Religiöse Erziehung + städtischer Kindergarten

Hallo,

Gibt es hier vielleicht Eltern, die versuchen Ihren Kindern einige religiöse Grundwerte selbst beizubringen, da der städtische Kindergarten nichts (wirklich Null) in dieser Richtung tut?

Es soll nicht falsch verstanden werden.
Wir sind weder fanatisch, noch irgendwie extrem.

Aber zunehmend habe ich das Gefühl, dass ich anfangen sollte, meinem 4-jährigen Kind langsam das „Nötigste“ beizubringen. Welche Feiertage wir feiern, was diese bedeuten, und so ganz grundlegendes Basiswissen halt.

Was macht Ihr konkret? Aus Büchern vorlesen, ins Gotteshaus gehen, ...?
Wie kann ich das spielerisch vermitteln?

Oder vielleicht anders gefragt:
Sind hier Eltern mit 4-5 jährigen Kindern aus konfesionsgebundenen Kindergärten?
Was bringt man den Kindern dort in dieser Richtung bei?
Welchen Wissensstand haben die Kinder in diesem Alter?

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Ich finde, es ist generell die Aufgabe der Eltern, den Kindern diesbezüglich das "Nötigste" beizubringen, wenn diese selbst scheinbar schon Wert drauf legen. #gruebel

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Das bestreite ich gar nicht und werde mich gerne selbst darum kümmern. Das ist nicht das Thema.

Würde hier einfach gerne hören, was beim konfessionsgebundenem Kindergarten den Unterschied ausmacht. Im wirklichen Leben, nicht auf Papier.

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von einem nicht-konfesisonsgebundenen Kindergarten würde ich davon ausgehen bzw. erwarten, dass Religion (welche auch immer) kein Thema ist.

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Hallo,

unsere Kinder waren in einem evangelischen Kindergarten.

Viel "Wissen" wurde da jetzt nicht vermittelt, aber Anlaßbezogen wurden Geschichten erzählt und Bilderbücher angeguckt:
Die Weihnachtsgeschichte natürlich.
Aber auch vom Heiligen Nikolaus (obwohl es ein evangelischer Kindergarten war), so daß die Kinder klar hatten, dass es diese Person wirklich mal gab.
Vom Sankt Martin.
Einmal im Jahr war Kinderbibelwoche, da stand jeweils eine biblische Geschichte im Mittelpunkt.

Oft haben Kirchengemeinden ein Angebot, dass sich Kinderkirche oder Kindergottesdienst nennt. Das ist meist schon ab 4.
Kinderbibelwoche gibt es in Kirchengemeinden auch, aber da sind die meisten Gemeinden wegen Corona grad sehr zurückhaltend.

Ich selbst hatte als Kind die Bibel-Bilderbücher von Kees de Kort im Pixi-Format (oder etwas größer). Nicht alle, aber so die gängigen Geschichten.
https://www.buecher.de/shop/kinderbibeln/was-uns-die-bibel-erzaehlt-28-hefte/heft/products_products/detail/prod_id/27730170/

Mittlerweile gibt es Pixibücher mit biblischen Geschichten in Hülle und Fülle... Wenn man eine Auswahl anschauen will,wird man oft in Klosterbuchhandlungen fündig ;-)

LG!

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Vielen Dank für die Anregungen!
Die Buchserie kannte ich noch nicht, werde ich mir anschauen.

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Wir haben einige Bücher vom kleinen himmelsboten. Das sind ganz tolle Bücher, welche kindgerecht feste und ihren Ursprung erklären.

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Hey!

Von einem städtischen Kindergarten würde ich das nicht erwarten.
Von dir werden deine Kinder das religiöse Leben lernen, wenn du ihnen die Werte vorlebst, sie in die Gemeinde einbindest, mit ihnen in die Kirche gehst und vielleicht zu den Festen aus der Kinderbibel vorliest.

Liebe Grüße
Schoko

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Es ist keine Erwartung an den städtischen Kindergarten.
Nur neutrale Feststellung, dass dort nichts dahingehend gemacht wird. Soweit so normal und wir wussten es auch vorher.

(Vom konfessionsgebundene KiGa hier speziell im Ort erwarte ich mir auch nicht viel, aber das hat andere Gründe. )

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Ich war damals in einem konfessionellen Kindergarten. Damals haben wir zu den jeweiligen Festen im Kirchenjahr Bibelgeschichten gehört und als Rollenspiel nachgespielt.
Wir waren mal in der Kirche nebenan und haben auch den Pastor getroffen.

Das haben wir schön gefunden. Wenn du deinen Kindern noch zeigst, wie man Nächstenliebe lebt, kann nichts mehr schief gehen. Ich bin nun Relilehrerin in einer weiterführenden Schule. Die Kinder der 5. Klasse müssen nach der ersten Relistunde ihre Eltern fragen, ob sie katholisch oder evangelisch sind. Die Hälfte weiß noch, warum wir Weihnachten feiern, Ostern kennt niemand mehr.

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Ich arbeite in einem kirchlichen Kiga und wir erzählen den Kids schon ab und an Geschichten aus der Bibel, erklären die Feiertag, der Pastor kommt mal vorbei, wir besuchen zusammen die Kirche neben an und so.
Vorher habe ich bei einem anderen Träger gearbeitet und da war es uns untersagt das Thema Religion anzuschneiden. Wenn ein Kind explizit danach gefragt hat, durften wir selbstverständlich erklären. Aber von uns aus die Weihnahtsgeschichte erzählen oder auch nur Engel in der Weihnachtszeit basteln war verboten.
Guck doch mal in eure Konzenption, da muss was zum Thema und die das in der Kita gehandhabt wird drin stehen.

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Der KiGa ist städtisch, das wird so bleiben.
Und dort führe ich auch keine Gespräche zu diesem Thema.

