Mann im Homeoffice macht mich wahnsinnig

Hallo Ihr Lieben,
Ich muss mir einfach mal etwas Frust von der Seele schreiben und evtl ergeht es dem einen oder anderen ja auch ähnlich.

Ich bin der Zeit noch in Elternzeit, unser Sohn ist 1,5 Jahre und ich der Zeit wieder schwanger. Mein Mann ist seit März letzten Jahres im Homeoffice. Erst nur jede 2. Woche aber seit diesen Jahr nur noch. Er war dieses Jahr noch nicht einmal im Büro und seine ganzen sportlichen Aktivitäten fallen zur Zeit ja auch flach. Das heißt, wir holen 24h aufeinander. Wir sind das überhaupt nicht gewohnt. Im Gegenteil, er arbeitete immer viel meist verließ er um spätestens 8 das Haus und kam oft erst so gegen 18 uhr nach Hause. 2 mal die Woche machte er abends noch Sport.

Wir verbrachten also unter der Woche nicht so viel Zeit zusammen, was aber für uns vollkommen ok war. Die Zeit, die wir zusammen hatten wurde immer intensiv genutzt.

Mein Mann sitzt zwar auch hier zuhause in seinem Büro, kommt aber natürlich öfters mal runter, wenn er Leerlauf hat.

Er bekommt quasi alles mit, was ich mache. Ich kann mir seitdem eigentlich täglich anhören, was ich doch für ein entspanntes Leben habe und ka überhaupt nichts zutun etc.
Also ich hab einen 1,5 Jähriger zuhause, der quasi pausenlos bespaßt werden will und in seinen 2h Mittagsschlaf koche ich für meinen Mann und versuche die 150qm Wohnfläche die wir haben sauber zu halten, da mein Mann dazu auch noch sehr pingelig ist. Ganz zu schweigen vom restlichen Haushalt. Damit hat er nämlich nichts zu tun, was für mich auch eigentlich ok so war.

Jedes mal wenn er runter kommt, habe ich Angst, was ihm nun schon wieder nicht passt. Er ist der Meinung, dass nur er hier den ganzen Tag arbeitet und ich ja den ganzen Tag nur Spaß habe.

Wenn ich mal mit dem kleinen zu meinen Eltern fahre ist er direkt genervt, da ich in dieser Zeit ja nur Spaß hab und er ja arbeiten muss.

Ich bin so unendlich genervt von dieser ganzen Situation und mir wird das langsam echt zu viel. Jeden Tag gibt es irgendetwas auszusetzen. Manchmal liegt es nichtmals an mir. Etwas läuft bei ihm auf der Arbeit nicht rund und ich bekomme dann den ganzen Frust ab.

Sorry für diese lange Geschichte, aber es tut einfach mal gut, sich das von der Seele zu schreiben.

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Wer in der heutigen Zeit im klassischen Rollenmodell verbringt,der muss eben mit den Konsequenzen leben,da habe ich ehrlich kein Mitleid.
Wir haben hier bei Kinderwunsch gleich vom Anfang an uns beide gekümmert und unsere Arbeit reduziert und uns beide um Geld,Kind und Haushalt gekümmert.
Doch dies geht man muss nur wollen,mein Man hat sogar deshalb seine Arbeitsstelle gewechselt.
Ich fand das Leben mit einem Kind auch sehr entspannt und mein Mann auch,wir haben selbstverständlich die Zeit genossen und es uns gut gehen lassen.
Ich glaube eher da liegt das Problem.
In einer Ehe so missgünstig zu sein finde ich mehr als eigenartig und es schön zu finden der Mann ist xy Stunden aus dem Haus und dies als angenehm zu empfinden finde ich auch sehr eigenartig.
Ihr führt eine Liebesbeziehung und keine Zweckgemeinschaft oder?
Aber so schlimm kann es ja nicht sein,Du bist ja erneut schwanger vom Prinzen...

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Sie beschwert sich doch gar nicht über die Rollenverteilung, sondern darüber, dass sie als Eltern pausenlos aufeinander hocken.

Es ist schön, dass sich du und dein Partner die Betreuungszeit so flexibel aufteilen konnten. Das würde aber z.B. bei uns im Haushalt ein Einschnitt von fast 2000 € bedeuten - das ist also nicht immer möglich!

Ich denke die Betreuungszeit war für dich und deinen Mann deshalb so entspannt, da ihr den beruflichen Ausgleich hattet. Das macht einiges aus.

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Das stimmt, dass es nicht immer geht, aber es würde sichee bei mehr Paaren gehen .
Natürlich kann es sein, dass einer nicht reduzieren kann oder wesentlich mehr verdient, komisch nur dass das immer die Männer sind.

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Wie ist es denn an den Wochenenden? Kümmert er sich dann ums Kind?

