Achtung langer Text!
Hallo, hat jemand schon mal dauerhaft den Kontakt zu den Eltern abgebrochen? Und was waren bei euch die Auslöser?
In meiner Kindheit gab es sehr schlimme Momente, psychische und stellenweise physische Gewalt. Es war nicht immer so, aber meine Eltern haben mir immer wieder viel Leid zugefügt, worunter ich noch heute leide. Ich war nie gut genug, wurde immer bemängelt und nicht ernst genommen. Auch heute ist das noch so. Trotzdem habe ich ihnen immer die Stange gehalten, wahrscheinlich weil ich mich immer nach Liebe und Anerkennung gesehnt habe. Die brave Tochter sein wollte.... Oder weil meine selbstgerechte Mutter mir ständig einredet, Familie müsse zusammenhalten, während sie mich schon jahrelang kleinhält. Sie will immer alles unter Kontrolle. Wehe wenn ich mal die falsche Haarfarbe wähle oder wo paar Pfunde zulege! Ich hatte mal 50 Kilo da sagte sie mir ich hätte einen fetten Arsch bekommen. Und das ist noch alles harmlos.
In den letzten 10 Jahren habe ich weit weg gewohnt, brauchte Abstand und habe mein eigenes Leben gelebt. Wir hatten aber immer ein bisschen Kontakt. Und dann passierte das Unfassbare: ich hab mich plötzlich ganz gut mit den Eltern verstanden. Wir haben telefoniert, gelacht, Fotos auf Whatsapp geschickt usw. Plötzlich bekam ich Herz Emojis von meiner Mutter.. allerdings riefen sie nie von selbst an. Da war Hoffnung dass sie mich doch noch als ihre Tochter akzeptieren und nicht mehr nur als schwarzes Schaf sehen. Ich war sogar so naiv und habe sie oft besucht (6 Stunden Zugfahrt) während sie nur ein einziges mal zur Geburt meines Sohnes da waren... Letztes Jahr bin ich Mutter geworden und ich bin zurück gezogen. Ich wollte so gern in die Heimat, was ich nicht bereue. dachte jetzt wo Wir uns so gut verstehen wäre es ein Neuanfang. Ich wollte,, dass sie viel Freude am Enkel haben und andersrum. Wir leben also vorübergehend bei meinen Eltern, bis sich eine Wohnung findet. Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe.... dass alles wieder gut wird? Meine Eltern älter und weiser? Grosser Fehler! Seit ich wieder dort lebe fühle ich mich in meine Kindheit zurückversetzt. Meine Eltern verhalten sich wieder sehr schlecht zu mir, nehmen mich als Person und Mutter nicht ernst, geben mir das Gefühl alles falsch zu machen, obwohl ich sehr liebevoll mit meinem Kind umgehe. Sie machen ständig Druck und ich fühle mich zusätzlich überfordert mit allem. Das ganze geht meistens auf die Kosten des Kleinen. Es ist eh schon nicht leicht zum ersten mal Mama zu sein. Sie überschreiten Grenzen, setzen sich über meine Erziehung und Wünsche weg. Wenn ich was sage, dass es ja mein Kind ist und ich das so und so nicht möchte z.B. kein Fernsehen weil er noch so klein ist, kommt oft Streit auf. Meine Mutter ist sowieso sehr ignorant,dominant und egoistisch. Mein Vater, der die meiste ruhig ist, mischt sich dann plötzlich ein ukd flippt richtig aus. Er attackiert mich verbal. Leider auch vor meinem Kind, das ich NIE darin hineinziehen will. Ich habe sie oft gebeten, mich nicht vor meinem Engel bloßzustellen. Keine Schimpfwörter, doch es wird immer schlimmer. Ich war heute wieder ein Arschloch, eine DrecksSau, eine blöde Kuh aus seinem Mund, bevor ich wie ein Kind aus dem Wohnzimmer geworfen wurde. Ich wäre sowieso gegangen. Sowas tu ich meinem Kind nicht an.
