Wie wissen, ob ein Mann zum Vater taugt?

Ich lese hier oft, dass Männer nach der Geburt eines Kindes, anscheinend nicht vorhersehbar für die Frau, Null Interesse am Kind bzw am Familienleben zeigt.
Jetzt frage ich mich, wie man zumindest versuchen kann zu vermeiden, so ein Exemplar zu erwischen.
War vorher alles anders besprochen?
Was haben die Männer denn so erzählt wie sie sich das Leben mit Kind vorstellen?
Haben die Mütter klar gesagt was sie sich vorstellen und er hat erst zugestimmt und sich dann nach der Geburt komplett anders verhalten?
Ich habe in der Familie zwei Beispiele, wo der Vater sich nicht einbringen will.
Bei der ersten ist das auch allerdings so, dass die Mutter den Vater nicht ans Kind ran gelassen hat als es noch klein war und auch jetzt lieber alles selbst macht.
Nachts ist nur sie aufgestanden, obwohl Stillen nicht statt gefunden hat, sie hat ihn immer weg geschickt wenn er helfen wollte.
Ich habe es mehrmals bei Familienfeiern erlebt dass sie ihn das Kind sofort abgenommen hat oder ihn angefahren hat, das wäre ihre Aufgabe.
Also ganz klar, ihre Schuld und sie beschwert sich ja auch nicht, er ist aber unglücklich und konnte sich nicht durch setzen.
In der zweiten Familie ist es so dass er lebt wie vorher ohne Kind . Alles ums Kind ist Aufgabe der Mutter, Kind weint, Kind ist krank, Kind hat Hunger, ihre Sache
Sie hat schon oft mit ihm geredet und es hat sich nichts geändert.
Ausgerechnet dieser Mann wollte dann noch ein Kind, das hat sie natürlich abgelehnt und jetzt sind die Fronten richtig verhärtet.
Ich hätte ihn auch niemals als Vater gewollt, ich fand man hätte das absehen können, nicht dass er sich gar nicht kümmern wird, aber dass er nicht besonders engagiert sein würde schon.
Er war immer viel weg, sein Job immer wichtiger als alles andere, dazu noch Hobbies die am Wochenende statt finden, er war also auch vor dem Kind mehr alleine unterwegs als dass er Zeit mit seiner Partnerin verbringen wollte.
Aber nun zur Frage, kann man das nicht erkennen vorher?
Was muss man beachten um solch ein Desaster zu vermeiden?

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Ähm, naja genauso, wie du es machst.
Du sagst ja selbst, es war absehbar.

Zusätzlich würde ich eben mit dem potentiellen Vater solche Situationen besprechen. Man unterhält sich doch über gemeinsame Bekannte, über Feste, auf denen man zusammen war. "Fandest du das auch?" oder "würdest du das auch so machen?" sind bestimmt kluge Fragen. Erst Recht, wenn man es schafft, die Frage zu stellen, bevor man seine eigene Meinung kundgetan hat ;-)

Auch ein Blick in die Kindheit des Partners kann Wunder wirken ;-) wobei man natürlich berücksichtigen muss, ob er seine Kindheit prima fand, ob sein Vater ein Vorbild für ihn ist, oder ob er zumindest gute Vorsätze hat, es besser zu machen.

Man kann den Partner auch beobachten, wenn er Kontakt zu Kindern hat. Geht er auf die Kleinen ein? Wartet er, wenn ein Kind an den Tisch kommt und erzählen will, bis er wieder dran ist oder redet er weiter mit anderen Erwachsenen und ignoriert das Kind?

Mein Mann hat sich z.b. schon vor unseren Kindern geärgert, dass es in Deutschland kaum Wickeltische in Herrentoiletten gibt. Ok, da wusste ich, dass er die Kinder natürlich auch wickeln würde ;-)

Aber alle Eventualitäten kann man nicht vorher klären und es muss sich in allen Familien erst zurechtruckeln. Wie es mit eigenem Kind ist, kann man sich eben nicht 100% vorstellen.
Umso besser, wenn man sich dann zumindest an grobe Vorsätze erinnern kann ...

LG!

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Ganz einfach: Du fragst wie viel Elternzeit er nehmen will. Sagt er keine oder 2 Vätermonate weil Job, Arbeit, Geld, Spaß, Wichtig, Ernährer, Frau zuhause, keine Ahnung: Das wird nichts.
Wenn er nämlich sich vor hat einzubringen und ein toller Papa zu sein, wird er von sich aus Elterzeit einfordern.