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Ja auf jeden Fall, Samstags darf ich meist ausschlafen und die beiden machen einen Männer-morgen. Meist Unternehmen wir dann etwas gemeinsam. Dann ist die Stimmung auch meist vollkommen ok. Aber unter der Woche ist er nur gestresst und Gefühlt kann ich ihm da nichts recht machen.

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Wahrscheinlich fühlt er sich zuhause im Büro auch nicht so 100% wohl?
Meinem Mann fehlt auch der tägliche 'echte' Kontakt mit Kollegen, die Fahrzeit etc und sein Unmut landet dann eben bei dir, nicht richtig, aber immoment ist halt alles was daneben.
Alles Gute!

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Hey,
ich kann dich verstehen, mein Mann war seit Weihnachten fast durchgehend zuhause (Urlaub, Kurzarbeit, Quarantäne, Elternzeit).
Als er vor einer Woche wieder arbeiten gegangen ist, war das echt ein Segen 😅
Ich hab zu ihm auch gesagt, so sehr ich ihn liebe, diese permanente aufeinander sitzen strapaziert die Nerven.
Nur ist mein Mann vom pingeligen eher anders rum. Er sieht keinen Dreck liegen. Das kann oft auch zur Geduldsprobe werden 🙄
Dennoch kann ich nur sagen, Augen zu und durch! An der Situation lässt sich wohl so schnell erst einmal nichts ändern. Du kannst natürlich versuchen, deinem Mann deinen Standpunkt zu erklären, aber verstehen wird er es wahrscheinlich nicht.

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Als er vor einer Woche wieder arbeiten gegangen ist, war das echt ein Segen 😅

So Aussagen finde ich echt komisch,so eine Beziehung würde ich nicht führen wollen.

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Es gibt eben auch Menschen, die einmal Zeit für sich brauchen und nicht 24 Stunden am Tag aufeinander sitzen wollen 🤷🏼‍♀️
Ich finde es eher umgedreht komisch. Da muss man schon stark die rosarote Brille auf haben.

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Nach meiner Erfahrung ist das ein Problem der Rollenverteilung, einer arbeitet, einer ist zu Hause.
Das gegenseitige Verständnis ist dann nicht gegeben.
Ich finde es erstaunlich, wie viele Paare sich anscheinend noch in diese Situation bringen.
In meinem Umfeld gibt es das nicht, da,arbeiten beide und kümmern sich auch beide um die Kinder und da sind alle Möglichen Berufe dabei, wo beide verschiedene Arbeitszeitmodelle haben.

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Das ist doch Unsinn. Es können auch beide arbeiten gehen und der Mann bzw die Frau würdigt den anderen Beruf nicht oder empfindet die eigene Arbeitsstelle als deutlich anstrengender.

Mein Mann fand meinen Job immer anstrengender als seinen (Ich arbeite im Vertrieb einer Bank und er ist Ingenieur) und seit ich in Elternzeit bin (aktuell im 3. Jahr und hier ist auch das zweite unterwegs) ist mein Alltag nicht einfacher geworden. Ich würde ihm einen erzählen, wenn er den Haushalt und die Erziehung so gering schätzen oder er mir alles kontrollieren würde. Das hat nichts mit einem Rollenmodell oder der Verteilung zu tun, sondern mit Respekt vor der Aufgabe des anderen.
Wir wissen beide, dass wir unser Bestes geben und haben gemeinsam entschieden, dass unsere Kinder nicht zum Großteil in Fremdbetreuung sein sollen, solange sie U3 sind.

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Ich finde nicht das es Unsinn ist,Urbia ist voll von diesem Unsinn...

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Puuuuh schwierig, ich denke da hilft nur ein direktes Gespräch. Ich denke er ist genauso unzufrieden mit der Situation wie du, nur äußert es sich bei ihm leider an Genöle über dich was ja sehr kontraproduktiv ist. Ich würde sagen "Schatz, ich weiß das ist ungewohnt und keiner von uns beiden findet es toll so oft aufeinander zu hocken, aber ich empfinde es oft so als ob du die Arbeit, die ich in unseren Sohn den Haushalt und das Kochen für dich stecke einfach abtust und das ist kein schönes Gefühl. Ich beneide dich umgekehrt manchmal darum das du einfach feste Pausen hast, ich finde wir sollten uns gegenseitig in dieser Situation unterstützen und nicht die Arbeit des anderen in Frage stellen". Oder "Ich habe das Gefühl im Moment gehen wir uns ziemlich auf die Nerven und ich fühle mich nicht wirklich wertgeschätzt für das was ich hier mache, wie könnten wir das besser hinbekommen?". Also beidesmal ohne direkten Vorwurf, sodass er noch Raum hat zu reagieren. Es konnte auch sein das ihm seine Sprüche gar nicht so auffallen sondern er einfach das Gefühl hat irgendwas sagen zu müssen in seinen Pausen wenn er mal rauskommt. In jedem Fall würde ich es aber ansprechen sonst führt es auf Dauer nur zu noch mehr Unzufriedenheit ❤️

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Ich verstehe dich! Mein Mann ist seit März 2020 durchgehend im Home-Office.

