Heute lässt mich dieses Thema gedanklich irgendwie gar nicht los.
Und zwar, hab ich mich vor einiger Zeit mit meiner Cousine unterhalten. Diese erzählte mir von ihrer Hochzeit - eine einzige Katastrophe.
Der Friseur hat sie ne halbe Stunde warten lassen, weil sie 5 Minuten zu spät kam (sie arbeitete in dem Studio), der Service in der gebuchten Location - schlimmer geht's nicht mehr... Sie sagte, dieser angeblich "schönste Tag im Leben", sei ihr sehr negativ in Erinnerung.
Ich kann dies leider nur so bestätigen. Wir haben leider nur standesamtlich geheiratet und der Wurm war von Anfang an drin. Meine Stylistin hat sich leider nicht an die abgemachte Zeit gehalten, so kamen wir verspätet und total abgehetzt im Standesamt an. Alles war anders, als geplant, weil die Zeit fehlte. So zog sich das bei mir und meinem Mann auch durch den ganzen Tag.
Ich kann nicht behaupten, dass es für mich "Der schönste Tag im Leben" war.
Nun denk ich drüber nach, ob der Tag, an dem ich Mutter wurde vielleicht "DER" Tag war. Und muss ein bisschen beschämt und enttäuscht zugeben, nein, war es auch nicht. Zu viel Verunsicherung, allgemein zu viel, was ich erstmal verarbeiten musste. Natürlich war der Tag schön, emotional und wahnsinnig prägend, aber, der schönste Tag im Leben? Irgendwie auch nicht.
Wir sind aber von der Gesellschaft so geprägt, es wird uns ständig eingeredet, dass es so sein wird/muss.
Wie sind eure Erfahrungen? Ich hab irgendwie damit zu kämpfen und weiß, dank meiner armen Cousine, dass ich, zumindest was die Hochzeit angeht, nicht allein da stehe. Ein schlechtes Gewissen hab ich trotzdem, es fühlt sich irgendwie an, als ob ich um diesen "schönsten Tag" betrogen wurde.
Der schönste Tag im Leben - oder, die totale Enttäuschung
Hi,
also unsere Hochzeit war genauso wie ich es mir vorgestellt habe. Und es war definitiv ein wunderschöner Tag. Ob es nun DER Tag war, das kann ich dir so genau nicht sagen.
Ich kann dir aber sagen, dass die Geburt meines Kindes definitiv nicht der schönste Tag war. Ich habe unter Schmerzen ein Kind auf die Welt gebracht. Natürlich war es schonmal, den kleinen Menschen zu halten und kennenzulernen. Aber die Geburt, die Wehen, die schmerzen.. 😅
Mein Heiratsantrag, den ich auf Kreta bekommen habe, war auch ein sehr schöner Tag.
Den Tag, als wir unser Haus gekauft haben. Oder die vielen schönen Urlaube, die wir erlebt haben.
Die schönen Tage zu Hause ohne Stress. Die wir einfach mit unseren Lieblingsaktivitäten und lieben Menschen verbracht haben.
Das erste Weihnachten mit dem eigenen Kind.
Es gibt viele Tage in meinem Leben, die wirkliche schöne waren und die ich absolut nicht missen will.
Ich versteife mich nicht auf einen Tag. 🤷🏼♀️😊
Nach der Hochzeit folgen noch so viele weitere Tage, dass ich es schade fände, alles auf diesen einen "schönsten Tag" zu beschränken.
Wir haben uns seinen Eltern zuliebe von einem Imam trauen lassen, als wir uns gerade mal ein halbes Jahr kannten. Das fand in unserem Wohnzimmer statt und von den beiden Zeugen kannte ich einen nicht mal.
Wir möchten standesamtlich heiraten und zuerst hat mein Mann vorgeschlagen, es wie eine Vertragsunterzeichnung zu behandeln und möglichst bald abzuhaken. Ich möchte aber eine schöne Hochzeit haben. Ich möchte warten, bis die Umstände passen und dann mit Familie und Freunden feiern. Ich erwarte aber nicht, dass es der schönste Tag überhaupt sein wird.
