Ein geplantes Baby im Studium?

Einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag,
Ich würde mich freuen wenn welche, die in dieser Situation sind, mal ihre Erfahrungen teilen würden. Alle anderen können natürlich auch gern ihren Senf dazu geben😉

Mein Freund und ich wünschen uns beide schon länger ein Baby und es wird immer schwerer, vernünftig zu bleiben. Wir sind seit über drei Jahren zusammen und haben eine tolle Partnerschaft.

Es ist so, dass ich erst vor zwei Monaten mein Studium begonnen habe. Mein Partner ist fertig ausgebildet und arbeitet in diesem Beruf, überlegt aber, noch eine andere Ausbildung zu machen.

So, wenn wir uns jetzt für den konventionellen Weg entscheiden, bedeutet das 3 Jahre Studium bzw Ausbildung und dann mindestens 1 Jahr arbeiten, bis man über ein Baby nachdenken kann. Wobei ich es dem AG gegenüber nicht wirklich fair finden würde, nach einem Jahr direkt in Elternzeit zu gehen und das womöglich dann länger als ein Jahr.
Ich weiß auch noch nicht, ob mir der Bachelor reicht oder ich nicht doch noch den Master will, das würde das ganze nochmal ewig verschieben...

Wir sind beide keine Karrieremenschen,wir möchten nur Berufe in denen man genug verdient um normal leben zu können und die uns Spaß machen.

Ja, das wäre die Ausgangssituation. Bestimmt kann man rauslesen dass wir beide erst um die 20 sind. Ich wöllte auch bestimmt nicht sofort anfangen sondern erst mal noch ein zwei Semester verstreuchen lassen und auch heiraten...

Vielleicht sollte ich noch hinzu fügen, dass mir wichtig wäre das Kind nicht all zu früh in Betreuung zu geben.

Aber so ganz generell: Ein Baby im Studium planen-komplett bescheuert oder vielleicht sogar besser als im Beruf?

Danke für eure Antworten schonmal😊

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das kommt auch auf das studium an. ich muss sagen im nachhinein wäre während des sozialpädagogik/soziale arbeit - studiums absolut perfekt gewesen. viele sind dort schwanger geworden, es gab eine kurzzeit betreuung in der uni, wenig präsenzstunden und einige haben nur ein semester pause gemacht und dann mit weniger modulen ganz normal weiter studiert. man konnte sich die module auch abends legen, sodass der partner dann einfach auf das baby aufpasst. es kamen sogar männer ins seminar, um das baby kurz zum stillen zu bringen :-D

ich weiß ja nicht, was du studierst, bei BWL ist das sicherlich nicht so kinderfreundlich. aber ich kann sagen, dass keine meiner mitstudierenden es bereut hat, alle waren begeistert von der vereinbarkeit & dass sie so viel zeit mit dem baby hatten. allerdings geht das natürlich nur, wenn man nicht noch nebenbei arbeiten muss oder sonst irgendwelche zeitfressenden, anstrengenden verpflichtungen hat.
wenn man dann mit dem studium fertig ist, kann das kind wunderbar mit 3 jahren in die kita und du bist bereit für einen berufseinstieg. wenn alles für euch passt & ihr euch einig seid, finde ich es eine gute chance.

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Ich studiere Germanistik, dh generell viel Selbststudium-soweit ich das im ersten Semester beurteilen kann, versteht sich. Wovor ich zum Beispiel Respekt hätte ist, dass man sich in Klausurenphasen nicht aufs Lernen konzentrieren kann mit Baby nebendran, oder dass man ewig Nachtschichten schieben muss zum Lernen. Man will ja trotzdem noch leben😅
Es ist echt blöd, weil wir eben auch nach dem Studium und sogar nach ein paar Jahren Arbeit noch junge Eltern wären, aber ich habe den Kinderwunsch jetzt schon drei ganze Jahre, und der Gedanke daran, damit noch weitere 3/4/5 Jahre weiterzuleben, ist echt nicht toll. Eben ganz klassisch Kopf gegen Herz, und man selbst steht zwischen den Stühlen🙄

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ich denke das wichtigste ist, dass ihr euch einen guten plan macht. wenn ihr gleichzeitig studiert & ein ähnliche pensum habt könnt ihr ja wunderbar 50:50 aufteilen :-) du musst dich auf deinen partner halt zu hundert prozent verlassen können, auch wenn es anstrengend wird

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Hallo,
ich kenne viele die im Studium schwanger geworden sind und wenn es den richtigen Zeitpunkt gibt, dann wohl genau diesen.
Man kann bis zum Schluss weiter studieren, setzt dann 1-2 Semester aus oder zieht die Bachelorarbeit vor und schreibt gemütlich in den ersten Monaten, wo das Baby noch viel schläft und kann nach dem Studium direkt beruflich durchstarten ohne Unterbrechung, die einen meistens nur aus der Bahn wirft.