Es ist schwierig, weil sie nur Ausschnitte sehen. Beispiel: Mein Mann holt sich einen Snack, er sieht: Frau chillt im Bett mit Baby.
Realität: Baby schläft endlich nach 2 Stunden Überredung festgenippelt an der Frau in der unbequemsten Position aller Zeiten
Putzen geht auch nicht so locker flockig, denn der Lärm stört natürlich beim Arbeiten...

Abends hat man sich natürlich viel weniger zu erzählen, denn das kann man auch mittags Mal kurz besprechen.

Ich bin total froh, dass er den Kleinen so nah aufwachsen sieht. Aber ein bisschen weniger Nähe würde uns auch nicht schaden.

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Festgenippelt 😂😂😂

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er sieht: Frau chillt im Bett mit Baby.

Und?
Ist es verboten sein Leben zu genießen und zu entspannen?
Was sind dies bitte für Gedankengänge innerhalb einer Partnerschaft.
Unglaublich

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Steh doch morgens auf, frühstücke mit Deinem Mann, lass alles - WIRKLICH ALLES - stehen und liegen - also kein Frühstücksgeschirr in die Spülmaschine, keine Betten machen, kein kurz Durchsaugen, Krümel vom Tisch, Bad putzen....was man halt so den ganzen Tag macht - also wirklich keinen Handschlag.....pack Dein Kind und geh für einen Tag zu Deinen Eltern.
Und wenn Du abends kommst und er fragt, was Du gemacht hast, dann sagst DU "nix" - und er sieht, wie die Bude aussieht, wenn du tatsächlich nix macht.

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Wer kennt es nicht, jeden Tag das Bad putzen

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....naja - eben Waschbecken ausreiben, Handtücher aufhängen - also nix Dramatisches...aber eben all die Handgriffe, die so "nebenher" laufen.

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Hey,

ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst.
Mir ging es auch mal so... bis ich meinen Mann mal so richtig die Leviten gelesen habe und wir uns mal gegenseitig die jeweiligen Aufgaben, die wir übernehmen, verglichen haben.
Trotz dass er sich ein wenig um den Garten kümmert und mal Reifen aufzieht am Auto, trug ich auch in der Elternzeit den Löwenanteil zu unserem Haushalt bei.
Er hat danach verstanden, dass ich sicherlich nicht den roten Teppich für ihn ausrollen muss, nur weil er arbeitet.
Dann musste ich beruflich mal 2 Tage weg und habe ihm aufgeschrieben, was ich alles so im Alltag mache und habe ihm gesagt, in welchen Räumen ich besonders Sauberkeit erwarte.
Als ich wiederkam hat er sich entschuldigt. Er hat sich auch nie wieder über ein paar Staubkörner auf dem Türrahmen oder sonstiges beschwert.
LG

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"Dann musste ich beruflich mal 2 Tage weg und habe ihm aufgeschrieben, was ich alles so im Alltag mache und habe ihm gesagt, in welchen Räumen ich besonders Sauberkeit erwarte."

Das kennzeichnet eine Beziehung auf Augenhöhe!

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Ich kenne das insofern, dass wir beide vor Corona schon zu 70% im Homeoffice waren und seit Corona zu 100%, bei meinem Mann wird das auch so bleiben und ich werde zumindest bei ca. 20% Homeoffice bleiben.
Mein Mann hat irgendwann mal passend festgestellt: "Je mehr wir beide arbeiten, desto besser verstehen wir uns". Und das stimmt echt :D.
Insofern laufen wir mit dem Modell beide Vollzeitarbeiten sehr gut und ich kann mir vorstellen, dass wir uns gehörig auf die Senkel gehen würden, wenn ich "nur mit Kind im Nebenzimmer Freizeit habe" und mein Mann nebenan "alleine chillt", so kommt mir nämlich arbeiten immer im Vergleich zur Kleinkindbetreuung vor :D. Und wenn ich arbeite, ist das chillen natürlich das entspannte Kindkuscheln, was man ja viel lieber machen würde.

Der Perspektivwechsel scheint euch schwer zu fallen- wohl ein klassisches Problem eines veralteten Rollenmodells.

Wenn er beim zweiten Kind die Elternzeit übernimmt würdet ihr euch sehr wundern, was ihr euch beim ersten Kind an den Kopf geworfen habt und plötzlich die Gegenseite sehr gut verstehen :-) Mehr als Mann in Elternzeit und du an den Schreibtisch kann man da nur bedingt raten.