Gleichberechtigung

Hallo Ihr.
Ich brauche Euren Rat.
Ich versuche mich kurz zu fassen.
Wir sind seit 2014 verheiratet haben zwei Kinder 8&5 Jahre. Er ist Vollzeit Lehrer und ich arbeite 20std die Woche als Managerin in einer Allgemeinpraxis.
Ich mache morgens mittags und Abends die Kinder.
Das heißt, morgens wecke ich die Kids, ziehe sie an mache ihnen essen, schmiere die Brote für Schule & Kita.
Mein Mann dagegen steht auf, macht sich fertig, macht sein essen und geht! Kein "kann ich Dir noch behilflich sein?!" Nichts!!! Punkt ist: Er macht NICHTS! ER sagt: er sei Lehrer und hat viel zutun dementsprechend verdient er das Geld, wie ich nur von Ihm erwarten kann, dass er mir morgens hilft mit den Kindern. Ich hatte mal geäußert das es schön wäre, wenn er mir morgens helfen würde wenigstens mit dem Anziehen der Kinder etc. Da wird er richtig wütend und spielt sich total auf. Ich soll tgl kochen. Ich soll die komplette Wäsche machen und Haushalt. Selbst wenn ich Frage ob er mir helfen könne mit der Wäsche-gemeinsames zusammenlegen, flippt er aus. Macht er nicht! Er wird total impulsiv und meint, ich habe eine falsche Vorstellung etc. Er kommt von der Arbeit, isst, legt sich hin und um 18h steht er auf und beim Abendbrot geht er in sein Büro, weil er vorbereiten muss. Am WE ist es nicht anders, er steht nicht einmal auf und übernimmt morgens die Kids oder den Frühstückstisch. Ich habe gefühlt überhaupt keine freie Minute, bin total ausgelaugt. Er hat aber null Verständnis. Es kommt kein nettes Wort, keine Wertschätzung.Für ihn ist das total selbstverständlich. Habe ich wirklich eine falsche Vorstellung oder Er?

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Hallo,

In klassischer urbia-Manier sind jetzt deine Kinder Schuld, weil sie morgens Unterstützung brauchen... Das sehe ich übrigens nicht so.. Auch große Kinder brauchen ein Stück Begleitung und zudem ist es ja nur eine von vielen Sachen.

Stell doch Mal eure Verantwortung und Arbeit gegenüber: du arbeitest, versorgst zwei Kinder, machst einen kompletten Haushalt. Er arbeitet. Klingt nicht sehr fair und gleichberechtigt. Darf er sich darauf ausruhen? Unter keinen Umständen. Die Frage ist nur, was kann die Konsequenz sein? Nützt reden etwas? Offensichtlich nicht. "Albern werden"und nichts mehr von ihm erledigen ist eine Option, ob es hilft? Kannst du ihn in die Verantwortung nehmen? Es sind auch seine Kinder, wie kann er nachmittags selbstverständlich schlafen 🤷. Übernimmt er Null, nichts, nie?
Ein Vorschlag wäre noch, auch Vollzeit arbeiten zu gehen, dann kannst du ihn ja fragen wer dann alles machen soll? Denn nach seiner Logik hat man dann nach 8h Feierabend. Und mit Verlaub, Lehrer ist ein anstrengender und wichtiger Job aber er fordert nicht 12-14h Arbeitszeit -dazwischen ist schon noch Raum für Familie, Haushalt, ausruhen.

Mein Mann und ich arbeiten beide viel, sind nebenbei noch selbstständig in unterschiedlichen Branchen. Aber wir sind gleichberechtigt. Außer stillen gibt es nichts, was mein Mann nicht übernehmen kann und übernimmt. Jeder hat so seine Bereiche und beim mental load gibt es noch manchmal das ein oder andere Thema. Aber anders käme es für mich nicht in Frage. Aus dem Zeitalter in dem Männer die reinen Versorger sind, sind wir Gott sei Dank raus dachte ich. Wäre es anders, muss ich ganz klar sein, wäre es nicht (mehr) mein Mann.

