Hund von Oma und Opa

Hallo in die Runde,

in ein paar Wochen besuchen uns die Eltern meines Mannes für zwei Tage, um ihren jüngsten Enkel kennenzulernen. Sie übernachten in einem Hotel in der Nähe (wir haben keinen Platz) und bringen ihren Hund mit.

Sie haben ihn aus dem Tierheim und man kennt seine Vorgeschichte nicht, aber anscheinend hat er ein Problem mit/Angst vor (kleinen) Kindern, denn in der Vergangenheit hat er immer geknurrt, wenn unser anderer Sohn (3 Jahre alt) nur an ihm vorbeigegangen ist und einmal hat er ihn sogar einfach aus heiterem Himmel angesprungen.

Zum Glück ist dabei nichts passiert, außer dass sich unser Sohn natürlich sehr erschrocken und dann auch geweint hat, denn der Hund ist recht klein und hat nur noch Zahnstummel.

Trotzdem geht so etwas natürlich gar nicht und ich habe Angst, dass es wieder passiert, wenn sie hier sind. :/ Gerade mit Baby auf dem Arm oder wenn ich im anderen Zimmer stille, kann ich schlecht rechtzeitig eingreifen. Mein Mann sagt zwar, er passt auf, aber 100%ig sicher kann man nie sein, dass man alles verhindern kann.

Nun meine Frage: Wie können wir bei dem Besuch damit am besten umgehen? Den Hund in ein anderes Zimmer stecken - da bliebe bei uns nur die Küche, keine Ahnung, was der Hund dann dort treibt bzw. ob so etwas überhaupt klappt - Ich kenne mich nicht gut mit Hunden aus. Oder ob sie ihn gleich im Hotel lassen können, wenn sie zu uns kommen? Aber da verwüstet er dann vielleicht alles, oder? :/

Für Ideen und Ratschläge wäre ich sehr dankbar. Ich möchte unbedingt vermeiden, dass wieder erst etwas passieren muss, bevor man über Maßnahmen dagegen nachdenkt. -.-

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Wäre es nicht in erster Linie Sache der Hundehalter sich Lösungen einfallen zu lassen?

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Ja...nur so traurig es ist, kennen sie sich glaube selbst nicht allzu gut mit Hunden aus. -.- Deswegen versuche ich gerade vorab eine Lösung zu finden, bevor gar nichts unternommen wird.

Wir könnten natürlich auch einfach sagen, dass der Hund nicht in unsere Wohnung darf, aber vielleicht gibt es noch eine "einvernehmliche" Variante. 🤔

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Hallo.

Ich weiß ja nicht, ob der Hund schon mal bei euch war. Wenn nicht, dann würde ich es vorher mitteilen, dass sie ohne den Hund kommen möchten. Er ist unberechenbar und Haare verliert er auch. Es müssen sich dann deine Schwiegereltern einen Kopf machen, was und wie sie es mit dem Hund regeln.

LG

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Hallöchen und danke für deine Antwort. Der Hund war bisher noch nicht bei uns und natürlich wäre dein Vorschlag auch eine Option. Mal sehen, ich werde es mit meinem Mann besprechen.

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Wenn ich keinen Hund in meinem Haus/Wohnung haben möchte, dann auch kein Besucherhund. Eigentlich hätten deine Schwiegereltern nachfragen können/müssen, ob sie überhaupt den Hund mitbringen sollten/dürfen. Denn er bewegt sich vielleicht bei euch frei und dein Kind muss sich einschränken, nur damit der Hund nicht provoziert wird. Das würde ich gar nicht wollen. Und den Hund an die Leine nehmen wäre für mich auch keine Option.

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Kleine Kinder sind für viele Hunde unberechenbar aufgrund der ungelenken Bewegungen.
Der Hund zeigt mit knurren schon sehr deutlich, dass seine Wohlfühldistanz unterschritten wird - diese Warnung solltet ihr ernst nehmen und KEINESFALLS das Knurren verbieten! Wenn ein Hund knurrt, dann sind schon viele Punkte der Eskalationsleiter ignoriert worden (von euch Erwachsenen!). Mir scheint, dass keiner von euch wirklich Ahnung davon hat, wie man die Körpersprache eines Hundes liest - das ist nicht gut. Zudem scheint der Hund älter zu sein ("Zahnstummel") - evtl. sieht er nicht mehr alles.

