Schwieriges Vater-Kind Verhältnis

Mein Sohn(3) und der Papa haben irgendwie ein komisches Verhältnis.

Wenn mein Mann morgens von der Arbeit kommt und wir wach sind freut sich sein Sohn so sehr ihn zu sehen. Wenn er dann den Nachmittag aus dem Bett kommt, will sein Sohn nichts von ihn wissen. Läuft vor ihm weg und versteckt sich. Wenn der Papa ihn dann mal in Arm nehmen will oder anspricht, weint das Kind los.

Das ist halt meistens so und mich nervt es ein wenig das unser Sohn sich so verhält.

Mein Mann ist viel Arbeiten und das Verhalten war schon als er 1 war.

Damals war der Papa halt schon oft gekränkt von dem Verhalten und hat ihm irgendwie auch die kalte Schulter gezeigt. Dass das Verhalten dem Kind gegenüber nicht ok ist hat mein Mann dann auch schnell begriffen und so ca als der Junge 2 wurde hat sich das Verhältnis verbessert und war wie ausgewechselt. Da kam aber auch unsere Tochter zur Welt.

Jetzt ist mein Sohn 3 und seid 3 Monaten sehe ich das Verhalten wieder kommen. Damals hatte ich ja noch Verständnis aber im Moment finde ich es irgendwie übertrieben vom Kind sich so zu verhalten.

Ich würde gerne von euren Knirps en hören, zumindest bei denen das Verhältnis zu einem Elternteil nicht so harmonisch ist und was ihr macht, damit umgeht.

Im Moment denke ich auch daran wie es werden soll wenn das Kind halt auch älter wird.

LG

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Hallo,


dass ein Kind phasenweise zu einem Elternteil einen besseren "Draht" hat, ist nicht ungewöhnlich. Dass ein Kind im Alter Eures Sohnes mit Weinen, etc. auf den Vater reagiert, eher nicht. Vor allem nicht, wenn Euer Familienleben grundsätzlich intakt und nichts Gravierendes vorgefallen ist.

Wie ist denn Euer Ablauf morgens, wenn der Kleine sich freut, seinen Papa zu sehen? Geht Dein Mann nach einer kurzen Begrüßung sofort schlafen? Das wäre grundsätzlich verständlich nach einer Nachtschicht, vielleicht würde es Eurem Sohn jedoch helfen, wenn Dein Mann sich zumindest ein Viertelstündchen mit ihm beschäftigen würde mit einem gleichbleibenden Ritual (Bilderbuch anschauen o.ä.) und erst dann schlafen geht. Nachmittags würde ich ein ähnliches Ritual etablieren, z.B. gemeinsam ein halbes Stündchen spielen.

Sollte Dein Mann morgens sofort "ins Bett verschwinden" und nachmittags nach dem Schlafen erstmal in Ruhe wach werden müssen mit Kaffee, Zeitung, etc. (auch das wäre aus Erwachsenen-Sicht nachvollziehbar) und Du würdest Euren Sohn dann z.B. ständig ermahnen, den Papa erstmal in Ruhe zu lassen (ich sage nicht, dass das so ist!), wäre bei einem Dreijährigen nachvollziehbar, dass er irritiert und verunsichert ist. Vor allem, wenn der Papa auch an freien Tagen eher wenig "zuständig" wäre und Du als Mutter quasi alles zu 95% übernimmst. Was sagt denn Euer Sohn, warum er weint?

Und wie reagiert Ihr, wenn Euer Sohn sich so verhält? Greifst Du dann gleich ein, oder lässt Du Deinen Mann diese Situationen regeln? Sinnvoll wäre sicherlich, wenn die Beiden auch regelmäßig Zeit zu zweit verbringen, um wieder mehr zueinander zu finden. Also morgens und gleich nach dem Aufstehen ein festes, wenn auch kleines, Ritual und zusätzlich so viel Papa-Sohn-Zeit wie möglich. Geduld und Kontinuität sind jetzt gleichermaßen gefragt. Und Deine Zurückhaltung in den betreffenden Situationen, also den Kleinen weder animieren, noch kritisieren, etc. . Lass' die Beiden das möglichst allein regeln- dafür muss Dein Mann das entsprechende Engagement einbringen. Je weniger Ihr als Erwachsene die Situation überbewertet, sondern versucht, ruhig und konstruktiv etwas zu verändern, desto eher wird sich das Ganze wieder regulieren, denke ich.

Ich hoffe, das hilft Euch ein wenig weiter?

Viele Grüße!

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Unser Sohn fragt auf jeden Fall auch oft nach ypapa und sagt das er ihn vermisst.

Die Abläufe sind bei uns strukturiert. Von morgens bis abends gibt es feste Rituale.

Der Papa arbeitet leider jede Woche anders. Also mal früh, Spät, Nacht. Daher Pläne ich meinen Mann leider überhaupt nicht in den Tag mit ein. Wie denn auch. Leider ist man mein auch noch ein Couch potato wobei ich ihm öfter schon gesagt habe das er bei gutem Wetter mit dem Jungen was machen soll.

Zumindest zuhause setzt er sich auch mal mit ihm hin und ich kann mit der Kleinen Mittagsschlaf machen. Also übernehme ich nicht ganz 95% der Aufgaben, eher so 75% 🤔😆

Mein Sohn ist nicht nur am Nachmittag so, das Verhalten kommt auch mal morgens und abends vor. Im Moment sagt er das er Angst vor dem Papa hat... Es ist nichts vorgefallen zwischen meinem Mann und Kind, daher schiebe ich es im Moment auf dlseine Kindliche Fantasie (die geht im Moment seht mit ihm durch was Imaginäre an geht). Vielleicht hat er auch mal was geträumt über den Papa aber dazu sagt er nix.