Ist man erstmal im Beruf, findet man nämlich immer einen Grund zu schieben. Man will erst den unbefristeten Vertrag, genug Berufserfahrung, will die Kollegen/Vorgesetzten nicht im Stich lassen...
(das gilt allerdings nur, wenn euch erstmal eins reicht)

Aber schlimm ist der Zeitpunkt keineswegs. Mal abgesehen davon, hab ich durch dieses Forum mitbekommen, wie lange es manchmal dauern kann bis es klappt, also wie sagt man so schön:
PROBIEREN GEHT ÜBER STUDIEREN!
(Im wahrsten Sinne des Wortes😜)

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Das hängt vom Studienfach ab. Wie zeitaufwändig ist es? Hast du viele Pflichtveranstaltungen, viel Anwesenheitspflicht? Müsstest du nebenbei arbeiten oder reicht das Einkommen deines Mannes aus? Hast du die Chance auf ein Stipendium?

Unser Sohn wurde einen Monat, nachdem ich die Bachelorarbeit abgegeben habe, geboren. Vier Monate später habe ich den Master begonnen. Für mich war das perfekt. Für meinen Mann nicht, weil er mit der Unsicherheit nicht gut zurecht kommt. Er hätte lieber einen unbefristeten Vertrag und eine klare Zukunftperspektive. Wie gelassen man damit umgeht, ist natürlich sehr individuell.

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Zwischen Bachelor und Master könnte ich mir auch gut vorstellen. Habe mich grad noch ein bisschen informiert und ein Master würde schon Sinn machen. Dann wäre mein Partner auch so gut wie fertig mit seiner Ausbildung, wenn es so läuft wie geplant...aber sobald der Master anfängt, muss das Baby ja betreut werden ( zumindest für ein paar Vorlesungen ), wie habt ihr das gemacht mit einem so kleinen?

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In den ersten beiden Semestern habe ich ihn mitgenommen und möglichst viele Veranstaltungen ohne Anwesenheitspflicht belegt. Er hat meistens in der Trage geschlafen. Das ist aber natürlich auch vom Kind abhängig. In unserer Uni gibt es zudem eine Babysitterbörse oder du kannst eine gute Freundin fragen, ob sie während der Veranstaltungen mit dem Baby spazieren geht. Das wäre unser Plan gewesen, wenn das mit dem Mitnehmen nicht geklappt hätte. Jemand, der mit dem Kind in der Nähe bleibt und mich anruft, wenn was ist, so dass ich sofort kommen kann.

Seit August haben wir einen Kitaplatz, den wir aber kaum in Anspruch nehmen, da durch Corona fast alles digital ist.

Vielleicht könnte dein Freund auch Elternzeit nehmen? Ich weiß nicht, ob das während der Ausbildung geht. Ansonsten danach.

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Hey!

Wie sieht denn eure finanzielle Absicherung aus? Wer zahlt Windeln, Erstausstattung, Wippe, ggf. PRE-Milch und später die Kita?

Das finde ich, nachdem ich immer dachte, Babys wären anfangs recht günstig, wichtiger.

Mit dem Studium ist das schon zu vereinbaren. Wobei du wahrscheinlich auch top Noten brauchst, oder?


Liebe Grüße
Schoko

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Also ich finde Babys sind anfangs relativ günstig (außer Kita)
Ich hatte vor 13Jahren nur die 300 mindestelterngeld und 150 Kindergeld und es hat gereicht. Man gibt halt nur das aus was man auch hat. Es gab dann halt die Ausstattung und Kleidung weitestgehend gebraucht. Na und? Dem Kind hat das nicht geschadet...

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Ich sehe das etwas anders. Klappt es nicht mit dem Stillen, geht Flaschennahrung ordentlich ins Geld. Genauso wie Windeln richtig teuer werden können.
Die Aussage, dass Säuglinge fast nichts kosten, habe ich noch nie verstanden.

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Hallo
Hier liest man von vielen, dass für sie das das ideale Zeitpunkt war. Das empfinde ich persönlich ganz anders und habe privat auch niemand kennengelernt, der es so wirklich gut fand.
Man muss aber auch sagen, dass das eine sehr individuelle Frage ist und auch darauf ankommt, was man studiert und was man will.. Und wie schmerzfrei man ist ;-) Manch einer findet es gar kein Problem, Baby/Kind auch häufiger mitzunehmen. Das wäre mir persönlich nicht eingefallen und wenn es mal jemand tat, empfand ich es eigentlich immer als störend. Selbst fanden sie immer, es lief ja toll 🤷🏼‍♀️
Wenn dein Partner fest im Beruf ist, könnte er ja auch zuhause bleiben. Das wäre natürlich ein Vorteil. Dir kann ich auf jeden Fall empfehlen, erst mal im Studium anzukommen. Und im Hinterkopf musst du behalten, dass es so wie aktuell nicht immer sein wird (Präsenz usw.)

LG

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Achso, dass dein Partner überlegt eine andere Ausbildung zu machen, habe ich überlesen. Zweimal in Studium/Ausbildung, nee das könnte ich mir auf keinen Fall bewusst vorstellen. Wir haben zeitgleich studiert, einfach weil es keine Alternative gab, und das waren schon sehr happige Jahre.