Ich denke, diese Erwartung macht einem vieles kaputt. Auch medial werden da Erwartungen aufgebauscht, die ich ungesund finde. Es gibt extra Hochzeit-Diäten und ganze Filme darüber, dass Frauen diesem "perfekten" Tag entgegen fiebern.
Dabei ist eine glückliche Ehe doch viel wichtiger als dieser eine Tag.
Was der glücklichste Tag in meinem Leben war, kann ich dir nicht sagen. Ich erinnere mich eher an schöne Momente oder schöne Zeiten, selten an konkrete Tage.
Die Geburt unseres Sohnes dauerte sehr lange, endete in einem Notkaiserschnitt und danach war ich erst mal einen halben Tag lang von ihm getrennt. Als er mir aber gebracht wurde und dann auf meiner Brust lag und schlief, fühlte ich mich nach sehr vielen Tränen wie der glücklichste Mensch der Welt.
Alle Tage bestehen aus guten und schlechten Momenten. Welcher Tag die meisten guten und die wenigsten schlechten Momente hatte, weiß ich nicht.
Ich hab von unserer Hochzeit was anderes erwartet. Wir haben keine Küsschen ausgetauscht, keine Händchen gehalten usw, teilweise wusste ich nicht einmal, wo mein Mann grade war. Hatte die Hoffnung, dass es auf unserer großen Hochzeit anders wird, die mussten wir dann aber leider absagen. Somit hab ich nur diesen einen Tag, der anders verlief als erwartet.
"Wir haben uns seinen Eltern zuliebe von einem Imam trauen lassen, als wir uns gerade mal ein halbes Jahr kannten. Das fand in unserem Wohnzimmer statt und von den beiden Zeugen kannte ich einen nicht mal."
Ernsthaft? Darf ich fragen, warum du das mitgemacht hast?
Der Hochzeit wird von vielen eine sehr große Bedeutung beigemessen.
Für mich als Frau war die Hochzeit, seit ich denken kann, ein Schritt im Leben. Ich habe persönlich nie verstanden, warum dieser der schönste Tag meines Lebens sein soll - es wird nur die Partnerschaft nochmal gesellschaftlich, rechtlich offiziell gemacht, die ich sowieso führe.
Für mich beschränkte sich der inhärente Sinn einer Hochzeit darin mit meiner Familie und Freunden diese Beziehung zu feiern, dessen Bedeutung für mich schon Jahre zuvor klar war. Emotional bedeutender war für mich zum Beispiel der Zeitpunkt, wo uns beide klar wurde, dass wir unser Leben miteinander verbringen möchten.
Ich liebe meinen Mann und wir hatten eine sehr schöne Hochzeit. Wir haben die Hochzeit selbst geplant. Uns war wichtig, dass unsere Gäste sich amüsieren und gutes Essen, gute Getränke und gute Musik hatten. Wir hatten etwas aus unserem Leben erzählt, damit sie ein Stück verstanden, warum wir für uns entschieden haben.
Wenn ich mich an meine Hochzeit erinnere, habe ich positive Erinnerungen. Ich habe den richtigen Mann geheiratet (das ist das A und O), die Musik war gut, die Gäste waren gut drauf und wenn wir mal die entfernte Verwandtschaft besuchen, wird noch oft über die Hochzeit gesprochen. Der Neffe von meinem Mann möchte übrigens auch in demselben Location heiraten, weil sie „die besten Chicken Nuggets haben“.
Vielleicht gibt es viele Enttäuschungen um die Hochzeit, weil so hohe Erwartungen daran gestellt werden. Die meisten von uns sind keine Veranstaltungsmanager und die Hochzeit ist das größte Fest, was wir wahrscheinlich im Leben organisiert haben. Es wäre seltsam, wenn alles so läuft wie erwartet.
Es hilft vielleicht sich auf den Kern der Hochzeit zu besinnen: Der Mann, die Familie, die Freunde, um damit Frieden zu schließen.
Für mich gilt stets: Wer den richtigen Mann geheiratet hat, der hat bereits eine erfolgreiche Hochzeit gehabt.
Richtig, die Erwartungen sind wahnsinnig hoch und die Enttäuschung dann umso größer. Aber ja, ich habe ganz sicher den richtigen Mann geheiratet. Das ist natürlich das wichtigste.