Eigentlich bin ich da sehr gelassen, doch im Moment nervt mich das Thema weil der ykleine Mann gleich jedes Mal Lauthals los schreit und anfängt zu jemmrn/weinen was wirklich nicht ernst ist sondern sein gekünzeltes Theater.

Wenn mein Mann dann doch mal 3 Tage zuhause ist, ist alles auch super und unser Kleiner Klammert sich auch mal nur an Papa.

Vielleicht sind meine Batterien auch einfach sehr nach dem ganzen Lockdown und Einschränkungen das ich einfach gerade für nichts so richtig Verständnis habe.

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"Der Papa arbeitet leider jede Woche anders. Also mal früh, Spät, Nacht. Daher Pläne ich meinen Mann leider überhaupt nicht in den Tag mit ein."

Mein Mann hat jahrelang Vollzeit (und meist darüber hinaus) im Wechseldienst gearbeitet, überwiegend 24- Stunden-Schichten, auch an Wochenenden und Feiertagen. Das war mit drei kleinen Kindern natürlich oft anstrengend und ein organisatorischer Spagat, vor allem, da ich auch jeweils nach einem Jahr Elternzeit wieder gearbeitet habe. Inzwischen ist er nur noch anteilig im Wechseldienst (hat noch einen anderen Stellenanteil/Aufgaben-Bereich), dafür arbeite ich auch Vollzeit, allerdings teilen wir uns schon immer alle anfallenden Belange rund um unsere Kinder sowie den Haushalt, etc. . Der, der zu Hause ist, erledigt alles, was anfällt.

Warum kannst Du Deinen Mann nicht "einplanen", nur, weil er in Schichten arbeitet #gruebel? Ist er morgens da, kann er Euren Sohn z.B. in den Kindergarten bringen, ihn mittags abholen, wenn das zeitlich passt, nachmittags gezielt etwas mit ihm unternehmen, ihn abends ins Bett bringen, ... und zwar regelmäßig, je nach Schichtplan. So war das bei uns immer bzw. ist bis heute so.

Wenn Du sagst, die "Basis" zwischen den Beiden passt, solltet Ihr trotzdem darauf "aufbauen". Vor allem, da Du selbst schreibst, dass Du aktuell (verständlicher Weise) erschöpft bist, sollte Dein Mann sich mehr einbringen. 25% reichen einfach nicht, es sind schließlich Eure gemeinsamen Kinder und ich bin sicher, dass Du zu Hause mindestens ebenso viel leistest wie er im Job.

Alles Gute für Euch #blume!

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Hallo, das sind meistens nur Phasen, das kann sich schnell wieder ändern. Vielleicht ist dein Sohn ein Morgenkind, also am Tagesbeginn fröhlich und gut gelaunt, und nachmittags verfällt er dann schon etwas und kriegt schlechte Laune.
Und viele Kinder wollen, wenn sie schlecht gelaunt sind, nur Mama sehen, Söhne oft noch mehr als Töchter. Aber am besten, einfach lassen und - was deinen Mann betrifft - auf gar keinen Fall persönlich nehmen. Wenn er älter wird, kommt mal eine Zeit, da ist es dann genau andersrum.

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Hallo,

viele Kinder machen phasenweise bei einem Elternteil Theater.

Die meisten Kinder haben ein bevorzugtes Elternteil, was sich aber im Laufe der Zeit ändern kann.

Unsere Tochter (13) hat einige male von mir zu Papa und umgekehrt gewechselt. Momentan ist Papa "in".

Bei unserem Sohn (11) ist es so, dass Papa mit seiner Art schlecht klar kommt. Deswegen hängt unser Sohn normalerweise an mir, weil ich meistens verständnisvoller reagiere.
Es ist aber nicht so, als würden die beiden sich gar nicht vertragen. Papa gibt sich schon Mühe, ist aber öfter einfach genervt von der Art unseres Sohnes.
(Der ist auch nicht einfach.)

Damit, wie häufig ein Elternteil da ist, hat das übrigens wenig zu tun. Ich war immer ein Papa-Kind, obwohl mein Vater viel gearbeitet hat.
Allerdings fand ich es trotzdem ganz schlimm, als meine Mutter mal ein paar Wochen in Kur war. Da war Papa nicht ausreichend.

Was wir bei den Kindern gemacht haben, ist, dass wir sie konsequent abwechselnd ins Bett gebracht haben. Wenn ein Kind das Elternteil nicht wollte, was dran war, dann musste das Kind alleine ins Bett gehen.
Auch in anderen Situationen haben wir nicht das andere Elternteil gerufen. Entweder hat sich das Kind mit dem anwesenden Elternteil arrangiert, oder ohne das, was es wollte.

LG

Heike

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Danke für deine Antwort. So ähnlich ist es halt bei uns und es beruhigt mich zu hören das es also ganz normal ist.

Gestern hat unser Sohn beim Papa geschlafen (hat 2 freie Tage) und irgendwann in der Nacht wurde er wach und hat ihn gefragt ob er doch bei mir schlafen kann. Was absolut ok war. Er ist bei ihm auch ohne Theater eingeschlafen.

Es ist im Moment so das es am Tag so schlagartig ändert.

Mein Sohn ist schon sehr auf mich fixiert und unsere Tochter ist zwar erst 11 Monate aber man merkt schon das sie den Papa ganz anders annimmt als unser Sohn damals.

Ach danke nochmal für die Antwort.