Einseitiger Besuch

Hallo zusammen,

ich bin langsam echt tierisch genervt.

Seit 5 Jahren fahren mein Partner und ich immer zu seinen Eltern. Ständig fragen wir ob sie nicht auch mal kommen wollen und es kommen immer ausreden.

Seit einem Jahr sind wir Eltern seitdem waren sie 4x hier. (25km Entfernung)

Wir fahren jedesmal mit unserem Kind und Sack und pack dahin. Bzw ich fahre immer, da mein Partner den Führerschein gerade nachholt.

Meine Schwiegereltern können immer überall hinfahren, aber nie zu uns.

Ich bin mittlerweile hochschwanger und hab keine Lust immer zu fahren und alles mit einzupacken den kleinen da hinzulegen usw.

Ich hab ihnen gesagt sie können gerne heute zu uns kommen. Sie sagten endlich mal ja. Heute Morgen kam dann direkt eine Nachricht ob wir nicht lieber kommen wollen, weil da Schnee läge.

Hier liegt auch Schnee. Das habe ich mitgeteilt. Dann sagten sie es wäre ja aber da schöner für den kleinen weil da ein Wald ist. Ja hier ist auch ein Wald.

Ich weiß garnicht was ich hören will, will einfach mal Dampf ablassen. Ich mag sie sehr gerne und wir sind gerne zu Besuch. Aber wir haben auch ein zuhause wo man uns gerne besuchen kann.

Kennt jemand so eine Situation ?

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Ja. Bei uns ist es eine Mischung aus Bequemlichkeit und Anspruchshaltung. Gelöst hat es mein Sohn selbst, er hasst Autofahren und bricht auch dabei. Seit wir nicht mehr fahren finden die Schwiegereltern auf einmal doch den Weg hier her.

Ich würde hochschwanger bei Schnee gar nicht mehr fahren - und dann wenn das zweite da ist jedes zweite Mal sie einladen (und auch nicht hinfahren wenn sie nicht wollen) - Erwartungshaltung neu stecken. Dürft ihr mit zwei kleinen Kindern.

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Ich habe auch so Schwiegereltern.
Nicht missverstehen, ich liebe meine Schwiegereltern, aber die Besuchssituation ist bei uns genau das selbe. Jeden Sonntag wird mehr oder weniger vorausgesetzt, dass wir dort zum Essen gegen 13h erscheinen. Und den Rest des Tages auch dort bleiben.
Nicht, dass ich mich nicht gern von einer gelernten Köchin bekochen lasse 😜 aber ich habe auch nur 2 Tage Wochenende und der Weg ist in beide Richtungen der gleiche. Außerdem haben wir 2 Hunde, die wir versorgen müssen und ja auch WOLLEN.
Aber IMMER wenn wir sie einladen, ist irgendwas. Wir sind 2016 vom gleichen Ort in ein etwa 20km entferntes Dorf gezogen. Seitdem waren sie (Außer während der Renovier-Arbeiten am Haus und zu unseren Geburtstagen) wenn es hoch kommt 5 mal da.
Aber wir dürfen uns dauernd anhören, dass es ja so schade ist, dass sie die Enkeltochter (3 Jahre) so selten sehen... das nervt mich tierisch!

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Hast du sie schon mal gefragt, warum sie überall hinfahren (wenn dem so ist), nur nicht zu euch??

Wenn sie doch nicht "überall" hinfahren, denke ich, es könnte vielleicht dran liegen, dass sie Angst vorm Fahren hat??#zitter

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Also da würde ich einfach Mal Klipp und klar sagen (und nicht drum Rum reden mit bei wem ist ein Wald und bei wem nicht...)
"Ich bin schwanger, habe ein Kleinkind hier, und einen Mann der nicht Fahren darf. Ich werde einen Teufel tun jetzt spontan zu euch loszudüsen, obwohl es anders angesprochen war."
Und dann setzt du noch ein "und im Übrigen führen wir jetzt die Wechsel-Regel ein. Wenn wir einmal zu euch fahren, dann kommt ihr danach einmal zu uns." Und dann ist euer Standpunkt klar.
Erkläre es ihnen genauso wie uns. Ihr müsst halt immer den ganzen Kram und Kind mitschleppen. Sie müssen sich einfach nur ins Auto setzen. Für sie ist es weit weniger Aufwand, daher bestehst du darauf, dass sie euch mindestens genauso oft besuchen wie ihr sie.

