Bruder nimmt Drogen

Guten Abend ihr Lieben ,

Ich verzweifel gerade einfach nur.
Mein Bruder (20) nimmt Drogen. Erst hat er nur geraucht also gekifft. Dann hat er angefangen zu koksen und jetzt nimmt er schon Pillen zu sich. Er ist einfach das Sorgenkind meiner Eltern. Ich dachte er würde sich ändern.aber nichts da , er musste sich schon 2 Wochen setzen gehen wegen dem scheiß er schrieb und dann allen Briefe unter anderem das er sich ändern wird und nichts mehr damit zu tuen haben will und das er seinen Neffen kennen lernen will der übrigens 4 Monate ist mein ganzer Stolz. Wir dachten super endlich. Aber Pustekuchen er kam raus ,meine Eltern haben ihn angeboten das er doch von Montag bis Freitag immer bei ihnen schlafen kann ( er hat dort sein eigenes Zimmer noch ) und Wochenende zu sich nach Hause fährt. Aber das wollte er nicht. Er ist einfach nur schwierig und manchmal würde ich mir wünschen er wäre nicht mein Bruder dar er meinen Eltern das Leben so schwer macht ,obwohl sie immer alles für uns Kinder gemacht haben.
So heute morgen rief er meine Mama aus dem Bett raus , das er eingesperrt wurden ist und die jenigen seinen Schlüssel haben. Meine Mama rief zurück und er ging dran und meinte du kannst hoch kommen 🤦‍♀️ meine Mutter sagte ihm sofort wie hoch kommen , ich bin zuhause ! Er dann sofort ne du hast gerade geschrieben das du da bist. Er hat einfach eine Nachricht die 3 Tage alt war nochmal gelesen. Alles gut. Mein Vater fuhr zu ihm und er wurde nicht eingesperrt noch hat man ihn sein Schlüssel geklaut. Er war voll neben der Spur. Mein Vater sagte Ihm er soll doch bitte schlafen. Fuhr wieder nach Hause. Auf jeden Fall eskaliert es über den Tag im Haus wo er wohnte. Er hat Filme geschoben ohne Ende. Die im Haus wohnen haben die Polizei angerufen und die haben Alkohol test gemacht der aber negativ war. ( hätten sie mal einen Drogentest gemacht) darauf hin hat er sich ausgesperrt. Hing dann ganze Zeit vor seiner Haustüre und hat Selbstgespräche mit sich geführt. Die Leute die im Haus wohnen haben dann im Telefonbuch nach unserem Familienname gesucht und meine Tante erreicht die dann meine Mama angerufen hat das mein Bruder Selbstgespräche am führen ist und die denken das er was eingenommen hat .Daraufhin ist mein Vater wieder zu ihm , als er aber bei ihm ankam war mein Bruder nicht mehr da. Er ging in die Wohnung von meinem Bruder da lag dann sein Handy und Schlüssel. Mein Vater rief meine Mama an , das er bestimmt jetzt zu ihnen kommen wird. Meine Mutter schaute aus dem Fenster und siehe da , mein Bruder kam zugedröhnt und völlig neben sich tanzten auf der Straße bei meiner Mutter an. Meine Mutter war fertig mit den Nerven und hat rotz und Wasser geheult ihren Sohn so zu sehen. Er fragte dann meine Mutter warum Sie weine. Meine Mutter fragte ihn was er eingenommen hat er antwortete nicht. Sie sagte dann dein Vater sucht dich und er dann direkt lachend ne kann nicht sein der wollte mir gerade hier unten noch den Ball abziehen. Genauso hat meine Mutter ihn gefragt was los war weil die Polizei ja bei ihm war er meinte nene das war gestern. Als meine Mutter ihn sagte fabian wir haben Sonntag das war heute verneinte er es weiter. Er wusste nicht einmal was wir für ein Tag hatten. Er schrieb dann unseren anderen Schwester das er was eingeworfen hat ne Pille die mit " B "anfängt. Er ist danach wieder nach Hause obwohl meine Eltern ihn gebeten haben das er doch bei Ihnen bleiben solle und sie Ihn nur helfen wollen. Aber das möchte er nicht und tickt sofort immer aus. Zudem hat er nich viele gerichtstermine und jetzt noch ne Anzeige 🤦‍♀️ als ich mit meiner Mutter telefonierte sie war fix und fertig und nur am weinen. ( was auch klar ist , ihren Sohn so zu sehen )
Ich weiß nicht was ich machen kann , meine Mutter geht daran kaputt. Ich will morgen mal bei meinem Bruder seiner gerichtshelferin anrufen und ihr das von heute alles mal erzählen und das das nicht so weiter gehen kann weil meine Mutter dadurch richtig kaputt dran geht.