Als Kind und Jugendliche habe ich zurückgemault, das tu ich heute nicht mehr, Ertrage es mit Tränen in den Augen. Was soll mein Kind daraus lernen? Wie fühlt es sich wenn der sonst so liebe Opa rumschreit und die Mama Stundenlang weint. Dazu muss ich sagen, dass mein Vater trinkt. Das war nicht immer so schlimm. Und wir wissen nach wie vor nicht wie und wann wir aus dem Haus ausziehen können. Ich fühle mich hilflos. Das Maß ist jetzt voll und ich ziehe in Erwägung den Kontakt auf Eis zu legen sobald wir von da wegkommen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich möchte das so nicht mehr. Mein Kind leidet auch, aber er liebt auch seine Großeltern...
Erfahrungen Kontaktabbruch mit Eltern
Würdet ihr in meinem Fall den Kontakt abbrechen
Hallo 🙋🏼♀️
Oh mein Gott! Nehmt die Füße in die Hand.
Ich würde an eurer Stelle ALLES tun um dort schnellstmöglich wegzukommen.
Hast du dich mal mit Narzissmus beschäftigt?
Wenn nicht, mach das mal.
Ich habe aus genau diesem Grund keinen Kontakt mehr zu meinen „Eltern“.
Und das ist gut so!
Ich wünsche dir alles Gute! 🍀
Ich würde die nächst beste Wohnung nehmen und wäre weg. Die Wohnung muss nicht perfekt sein, sondern erstmal nur als Übergangslösung dienen.
Kontakt würde ich definitiv keinen mehr wollen. Wer mit mir so übel umgeht, auf den kann auch mein Kind verzichten.
So schlimm es auch ist, aber jage keinem Phantom hinterher. Deine Eltern werden nie die Eltern sein, die du dir wünscht. Das haben sie dir zum wiederholten Mal bewiesen.
Nun liegt es an dir einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen.
Man man man... Das sind doch keine Zustände. Weder für dich, noch für dein Kind.
Was genau hast du dir davon versprochen zurück in den Einflussbereich deiner Eltern zu ziehen? Ich meine das nicht böse, aber das ist eine Frage über die du wirklich nachdenken solltest, damit du wenn du den Kontakt mit deinen Eltern abbrichst nicht bei dem nächsten Menschen in die gleiche Falle tappst.
Nur als kleine Handreichung aus meiner eigenen Erfahrung: Menschen ändern sich sehr selten. Und wenn sie es tun, steht zu Beginn die Einsicht und damit eine aufrichtige Entschuldigung, bei den Menschen,die sie verletzt haben.
Wenn es "einfach so" besser läuft, wird es auch "einfach so" wieder schlechter laufen.
Darüber hinaus braucht dein Kind keine Großeltern, die seine Eltern ununterbrochen abwerten, egal wie lieb sie sonst im Umgang mit ihm sind. Du torpedierst dein eigenes Familienleben, wenn du das weiter zulässt.
Ich lese das hier oft, dass zu vollkommen toxischen, teilweise gefährlichen Elternteile Kontakt gesucht wird, sobald Kinder da sind, weil die ja Großeltern brauchen. So ein Quatsch. Solche Großeltern braucht niemand.
Als Buchtipp "Das Kind in dir muss Heimat finden" von Stefanie Stahl. Das ist ein guter Start zur Aufarbeitung, wenn du alle Übungen konsequent machst.
Ich habe erst vor Kurzem gelesen, dass Psychologen davon abraten dieses Buch ohne professionelle Unterstützung durchzuarbeiten. Vor allem wenn einem klar ist, dass die Kindheit schlimm war. Das kann wohl schlimme Folgen haben.
Liebe TE: Verschwindet schnell aus dem Haus. Ferienwohnungen müssten momentan auch Anwohnern offen stehen. Das ginge als Übergangslösung. Und wenn Ruhe eingekehrt ist, würde ich dir eine Therapie vorschlagen, damit deine Kindheit nicht die Beziehung zu deinem Kind belastet.
Alles Gute!
Bitte schaut das ihr so schnell wie möglich da raus kommt. Und wenn es auch nicht die ideale Wohnung ist sondern z.B. nur ein kleines Appartement, ein WG-Zimmer, ein möbliertes Zimmer irgendwo. Alles ist besser als das ein Kind in solch einem Umfeld aufwachsen muss!!!