Wie es sich im Anschluss entwickelt ist nochmal ein anderes Thema, aber das ist in der Planungsphase der sicherste Anhaltspunkt ob der Mann einfach weiter Mann sein will mit Hausfrau und Kind als Prestigeobjekt oder ob er wirklich Papa sein will und eine Familie haben. Solche Fälle wie Frau lässt Mann nicht ans Kind ran kenne ich leider auch, aber das sind trotzdem tolle Papas, die auch eben Elterngeld bezogen haben etc., wo die Mutter nur leider psychische Probleme entwickelt hat (als sie dann stationär war musste sie dann das Kind beim Papa lassen und danach war es dann auch besser.) Der Papa hatte bis zur Psychatrie zwar nichts zu sagen, hat aber trotzdem vor der Geburt sich das komplett anders vorgestellt gehabt.

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Ich finde es vermessen, die Qualitäten eines Mannes als Vater allein daran festzumachen, wie lange er Elternzeit nehmen will.

Es gibt brutal viele Familien, denen bleibt finanziell nichts anderes übrig als dass der Vater oft schon 2 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gehen muss.
Und auch diese Väter können gute Väter sein.

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Das ist Blödsinn.
Es war bei uns immer völlig klar, dass mein Mann keine Elternzeit nimmt. Wäre weder praktikabel noch von uns gewünscht gewesen.

Wir haben zwei gemeinsame Kinder und mein Mann war von der ersten Sekunde an zu 100% Papa und hat sich immer voll und ganz in der Kinder- und Haushaltssache engagiert.

LG Claudi

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Wenn ein Mann allgemein mit Kindern gut umgeht, also zum Beispiel gern mit Kindern von Verwandten, Freunden oder Nachbarn spielt, kann ich mir gut vorstellen, dass er ein Wunschpapa werden kann. Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass er schon während der Paarzeit Haushaltsarbeiten übernimmt.

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Das kann der Fall sein, muss aber auch nicht. Mein Mann konnte vor unserer Tochter nie etwas mit anderen Kindern anfangen, obwohl er einen starken Kinderwunsch hatte (war bei mir übrigens genauso). Das lag aber daran, dass er den Umgang nicht gewohnt war und Angst hatte, was falsch zu machen. Seit unsere Tochter da ist, ist er mit ganzer Leidenschaft Papa und auch die Elternzeit haben wir uns geteilt. Ich habe uns beide aber auch so eingeschätzt, dass wir beide es halt Learning by doing hinbekommen. Am Ende kann man es vermutlich nur selbst versuchen abzuschätzen, weil man seinen Partner am besten kennt.

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Ich glaube nicht, dass man es wirklich vorhersehen kann.
Es gibt ja auch Mütter, die an ihren auch gewollten Kindern das Interesse verlieren oder plötzlich meinen, die Kinder verpfuschen ihr Leben 🙅‍♀️ Und das obwohl eine Frau es im Gegensatz zum Mann wirklich 100 % in der Hand hat, ob sie - zum Beispiel bei einer ungewollten Schwangerschaft - das Kind bekommt oder nicht. Männer werden auch mal gerne zwangsbeglückt mit einem Kind.
Natürlich gibt es Kriterien bei Männern, die eine gewisse Vorhersage zulassen. Ob ein Mann zuverlässig ist, ob er Kinder mag, ob er Verantwortung übernehmen kann und nicht nur an seine eigenen Hobbys denkt. Und natürlich sollte auch die Beziehung zwischen Mann und Frau intakt sein. Das kann sich zwar mit den Jahren ändern, aber wenn die Beziehung schon vor einer geplanten Schwangerschaft auf sehr unsicheren Beinen steht, sollte man sich ein Baby natürlich gut überlegen.
Wenn man sich als Frau in einen Mann verliebt, dann meistens nicht aus dem Grund, weil man den idealen Vater seiner Kinder in ihm sieht. Der Kinderwunsch kommt oft erst, wenn man den Partner bereits hat. Daher glaube ich auch nicht, dass es soviel bringt, die idealen Voraussetzungen erkennen zu müssen. Verlieben hat mit Vernunft oft nichts zu tun 😎

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Ich denke man hört es raus wenn man seinem Partner im Alltag zuhört.