Zudem mein Bruder hat nie auf meine Eltern gehört als er mit Drogen anfing.h er ging auch schon mit Rasierklingen auf mein Vater los rotze meiner Mutter ins Gesicht ect .. in Therapie alles war er und dort ist er an die Drogen dran gekommen.

Was kann man den noch machen ?

Meine Eltern wollen ihn eigentlich nicht mehr zu sich holen weil er so drogenabhängig ist und Sachen verkauft die ihm nicht gehören ect.

Aber auf einer Seite will meine Mama ihn auch nicht auf der Straße liegen lassen . ( ah die fristlose Kündigung für die Wohnung hat er auch schon )

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Wende dich an eine Beratungsstelle für ANGEHÖRIGE von Suchterkrankten.

Nur wer die Mechanismen versteht, kann einen Weg finden.
Befasse dich aktiv mit dem Thema Sucht, Co-Abhängigkeit und was Sucht mit dem Umfeld macht.

Am besten über eine Beratungsstelle, die sich damit auskennt.

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Auch du kannst dir Hilfe als Angehörige bei (Drogen-)Beratungsstellen -wie etwa Caritas usw. holen. Wahrscheinlich würde eine Beratung aber erst nach dem kommenden Lockdown stattfinden.

Ich konnte mir leider nur grob zusammenreimen, um was es genau geht, da ich einige Zusammenhänge nicht verstanden habe.

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Schwierig. Letztlich kann man einem Menschen, der keine Hilfe will, nicht helfen.

Vermutlich müsstet ihr alle den Kontakt abbrechen. Aber das sagt sich so leicht und ist so schwer bei der eigenen Familie.

Aber zwingen könnt ihr ihn kaum.

Versuche du einfach für deine Eltern da zu sein, ein offenes Ohr zu haben und ihnen was gutes zu tun!

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Ich kann dir leider aus eigener Erfahrung sagen, dass ihr kaum etwas tun könnt... er muss von sich aus einen Grund haben, damit er aufhört. Und von seinem Zustand, den du beschrieben hast, würde ich mal davon ausgehen dass er nicht nur Koks oder Pillen genommen hat, sondern etwas psychoaktives. Selbst nach mehreren Tagen ohne Schlaf auf Koks, Ecstasy oder Speed und zusätzlich kiffen und/oder Alkohol, schiebt man nicht solche Filme und fängt Selbstgespräche an (habe ich zumindest nie bei jemandem festgestellt)
Ihr solltet dringend einen Beratungsstelle für Angehörige aufsuchen und euch bei dem Umgang mit einem Drogenabhängigen Familienmitglied helfen lassen. Außerdem wäre eine weitere Therapie mit "Ursachenforschung" sinnvoll, aber er muss es selbst wollen!
Ich möchte dir jetzt natürlich nicht noch mehr Sorge bereiten, aber unser Nachbar (1 Etage höher) hat auch ein Drogenprobelm und ist nach mehreren Nächten ohne Schlaf mit einem joint auf der Couch eingeschlafen 🤦🏼‍♀️ nachts um 4 Uhr standen wir dann mit den anderen Hausbewohnern auf der Straße, während die Feuerwehr seine brennende Wohnung gelöscht hat

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Hallo,

eine schwierige Situation. Aber der Bruder wird in seiner Abhängigkeit leider weiterhin kriminelle Dinge tun, um seine Sucht zu finanzieren. Er wird stehlen, Sachen verkaufen. So lange er seine Sucht nicht bekämpfen will, seid ihr da leider hilflos. Es ist schwer das mitanzusehen, aber offen gesagt wird er euch mit hinunter reißen. Menschen mit Suchtabhängigkeiten müssen oft unten ankommen, bevor sie merken, was sie damit anrichten. Ihm ein Obdach und Nahrung zu gewähren - okay, aber vertraut ihm nicht. Seine Sucht ist größer als seine Liebe und Skrupel.

