Schwester tut so, als hätte sie nur 1 Kind

Hallo!

Mir fallen die Haare während Gesprächen mit meiner Schwester aus....

Sie ist 43, hat 3 Kinder. 2 davon erwachsen, bildungsfremd und auf der schiefen Bahn. Das andere wird bald 5 und ist auf dem besten Weg dahin. Frische Luft bekommt er nur auf dem Weg zur Kita und zurück. Seitdem meine Schwester vor 23 Jahren Kind 1 bekommen hat, bezieht sie Hartz4. Sie ist meiner Meinung nach total überfordert. Den ganzen Tag hätte sie Stress, während das Kind in der Kita ist und egal zu welcher Zeit man sie zufällig auf der Straße trifft, sieht sie aus wie gerade aufgestanden und total zerwühlt. Sie hat einen weiteren Kinderwunsch, jedoch klappt es bei ihr nicht. Für sie ist es ein absolutes Drama. Der Bruder bräuchte unbedingt jemanden zum Spielen, er wäre so allein, daher immer so extrem aufgedreht. Meiner Meinung nach liegt das am exzessiven TV-Konsum und der einhergehenden körperlichen und geistigen Unterforderung. Mein Tipp mit Turngruppe schlug auf taube Ohren. Meine Idee, dass sie ja auch ihre Energie in ihren Enkel stecken könne war sinnlos. Darauf kam, dass es nicht ihr Kind sei und ihr das Kind egal sei.

Nun ist es so, dass ich mit unserem 3. Kind schwanger bin. Seitdem darf ich mir permanent anhören, dass ich doch froh sein solle, dass es bei uns so „einfach klappt“. Bin ich auch - trotz Fehlgeburt. Bevor ich schwanger wurde, hat sie mich gefühlt jeden 3. Tag gefragt, was nun unser Kinderwunsch macht. Jedes Mal habe ich ihr gesagt, dass wir uns freuen wenn es klappt und wenn nicht, dann ist es eben so. Ich bin da eher pragmatisch, weil für uns das 3. ein i-Tüpfelchen ist, ich jedoch auch weitere Wege in meinem Leben sehe. Man kann es eben nicht erzwingen und ich bin auch nicht der Typ, der sich da psychisch aufgibt. Was anderes wäre es wahrscheinlich, wenn wir kinderlos wären. Ständig darf ich mir von ihr anhören, dass wir das 3. Kind ja gar nicht bräuchten und sie ja nur 1 Kind hätte. Mich ärgert das. Die Frau hat 3 Kinder und ist mit allen 3‘n überfordert. Sie übersieht die großen komplett. Wahrscheinlich weil sie groß sind, aber trotzdem hat man doch noch Verantwortung und/oder Interesse. Sie meint auch oft, dass ihr langweilig wäre, wenn sie den kleinen nicht hätte. Auf „Arbeiten gehen“ kam nur betretenes Schweigen.

Ich weiß schon gar nicht mehr was ich dazu sagen soll. Es nervt einfach nur noch.

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Ich kann deinen Frust verstehen. Mit ansehen zu müssen, wie ineffektiv und verantwortungslos andere ihr Leben leben, kann sehr zermürbend sein, vor allem wenn sie dir so nahe stehen und ihre Schutzbefohlenen darunter leiden müssen.

Hier greift mMn das Gelassenheitsgebet von Reinhold Niebuhr: „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Zumindest musste ich bei deiner Schilderung daran denken. Mein Tipp für dich: Überlege dir ganz konkret, wie du deine Schwester und ihre Situation beeinflussen kannst, sei es durch möglichst respektvolles, überlegtes und konkretes Sprechen in ihre Situation und Entscheidungen (bei allem anderen verschließen Menschen grundsätzlich ihre Ohren), dein Vorbild oder durch Abgrenzung. Also wenn du merkst, sie sucht deine Bestätigung, kannst du ihr möglichst respektvoll deutlich machen, dass du es anders siehst. Vielleicht bringt sie das ins Nachdenken. Wichtig ist dabei sie trotz allem Unverständnis freundlich darauf aufmerksam zu machen, sonst kannst du genauso gut mit einer Wand reden.

In dieser ganzen Geschichte tut mir vor allem ihr jüngstes Kind leid. Vielleicht kannst du es hin und wieder mal zu dir nehmen und ihm eine schöne Zeit ermöglichen, damit es zumindest mal ein gesundes Zuhause und einen normalen Alltag kennenlernt? Ich fürchte, dass du mehr nicht tun kannst. Deine Schwester ist ihr eigener Herr und gestaltet ihr Leben so, wie sie es für richtig hält. Mehr als hineinsprechen und ggf. das Kind mal da rausnehmen kann man kaum tun.

Für dich selbst, damit dich das nicht so sehr belastet, musst du da wohl eine klare emotionale Grenze ziehen, Gelassenheit üben (siehe Gebet) und dich falls nötig anderen Menschen widmen, wenn du es nicht aushältst. Für deinen eigenen Frust bezüglich Dinge, die du nicht ändern kannst, bist nämlich vor allem du selbst verantwortlich, niemand sonst.

Alles Gute!

1

Dein Post ist doch nicht neu, das war doch neulich schonmal Thema.... ?!?
Noch nicht genug Antworten bekommen?

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Ähnlich ehrlich gesagt weiß ich nicht wovon du sprichst? Wenn es so einen Post schonmal gab, dann war ich das nicht.

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Das war mein Gedanke.

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Da würde ich die Gespräche halt ziemlich reduzieren - bringt doch eh nix.

5

Ich würde den Kontakt abbrechen... Schwester hin oder her. Ihr seid doch eh gar nicht auf einer Wellenlänge 🤷‍♀️

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Man muss seine Geschwister nicht mögen. Wenn es dich nervt, minimiere den Kontakt.