Alles Gute euch!

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Perfekt geschrieben!:-)

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Hallo,

meine erste Frage ist, warum man 8 und 5 Jahre alte Kinder morgens anziehen und fertig machen muss. In dem Alter würde ich morgens allenfalls wecken und den Frühstückstisch decken. In dem Alter sind Kinder auch in der Lage im Haushalt mitzuhelfen und kleine Tätigkeiten zu übernehmen. Deshalb verstehe ich nicht ganz, warum du keine Minute für dich hast. Die würde ich mir definitiv nehmen. Ich würde zu allererst mal überdenken, ob ich den Kindern nicht zu viel vor den Hintern trage und sie selbständig werden lassen.
Zu deinem Mann sage ich nichts. Es gibt die es machen und die, die es mit sich machen lassen. Deine Kinder sind 5 und 8. Als die Kinder wirklich klein waren muss es doch wesentlich schlimmer gewesen sein. Oder ist dein Mann erst jetzt so geworden? Ich würde das nicht mit mir machen lassen. Mein Mann müsste sich dann ab sofort um seinen Krempel selbst kümmern. Ich würde ihm weder Wäsche waschen noch Essen kochen. Und das was er liegen lässt, würde ich ihm in seinem Bett stapeln.

LG
Lotta

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Danke erst einmal für deine Zeit.
Die Große ist Recht selbständig, trotz alle dem gibt es morgens hier und da Diskussionen und die Kleine ist momentan in eine Phase wo sie sich einfach nicht anziehen mag und ewig diskutiert. Tja, und die Zeit bleibt nunmal nicht stehen. Dann, wenn ich sehe das mein Mann mich Null unterstützt, prodelt es innerlich. Es war auch schon so, als die Kids klein waren. Aber er ist ja davon überzeugt, dass ich da eine falsche Vorstellung habe und "in meiner Welt lebe" so etwas verletzt mich und gefühlt jede Diskussion verliere ich.

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Dann diskutier nicht mit deinen Kindern, ist mein Vorschlag. Mach ihnen klar, dass morgens nicht diskutiert wird. Über die Dinge, die Diskussionsstoff liefern, kannst du abends sprechen. Bspw schonmal Kleidung rauslegen und das Essen besprechen. Fertig.
Mit deinem Mann würde ich auch nochmal sprechen. Ich bin auch Lehrerin und arbeite Vollzeit.
Mir hat bisher niemand den Hintern hinterhergetragen.
Wenn du so den Tagesablauf deines Mannes beschreibst, scheint er eine ziemlich miese Struktur zu haben. Soll er abends zeitig schlafen gehen und sich das Schläfchen nachmittags sparen. Er wird im Schnitt jeden Tag um die 5 Stunden Unterricht haben- da muss ich mich nicht den ganzen Abend und noch am Wochenende für hinsetzen- ehrlich. Eigentlich müsste massig Zeit für euch übrig bleiben. Stattdessen lebt er ziemlich auf deine Kosten und lässt dich ackern.
Für dich ist die Frage, was dir wichtig ist. Willst du Entlastung und bist du dafür bereit, unbequem zu werden? Dann würde ich ihm mal aufzeigen, wieviel ich mache und deinen Tag daneben halten. Sprich: du arbeitest 4 Stunden und hast 12 Stunden für die Familie als Pensum. Er? So könntest du alles gerecht verteilen.
Wenn er sich wieder großkotzig auf seine Vollzeit beruft, würde ich 1. klären, ob ich die Stunden erhöhen kann und ihm 2. die Düsseldorfer Tabelle hinlegen und seine Unterhaltsbeiträge markieren. Für mich stünde nämlich fest, dass ich mich nicht zum Haushaltssklaven meines Mannes erklären und ausbeuten lasse. Eher würde ich die Situation zu Hause eskalieren lassen und mir jemand anderes suchen, der mich mehr zu schätzen weiß.