LG, Maria

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Hey,
ich arbeite in einer JVA und somit auch täglich mit unserem Suchtberatungsdienst.
Ihr könnt euren Bruder nicht viel helfen, wenn er selber noch keinen tatsächlichen Änderungswillen hat.
Und es ist wirklich schon recht weit gekommen, die Drogen bestimmen das Leben deines Bruders, da passt momentan nichts mehr zwischen.
Auch wenn es schwer fällt, sucht bitte Kontakt zu einer Drogenberatungsstelle, um euch zu entlasten und teilt deinem Bruder mit, dass nun erstmal Schluss ist. Wenn er wirklich Hilfe benötigt, weil es ihm schlecht geht oder weil er sich wirklich ändern möchtet, steht eure Tür offen, ansonsten muss er erstmal seinen eigenen Weg gehen.
Ihr könnt nur euch schützen, bei deinem Bruder scheint es schon zu spät zu sein.
Leider schaffen es nur wenige wieder dauerhaft auf einen grünen Zweig, aber die Chance besteht!
Alles Gute euch!!!
LG

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Ich hab das Gefühl, dass ihr euch noz nicht wirklich mit dem Thema befasst habt. Ihr erwartet rationales Verhalten von einem Drogensüchtigen. Warum? Ia doch völlig klar, dass jemand der drauf ist komische Sachen macht und vielleicht auch aggressiv wird, wenn man ihm was verwehren will. Dazu die leichte Unterstellung von dir, dass er ja undankbar ist, weil die Eltern hätten das ja nicht verdient. Als hätte er da noch Kontrolle drüber und macht das absichtlich...
Finde ich ehrlich gesagt ganz schön weltfremd und die völlig falsche Herangehensweise. Mit dieser Einstellung werdet ihr ihm nicht helfen können. Und wer an einem Punkt wie dein Bruder ist, der wird es vermutlich nicht allein schaffen. Also lasst bitte diese komischen Befindlichkeiten weg, krempelt die Ärmel hoch und sucht euch professionelle Hilfe. Er muss von dem Zeug runter - was schwer genug ist, muss aus seinem sozialen Umfeld raus und komplett neu anfangen - was noch viel schwerer wird und dann wärs irgendwann schön zu erfahren, wie er da eigentlich hineingeraten konnte und was ihn als Mensch treibt - sprich eine Therapie, damit er sich selbst versteht und nicht wieder da hineingerät.
Und wer weiß, was da in Bezug zu euren Eltern rauskommt. Vielleicht sieht er die Dinge ja ganz anders als du...habt ihr als Geschwister ein enges Verhältnis? Oder ist dieses komische Gefälle schon immer da? Du die gute, er das schwarze Schaf? Sorry, nicht angegriffen fühlen, aber so liest sich dein Text für mich. So zwischen den Zeilen... vielleicht treff ich ja ins Schwarze. Wenn nicht, sorry für die Fehlinterpretation.

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Er ist undankbar ,da muss man nichts schön reden. Er zeigt es immer und immer wieder aufs neue.
Und nein ich bin nicht der Liebling meiner Eltern und er war auch nie das schwarze Schaf.
Er ist der Jüngste , und der einzigste Junge. Im Gegenteil er hat die meiste Aufmerksamkeit bekommen weil er schon immer schwer war. ( er hatte ADHS). Da können Sie sich vielleicht vorstellen das er die meiste Aufmerksamkeit bekommen hat und meine Eltern alles gemacht haben was in ihrer Macht steht.

Und danke für dein Kommentar : wir haben schon eine Beratung hinter uns ,die selbst die sagen das es nicht an meinen Eltern liegt !