Regt er sich auf dass ein Kollege "so blöd" ist beim kotzenden Kind zu Hause zu bleiben damit die Frau mal rauskann? Wie redet er allgemein übers Familienleben? Sagt er bei Ausflügen vielleicht mal "da könnte man bestimmt auch toll mit Kindern mal hinfahren" oder so? Wie verhält er sich so in der Ehe? Zu glauben dass ein Couchpotatoe der sonst gerade mal den Müll runterbringt wenn man ihn zum 3. mal bittet auf einmal täglich mit dem Kind rausgeht damit Mama wenigstens in Ruhe kochen kann ist utopisch.

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Mir hatte mal eine Tante geraten, immer gut aufzupassen, wie ein Mann andere Frauen, aber ganz besonders seine Ex(en) behandelt oder über sie spricht... sie sagte, daraus kann man sehr viel über seinen Charakter lernen, weil immer 2 dazu gehören, wie man auseinander geht. Irgendwie hat sich das bei mir eingebrannt.

Mein Mann war vor mir mit einer anderen Frau zusammen, die beiden hatten auch eine gemeinsame Firma. Als er und ich ein Paar wurden, waren die zwar schon etwa 2-3 Jahre getrennt, aber dabei, diese Firma aufzulösen. Ich fand es schon beeindruckend, dass er trotz Trennung und Schmerz (sie hatte ihn betrogen), alles ganz vernünftig abgewickelt hat. Klar hatte es zuerst großen Streit gegeben, aber irgendwann hat er es überwunden und hat ganz vernünftig diese Firma zuerst fort- und dann zu Ende geführt. Ihr gegenüber war er zwar ziemlich emotionslos, sie war ihm relativ egal, aber er hat sie auch nicht gehasst oder wollte sich nicht rächen. Er hat sein Leben gelebt und sich in Ruhe mit ihr abgesprochen.
Mir hat es um ehrlich zu sein Mut gemacht, dass falls wir uns mal trennen sollten wir also trotzdem gemeinsam Eltern sein könnten. Möglicherweise nicht sofort und möglicherweise wäre es die erste Zeit schwierig und emotional, aber grundsätzlich ist er dazu in der Lage, sowas erwachsen zu regeln.
Ich will mich nicht trennen, aber ich sorge gern vor, für alle Fälle.

Ja und dann war er so innig mit seinen Patenkindern und hat schon immer sehr gern gekocht mit allem drum und dran, also auch einkaufen und Küche sauber machen, das war auch ermutigend, dass er zumindest einen guten Teil der Arbeit auch im Haus übernehmen wird.

Und ganz wichtig, ich kann bedingungslos ehrlich zu ihm sein. Ich muss mich und nichts verstecken.

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Da hilft nur wie bei vielem in der Beziehung, vorher reden.
Über alle möglichen Vorstellungen.
Den anderen fragen "Was denkst DU denn darüber?"

Wir haben zum Beispiel schon ausgemacht, dass mein Mann das Kind immer erstmal bekommt, wenn er von der Arbeit heim kommt und ich in der Zeit noch in Elternzeit bin.
Ich habe ihn auch aktiv daran beteiligt die Babysachen auszusuchen. Nicht jeden Kleinkruscht, aber größere Sachen sollte er auch mit aussuchen, also auch selber ein bisschen belesen (nicht nur, ob er den Preis OK findet und ob's gut ist hat ja Mutti schon geschaut).
Wir haben auch über die weiteren Pläne gesprochen, zum Beispiel, wann das Kind in die Kita soll.

Ich finde zum Beispiel auch sehr wichtig, dass beide nach der Geburt Zuhause sind.
Das sind glaube ich echt die Wochen, wo sich viel entscheidet. Macht in der Zeit nämlich die Mutter alles, dann ist der Mann raus. Wenn man zusammen ist, kann man darüber reden, gemeinsam Lösungen erarbeiten, da kann die Mutter dann auch noch sagen "Ich weiß doch auch nicht besser als du, wie das geht!" - zwei Monate später ist der Stand schon wieder ganz anders und genau dann halten sich unengagierte gerne raus, und dann kommt es zu Situationen wie "ich weiß nicht wie das geht" "bei mir beruhigt sie sich nie" "das kann nur die Mama".