Liebe Grüße
Schoko

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Hallo,

Ich würde da nochmal mit ihm reden an deiner Stelle. Mein Mann ist Arzt also und muss morgens noch vor 7 aus dem Haus. Er richtet trotzdem das Vesper und wenn nötig die Mittagsbox von Kind 1. Den restlichen Haushalt teilen wir uns - wer gerade etwas mehr Zeit abknapsen kann an diesem Tag übernimmt den Löwenanteil der Hausarbeit. Ich habe die Hauptarbeit mit den Kindern und studiere Vollzeit Medizin. Wir hätten weder Zeit, noch Energie für einen Grabenkrieg über Haushalt. In der Regel bringt auch er den Großen ins Bett und ich das Baby (wegen dem Stillen). Auch das Kochen ist bei uns eine geteilte Aufgabe, nur bei den Windeln endet es manchmal in Schnick-Schnack-Schnuck 😄

LG

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Auch Dir danke ich. Er ist so krass in seiner Art, dass ich mir am Ende einrede, dass ich tatsächlich viel Verlange von Ihm. Ich muss ihn darauf Aufmerksam machen, dass ich seine Unterstützung jetzt mal bräuchte und er diskutiert und fängt an mit Vorwürfen. Wenn ich ihn dann mit gewissen Dinge konfrontiere und Beispiele nenne, wie es in anderen Haushalte ausschaut aus unserem Freundeskreis, kommt er nur mit: Ja deren Männer kommen nach Hause und haben Feierabend, er nicht! Und in welch einer Welt ich überhaupt lebe. Und ich suche ständig das Gespräch, aber er geht nicht auf meine Gefühle ein. Weil er hat ein harten Job und er verdient schließlich das meiste Geld-seine Aussage! Was soll oder kann ich dazu noch sagen?!

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Also ich kenne einige Lehrer und Lehrerinnen, alle kümmern sich um ihre Kinder und unterstützen ihre Partner. Was ist das denn bitte für ein Lehrer der so eine eigenartige Vorstellung von Familie und Rollenverteilung hat?
Du bist ja quasi alleinerziehend, vlt solltest du das dann auch komplett durchziehen.

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Er!
Mein Mann ist ebenfalls Lehrer in Vollzeit am Gymnasium. Unser Sohn wird jetzt 2. Ich arbeite seit einem Jahr wieder 16 Stunden, teils im Homeoffice.
Er kümmert sich genauso um Kind und Haus wie ich. Er bereitet vor, wenn unser Sohn schläft und natürlich auch mal dazwischen, aber das ist selten.
Damit will ich sagen: Es geht auch anders und die Einstellung deines Mannes ist unterirdisch. Es sind eure Kinder und euer Haushalt! Er muss da genauso mitmachen wie du.

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Vielen Dank! Wie gut zu lesen. Wie bereits erwähnt, suche ich stetig das Gespräch, aber no Chance! Weil er hat ja den härtesten Job und verdient das meiste Geld-sein Zitat. Und wenn ich damit nicht klar komme, sagt er, müße er weniger Arbeiten, dass heißt weniger Geld das ICH dann aufarbeiten soll, indem ich dann mehrere Stunden arbeiten muss/soll. Ich muss ja schon betteln wenn ich sage, ich brauche einfach mal für eine Std meine Ruhe, weil mir gefühlt der Kopf platzt, dass er doch mal bitte mit den Kindern spielen geht oä. Und die Diskussion fangen wieder an.

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wenn reden nicht hilft dann fahr doch mal während seiner Schulferien ein paar Tage in die Ferien und lass ihm die Kinder da vielleicht hilft das wenn er danach immer noch nicht gesprächsbereit ist was seinen Anteil angeht dann lass dir von seinem Geld eine Putzfee zahlen

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Du auch;-).