Ob wir Geschwister ein enges Verhältnis haben naja so wie Geschwister sind , streiten uns und vertragen uns auch. ( Früher als Kind ) heute sind wir ja Erwachsen leben alle in einer eigenen Wohnung ,da steht der Kontakt halt nicht mehr so wie es vorher war. Wie den auch ,ich hab vor 4 Monaten ein Kind zur Welt gebracht , da geht die Sicherheit meines Kindes vor. Weil man nie weiß wie mein Bruder drauf ist , zudem wenn man ihn fragt ob er vorbei kommen möchte um zu essen und das man sich sieht ,kommt von ihm. Nein ,er trifft sich gleich mit Freunden. Und wenn dann fragen ob er denn die Tage mal vorbei kommen möchte , oder wir uns bei unseren Eltern treffen wollen kommt dann wieder ne keine Lust will schlafen und danach mit meinen Freunden treffen 🤷‍♀️

Meine Eltern haben alles durch mit meinen Bruder therapieren , er war schon in Einrichtungen weil meine Eltern nicht mehr konnten. Zudem haben meine Eltern bis er 18 war mit dem Jugendamt zusammen gearbeitet , weil sie sich nicht mehr weiter zu helfen wussten.

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Mh. Hört sich für mich weiterhin an, als ob man ihn nur irgendwie loshaben möchte, weil er nicht so funktioniert, wie man will. Und jetzt suchst du (verzeih. In einem Forum Siezen find ich mehr als befremdlich) hier Bestätigung, dass das schon ok ist und man ja "schließlich auch mal an sich denken muss". Der Kerl hatte also seit Kindheit an Schwierigkeiten. So sehr, dass deine Eltern es ohne Hilfe mit dem Jugendamt gar nicht geschafft haben...er nimmt sich also immer als jemand wahr, mit dem nicht mal die eigenen Eltern klar kommen. Da wundert mich gar nix. Und nein. Es geht hier doch nicht um Schuld. Schuld. Was soll das bedeuten? Deine Eltern werden ihn nicht absichtlich in die Sucht getrieben haben. Genauso wenig wird er sich dieses Leben ausgesucht haben, nur um eure Eltern zu ärgern. Weil er ja so undankbar ist. Also echt. Undankbar kommt er vielleicht jetzt rüber, weil er eure Angebote nicht annehmen kann. Aber du verlierst das große Ganze aus dem Blick. Sein Handeln jetzt darf man doch gar nicht beurteilen. Das ist getrieben von der Sucht. Da läuft nix rational.
Und nein. Ihm Anbieten wieder bei den Eltern zu wohnen ist wirklich bei weitem nicht alles, was ihr tun könnt.

BTW: auch ich kommentiere hier nicht, weil ich Lust habe über Dinge zu schwadronieren, mit denen ich selbst noch nichts zu tun hatte. Ich selbst hätte meinen großen Bruder fast an die Drogen verloren. Das ist nicht witzig. Ich hatte niemals nie auch nur den kleinsten Gedanken daran, dass er gemein ist, uns jetzt sowas anzutun. Und warum er meinen Eltern soviel Sorge bereiten muss. Mein Vater hatte immer wieder nächtliche Nervenzusammenbrüche, weil er nicht mehr weiter wusste und der festen Überzeugung war, dass sein Sohn sterben wird und er ihm nicht helfen konnte. Und genau das war auch meine einzige Sorge: wenn wir nichts tun bzw. nicht die Lösung finden, was das Richtige zu tun ist, wird er sterben. Nicht: "der Arsch hat uns beklaut", "der Arsch nimmt einfach weiter Drogen obwohl wir gesagt haben, das soll er nicht", "wegen dem Arsch steht jetzt die Polizei im Hof", etc.pp. So hörst du dich aber an. "Ich muss mein Kind schützen", "er hört ja nicht auf uns", blabla. Eine Beratung hilft nichts, wenn ihr euch nur die Absolution holen wollt, dass ihr daran nicht schuld seid. Eine Beratung solltet ihr dazu nutzen, die Szene zu verstehen, die Mechanismen dahinter, die Wirkung dieser Substanzen, die er nimmt, Kniffe lernen, wie ihr ihn besser kontrolliert bekommt, überhaupt verstehen, was er jetzt braucht und dann entsprechend eingreifen. Nicht irgendwas daher sagen und euch beschweren, dass er Angebote ja nicht annimmt. Hingehen. Wohnung suchen. Entzug machen. Den Alltag strukturieren. Job suchen. Freunde kennen lernen und Kontakte überwachen. Sowas. DAS wäre echte Hilfe.

