Tochter will Kontakt

Ich habe ein Kind von einer Affäre, die Schwangerschaft hab ich durchgezogen, da der Erzeuger das Kind wollte und auch bereit war sich alleine zu kümmern und mich komplett aus der Verantwortung zu lassen.
Meine Tochter weiß, dass ich ihre leibliche Mutter bin, seit ihrer Geburt vor 11 Jahren hab ich sie dreimal gesehen, das letzte mal vor 2 Jahren.
Jetzt möchte sie mehr Kontakt, wahrscheinlich weil sie jetzt in die Pubertät kommt und einfach langsam erwachsen wird.
Das ist auch überhaupt kein Problem für mich, allerdings ist ihr Vater komplett dagegen, da er Angst hat, dass sie enttäuschend wird.
Erstens bin ich der Meinung, dass Enttäuschungen und der Umgang damit zum Leben dazu gehören und zweitens denke ich nicht, dass sie hohe Erwartungen hat.
Wahrscheinlich möchte sie mich erstmal alleine treffen ohne den Vater und dann sehen wir weiter, vielleicht reicht ihr das ja schon.
Ihr Vater möchte nicht, dass ich sie ohne ihn treffe
Wahrscheinlich weil er befürchten dass sie mich fragt, warum sie beim Vater aufgewachsen ist und ich mich nie gekümmert habe.
Er hat Angst, dass ich etwas anderes erzählen könnte, als das was er ihr gesagt hat und er dann unglaubwürdig wird.
Es ist wohl so, dass er ihr gesagt hat , dass ich krank war und mich nicht kümmern konnte.
Die Wahrheit ist allerdings, dass ich mich nicht kümmern wollte und das werde ich auch sagen wenn sie fragt.
Welche Krankheit sollte ich auch vorschieben?
Es kommt ja sowieso raus, dass er ihr nicht die Wahrheit gesagt hat, klar ,um sie zu schützen, aber ist es wirklich nötig, einem Kind die Wahrheit nicht zuzumuten?
Ist es eine unaussprechlich Wahrheit, dass ich sie ihrem Vater überlassen habe.
Sie ist ein tolles Mädchen, ihr Vater hat mit ab und an Fotos geschickt und mir mitgeteilt wie sie sich entwickelt und wie es in der Schule läuft.
Jetzt treffen wir und am Samstag, der Vater ist dabei, mit der Option sich zurück zu ziehen wenn we merkt, dass es gut läuft.
Welche Tipps habt ihr?

2

Natürlich hat sich der Vater eine andere Geschichte überlegt, damit es ihr nicht ganz so weh tut. Er möchte seine Tochter schützen und das kann ich gut verstehen und zeigt seine gute Beziehung zu ihr.
Man merkt, dass du keine Beziehung zu Kindern hast und auch keine Muttergefühle kennst, sonst könntest du das verstehen und würdest nicht überlegen, sie mit der Wahrheit zu konfrontieren.
Sie ist 11 und noch sehr instabil. Ihr um den Latz zu knallen, dass du sie nie wolltest, fände ich echt schlimm für sie.
Ich würde sagen, wenn sie mich fragen würde, dass es eine schwierige Zeit war und du entschieden hast, dass sich ihr Vater viel besser um die kümmern kann, als du.
Zudem würde ich ihr sagen, dass sie ein tolles Mädchen geworden ist und du dich freust, dass sie ihren Vater so glücklich macht.
Somit musst du weder taktlos sein, noch ihren Vater als Lügner hinstellen.

6

Ich habe ein Kind, 18 Jahre alt, ich weiß es wie es ist ein Kind zu haben.

7

Dann verstehe ich dich noch weniger.

weitere Kommentare laden
1

Ja nun, wenn du ihr gleich beim ersten Wiedersehen unverblümt die Wahrheit ins Gesicht wirfst und ihren Vater damit automatisch zum Lügner stempelst, weiß ich nicht, ob das Treffen so eine gute Idee ist.
Prinzipiell bin ich auch für Wahrheit, aber in deinem Fall wird es sehr schmerzlich für die Tochter. Vielleicht hat es ihr immer leid getan, dass du krank bist und sie nur deshalb nicht bei dir sein durfte. Jetzt erfährt sie knallhart, dass es dich einfach nicht freute, für sie da zu sein, sicher tolles Gefühl für sie🙄
Gut, dass der Vater in der Nähe bleibt.