Ich hab jetzt, wenn ich mich nicht verzählt habe, vier mal was von "helfen" gelesen.
Sind das nur deine Kinder und dein Haushalt, und dein Mann kommt nur gelegentlich zu Besuch vorbei? In dem Fall wäre es nett, wenn er dir helfen würde, müsste das aber nicht.

Oder handelt es sich um gemeinsame Kinder und einen gemeinsamen Haushalt?
Dann soll er dir nicht helfen, sondern seinen Anteil machen (der natürlich kleiner sein darf als deiner, weil er ja länger erwerbstätig ist).

Helfen suggeriert, dass Haushalt und Kider nur dein Job ist, den du eigentlich allein zu schaffen hättest. Und das kann es ja wohl nicht sein.

Besonders partnerschaftlich klingt das eh nicht bei euch. Eher als ob er dein Chef wäre, der dir deine Arbeit zuteilt.

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Ich kann ja verstehen wenn du den Hauptteil machst, da du weniger arbeitest.. Aber das er gar nichts macht geht gar nicht... soll er seine Sachen dann selber machen... denn bei so einem leben kann man auch alleine leben und die Kinde groß ziehen

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Hallo

Also wenn mein Mann das so machen würde wäre er mich los. Ich bin niemandes putze oder Hausmädchen sondern gleichberechtigte Partnerin.
In deiner Position würde ich versuchen das Gespräch zu suchen und mit Ankündigung seinen Kram liegen lassen.
Und HELFEN?! bei den gemeinsamen Kindern? Das sind genauso seine Kinder um die er sich kümmert. Da ist nichts mit helfen.

Liebe Grüße

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Hallo meine Liebe,

mein Mann arbeitet Vollzeit, ich bin Hausfrau. Und stell dir vor, er hilft mir morgens natürlich auch. Es sind doch auch seine Kinder. Wir haben 5 Kinder, wenn alle außer Haus müssen ist es oft sehr stressig, da die großen trödeln, die Kleine will spielen, das Baby jammert oder hat die Windel voll. Wenn ich dann mit einem Kind beschäftigt bin, z.B Baby umziehen oder Windeln wechseln, dann macht er das Frühstück für die Kleine, oder ihr Pausenbrot oder umgekehrt. Oder er fährt die Großen zur Schule wenn es stark regnet. Man ist doch eine Familie um sich zu unterstützen. Ich würde da schon mit ihm reden, dass es nicht nur deine Kinder, dein Haushalt und dein Alltag, es sind auch seine Kinder, sein Haushalt und sein Alltag.
Liebe Grüße
Juliane

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Madonna!
Du bist reichlich spät dran damit, ernsthafte Mitarbeit einzufordern.

Ganz ehrlich, das wird jetzt nicht so einfach, den Herrn von seinen Verpflichtungen im Haushalt zu überzeugen. Das darf man sich nicht so viele Jahre unkommentiert bieten lassen.

Ich würde die Dienste schlagartig einstellen und die Steuerklasse wechseln (Kl. 3 berücksichtigt Existenzminimum für 2 Personen, so dass sein Gehalt künstlich größer ausfällt, Kl. 5 berücksichtigt dafür kein Existenzminimum, dein Gehalt wird übermäßig verringert.) und Dich wegen Überforderung und Burnout für 2 Wochen stationär aufnehmen lassen, so dass er komplett mal für alles zuständig wer wird.

Dann könnt ihr die Lasten noch mal neu verteilen.

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Da hast du wohl recht. Ich habe sehr mit mir gerungen. Bin schon in meinem Kopf so wirr, dass ich gar nicht mehr weiß was richtig und falsch ist. Weil er ja ständig behauptet, ich lebe in meiner eigenen Welt, ich hätte falsche Vorstellungen etc.

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Er hält Dich klein und ist bequem auf Deine Kosten.

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