Schwangerschaft erzählen

Sorry für die blöde Überschrift, mir fiel nichts besseres ein.
Ich hoffe ich bin auch damit hier richtig, es betrifft ja die Familie.

Mein Anliegen ist jetzt kein Drama, aber dennoch hätte ich gerne einige Ansichten zu dem Thema.

Ich bin schwanger. 8 Woche (also noch recht frisch) mein Mann und ich freuen uns sehr darüber. Wir haben auch bereits ein Kind und das zweite macht unsere Familie nun komplett.

Nun wollte ich meiner Familie davon erzählen. Ich platze vor Freude und möchte diese Freude gern mit meinen lieben Teilen. Gerade jetzt zu Corona Zeiten ist das doch etwas positives und schönes, immerhin etwas positives dieses Jahr. Meine Eltern würden sich tierisch freuen.
Nun ist mein Mann aber dagegen, dass ich es erzähle.
Wir haben jetzt zwar keinen Streit deswegen und vorerst behalte ich es auch für mich, aber ich weiß auch nicht was so schlimm wäre, wenn ich es meinen Eltern erzähle.
Sollte ich, was ich nicht hoffe, einen Abgang haben, würde ich es meiner Mutter sowieso erzählen. Ich würde das nicht mit mir allein ausmachen wollen. Ich spreche über viele Dinge mit meiner Mutter. Sie ist meine engste vertraute.

Ich weiß auch nicht, ich möchte meinen Mann ja nicht übergehen, aber es ist immerhin auch mein Körper. Ich habe jetzt auch einige Untersuchungen und möchte meine Mutter bitten unser Kind in dieser Zeit zu betreuen, weil ich es nicht mitnehmen darf und sonst keine andere Betreuung hab. Klar, dass meine Mutter fragt was los ist. Ich möchte sie da auch nicht grundlos belügen. Sie würde zwar verstehen, wenn ich sage mama ich hab ein Termin kannst du xxx solange nehmen, aber es ist schon seltsam.

Danke fürs lesen

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Ich finde diese Regel, dass man nichts sagen darf und einen Abgang dann entsprechend auch mit sich selbst ausmachen muss, ziemlich albern. Meine Frau hatte auch einen und hat erst dadurch, dass sie es relativ offen gegenüber Freundinnen erwähnt hat, erfahren, dass sie keineswegs die einzige ist. Ich würde es auf jeden Fall einer engen Vertrauten sagen an deiner Stelle.

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Da muss ich mich unbedingt anschließen!!
Es ist ein schwieriges Thema - verbunden mit Schmerz und Erschütterung. Viele gehen unterschiedlich mit diesem Verlust um , aber mir haben meine ⭐️ ⭐️ auch wenn sie nicht geboren waren eine Lücke hinterlassen.
Eine AS - das wurde offensichtlich noch kurz angerissen (musste ja ins KH) viel halt habe ich aber nicht erfahren und mein Mann wollte einfach direkt nach dem aufwachen in den Alltag und konnte mich nicht verstehen (wollte das tags drauf noch auf einen Geburtstag zum Kaffee und Kuchen mit komme 😯😣 das vergesse ich auch nie) und eine FG ein früher Abgang 😣 ohne jetzt viel über die Gefühle oder den Ablauf zu sagen man brauch jemanden um es zu erzählen und es zu erwähnen und es real zu lassen und nicht unter den Teppich kehren ...

Furchtbar 😔 das es zu schwierig ist es normal zu thematisieren - wie alles schlechte wo man lieber weg hört und nicht weiß was man tun oder sagen soll ...

Vlt am Rande auch so ne Männersache - für sie ist es noch nicht real gewesen für sie schon - mit all den Hormonen den Gefühlen der Wärme und dem Kummer - für SIE wird es immer ein realer Verlust bleiben ...


An alle die sich berührt fühlen: ICH wünsche dir von Herzen alle Kraft der Welt, ICH drücke dich mit all wärmender liebe und ICH bin gerne da um deinen Kummer aufzufangen - du darfst deinen Kummer teilen um zu heilen 😘

Ps wir Frauen sind waren und bleiben das starke Geschlecht - denn stärke hat nichts mit physischer Kraft zu tun es ist die psychische die mentale Kraft die alles übersteigt ...