Mein Weg in diesem Fall wäre:

1. Hund bleibt an der Leine bei Herrchen/Frauchen und in ihrer Nähe einen festen Platz mit einer Decke zuweisen, der für die Kinder tabu ist
2. Die Kinder halten deutlichen Abstand zum Hund
3. Es gibt kein "streichel mal den Hund", denn das will er nicht

Keinesfalls würde ich ihn irgendwo einsperren, wo er sich nicht auskennt. Bleibt er grundsätzlich gut alleine Zuhause, dann können deine Schwiegereltern ihn auch im Hotel lassen (sollten sie aber vorher schon mal testen, um zu hören, ob er z.B. bellt). Oder, je nach dem wie lange der Besuch dauert, kann er im Auto warten. Generell würde ich vorher einen schönen und entspannten Spaziergang mit ihm machen.

Und ganz dringend rate ich euch allen, dass ihr euch mit der Körpersprache von Hunden und der Eskalationsleiter befasst, damit IHR (re)agieren könnt!

Wegsehen, Lefzen / Schnauze lecken, Ohren anlegen, Gähnen etc sind schon die ersten dezenten Anzeichen für Unwohlsein, wenn die Kinder in die Nähe kommen. DA muss man dann schon reagieren, indem man den Abstand vergrößert und dem Hund damit zeigt "ich habe deine Bedürfnisse gesehen und schütze dich", denn dann muss er nicht weiter gehen und sich selbst schützen.

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Hallo und vielen Dank für die ausführlichen Informationen! Dann ist es wohl leider wirklich so, dass die Schwiegis selbst auch keine Ahnung von Hunden haben, denn wenn er in der Vergangenheit geknurrt hat, wurde er immer übelst angeherrscht.

Ja genau, der Hund ist schon älter und das mit dem schlecht Sehen kann auch sein.

Im Prinzip sehe ich nach deinem Text nur die Optionen, dass sie entweder vorher einen Kurs bei einem Tiertherapeuten oder so besuchen (nach was könnte man da googeln um etwas in ihrer Nähe zu finden?) und dann hoffentlich wissen, wie sie mit ihrem Hund umzugehen haben oder ihn halt nicht mit in unsere Wohnung nehmen dürfen.

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"denn wenn er in der Vergangenheit geknurrt hat, wurde er immer übelst angeherrscht."

Ganz schlecht :-( wie soll der arme Kerl denn sagen, dass ihm etwas zu viel ist?

Schau mal, ob bei "Trainieren statt dominieren" ein Hundetrainer in der Nähe deiner Schwiegereltern ist. Bei Trainern dieses Netzwerkes wird absolut positiv gearbeitet und ohne aversive Methoden (Rappeldose, Wasserspritze, Leinenruck, etc.).

Oder z.B. bei CumCane.

Wichtig ist, dass deine Schwiegereltern dann auch offen sagen, welche Schwierigkeiten sie haben und wie sie bisher reagiert haben und auch, dass sie sich mit der Körpersprache nicht gut auskennen. Natürlich ist es mit 1 oder 2h Training nicht getan, aber es wird auf jeden Fall die Beziehung deiner Schwiegereltern zum Hund festigen und das Zusammenleben schöner machen.

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Eskalationsleiter und Körpersprache bei Hunden sind schon mal gute Stichpunkte...

Ich habe auch einen Hund- eigentlich eine total liebe - auch aus dem Tierschutz (sie ist allerdings erst ein gutes Jahr alt). Sie hört auch gut (ich kann sie zB problemlos abrufen) - aber Kinder sind ihr immer dann suspekt, wenn sie zu hektisch sind - zB weil da nun mal gerade ein Hund ist und sie den streicheln wollen... Geht als (gar) nicht... Und ja - wenn das nicht planbar war (zB weil ein Kind bei einem Spaziergang völlig überraschend auf Luna zugeraunt ist und sie unbedingt streicheln wollten) ist es auch schon zu Knurr-Situationen gekommen. In der Familie habe ich das besser im Griff (man kann ja reden - nein - die Luna möchte nicht gestreichelt werden - lass ihr ein bisschen Zeit,...), da klappt es normalerweise gut. Sehr gut klappt es übrigens bei hundeerfahrenen Kindern (die sind nicht so hektisch, können ja zur Not ihren eigenen Hunde streicheln und wissen intuitiv, wie sie sich einem Hund nähern)... Und zur Not sperre ich Luna bei uns zu Hause weg, wenn sie zu doll zickt... Woanders hatten wir das Problem nicht, ich denke aber, dass ich Luna da im Zweifelsfall an der Leine lassen würde, da ich ihr ja dann auch Sicherheit gebe...