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Was heißt überall hin?
"Meine Schwiegereltern können immer überall hinfahren, aber nie zu uns."

Arztbesuche, Arbeit?

Oder überallhin zu anderen Besuchen?

Zu meinen Verwandten fahren immer wir. Das ist in Ordnung. Die Strecke ist weit. Ich liebe Zugfahren und ihnen geht es gesundheitlich nicht gut.
Bzw. wo man glaubt, es würde ihnen gut gehen
- Angst vor dem Auto fahren wegen zunehmend eingeschränkter Flexibilität
- Angst vor dem zugenommenen Straßenverkehr
- Zunehmende Probleme beim Sehen
- Schwierigkeiten bei Dämmerung
- Zunehmende Angst bei Schnee zu fahren.

Einige fahren nur noch, wenn sie müssen.
Nur bestimmte Strecken
Immer die Angst im Nacken.

Darunter sind einige Vielfahrer, die früher locker durch Europa gefahren sind für Geschäftsreisen. Heute ist es ihnen zu viel im gleichen Landkreis zu fahren. Sie machen es nur, wenn sie müssen. Mit Öffentlichen fahren (was sie so gar nicht kennen und zuletzt in ihrer eigenen Kindheit gefahren sind) ist noch anstrengender.

Da ist es für uns einfacher hinzufahren. Dafür fahren wir so, wie es für uns passt. Sie freuen sich, wenn wir kommen und meckern nicht, wenn es mal nicht klappt.


Wenn es dir zu viel wird, sprich es an.
So lange ihr ja doch fahrt, haben sie keinen Grund zu müssen.

Fahrt ihr nicht mehr so oft, müssen sie sich entscheiden. Kommen sie doch, zeigt das Interesse trotz eigener Schwierigkeiten oder dass sie es doch können.

Kommen sie dann nicht, würde ich sowohl Interesse, als auch Können/Ängste genauer beleuchten.
Auch scheinbar Gesunde, zeigen nicht ihre ersten Zipperlein und Einschränkungen. Scham, nicht wahrhaben wollen etc. Sie merken für sich, dass es nicht mehr geht, trauen sich aber auch nicht darüber zu reden.

Ist es nur Bequemlichkeit bzw. Interesse nur wenn ihr fahrt, dann würde ich nur noch fahren, wenn es für euch ok ist.
Ja, das mache ich bei eigenen Verwandten auch so. Meckern diese, dass ich zu meinen "noch nicht mal angeheirateten" Schwiegerverwandten mit Kind Umwege fahre, dann stehe ich dazu. Einseitig: warum sollte ich. Beidseitig: sehr gerne.

Zu meinen Verwandten fahre ich sehr gerne, wo ich merke, dass echtes Interesse da ist und respektiere, dass sie nicht mehr können.
Ebenso zu denen aus der Familie meines Kindes und für mich tolle Menschen.
Meine Verwandten mit Desinteresse, einseitiges wir sollen, sie haben es bequem..... habe ich alles eingestellt, was nicht notwendig ist. Zwischenmenschlichkeit auf dem Niveau, das sie mir entgegenbringen. Ab und zu Antworten ok. Keinen Stress, keine Fahrerei.