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Hallo,
Ich habe mit Kind studiert, das Kind allerdings kurz vor dem Studium bekommen und es war ungeplant. Finanziell war das überhaupt kein Thema, man kommt mit dem aus was man hat. Allzu viel braucht ein Kind zum großwerden ja nicht.
Ich habe Wirtschaftsinformatik studiert und habe dann meine Wahlfächer so gelegt dass ich immer einen Tag frei hatte, ansonsten war die Kleine, vorallem im Grundstudium aber schon so von 8-15 Uhr fremdbetreut. Später war es „einfacher“, weil viel selbstorganisiert war und ich dann immer abends, teilweise nachts und morgens was gemacht habe wenn sie ohnehin im Kiga war oder geschlafen hat.
In der Klausurphase war es schon so dass der Papa mit ihr dann teilweise tagelang bei der Oma übernachtet hat damit ich in Ruhe lernen konnte.
Im Nachhinein fand ich den Zeitpunkt nicht schlecht, ich hatte gefühlt schon viel Zeit mit meiner Tochter verbracht und nie den Eindruck dass ihr das schadet. Ich denke aber auch dass es sehr mit dem Alter zu tun hat, man hat mit Anfang 20 einfach noch super viel Energie und ich zumindest habe da gar nicht soviel nachgedacht, sondern einfach gemacht. Da sieht es jetzt mit Anfang 30 und paar Jahren Berufserfahrung ganz anders aus..

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Haben wir gemacht uns aber überlegt ob wir es BEIDE hinbekommen ohne fremde Hilfe.
Man muss kein Karrieremensch sein nur weil beide beruflich etwas erreichen wollen,ich wollte keinen Ernährer an meiner Seite und mein Mann wollte kein Frauchen das auf 400€ Basis arbeitet ( finden wir beide verantwortungslos und sehen wir jetzt in der Krise was dabei rauskommt).
Wo ich auch absolut streng bin,bekommt ihr es wirklich alleine hin,ich finde es nicht in Ordnung da auf Hilfe der Allgemeinheit zu hoffen!
So haben wir 5 Kinder großgezogen und haben in allem die gemeinsame Verantwortung gehabt,jeder konnte zu 100% jeder Zeit die Familie ernähren und den Haushalt& Erziehung übernehmen.
Da gab es hier nie Diskussionen.

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Hallo.

Wir haben unsere Tochter geplant im Studium bekommen. Wir waren damals beide im 7. Semester. Mein Mann hatte vorher schon eine Ausbildung gemacht und einige Jahre gearbeitet. Für uns war es sehr gut machbar. Es kommt aber sicherlich auf einige Faktoren an. Zum einen natürlich finanziell. Wir haben an Ausstattung, Kleidung etc fasst alles aus der Familie gebraucht bekommen und hatten daher zunächst kaum zusätzliche Ausgaben. Zum anderen haben wir es trotz großem entgegenkommen unserer Uni nicht geschafft parallel Vollzeit Studium, Nebenjob und Kind zu managen, daher müsst ihr auf jeden Fall mehr Zeit einplanen. Wie leicht fällt es dir zu lernen? Wie schwer ist das Studium? Denn du wirst weniger zeit zum lernen haben als deine Kommilitonen. Als letztes ist ein Kind immer eine Herausforderung- das erste Jahr war sagen wir turbulent. Ich war nicht ansatzweise auf das vorbereitet was da auf uns zu kam.

Trotzdem war es eine absolut richtige Entscheidung. Unsere Uni war bzgl der Planung sehr entgegenkommen. So frei ist man in der Zeit Einteilung im Job nicht. Ich habe jetzt im Mai meinen Abschluss gemacht (mit 1 Semester über Regelstudienzeit) und mit arbeiten angefangen. Jetzt bin Ich mit unserem 2. Kind schwanger.

Das man nach dem Abschluss erstmal 1 Jahr arbeiten muss, bzw das schlechte Gewissen gegenüber deinen späteren Arbeitgeber ist übrigens Blödsinn. Es sei denn du willst ein Studium machen mit dem es sehr schwer wird hinterher einen Job zu bekommen.

Liebe Grüße

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Ich hätte es nie gemacht. Das Studium war mit die schönste Zeit in meinem Leben. Etwas lernen, für das man sich wirklich interessiert, geistiger Austausch, sich ausprobieren, bis spät in die Nacht reden, feiern, tanzen...(hoffentlich irgendwann für die jetzigen Studenten auch wieder möglich...). Das hätte ich niemals eintauschen wollen für Familienleben mit all seinen Verpflichtungen. Ein Leben mit Kind ist wunderschön, aber NIE mehr so unbeschwert wie vorher.

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Mir geht's wie dir. Meine 20er waren die mit Abstand tollste Zeit in meinen Leben. Käme meine Tochter mit 20 auf die Idee ein Kind zu bekommen, wäre ich entsetzt.

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Ich setze studieren nicht mit dem typischen Studentenleben gleich. Darauf habe ich auch gar keine Lust, die Zeit hab ich hinter mir. Ist also für mich kein Contra Argument

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