3

Ich würde dem Vater nicht in den Rücken fallen und seine Notlüge mittragen. Er hat es zum Schutz getan. Er wollte wohl das Kind vor der wirklich schmerzlichen Wahrheit schützen und hat letztendlich auch dich geschützt, da er dir so unbefangenen Kontakt für die Zukunft ermöglicht.

Was hast du davon, das jetzt alles kaputt zu machen? Er scheint ein liebevoller Vater zu sein, der deiner Tochter ein tolles Leben ermöglicht und dich komplett aus der Verantwortung hält. Du kannst ihm dankbar sein. Ich würde daher zu seinen Bedingungen mitspielen.

5

Ja, ich werde natürlich nicht nur aus Prinzip ihre Gefühle verletzen.
Den Vorschlag, zu sagen, dass es eine schwere Zeit war, finde ich gut.
Es ist ja tatsächlich so, dass sie bei ihrem Vater besser aufgehoben war und ist.
Sie hat ja auch eine Stiefmutter seit ein paar Jahren und eine Stiefschwester, für mich ist es auch schön zu sehen, dass das so gut läuft und es ihr gut geht.

4

Hallo,
mein erster Impuls ist, dass sie dich wahrscheinlich nicht treffen wollen würde, wenn sie die eigentliche Version kennen würde. Daher wäre für mich logisch, sie nicht zu treffen oder sie zu treffen und es bei der Krankheits-Geschichte zu belassen.

Ist das aufrichtige Interesse des Mädchens an dir, ihrer Mutter, denn einfach nur "kein Problem für dich" oder hast du auch ein echtes Interesse an deiner Tochter und ihrem Leben und Gefühlen, die über dieses Treffen hinaus gehen können? Ich kenne dich nicht, aber deine Zeilen lesen sich nicht so.

Warum muss diese Enttäuschung denn zu ihrem Leben dazu gehören, wie du so sagst?
Vielleicht kann ich es auch nicht gut einschätzen, aber vermutlich hat sie mal als Kleinkind angefangen zu fragen, was mit ihrer Mama ist. An Stelle ihres Vaters hätte ich auch nicht erzählt, dass du dich nicht kümmern wolltest. Was ist denn, wenn sie dich öfter treffen möchte? Möchtest du dich denn jetzt kümmern? Wenn nein, solltest du nicht für mehr Enttäuschung sorgen.
Vielleicht kannst du vorab den Vater mal horchen lassen, ob sie dich nur einmalig treffen möchte. Und das für dich abklären.

8

Nein, ich möchte mich nicht kümmern.
Darum geht es nicht . Sie möchte mich einfach nur treffen, da werde ich nichts rein interpretieren.
Warum soll ich ihr den Wunsch abschlagen?
Treffen, schauen was passiert, ich wohne 500 km weit weg und ihr Vater zieht im Sommer ins Ausland in die Heimat seiner Lebensgefährtin.

10

Ich denke, der bevorstehende Umzug hat auch was damit zu tun, dass sie mich vorher nochmals besser kennen lernen möchte.

weitere Kommentare laden
14

Habe nun alles gelesen und mir stellt sich die Frage.....
Willst Du Sie überhaupt treffen?

15

Hallo
Ich habe eine Tochter, deren einer leiblicher Elternteil sie auch einfach nicht wollte. Das haben wir ihr natürlich nie so direkt gesagt, sondern altersgerecht verpackt. Erfundene Geschichten oder Ausreden gab es vor allem aus ihrem Schutz nie. Das kann man nicht immer aufrechterhalten und es würde es nur noch schmerzhafter machen. Zudem man bei ihr auch ganz klar sagen muss, sie hat schon lange den richtigen Riecher und kann sich sehr viel denken. Man darf Kinder nicht unterschätzen. Das kam so mit 9-10 Jahren. Da ist es auch zum Wunsch „kennenlernen und fragen warum“ umgeschwenkt.
Bei euch klingt das etwas plötzlich und unüberlegt. Zwischen dir und ihrem Vater sind die Fronten nicht geklärt, sie will „mehr Kontakt“ und du würdest ihr am liebsten direkt erklären, was Sache ist. Du hast sie bisher drei mal gesehen (? Ohne je telefonisch Kontakt gehabt zu haben) und bist der Meinung, sie will dich sicher alleine treffen #kratz
#sorry aber für mich klingt das gar nicht gut.

