antwort

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Altes Indianersprichwort: wenn das Pferd tot ist - steig ab. Wir Frauen tun das oft erst wenn der Verwesungsgeruch nicht mehr zu ignorieren ist.

Ihr habt schon lange eine Schieflage in den Energien und Investitionen in dieser Beziehung. Das passiert manchmal. Auch bei langjährigen Freundschaften. Es laut auszusprechen und sich den Gedanken zu erlauben dass der Mensch von früher nicht mehr da ist ist ein erster grosser Schritt. Und da schwingt immer Trauer mit. Ich hatte das auch bei 3 langjährigen Weggefährtinnen. Eine davon ist nach 10 Jahren Funkstille „wieder da.“ Bei einer waren Depressionen der Auslöser. Die Dritte hab ich beim Todes eines meiner Elternteile „verloren“

Mach einen Haken dran wenn es nicht mehr stimmt.

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Ich danke dir für deine Nachricht.
Es tut mir sehr leid, dass du zu deinen Eltern auch noch eine Freundin verlieren musstest.
Ich kann das nur ansatzweise nachvollziehen und mich hat es damals wie ein Hammerschlag getroffen.

Ich wünsche dir, für die Zukunft, wahre Freunde 🌻

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Die gibt es. In beglückenswerter Zahl und Qualität, keine Sorge. 😉 ich merke gerade über Corona dass das der Qualität der Beziehungen keinen Abbruch getan hat. Und das ist stark...

Mir geht es mit Dir so. Ich hab ein Kind in 4. Monat verloren und das war schon schlimm. Noch später, da darf ich mich fast nicht reindenken emotional. Und dann noch so Trampel aussen rum? 😭

Meine Erfahrung ist dass sich bei so einer Katastrophe immer die Spreu vom Weizen trennt. Und das war damals zwar die engste aber auch die wo es mir am leichtesten viel. Ich hatte keine Energien über auch noch um sie zu trauern. Ich hab mein Leben wieder zusammengesetzt damals, Stück für Stück. Und bei jedem Teil oder Mensch hab ich mich gefragt „Tut mir das gut oder kann das weg?“ Was nicht gut tat kam weg. Und es stand wirklich alles zur Disposition. Partner. Job. Familienbeziehungen. Eigene Prioritäten und Grundwerte - und damit letztlich auch ich selber in dem was ich tue, denke, schätze. Ich hab mich lange geweigert anzuerkennen dass diese Erfahrung eine sehr positive Auswirkung auf mein Leben hatte. Aber die hatte es. Das „gut oder kann weg?“ habe ich behalten und ich habe mich auch später noch Veränderungen getraut wie auswandern die die absolut richtige Richtung waren und bei denen andere nur gefragt haben „Wo nimmst du den Mut her so einen Sprung zu machen?“ Yoar, der Preis war hoch aber der Output auch.
Was für dich zum an-denken, an-fühlen etc dabei? 😉

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