Also gebt acht auf euch 🥰🍀🍀🍀🍀

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Danke für deine ehrlichen Worte.
Ich bin auch kein Fan davon ein Riesen Bohei um das Thema zu machen. Die Menschen die einem nahe stehen merken ja, dass etwas nicht stimmt und machen sich ja auch Sorgen. Wissen nicht was los ist.
Ich würde daher damit sowieso offen umgehen und finde nicht, dass das ein Tabuthema ist.

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Hey!

Wieso ist denn dein Mann dagegen?
Ich sehe es wie du und könnte meine Eltern nicht anlügen, wenn sie wegen der Betreuung so eingespannt sind. Hätte man kaum Kontakt, so habe ich es in meiner Schwangerschaft nicht gesagt. Aber deine Eltern sind ja nun direkt involviert und werden etwas ahnen oder sich ansonsten Sorgen machen.
Und wenn du im Falle eines Abgangs mit ihr eh darüber sprechen würdest, ist ja alles klar.

Welche Bedenken hat dein Mann?

Liebe Grüße
Schoko

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Er hat keinen speziellen Grund, warum er nicht möchte, dass wir es jetzt schon sagen. Jedenfalls kann er mir keine Gründe dafür nennen. Er sagt nur, dass man es so früh ja nicht macht. Dabei wussten es bei der ersten Schwangerschaft fast alle so früh, weil ich von meinem Arbeitgeber direkt ein Beschäftigungsverbot bekommen habe... da war dann sofort klar, was los war.

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Wie eine andere Userin finde ich es albern und antiquiert, es schamhaft zu verschweigen, falls die Schwangerschaft evtl. nicht hält. Das würde ich meinem Mann auch so sagen. Meine Tochter sagte es natürlich zuerst ihrem Mann - und dann mir. Das hätte sie sich auch nie verbieten lassen. Ich hätte sie auch bei einer Fehlgeburt getröstet und unterstützt.
Mach es wie bei Deiner ersten Schwangerschaft und gut. Deine Mutter wäre vielleicht auch enttäuscht über die Heimlichtuerei, wenn es beim ersten Mal anders war.
Herzlichen Glückwunsch auch zum Nachwuchs #herzlich und lass Dir das Freuen nicht nehmen.
LG Moni

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Ich verstehe das immer nicht. Diese "regel" es nicht vor der 13ssw zu sagen

Ja gut bei fremden oder Personen die einem nicht nahestehen kann ich es schon verstehen. Aber beid er Familie nicht. Weil man es, wie du ja selbst sagst, auch dann erzählen würde wenn etwas schief geht.
Und im Endeffekt kann leider Gottes einfach immer etwas passieren. Es gibt keinen Zeitpunkt in der Schwangerschaft wo man sagen kann "jetzt kann nichts mehr passieren". Ich spreche da aus Erfahrung.

Ich kann sehr sehr gut verstehen das du es deiner Mama erzählen möchtest und ich würde es auch machen. Sprich nochmal mit deinem Mann. Dein Körper verändert sich, du spürst die ganzen anzeichen, hast vielleicht auch Angst und nunmal einfach Gesprächsbedarf. Das darf er auch nicht einfach so übergehen
Aber ich glaube das den Männern einfach nicht bewusst ist was eine Schwangerschaft von Anfang an für eine fraue bedeutet. Sie merken ja am Anfang noch nichts

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Ja, es geht hier in erster Linie um die Familie und meinen engsten Freunden (da ist der Kreis aus begrenzt).
Wo kein enger Kontakt besteht, sehe ich selber keine Veranlassung dazu etwas zu sagen. Wird den meisten wohl auch nicht wirklich interessieren.
Ich werde tatsächlich nochmal mit ihm sprechen.
Danke dir

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Das ist ja immer wieder Thema.

Mein Mann und ich wollten es erst nicht erzählen, taten es dann aber doch. Aber nur den engsten vertrauten mit bitte um Rücksichtnahme (woran sich JEDER hielt). Meine beste Freundin hatte leider kurz davor eine MA und war froh, dass sie erklären konnte, warum es ihr schlecht geht.