LG

16

Ja, ihr Vater sagte, dass sie ihn nicht dabei haben will.
Natürlich werde ich ihr nicht sagen, du, weißt du, ich wollte dich ja abtreiben, aber dein Vater wollte dich unbedingt und daher hab ich es mir anders überlegt....
Meine Güte, ich bin doch kein Soziopath der aus Prinzip ein Kind verletzt.
Ich habe lediglich überlegt was ich sage wenn sie mich fragt, aber da habe ich ja schon gute Tipps bekommen wie ich nicht lügen muss und sie trotzdem nicht unnötig verletzt wird.

17

Meine Schwester hat zwei Jungs adoptiert. Die beiden haben regelmäßigen Kontakt zu ihren leiblichen Eltern. Für die Jungs ist es total gut, dass sie verstehen wo sie herkommen und auch selbst erkennen, warum ihre leiblichen Eltern sie nicht bei sich behalten konnten.

Aber für meine Schwester ist es jedes Mal total hart. Es fiel ihr sehr schwer die anderen nicht als Konkurrenten wahr zu nehmen. Denn obwohl sie die Jungs ja immer um sich hat, hat sie auch viel mehr Konflikte mit ihnen. Sie muss es durchkämpfen, dass sie abends Zähne putzen und ins Bett gehen. Sie muss sie dazu bringen Broccoli zu essen und ihr Zimmer aufzuräumen. Die anderen müssen nur nett sein.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Papa hier auch etwas Sorge hat, dass er sich plötzlich mit dir messen muss. Und meine Schwester hat da noch verhältnismäßig leichtes Spiel, denn die leiblichen Eltern sind wirklich absolut nicht in der Lage die Jungs groß zu ziehen und so sind die Treffen für sie oft eher eine Enttäuschung. Du scheinst jedoch eine ganz patente Frau zu sein.

Ich würde das Treffen vorher mit dem Papa wirklich gut vorbereiten. Frag ihn doch mal wovor er Sorgen hätte oder was du seiner Meinung nach überhaupt nicht sagen solltest.

18

Wenn sie nach Geschwistern fragt, möchte er nicht, dass sie von ihrer älteren Schwester erfährt.
Meine große Tochter weiß natürlich dass es die jüngere Schwester gibt, sie war damals 6 als ich schwanger war uns hat alles mitbekommen.
Ich habe ihr dann erzählt, dass ich das Baby nicht behalten konnte und es beim Vater aufwächst.
Später hat sie dann natürlich öfter nachgefragt und ich habe ihr vor ein paar Jahren gesagt, dass ihre Schwester nicht von ihrem Papa ist, sondern aus einer Affäre entstanden ist.
Auch das war und ist für sie nicht einfach zu verstehen.
Ich werde also lügen müssen wenn sie nach Geschwistern fragt.

22

Ich würde das mit den Geschwistern erzählen. Wer weiß, wass ihr Vater ihr da erzählt hat. Du kannst ja dabei offen lassen, wie alt deine andere Tochter ist und einfach nur sagen, ich habe mittlerweile noch eine Tochter, ihr Name ist X. Ob sie dich kennenlernen will, muss X aber selbst entscheiden, vielleich in ein paar Monaten/Jahren.
Vielleicht will deine Große ja auch mit Mitte 20 mal Ihre Schwester kennenlernen. Dass wäre diese auch gefestigt genug für die Wahrheit...