Ich habe heute Vormittag nochmal über das Thema nachgedacht.
Witzig fand ich, dass dieses Konzept des „schönsten Tag des Lebens“ nur für Frauen zu gelten scheint. Der Mann heiratet ja auch, aber niemand spricht ihn auf den schönsten Tag seines Lebens an.
Irgendwie scheint mir diese Vorstellung noch von einer Zeit zu stammen, wo Frauen sich durch den perfekten, richtigen Partner definiert haben und dadurch der Hochzeitstag zum wichtigsten Tag im Leben wurde. Ganz zeitgemäß finde ich es nicht mehr.
Also unser Hochzeitstag war definitiv einer der schönsten Tage unserer gemeinsamen Zeit. Klar gab es auch Pannen, aber wir haben uns von Anfang an vorgenommen ohne Erwartungen und ohne Druck in den Tag zu gehen. Da war es dann auch völlig egal, dass es zeitweise geregnet geregnet hat, ich beim Tanz einen Krampf im Bein bekommen hab und abbrechen musste oder dass der Fotograf irgendwann einfach weg war. Für uns war der Tag voller Freude, Lachen, Zauber, Licht und Liebe. Noch heute zehren wir von der Schönheit dieses Tages, wenn es mal schwierig zwischen uns ist. Ich kenne aber auch viele Paare, wo der Tag eine Katastrophe war. Meine Cousine und ihr Mann haben vor allen Leuten gestritten, meine Schwägerin war total enttäuscht von der Stimmung und deshalb mies drauf, bei meinem Cousin weigerte sich unser Opa plötzlich die Kirche zu betreten... gibt es also wirklich oft wie es scheint.
Eigentlich kann man ja nur enttäuscht werden,wenn man Erwartungen hat 😁
Unsere Hochzeit könnte man auch als Katastrophe bezeichnen 😂
Unser Pastor ist ausgefallen wegen Burnout.
In unserer gebuchten Location ist der Koch ein paar Tage vorher schwer erkrankt und ausgefallen.
Und zu guter Letzt ist von der Band die Sängerin ausgefallen, die haben eine anderen Ersatz mitgebracht,grausige Stimme und absolut keine Lust gehabt 😅 die Kellner waren unter aller Sau und die Musik grausam.
In der Kirche war ich kurz vorm Hyperventilieren 😂 Aufregung und das Kleid einfach viel zu eng und unbequem, ich hab es mir in der Kirche dann lockerer gemacht 😂 danach stand das Fotoshooting an und das Kleid saß echt nicht gut,die Fotos also auch nicht prickelnd 🤷
Aber...wir haben trotzdem einen lustigen Tag gehabt, es waren die wichtigsten Menschen dabei und wir haben einfach gefeiert. Was mich ärgert ist,dass wir den traditionellen Weg genommen haben, es war einfach eine viel zu überteuerte Feier 😁 im nächsten Leben würde ich einfach im Garten feiern nach dem Standesamt, denn letztendlich zählen die Menschen die dabei sind und mit denen man den Tag verbringt 😉
Bzgl unserer Geburt..ich habe es mir nie als so atemberaubend vorgestellt wie es einem weis gemacht wird. Ich hab mir schon vorher immer gedacht,dass man doch bestimmt einfach nur erschöpft und fertig ist 😁 von meinen engsten Freundinnen die ich schon 30 Jahre kenne,wurde es mir auch bestätigt. Daher hatte ich keine Erwartungen und glaubte auch nicht an das Hollywood Feeling. Von den Geburtsverletzungen ganz zu schweigen...der Babyblues usw.
Klingt jetzt bescheuert,aber egtl sollte man doch jeden Tag zu seinen besten Tag machen 😉
Was die Geburt angeht, war das so gemeint, dass man auf einmal von Gefühlen überwältigt wird, von Liebe usw...
Ich war irgendwie im ersten Moment (natürlich glücklich, dass der Schmerz vorbei ist und mein Kind lebt) irgendwie ratlos, so nach dem Motto: "und nun?"