Das war mir wichtig. Selbst wenn ich eine FG gehabt hätte, wäre ich damit offen umgegangen. Ich hatte in der 10. Woche Blutungen und bin ins KH, da war ich auch so froh, mich mit anderen austauschen zu können, die mir und meinem Mann mut machen!

Warum möchte dein Mann es nicht erzählen? Weil man das so früh „nicht macht“? Oder weil er nicht über so frühe FG sprechen würde?

Ich würde ihn da noch mal genau befragen und eben die Argumente anbringen. Und dass du es vllt eben NUR deinen Eltern erzählst und sonst keinem, du aber noch jmd im Vertrauen haben willst, für alle Fälle!

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Er hat dafür keine konkreten Gründe. Nur dieses, macht man so früh ja nicht. War bei unserem ersten Kind aber auch „so früh“ da es nicht anders ging...
daher verstehe ich das noch weniger.
Wahrscheinlich hat er Angst vor einem schlechten Omen oder so. Er freut sich tierisch.
Es ist ja auch das zweite Kind. Alle werden sich freuen, aber auch niemanden überschwänglich an den Hals fallen.
Danke für deine Meinung, das Gespräch werde ich definitiv suchen. Ich bin auch niemand der es körperlich lange verstecken kann😅

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Das kommt auf die Gründe an.

Warum möchte dein Mann nicht, dass du es erzählst?
Hat er Angst, dass etwas passiert?
Hat er Angst vor den Reaktionen?

Möchte er nicht, dass euer Kind es im Kindergarten erzählt?
Möchte er, dass es euer Kind als erstes erfährt? Aber eben nicht im Kindergarten erzählt?


Als ich schwanger war, wollte ich nicht, dass es manche zu früh wissen. Wenige Personen hätten es überall erzählt.
Ein paar Vertrauten habe ich es schon gesagt. Da wusste ich aber
- dass sie es nicht überall erzählen. Ich habe kein Geheimnis gemacht, sie sind einfach vom Typ her so, dass sie es nicht rumerzählen.
- Dass sie mir beistehen.

Meine Mutter wusste es, bevor ich es selbst wusste. Sie sah es mir irgendwie an.

Wichtig finde ich, dass man darüber sprechen kann.
Welche Sorgen stecken dahinter? Wie kann man damit umgehen?
Kann man mit den Menschen reden, denen man es sagt? Z.B. wir freuen uns riesig. Aber bitte überfallt uns nicht mit Umarmungen und so. Oder : bei meinem Mann ist es ok, er würde am liebsten mit allen über das Baby sprechen. Bei mir bitte nicht. Ich bin schwanger, aber noch nicht soweit. (Ging einer Freundin so).

Individuelle Lösungen finden.

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Ich werde es meiner Mutter gegenüber auch nicht lange geheimhalten können. Sie ahnt es ohnehin bestimmt schon. Außerdem wird sie sich das dann auch denken, bei so vielen Terminen die ich dann plötzlich hab, wobei zur Zeit von Corona ja fast alles ausfällt. Wo soll man da groß hin, außer zum Arzt. Die Alternative zu sie ahnt es schon wäre dann nur noch, die macht sich sorgen... das möchte ich auch nicht.

Mein Mann hat keine Gründe, außer das man es so früh ja nicht macht.
Bei unserem ersten Kind haben wir es auch so früh erzählt und alles ist gut gelaufen...
Wir könnten es jetzt auch verschweigen und es läuft schief. Die Gewissheit hat man ja nie!

Meine Familie ist auch keine Tratsch Familie. Jedenfalls meine Eltern und Geschwister und dessen Familien nicht.
Da müssen wir uns keine Sorgen machen, dass es das ganze Dorf erfährt.

Und unser Kind geht auch nicht in die Kita. Es wird von mir zuhause betreut, also kann es nichts ausplaudern.
Wir haben es auch schon erzählt, gut möglich, dass es selbst alles heraus posaunt😂 Kindermund tut Wahrheit Kund... er muss also damit rechnen, dass es so oder so rauskommt...