weitere Kommentare laden
19

Ich erzähle dir mal meine Geschichte.
Ich bin adoptiert. Meine Eltern haben mir das von Anfang an erzählt und irgendwann wollte ich unbedingt wissen, wer meine Mutter ist. Wie sie aussieht, wie alt sie ist, wie sie heisst, wann ihr Geburtstag ist - einfach alles. Ich war so anders als meine Eltern und dachte, dass meine leibliche Mutter mir viel ähnlicher ist.
Ich wusste zum Beispiel, dass ich meinen Namen auch von meinen leiblichen Eltern bekommen habe und habe mir immer vorgestellt, dass sie jedes Jahr an meinem Geburtstag an mich denkt.
Die Vorstellung fand ich sehr schön.

Als ich 24 war , habe ich meine leiblichen Eltern kennen gelernt und sie haben mir die Geschichte von damals erzählt.
Leider war sie nicht so, wie ich sie gerne gehabt hätte. Sie wusste meinen Namen nicht richtig ( ich habe einen mit Bindestrich und sie wusste nur den ersten...)
Sie hat dann gesagt, dass mein Vater den ausgesucht hat. Und sie wusste meinen Geburtstag nicht. Sie wusste das Jahr, aber nicht den genauen Monat und auch nicht den Tag.
Das hat sie mir alles gesagt, weil es wahrscheinlich die Wahrheit war.
Mich hat es traurig gemacht. Das möchte einfach keiner hören, auch wenn es die Wahrheit ist.
Man muss ja nicht lügen, aber es etwas netter umschreiben.

24

Wahrscheinlich aus Selbstschutz. Sie haben es verdrängt. Natürlich wissen sie das Geburtsdatum. Ein Kind gibt man(n)/frau nicht einfach so weg. Auch sie (ganz bestimmt) nicht.
Toll, daß Du den Kontakt aufgenommen hast und auch toll, daß sie bereit waren Dich kennenzulernen. #liebdrueck

20

Du solltest überlegen wem deine Wahrheit mehr dient. Dir oder ihr? Und dann überlegen ob es wirklich nötig ist einer 11 Jährigen, die sich gerade selbst entdeckt und ihre Wurzeln kennen lernen möchte, den Boden unter den Füßen wegzuziehen bloß damit der Fakt den Du Erwachsen entschieden hast und tragen kannst, für dich im richtigen Licht dasteht? Sie ist nur sehr jung. Sei bitte einfach einfühlsamer. Du musst sie ja nicht direkt anlügen.

Sag doch lieber einfach, dass es damals für dich emotional und seelisch einfach eine schwierige Zeit war, alles einfach innerlich viel war, und Du dich am Ende einfach nicht dazu in der Lage gesehen hast, ein Kind gut großzuziehen, egal welches Kind. Das es nichts mit ihr persönlich zu tun hatte und dass Du damals in Absprache mit ihrem Vater entschieden hast, sie dennoch auszutragen für ihn, weil er sich um sie kümmern wollte und konnte und Du dir sicher warst, dass er das gut macht und Du ihm sie nicht wegnehmen wolltest und dass Du es schön findest, was aus ihr geworden ist.


Das klingt gaaanz anders als das was du da oben ziemlich kühl schreibst, dann hast du letztlich vermutlich null gelogen, aber sie muss sich wenigstens nicht mit Sätzen rumplagen, wie dass du sie nicht haben wolltest, auch wenn dass da sicher irgendwo drin steckt. Sowas finde ich extrem unsensibel und verletzend es direkt zu sagen bloß damit sie auch ja genug Enttäuschungen im Leben abbekommt, weil das Leben so ist. Super schwer zu tragen für egal wen in egal welchem Alter. Möchtest du sie wirklich in die Krise ihres Lebens stürzen auf die Gefahr hin dass sie in völlig falschen Dingen halt sucht? Die Pubertät ist so sensibel. Bitte denk ein bisschen an sie, solange sie es noch braucht. Dann ist deine Krankheit eben mehr eine Art psychische Geschichte. Das ist vermutlich nicht mal falsch.

Im Endeffekt sollte sie nicht unnötig geschwächt und verletzt werden um sich möglichst optimal zu entwickeln.