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Schnee, Wald....
Ich hätte sie einfach gefragt ob sie nun kommen oder nicht und nicht mehr weiter diskutiert.
Auch hätte ich ihnen schon längst gesagt wie mühsam mit packen, Kind hinlegen usw. es für euch ist. Denn nämlich genau deshalb fanden viele Besuche bei uns zu Hause statt als unsere Kinder noch klein waren.
So war nämlich alles viel entspannter.
Also ich würde bei Gelegenheit nochmal normal und sachlich darüber reden. Vielleicht ist Ihnen der ganze Aufwand gar nicht so bewusst und sie verstehen es dann.
Wenn nicht würde ich die Besuche dort einfach auf ein für euch angenehmes Maß reduzieren. Beschweren sie sich dann würde ich ihnen sagen, dass sie jederzeit Willkommen sind.

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Kenne ich nicht. Aber anstatt kryptischer Antworten würde ich ihnen sagen, dass ich den Eindruck habe, dass sie nicht gerne zu Besuch kommen und sie fragen, was der Grund dafür ist. Vielleicht fühlen sie sich nicht wohl.

Es bringt ja nichts, wenn ihr einen Eiertanz umeinander hinlegt, sprecht doch miteinander.

Du kannst deine plausiblen Gründe darlegen, warum du aktuell nicht mehr so viel wegfahren möchtest. Mit frisch geschlüpftem Baby ist es dann ja auch nicht besser.

Mal nebenbei gesagt stellt sich die Frage aich eigentlich gar nicht, wenn man sich an die 1-Personen-Regel hält.

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Bei uns ähnlich, aber uns trennen 250km, so dass es immer mit Übernachtung verbunden ist.
Anfangs waren sie noch 2xpro Jahr da, jetzt kommen sie aus verschiedenen Gründen gar nicht mehr. Das ist ihr gutes Recht, ich bin auch nicht böse oder traurig darüber , aber wir bestimmen, wie oft wir kommen und das ist halt nur 4x im Jahr. Und für den 4. Besuch bin ich die treibende Kraft, meinem Mann würden 2-3 Besuche reichen.
SchwieMu lässt oft anklingen,wie selten sie doch ihr ( einziges) Enkelkind sieht - macht die übrigens nur bei mir, nicht bei ihrem Sohn, ich lade die dann natürlich freundlich zu uns ein, wann und so oft immer sie möchte,dann erledigt sich das Thema wieder.
Daher mein Rat an Dich:
1. Entscheidet Ihr, wie oft ihr kommen wollt und bietet Gegenbesuche an, wenn die Sehnsucht nach dem Kind haben.
Wichtig wäre es natürlich auch zu wissen, wie Dein Mann zu den Besuchen steht.
LG

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Ja wir kennen das, wobei es meinen Mann nicht stört, nur mich.
Wir sind seit 22 Jahren ein Paar, wohnen bestimmt schon seit 15 Jahren zusammen und haben seit 6 Jahren Kinder und sie waren, lass mich zählen...vielleicht 15 Mal bei uns, wobei die Hälfte umzugsbedingt war oder dass Schwiegervater etwas an der Wohnung, aktuell am Haus gearbeitet hat.
Rein zu Besuch waren sie vielleicht 7 Mal in 15 Jahren.
Beide sind seit 2 Jahren Rentner, noch sehr rüstig, wir wohnen 50 Minuten entfernt.
Schwiegermutter sagt fast bei jedem Telefonat mit meinem Mann, wann wir denn mal wieder kommen. Wenn sie die Kinder sehen, kommen solche Sprüche wie, „ihr müsst uns öfters besuchen“ oder „so lange haben wir euch nicht mehr gesehen“.
Irgendwann hat es mich dann auch genervt und ich habe gesagt, dass sie uns doch auch mal besuchen könnten, da es mit beiden Kindern so viel Packerei ist.
Dann kamen sie auch mit dem tollen Argument (sie wohnen auf einem Einödhof), dass bei ihnen ja so viel Platz zum Spielen sei und für die Kinder der Wald und der Hof.
🙄 Wir kommen nun einfach nicht mehr so oft und es ist auch ein bisschen besser geworden, dass sie zumindest mal zweimal im Jahr zu uns kommen oder wir fahren die Kinder hin und machen uns einen angenehmen Tag oder mein Mann fährt alleine mit den Kids (weil es ihn ja nicht stört).