Ich glaube gerade der Haushalt ist ein guter Anhaltspunkt um zu sehen ob / wie es klappt, Stichwort Mental Load. Also machen beide alles und das selbstständig? Macht die Frau alles? Macht der Mann was aber eben nur wenn die Frau sagt? Oder wird auch mal selbstständig ohne vorherige Absprache der Tisch abgewischt etc.?

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Wenn Du die Formel gefunden hast, würde sie mich interessieren ;).

Ich hatte vorher einen der war einfühlsam, Beziehung auf Augenhöhe und alles war sehr harmonisch und er wollte unbedingt Kinder, ach wie süß und wunderbar die sind und Familie und da sein und als das erste Kind dann da war, hat es alles durcheinander gebracht, seinen sensiblen Wunschablauf und er ist in sich zusammengefallen wie ein Kartenhaus, er selbst, die Beziehung, die ganze Sache mit 24/7 Verantwortung. Alles viel zu viel. Heute nur sporadischer Kontakt zum Kind.

Und dann kenne ich einen große harten Kerl, ein Riese mit Wuschelbart, der nicht gerade emphatisch rüber kommt und derbe Witze reißt, die manchen die Fußnägel hochrollen, von dem ich nie gedacht hätte das er Mal Teilzeitarbeit umsetzt für die heilige Nachmittage, um noch was vom Kind zu haben und der dann auch wirklich fürs Kind
da ist und den Frauen typisch weibliche Zepter entreißt und darauf besteht den Zopf der Tochter selber zu flechten, weil Männer die das immer nur an ihre Frauen abgeben und sich der Sache nicht stellen Luschen sind und keine echten Kerle. Echte Männer sind gute Väter. Die machen das mit dem Zopf und mit den Barbies und auch mit dem Balletütü, wenn es das Töchterchen glücklich nacht. Jawohl: Er kann alles, was nötig ist, genauso wie die Frauen. Auch die Sonnencreme einpacken und die Tempos und die Apfelschnitze und trotzdem all den harten Männerkram machen, den so Baumkerle halt machen.


Die einzige Formel die ich für mich gefunden habe. Die Taten zählen. Ist er mehr ein Mann der Worte, aber setzt nicht so viel um, wird es mit Kind wohl kaum besser. Da muss man mit anpacken, auch wenn's unbequem wird.

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Es gibt Typen, die würde ich schon nicht als Partner nicht wollen.

Bei denjenigen, die zwar zwischenmenschlich okaaay sind, sich aber zeigt, dass auf Augenhöhe schon nicht viel passt, würde ich kein Kind planen.
Allerdings bleibe ich nicht wegen Kinderwunsch mit einem zusammen.

Kurz: wenn die Partnerschaft schon schwierig ist oder es da schon Punkte gibt, bei denen alles an mir hängen bleibt, dann ziehe ich gar nicht erst mit ihm zusammen.

Bei Freunden bei denen Partnerschaft und Kinder gut und lange passen, sind die Voraussetzungen
- beide arbeiten an der Partnerschaft
- beide sprechen miteinander
- beide haben sich bei ungeplantem ersten Kind zusammengerauft und sind aufeinander zu. Auch wenn es schwer und hart war.
- Beide hatten schon eine Partnerschaft auf Augenhöhe bevor Kinder geplant wurden. Dass es mit Kindern und in der ersten Zeit turbulent wurde und Partnerschaft ins Wanken geriet war dabei. Die Basis von davor, darüber sprechen können, in Krisenzeiten auf einander zu gehen / abgesprochen Auszeiten nehmen, Wünsche äußern, vorher schon auf Augenhöhe gewesen sein, waren das Fundament, dass es hielt

Was ohne Kind schon manchmal nur zum "aushalten" war (Trennung aufgeschoben, warum auch immer), dann wurde mit Kind nur offensichtlich, was vorher schon kriselte.

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Auch gute Beziehungen sind mit Kindern zerbrochen. Das gibt es durchaus auch.

Von den vorher schon kriselnden hat es keine mit Kindern geschafft.
Von den vorher schon stabilen Beziehungen einige unter den o.g. Dingen wie auf einander zu gehen, darüber sprechen etc. Hart war es dennoch, keine Frage. Geschafft haben sie es, weil (siehe o.g. Dinge).