Aber solange er nur der Bruder ist, der halt schwierig ist und nicht zum eigenen Leben passt und seiner Aktionen ist man ja eigentlich schon überdrüssig... Wundern darfst dich dann aber bitte nicht.

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Ich muss sagen,wie Du über deinen Bruder schreibst,klingt sehr,sehr lieblos.

Dem jungen Mann alles erdenklich Gute!

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😅 er tut dir leid ?

Sorry , er macht jeden Tag das Leben meiner Eltern zu Hölle. Er verbreitet bei Ihnen Sorgen ohne Ende. Mehr als ihn anflehen das er bitte nichts mehr einwerfen soll und ihn anbieten das er wieder bei meinen Eltern einziehen kann damit er davon weg kommt können Sie nicht uen. Und Sie haben auch mehr als genug getan ! Wie gesagt Sie haben mit ihm Therapien gehabt , er kam in Einrichtungen ect.
Meine Eltern können nicht mehr!
Ich denke wenn ihr selber nicht in so einer Lage seit , wo der Bruder Drogen nimmt das Leben der Eltern jeden Tag aufs neue zur Hölle macht, dann spart euch die Kommentare !

Als ausstehende Person kann man immer sagen dies dass , aber in der wirklichkeit haben meine Eltern es alles zu versucht.

Bleiben Sie Gesund ,und schöne Weihnachtstage wünsche ich Ihnen!

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Ob ich so eine Situation kenne und vielleicht eine schlimmere,solltest Nicht Du entscheiden
und trotzdem und vielleicht gerade aus der Erfahrung heraus, nie und zu keinem Zeitpunkt
hätte ich es den Geschwisterkindern erlaubt sich derart aufzuspielen gegenüber dem Bruder.
Deine Ausführungen lassen leider klar erkennen,Du hast keine Ahnung was Suchtkrankheit wirklich bedeutet,er kann nicht vernünftig agieren wie du es tust und entscheiden.
Diese DEINE Erwartung kann er leider nicht erfüllen.
Deine Eltern haben an dem Punkt die Verantwortung für sich selbst und sollten sich schnell um Ihre psychische Gesundheit kümmern und Dir deinem Platz zuteilen innerhalb der Familie.

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Ich habe deinen Text nur überflogen, denn ich denke, ich kenne deine Geschichte. Wir haben die so durch in unserer Familie, wobei es aber nicht mein Bruder war. Von aussen kann man da kaum Einfluss nehmen. Manche haben geredet, andere die Missstände totgeschwiegen, manche haben versucht, Schadensbegrenzung zu betreiben, meist um die Aussenwirkung der Familie besorgt.
Besser wurde es erst nachdem die Freundin weg war, letzte Warnung vom Arbeitgeber und Schlussendlich einer Überdosis Heroin. Die Person ist lange clean, in vielen Jahren kein Rückfall, trinkt nicht mal Alkohol, aber hat das Leben nach dieser Episode nur so halb auf die Reihe gekriegt. Sie lebt heute noch im Elternhaus im Kinderzimmer, hat neben der Arbeit kaum ein Sozialleben und man hat das Gefühl, da ist mit der Abhängigkeit etwas für immer kaputt gegangen.

Ich verstehe, wie sehr es schmerzt, da von aussen zuzuschauen. Aber es gibt leider wirklich, wirklich nichts, was man machen kann. Die Einsicht muss von innen kommen, vorher wird nichts klappen. Weder Bestechungen, Drohungen, Anreize, emotionale Appelle werden ankommen. Vielleicht für 1-2 Tage, danach gewinnt die Sucht die Oberhand.

Wie schon von anderen empfohlen, informier dich über deine "Rolle" als Angehörige. Es hilft, denn so traurig es ist, solche Geschichten gibt es viel viel öfters als gemeinhin angenommen. So hoch ist dann auch die Zahl der Angehörigen. Solltest du eine Gruppe finden, wirst du von Kindern, Enkeln, Geschwistern, Eltern, Partnern und Freunden von Süchtigen umgeben sein, und so unterschiedlich ihre Geschichten sind, so gleich sind sie doch in vielen Punkten.