Deine Eltern sind znd waren keine richtigen Eltern und schon gar keine liebevollen Großeltern. Sie misshandeln dich und dein Kind und du lässt es zu. Nimm die Beine in die Hand und geh!!!
Sobald ihr da raus seid, würde ich den Kontakt entweder wieder komplett abbrechen oder wirklich auf ein absolutes minimales Minimum zurückfahren.
Alles Gute
Wie kommt man denn auf die Idee auf unbestimmte Zeit wieder bei den Eltern einzuziehen, wenn man doch schon weiß, dass das Verhältnis schwierig ist?
Als erwachsener Mensch wieder daheim einzuziehen ist immer schwierig und belastet die Beziehung zu den Eltern, selbst wen es eigentlich eine gute ist. Ihr hattet nie ein liebevolles verhältnis, da ist doch klar, dass das nicht klappt...
Über Kontaktabbruch jetzt nachzudenken ist müsig, verwendete deine Energie lieber darauf so schnell wie möglich eine andere Bleibe zu finden. Du und das Kind, ihr braucht doch nicht viel, da findet sich innerhalb kurzer Zeit was. Solange du bei deinen Eltern wohnst, wirst wirst du immer die kleine, unselbständige Tochter bleiben. Zeige ihnen, dass das nicht stimmt.
Also stell dich auf eigene Füße, bekomme dein Leben in den griff. Und dann warte mal ab, wie sich das Verhältnis zu deinen Eltern entwickelt. Dann wirst du schon sehen, ob es dir guttut oder eher nicht.
Also ich kann dir nur eins raten:
Egal was deine Eltern dir angetan oder auch nicht angetan haben, wenn du dich im Umgang mit ihnen unwohl fühlst, musst du deine Konsequenzen ziehen.
Familie sucht man sich nicht aus. Niemand hat jemals behauptet, man müsse sich alles gefallen lassen.
Ich für meinen Teil habe den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen, weil sie unloyal und verlogen sind. Das mag für viele kein vernünftiger Grund sein, aber für mich war es einer.
Überleg dir immer, ob du dich auch von Freunden so behandeln lassen wollen würdest. Nur weil es deine Eltern sind, oder vielleicht gerade WEIL es deine Eltern sind, dürfen sie dich nicht beleidigen oder dich unterdrücken.
Nicht ernst genommen und verbal beleidigt zu werden ist eine Schande, gerade wenn es um das eigene Kind geht.
Ich weiß wie es ist, immer wieder Hoffnung zu haben dass sich etwas ändert. Aber Menschen ändern sich nicht über ihre eigenen Grenzen hinaus.
Und dieses Eingeständnis tut verdammt weh, aber es wird besser.
Ich hoffe, dass du für dich und dein Kind schnell einen Weg findest, aus dieser Situation raus zu kommen.
Ich kann dir von meiner Erfahrung mit meinem Mann berichten. Wir haben uns vor etlichen Jahren verliebt und sind bald zusammen gezogen. Wie das nun mal so ist lernt man dann auch die Eltern des jeweils anderen kennen. Wir sind zur Tür rein und mein Mann war plötzlich ein anderer Mensch. So habe ich ihn noch nie gesehen. Er machte sich klein, hatte keine eigene Meinung, hat nichts dazu gesagt wenn falsche Behauptungen aufgestellt wurden oder meine Person scharf kritisiert wurde. Ich habe ihn danach vorsichtig darauf angesprochen und er meinte er hätte das nicht ganz so schlimm empfunden wie ich. Nach und nach ist ihm dann auch aufgefallen wie arrogant und abwertend sie mir gegenüber war. Ich war in ihren Augen einfach nicht gut genug. Ein blöder Öko, eine Weltverbesserin die nur Gras frisst (Vegetarier) und ich solle mich nicht so anstellen weil sie Kettenraucherin ist (in der Wohnung direkt in mein Gesicht), immerhin habe ich zwei Katzen und das ist viel unhygienischer und bedenklich für die Gesundheit usw.