Ich hab mir eher Gedanken darüber gemacht, was ich jetzt als Mutter für eine Verantwortung habe, für dieses kleine Wesen. Das hat mich im ersten Moment total überrumpelt.
Es tut mir Leid, welche Erfahrungen Du machen musstest. Aber sicher hast Du andere tolle Tage in Erinnerung.
Bei mir war die Hochzeit tatsächlich der schönste Tag im Leben. Aber nur so lange, bis meine Kinder geboren wurden.
Die Geburt meiner Tochter war das wundervollste, dass ich bis dahin erlebt habe. Die Geburt meines Sohnes war dank Geburtshaus nochmal ein schöneres Erlebnis, allerdings sind die Gefühle beim ersten Kind noch überwältigender. Ich würde also sagen, dass die Geburten sich den 1. Platz teilen und weit abgelegen dahinter kommt dann erst lange nichts und dann die Hochzeit 🥰
So im Nachhinein betrachtet, war die Geburt wirklich überwältigend, 1 Tag nach der Geburt, war mir klar: das will ich nochmal erleben, trotz der ganzen Schmerzen und Schwierigkeiten.
Trotzdem war es anfangs irgendwie so ein komisches Gefühl, die plötzliche Verantwortung hat mich irgendwie erschlagen.
Welches der schönste Tag in meinem Leben war, das kann ich vielleicht kurz vor meinem Tod sagen. Bis jetzt gibt es viele schöne Tage und wunderschöne Momente, die das Zeug dazu hätten.
Viele neigen dazu, das sie auf der Jagd nach dem perfekten (!) Tag oder Moment sind. Sie sind selber Schuld, wenn dann etwas doch sehr Schönes zur "Katastrophe" degradiert wird, nur weil nicht alles wie geplant gelaufen ist. Gerade das Unperfekte macht doch das Leben aus.
Gerdae an die Hochzeit oder die Geburt hatte ich nie den Anspruch, das es der "schönste" Tag in meinem Leben sein sollte und nur weil einem Hochglanzblättchen suggerieren muß ich mich davon nicht beeindrucken lassen. Beides waren schon besondere Tage, aber damit ist auch gut.
Tage und Momente, die mir auch nach Jahrzehnten ein Lächeln ins Gesicht zaubern und das Herz hüpfen lassen, die haben das Zeug dazu. und ich muß ehrlich sagen, es sind ganz kleine und unspektakuläre Begebenheiten die das bis jetzt geschafft haben. Und wenn ich ehrlich bin, dann ist unter ihnen kein Einziger, wo etwas geplant war....es waren alles spontane Begebenheiten, die diese ganz beosndere Stimmung hatten.
Bei mir ist es so, dass diejenigen, die auf unserer Hochzeit anwesend waren, es eigentlich alles ganz schön fanden, heute noch wird darüber gesprochen. Ich werde oft drauf angesprochen. Natürlich bestätige ich es, wie schön es war, hab dabei aber immer ein komisches Gefühl, denn für mich war es "nicht den Erwartungen entsprechend".
Hey du ☺️
Also ich kann dir sagen, dass meine standesamtliche Hochzeit auch nicht der schönste Tag meines Lebens war. Da lief auch einiges nicht rund und ich hatte eigentlich den ganzen Tag nur Stress... ich denke meine kirchliche Trauung wird auch nicht der schönste Tag aber naja...
Der Tag als ich meinen Antrag bekam, war viel schöner als die Hochzeit ☺️
Ich muss aber sagen, dass der Tag als mein Sohn zur Welt kam für mich der bisher aufregendste und doch auch „schönste“ Tag meines Lebens war. Klar, da lief auch nicht alles rund und es kam letztendlich zu einem KS den ich eigentlich nie wollte aber trotzdem muss ich sagen, es war einfach Wahnsinn! Und ich freue mich darauf, sowas vielleicht noch 1-2mal erleben zu dürfen 😍
Aber es gibt so viele schöne Tage, an denen man sich einfach erfreuen kann. Es muss keine Hochzeit oder Geburt sein, es kann auch ein ganz normaler Tag sein.
Gestern zb war irre schönes Wetter und sohnemann hat sich das erste mal alleine hingesetzt 😍 ich war voller Freude!