LG
Frauke

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Hallo 🙋🏽‍♀️
Leider klingt es wirklich so als würden deine Schwiegereltern sich nicht besonders gut mit ihrem eigenen Hund auskennen 🙈
Ist zwar traurig aber kommt des öfteren vor. Aber man kann ja an allem arbeiten.
Wie die Kommentare zu vor auch schon sagten solltet ihr wirklich auf die Reaktionen des Hundes achten. Er wird sich bemerkbar machen wenn es ihm zu viel wird dementsprechend müsst ihr dann eingreifen und die Situation beruhigen. Und dem hund einen gewissen Platz einstehen an dem er beruhigt liegen kann ohne Störungen ( am besten natürlich bei den Besitzern). Ich denke das Hauptproblem wird sein das der gute Kinder einfach nicht gewöhnt ist und er sie daher sehr schwer einschätzen kann. Das wird aber hald wirklich nur besser mit vermehrten Umgang in kontrollierter Umgebung.
Ich vermute das es mit der Gewohnheit besser werden würde da es für mich so wirkt als würden ihn die Kinder nicht besonders viel interessieren außer sie kommen ihm zu nahe.
Leckerlis wären vielleicht auch eine gute Lösung so verbindet er eure Kinder mit etwas positiven 😊

LG Natalie mit 🐕🐕

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Da sie offenbar keine Ahnung von Hunden haben, würde ich sie bitten, den Hund nicht mitzubringen. Einerseits wegen der Sicherheit und andererseits wegen der Haare. Sie werden ja wohl jemanden haben, der Mal 2 Tage auf den Hund aufpassen kann.
Alles andere wäre mir zu heikel mit Kleinkind und Baby! Und: es liegt auch definitiv nicht in deiner Verantwortung, den Hund "im Griff" zu haben!

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Hund an die kurze Leine.

Wir haben selbst Hunde und hatten zeitweise einen Problemhund zur Pflege.

Der hasste fremde Männer und kam im Fall der Fälle eben an die Leine.

Lg

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Ich kenne das... wir haben auch Großeltern mit unerzogenem Hund, die auch eigentlich keine Ahnung von Hunden haben und meiner Meinung nach eigentlich keinen haben dürften.
Die waren ein paar mal bei uns in der Wohnung damals mit dem Tier aber meine Große hat nur aufgrund DIESER Hündin eine riesen Panik vor Hunden entwickelt an der wir heute noch zu arbeiten haben 😑 Sodass ich gesagt habe sie dürfen nur noch ohne Hund kommen. Sie waren etwas beleidigt aber mal im Ernst: Kind/Enkelkind geht jawohl vor meiner Meinung nach... 😅
Da wir weiter weg wohnten und sie immer ein ganzes WE bei uns blieben, mussten sie eben einen Hundesitter engagieren aber das ist ja nicht unser Problem.

Ich mag Hunde sehr, wenn ihre Herrchen und Frauchen sie im Griff haben. Aber es gibt nichts schlimmeres, als wenn das nicht der Fall ist und man es im Grunde mit einem unberechenbaren Hund zu tun hat.
Ich hab damals auch lange versucht, eine einvernehmliche Lösung zu finden aber es blieb im Grunde doch nichts anderes übrig als zu sagen: MIT dem Hund kommt ihr nicht rein 🤷‍♀️

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Wenn zu uns Besuch mit Hund kommt (wir haben auch eine 3 Jährige tochter) dann läuft es so ab das der Besitzer eine Decke für den Hund mitbringt. Man einen vernünftigen Platz für den Hund sucht, wo auch er seine Ruhe hat, denn wenn er Angst vor Kindern hat ist dieser Besuch auch den Hund stress pur.

Also decke, vernünftiger Platz und der Besitzer muss eben immer ein Auge auf den Hund haben. Am besten noch eine Schüssel mit Wasser und Futter hinstellen und dann sollte er seine Ruhe haben und sich entspannen können. Und ihr müsst natürlich auch eurem Sohn sagen das er den Hund in Ruhe lassen muss.

Aber es ist natürlich auch wichtig das die Besitzer des Hundes es auch wirklich ernst nehmen das der Hund auf seiner Decke bleibt, versorgt ist und zwischendurch raus kommt.

Bei uns klappt das immer super gut