28 und mitten in der Midlife crisis!

Liebe Leser,

Ich habe das Gefühl hart in einer Midlife Crisis zu stecken.

Zu mir: 28, verheiratet (unglücklich verheiratet) 2 Kinder.

Habe ein schlechtes Abi, eine ziemlich unnütze Ausbildung und bin grad so hart unzufrieden mit meinem gesamten Leben.

Ich liebe meine Kinder. Habe aber das Gefühl noch so viel machen zu wollen, wie z. B. Karriere in Form von Studium, einer neuen Ausbildung und etc.

Da die Kinder aber noch relativ klein sind, bleibt mir nichts anderes übrig als die nächsten Jahre vor mich hin zu vegetieren...

Beide gehen zwar in den Kiga, aber nur 5-6h am Tag. Das ist nicht sonderlich viel, dass ich da einen vernünftigen Job mit halbwegs geregelten Arbeitszeiten nachgehen kann. Geschweige denn, eine neue Ausbildung anfangen kann. Denn spätestens kurz vor 14 Uhr muss ich die kids wieder holen.

Ich bin grad so hart depremiert, da ich die letzten Monate einfach gemerkt habe, dass rund um die Uhr Kinder betreuen, einfach mich 0 erfüllt. Einen ganzentagesplatz können wir uns für die beiden nicht leisten... Alles macht mich verrückt. Ich fühle mich geistig stehen geblieben. Perspektivenlos.

Ich will nicht mehr. Mein Leben ist hiermit gefühlt zu Ende :(

1

ich bin mal ganz direkt, sorry.

du musst raus aus dem selbstmitleid wenn du etwas ändern willst und den arsch hochkriegen.

in 5-6 stunden täglich kann man sehr gut ein studium, auch fernstudium wenn es nicht anders geht, packen. das nur als beispiel.
es gibt einiges, was du tun kannst, aber so lange du immer ein “aber” hast, warum es sich nicht lohnt, überhaupt anzufangen, wird nichts passieren.

2

Was machst du denn in diesen 5-6h am Tag, in denen die Kids im Kiga sind? Gehst du arbeiten?
Fernstudium ein Thema?
Ich kann dir gut nachfühlen. Mir geht es manchmal auch so. Ich gehe 1 Tag die Woche arbeiten, sonst bin ich zu Hause. Habe keine Betreuungsmöglichkeiten hier. Man fühlt sich schnell "überflüssig" und zurückgestellt. Ich denke, das ist relativ normal, wenn die Kinder so klein sind. Sie fordern ja auch einfach jede Energie die man hat.
Ich bin auch gerade am lernen mehr egoistisch zu sein. Mal länger duschen, mal alleine spazieren, etc. Beruflich muss einer der Elternteile kürzer treten, das ist bei den allermeisten Familien so. Und das ist gut so. So haben die Kinder immer Familie um sich.
Aber wenn du dich unglücklich fühlst, musst du was ändern. Rollentausch? Fernstudium? Tagesmutter? Je nach Ausbildungsort gibt es Kinderbetreuung.

3

Hey!

Fühl dich erstmal gedrückt!

Ich verstehe, dass deine Situation dich so runter zieht... Aber vielleicht gibt es ja doch noch eine Möglichkeit, etwas zu ändern?

Du sagst, du seist unglücklich verheiratet. Woran liegt das denn? Gibt es da vielleicht eine Möglichkeit, das Ganze zu kitten?

Was deine berufliche Zukunft angeht: Wenn ein entsprechender Grund vorliegt, darf auch eine Ausbildung in Teilzeit absolviert werden. Vielleicht wäre das eine Option für dich? Du könntest auch in Teilzeit Praktika machen um herauszufinden, was dir wirklich gefällt.

Es ist bestimmt nicht einfach, aber zu Ende ist dein Leben ganz sicher noch nicht.

Ich wünsche dir wirklich von Herzen, dass du einen Weg findest, aus dem Denken rauszukommen. Vieles redet man sich auch selbst kaputt, obwohl es manchmal nur einen kleinen Schubser braucht.

Ganz liebe Grüße

4

Man kann übrigens fast jede Ausbildung in Teilzeit als 50% machen.

5

Ich habe als mein Sohn 1 Jahr alt war auch eine zweite Ausbildung angefangen in Teilzeit aber, die ging dann ein halbes Jahr länger als hätte ich sie Vollzeit gemacht. Warum musst du denn wegen deinen Kids vor dich hin vergetieren. Alles ist möglich und zu erreichen wenn man will und den Po hoch bekommt. Vom Trübsal blasen wird die Situation nicht besser du musst dein Glück selbst in die Hand nehmen und deine Träume verwirklichen und zwar jetzt, denn zu spät ist es nicht.

6

Hui, das sind gleich mehrere Baustellen auf einmal.

Unglückliche Ehe und berufliches und Kind und co wie es weiter geht.

Mein Tipp: nicht alles auf einmal wollen.
Nicht sofort das Luftschloss.