Danke für deine Worte. Ich schätze deine Beiträge immer sehr!

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Es betrifft Dich und Deinen Körper, Deine Gesundheit und Dein Risiko mit Corona angesteckt zu werden, wenn sich Dir Leute (manchmal ganz unnötig) nähern.

Seine Mitwirkung zur Schwangerschaft ist ja nun erbracht.

Ich würde mir von dem Mann daher den Mund nicht verbieten lassen.
Schon gar nicht gegenüber den eigenen Eltern, mit denen ich heute noch Dinge bespreche, die nicht (oder nicht in voller Breite) für seine Ohren bestimmt sind.

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Hallo,

was man macht, muss für euch in diesem Fall nicht gelten. Wenn du es erzählen möchtest (und es ist eine schöne Nachricht), dann mach es. Ich konnte diese 12.SWS-Regel nie so recht nachvollziehen. Alles Gute für euch.

LG, Pummelfee

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Ich kann mit diesem altmodischen „Erst ab der 12. Woche erzählt man es“ gar nichts anfangen. Rein statistisch sind es auch die ersten 7 Wochen und bereits danach sinkt das Risiko stark. Unabhängig davon sollte man auch eventuelle Abgänge nicht verschweigen, schon gar nicht vor der eigenen Mutter. Du hast ein sehr inniges Verhältnis mit ihr, da finde ich es absolut richtig, dich ihr anzuvertrauen. Wenn sie dein 1.Kind betreut und dieses sich dann verquatscht wäre das außerdem blöd, wenn deine Mutter es auf diesem Weg erfährt.

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Als Eltern sollte man sich da einig sein und die Entscheidung so treffen, dass beide sie tragen können.

Wir haben immer bis nach dem 1. Trimenon gewartet und ich bin froh drum!

Ich hatte zwei Fehlgeburten. Das ist kein Geheimnis. Unsere Familien und die meisten Freunde wissen davon.
Aber ich bin sehr froh, dass ich es erst sagen „musste“, nachdem ich die Chance hatte, es einigermaßen zu verdauen.
Für mich wäre es sehr schlimm gewesen, sofort in Zugzwang zu sein. Sofort allen Leuten sagen zu müssen: „Nee, doch nicht, war ‘ne Fehlgeburt“ oder in die Trauer hinein auf die Schwangerschaft angesprochen zu werden.
So hatten wir die Entscheidungsfreiheit, wann wir es wem sagen. Ich hätte es dann auch sofort meiner Mutter oder besten Freundin sagen können, wenn ich gewollt hätte. Nur weil man die Schwangerschaft bis dahin geheim gehalten hat, muss man ja nicht zwangsläufig eine Fehlgeburt geheim halten.
Ich glaube, mein Mann hat bei der ersten Fehlgeburt auch sofort mit seinem Bruder darüber geredet. Die Option hat man ja immer noch.

Ich finde es aber auch schön, ein bisschen Geheimnis nur für uns zu haben😁

Entgegen der Meinung von einigen anderen hier finde ich nicht, dass du dich einfach so über den Willen deines Mannes hinwegsetzen solltest.
Es ist dein Körper, ja. Aber dein Mann kann auch nichts dafür, dass er keine Gebärmutter hat😅

Ich würde versuchen, einen Kompromiss zu finden.
Wenn er es nicht an die große Glocke hängen möchte, ist es dann vielleicht in Ordnung, wenn du es nur deine Mutter als deiner engsten Vertrauten sagst, aber noch nicht den Geschwistern, Freunden etc.?
Und ich würde auch ein „weil man das so macht“ als Begründung nicht sofort abtun. In meiner Ehe habe ich es einige Male erlebt, dass mein Mann etwas nur so begründen konnte. Und (nicht immer, aber mehrfach) war ihm diese Tradition sehr viel wichtiger, als ich geglaubt hatte.

Ich würde also in Ruhe drüber reden und irgendwie nach einer Lösung suchen, die beide Positionen berücksichtigt.

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genauso sehe ich das auch :-)