Es war einfach keine Partnerin gut genug in ihren Augen, das hat sie schon mit meinen Vorgängerinnen so gemacht bis mein Mann dann auch negative Dinge an ihnen bemerkt hat die gar nicht da waren. Nicht so bei mir aber der Druck seiner Mutter gegen mich wuschs und wuchs. Er ging dann irgendwann in Therapie wo sich herausstellte dass er massiv unter ihr leidet schon seit seiner Kindheit. Er hat dann nach einem Jahr der Therapie das Gespräch mit ihr gesucht um über einiges zu reden was ihm nun klar geworden ist. Sie hat alles abgestritten und ihm ("du warst schon als Kind so verkorkst") und mir die Schuld dafür gegeben dass er sich so geändert hat und nun negative Dinge an ihr sieht.
Letztendlich hat er den Kontakt abgebrochen als er sich entschieden hat der wundervolle Vater unserer Kinder zu werden und dies war die allerbeste Entscheidung überhaupt (seine Worte, ich kann das nur unterschreiben!).
Es gibt nun mal leider Menschen, die einen gewollt oder ungewollt psychisches Leid zufügen, die einen klein halten und nicht willens sind jemals einen Fehler bei sich selbst zu sehen und diesen auch einzugestehen. Leider sind diese Menschen oft jene, die uns am nächsten stehen. Wir haben für uns gelernt dass Familie nicht immer nur die sind, die mit einem verwand sind.
Vielmehr sind es diejenigen, die sich bewusst dafür entscheiden für immer zu deinem Leben dazu zu gehören und es zu bereichern. Unsere Kinder haben die wunderbarsten Onkel und Tanten der Welt. Das sind mein Bruder sowie unsere Freunde, die uns nie von der Seite weichen und unsere Kinder nach Strich und Faden verwöhnen und absolut nichts kann sie davon abhalten. 😊
Loslassen ist manchmal der beste Schritt um voranzukommen!
Mein Mann ist der liebevollste Mensch und Vater den ich mir nur als Partner hätte wünschen können. Er ist glücklich und es fehlt ihm an gar nichts weil er viel mehr für SEINE Familie da sein kann dadurch dass ihn nichts mehr belastet.
Ich kann dir nur raten denen den Rücken zu kehren die das schon lange bei dir getan haben.
Viel Glück und Erfolg wünsche ich dir und viel Kraft bei deinen Entscheidungen!
Hallo!
Mir geht es mit meinen Eltern ähnlich. In deinen Schilderungen habe ich meine Situation mit meinen Eltern wiedererkannt. Ich habe mich jahrelang gefragt, was in meiner Kindheit schiefgegangen war. Ich wusste, dass etwas nicht stimmte, aber ich konnte nicht den Finger darauflegen.
Nun weiß ich- noch nicht lange - dass meine Mutter eine Narzisstin ist. Mir hat es sehr geholfen, mich mit narzisstischen Müttern zu beschäftigen und ich kann es dir nur raten, es auch zu tun, solltest du es noch nicht getan haben. Versuch ebenso so schnell wie möglich wieder Abstand zu gewinnen.
Wenn du den Kontakt abbrechen möchtest, dann mach das. Du bist weder deinen Eltern, noch deinem Kind verpflichtet, diesen toxischen Umgang aufrechtzuerhalten. Hab auch keine Schuldgefühle und geh nicht zu hart mit dir ins Gericht. Du kannst nichts für die Fehler deiner Eltern und du bist nicht sensibel oder überempfindlich. Auch deine Suche nach Anerkennung und elterliche Liebe ist nicht falsch oder kindlich, es ist ein Herzenswunsch und natürlich. Mir geht es auch so. Leider werden wir beide uns damit abfinden müssen, dass wir nie die Unterstützung und Liebe von unseren Eltern erhalten werden, die wir uns wünschen. Narzissten ändern sich nicht — nur sehr, sehr selten und sind beinahe unfähig für richtiges Mitgefühl. Du solltest, wenn es um deine Eltern geht, dich in den Mittelpunkt stellen und nur das tun, was dir guttut.
Ebenso kann ich dir nur raten, dir professionelle Hilfe zu suchen, um den in deiner Kindheit erlittenen narzisstischen Missbrauch und die erlernten, toxische Verhaltensmuster aufzuarbeiten und nicht zu reproduzieren. Ich bin auch gerade auf der Suche.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen!
Wenn du Fragen hast oder mit mir reden möchtest, scheu dich nicht, dich an mich zu wenden.
Liebe Grüße