Zielrichtung meiner Frage ist, herauszufinden was andere Eltern (privat natürlich) unterrichten oder welches Maß an Unterricht in konfessionsgebundenen Kindergärten angeboten wird.

Die Umsetzung solcher Anregungen wird das Familiensache.

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Unser Sohn war in einer evangelischen Krippe.

In Erinnerung geblieben ist mir "Die Geschichte vom verlorenen Schaf", die Weihnachtsgeschichte, eine (kindgerechte) Ostergeschichte und St. Martin. Freitags gab es "Kinderkirche".

Wir sind nicht religiös, finden aber, dass ein Kind so früh wie möglich wissen sollte, warum Feste gefeiert werden und weshalb es dann Geschenke gibt.

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Hallo,

es ist, meiner Ansicht nach, generell die Aufgabe der Eltern, den Kindern den Glauben zu vermitteln, den sie für ihr Kind gewählt haben. Sie haben ihr Kind taufen lassen und sind dementsprechend auch dafür verantwortlich, dass es den Glauben erlernt.
Meine Kinder sind katholisch getauft. Mein Mann ist evangelisch. Da ich mit der katholischen Kirche nicht in allen Punkten übereinstimme, erziehe ich meine Kinder eher im christlichen Glauben. Unabhängig von katholisch und evangelisch. An erster Stelle stehen hier die christlichen Werte. Allen voran die Nächstenliebe und die Toleranz. "Vor Gott sind alle Menschen gleich." "Liebe deinen Nächsten, so wie du dich auch liebst." Nächstenliebe und Toleranz sind generell Werte, die ich als wichtig erachte und die gerade bei der katholischen Kirche oftmals zu kurz kommen. Vor allem mangelt es da an Toleranz.
Die Feiertage habe ich meinen schon von klein auf erklärt, wenn sie gerade gefeiert wurden. Die Weihnachtsgeschichte kann man toll kindgerecht erklären. Auch warum wir Nikolaus und St. Martin feiern. Wer war der heilige Nikolaus und wer war St. Martin und was haben die beiden gemacht. Ostern ist etwas grausamer für kleine Kinder. Aber gerade in christlichen Haushalten hängen oftmals Kreuze, wo auch Jesus dran hängt. Kinder haben also Jesus am Kreuz schon häufig gesehen. Von daher ist das nicht neu und man kann ebenfalls gut erklären, warum wir Ostern feiern. Angefangen beim Palmsonntag, bis zum letzten Abendmahl, die Kreuzigung und die Auferstehung. Wenn man selbst einigermaßen bibelfest ist, braucht man dazu eigentlich keine Bücher und kann dies dem Alter des Kindes entsprechend erklären. Allerdings gibt es dazu auch schönes Buchmaterial.
In die Kirche habe ich meine Kinder erst relativ spät mitgenommen. Zum einen, weil ich kein regelmäßiger Kirchgänger bin und zum anderen, weil Gottesdienste meist nicht kindgerecht sind und die Kinder sich eher langweilen als was zu verstehen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Erkläre deinem Kind die Feiertage, wenn sie gerade gefeiert werden. Mit Ostern und Weihnachten hast du eigentlich den Inhalt des christlichen Glaubens schon abgedeckt. Ostern und die Auferstehung sind ja das Wichtigste. Mit St. Martin und Nikolaus bekommt man die Nächstenliebe vermittelt. Es gibt auch zahlreiche Bibelgeschichten, wo Jesus den Armen zu essen gibt, Kranke heilt etc. Auch mit solchen Geschichten vermittelt man die Werte unseres Glaubens.

LG
Lotta

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Mein Kind geht in ein katholischen KiGa. Dort wird vor dem essen gebetet. Es werden Themen wie Erntedankfest St Martin und Nikolaus besprochen und auch christliche Lieder gesungen.

Vielleicht gibt es bei euch kindergottesdienste oder sowas. Da könntest Du mit deinem kind hingehen.

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Hallo

Hier im katholischen Kindergarten wird das religiöse ganz selbstverständlich im Jahreskreis aufgegriffen. Zum Beispiel wurden jetzt Kastanien gesammelt usw (Herbst eben) UND ein Erntedank Tisch aufgebaut. Dazu wurde eben kein Herbstlied gesungen sondern "Wenn das Brot das wir teilen als Rose blüht ".
Es gibt keinen Laternenumzug sondern St. Martin.
Und es wird Namenstag gefeiert! Keine große Sache, aber es wird die (kindgerechte) Heiligengeschichte vorgelesen und dem Namenstagskind wird von allen gratuliert.

Im Advent wird ein Weg aufgebaut, auf dem Maria und Josef mit Esel (ostheimer Figuren) jeden Tag ein Stück vor richtung Krippe gehen.

An Ostern wird ganz klar darüber gesprochen, dass Jesus stirbt. (Die Kreuzigung wird glaub nur auf Nachfrage erklärt) und der Fokus liegt auf Auferstehung und Jesus lebt.


Ich begleite daheim mit Büchern der Reihe "Der Kleine himmelsbote" , die find ich großartig!!!

Und als zweites Standbein: die Kinder ins eigene "Glaubensleben" mitnehmen. Nicht nur Sondervorstellungen für's Kind bieten.
Z.b. gibt es hier vormittags eine Messe, die nur ca 40 Min dauert, da ging ich alle paar Wochen mit meiner 2 jährigen hin. Hat prima geklappt. Ich bin dort hin, weil es MIR wichtig ist und mein Kind begleitet mich wie sonst im Alltag eben auch.

Viele Grüße

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Meine Kinder gehen in den Kindergottesdienst, wir beten abends zusammen und ich erzähle bei Gelegenheit die passenden Geschichten etc.