Wohl aber steigern, auf sich achten und nicht alles nur negativ sehen.

Bspw. es gibt, viel, viel, vieles dazwischen.

Ok, die große Karriere ist momentan nicht realistisch.
"bleibt mir nichts anderes übrig als die nächsten Jahre vor mich hin zu vegetieren... "

Das muss aber auch nicht sein!

Was du in der aktuellen Phase tun kannst

Beruflich
- Sprachkurse
- VHS Kurse
- evtl. Praktika

- beim Arbeitsamt informieren
- Universitäten abtelefonieren
- überlegen, was du WIRKLICH willst.

Damit meine ich nicht das Luftschloss, hauptsache weg von dem, wie es gerade ist (um dann doch wieder unglücklich zu sein).

Sondern ein konkretes beraten lassen.
Berufsberatung
Stärken.- Schwächentests
Bewerbungstraining
Praktika
Unterlagen von Universitäten in Ruhe durchlesen (morgens)

In verschiedene Themen einlesen
Kontakt zu Menschen aufnehmen, die in den Berufen arbeiten, die du dir vorstellen kannst.

Ist es realistisch wie du es dir vorstellst? Vermutlich mit anteilig rosa Brille, um von der aktuellen Situation wegzukommen.

Sind deine Vorstellungen realistisch? Super, hervorragend.
Wie kannst du in den Jahren mit kleinen Kindern darauf hinarbeiten, damit du später bessere Chancen hast?

Welche VHS Kurse (vormittags) können dir nützlich sein?
Was tut dir gut?

Neben entweder Studium und Karrierre ODER veegetieren gibt es noch
- Ehrenämter (je nach deinen Stärken)
Bei uns gab es früher viele Ehrenämter von Müttern besetzt. Heute liegt viel brach und man muss mind. in die nächste oder übernächste Großstadt fahren. Vollzeitarbeitende haben keine Zeit diese entstandenen Lücken zu füllen.

- Hobbies

Mit Kind habe ich mich nie aufgegeben. Vieles war anders, aber MEINE INteressen habe ich weiterhin gemacht. Weniger, kindgerechter aber nie gar nicht ;-)


Zur Ehe:
- Beratungsstelle
- Anwalt (falls Trennung im Raum steht)
- Paartherapie (wenn beide es wollen)
- reden

Hingucken, sich damit befassen. Wie kam es zu der Ehe? Wie kam es zum unglücklich sein?
Echte Liebe, die im Alltag verloren ging?
Fehlende Kommunikation / Wertschätzung?
Unpassende Rollenverteilung (für euch unpassende)

War se eine Flucht
- vor dem Elternhaus
- vor dem Allein sein

Wie kam es dazu?
Was wünscht du dir in einer Ehe, in einer Partnerschaft?

Wie waren deine Vorstellungen?
Was hat sich erfüllt, was nicht?
Was lässt sich noch ändern? Wieder zueinander finden / oder bei Trennung wenigstens auf Elternebene miteinander auszukommen?

Was passiert, wenn du dich nur in was Neues stürzt?
Z.B. Trennung
Nicht alleine sein können; nicht hinsehen. Neuen finden, Wiederholung des gleichen Musters?

Beim Beruf ebenso.
Was hat dich im alten Beruf unglücklich gemacht?

Team, Fahrtzeit, Tätigkeit
in den Beruf reingequatscht geworden?
Bewusste Entscheidung?

Kannst du auch ohne komplett alles neu zu machen, in deinem Beruf nur den Kurs ändern.
Nur als Beispiel: statt Kindergartenerzieherin in den Jugendbereich wechseln
oder Aufbaustudium im sozialen Bereich?

Von der Bürokauffrau im Handwerk zur Bürokauffrau Richtung Versicherungswesen?

Was erhoffst du dir von einer komplett neuen Arbeit?
Was möchtest du gerne mitnehmen?


Das nimm mit zu verschiedenen Beratungsstellen.
Und dann Baustein für Baustein.

Damit beginnen kannst du schon jetzt.
Bis die Kinder soweit sind, hast du dann schon gute Vorarbeit geleistet. Fängst dann nicht bei Null an, sondern bei 3 oder 4.
Kannst selbst mit weniger Zeitdruck den Kurs mehr mitbestimmen.
Auch weitere Fehlversuche eher hinnehmen durch Praktika und co.

7

Huhu,

vielleicht würde euch ein drittes Kind gut tun, und somit neuen Wind in euren Alltag hauchen.

Der Zug nach sozialem Aufstieg durch Bildung und Leistungsstreben ist ja leider schon abgefahren.

Aber wenn ihr eine Famile seit, und eine harmonische Einheit bildet, kann dir das eigentlich egal sein.

Ich z.B bin im Hamsterrad (Arbeit, ect..) gefangen, und würde gerne mit dir tauschen.

Liebe Grüße

8

Das ist hoffentlich Sarkasmus, oder??