Mit Kind ins Ausland ziehen, Familie zurücklassen?

Hallo ihr Lieben,

Ich befinde mich in einer Zwickmühle und weiß nicht was die klügere Entscheidung für meinen Sohn und mich wäre. Vorab erzähle ich euch ein wenig von meiner Familie und der Vergangenheit.

Von 1998-2003 habe ich mit meiner Mutter, meinem Dad, meiner Schwester und meinem Bruder in der USA gelebt. Ich war dort sehr glücklich, gerade weil ich ein Papakind war. Es ist noch immer so, dass ich eine bessere Beziehung zu meinem Dad als zu meiner Mutter habe. Selbst nach 17 Jahren ohne ihn zu sehen. Wir sprechen oft über FaceTime und schreiben viel auf Facebook. Die letzten 17 Jahre ließen mich ihn wirklich vermissen. Meine Familie Mütterlicherseits tat mir nicht immer gut. Gewalt in der Kindheit, psychischer Missbrauch beinhaltet von Manipulation etc. woraus sich natürlich eine Psychische Erkrankung entwickelte die mir täglich zu schaffen macht. 2017 kam mein Sohn zur Welt und ich sehe wie sehr sie ihn lieben und wie gerne er Zeit mit ihnen verbringt. Ich empfinde meine Familie für mich (nicht für ihn) noch immer Toxisch. Ich bin hier nicht glücklich und möchte nur noch weg von diesem Psychischen Terror, doch darf ich nicht Egoistisch sein. Ich denke nun seit vier Jahren darüber nach zurück zu meinem Vater zu kehren, dazu kommt auch noch dass ich eine Fernbeziehung in die USA führe. Mein Freund würde auch hierhin ziehen, so ist es nicht, aber ich möchte nicht mehr hier sein.

Ich hatte das Thema im Gespräch mit meiner Mutter angeschnitten und da ging es wieder los mit der Manipulation. Sie erzählte mir von der angeblich nicht vorhandenen Krankenversicherung, der zerbrochenen Wirtschaft etc. Doch im Gespräch mit meinem Dad, der Mutter meines Freundes und ihm hörte ich andere Dinge. Ich befinde mich im Zwiespalt und habe Heimweh. Meine Familie (Großmutter, Mutter, Schwester, Bruder) würde mich nicht einfach gehen lassen, sie würden das Jugendamt einschalten, das Gericht etc. Sie würden alles tun um mich hier festzunageln.

Habt ihr einen Rat für mich?

Ich danke euch im Voraus.

Liebe Grüße!

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Nur ein anderer Sorgerechtsinhaber, oder dein Sohn (wenn er alt genug ist, kann das Gericht einschalten. Und das Jugendamt interessiert sich auch nur dann für deine Usapläne, wenn du Umgangsrechte damit berührst. Von daher kann weder Bruder noch Mutter da irgendwas erreichen (ausser die haben ein Sorgerecht, oder ein Umgangsurteil).

Von daher kannst du einfach auswandern.

Allerdings klingst du gerade selber als wärst du gerade in 2003 und nicht als erwachsene Frau und Mutter. Von daher rate ich dir das ganze auf eine Erwachsene Ebene zu ziehen. Fang zu googeln an. Krankenversicherung, Schule, Kinderbetreuung, Regeln und Gesetze des Bezirks in den du ziehst, etc. Suche dir auch unbedingt vor der Auswanderung eine Arbeit. Vergiss nicht die Löhne abzugleichen, du musst soviel verdienen, dass du uns dein Sohn auch ohne Vater und Freund leben können. Jetzt gerade zu Corona, muss es auch Krisenfest sein. Und höre nicht auf hören sagen, sondern prüfe die Fakten.

Alles Gute.

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Big Mac Index. Zum Löhne vergleichen.

Wollte ich nur erwähnt haben 😊

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Wie steht denn der leibliche Vater deines Sohnes zu deinen Umzugsplänen?

So wie ich deinen Text lese, idealisierst du sehr die Vergangenheit. Versuche unbedingt, nochmals rationell in deine Überlegungen einzusteigen und das Für und Wider abzuwägen.

Grundsätzlich wäre jetzt vermutlich ein guter Zeitpunkt zum Umziehen, da dein Sohn noch sehr klein ist und sich schnell wird anpassen können.

LG

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Guten Morgen :)

Der leibliche Vater meines Sohnes ist nicht sonderlich an ihm interessiert. Jedes Mal, wenn er denn anruft, geht es nur um Geld oder Geschenke um seinen materiellen Verpflichtungen nachzukommen. Er fragt nicht nach ihm und wir hatten schon zwei Gerichtsbeschlüsse die für ihn nach hinten los gegangen sind.

Ich idealisiere die Vergangenheit, das ist richtig. Ich danke dir für deine Meinung und werde deinen Rat in Erwägung ziehen.
Im Gespräch mit einem meiner besten Freunde sagte dieser auch, dass jetzt der beste Zeitpunkt wäre.

LG

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Ich denke der Vater deines Kindes kann dir das Auswandern verbieten ( bzw du kannst natürlich Auswandern, sein Sohn aber nicht). Ich denke auch nicht das es im Moment so einfach ist in die USA auszuwandern oder hast du eine entsprechende Staatsangehörigkeit?
Deine Familie hat teilweise nicht ganz unrecht, Amerika ist nicht gerade für sein tolles Sozialsystem bekannt ( viele haben wirklich keine Versicherung) und auch die politische Situation im Lande würde mich persönlich auch nicht zum Auswandern reizen.
Würdest du dort schnell einen halbwegs bezahlten Job ( im Idealfall mit Krankenversicherung) bekommen und hättet ihr eine bezahlbare Wohnung?
Wäre es nicht leichter sich von deiner Mutter und dem Teil der Familie die dir nicht gut tun, fern zu halten?
Ich denke zuerst musst du dich mit dem Vater deines Kindes einigen, wenn er dem Auswandern zustimmt, kannst du nochmal in Ruhe darüber nachdenken. Wenn er aber dagegen ist, wirst du sehr schlechte Karten haben.

Viel Glück
Visilo

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Ich habe beide Staatsbürgerschaften, mein Sohn hat ebenfalls die Amerikanische durch mich erlangt.

Ganz unrecht hat sie nicht, jedoch lag es eher an ihrer Art und Weise dies rüberzubringen. Sie stellte es so dar, als würde ein Leben dort unmöglich sein, fand ich etwas übertrieben.

Ich arbeite im Medizinischen Bereich und habe mich auf die Medizin des Militärs festgelegt. Als ich Kontakt zur US Army aufnahm, sagten sie mir dass das kein Problem ist und ich einfach in Ramstein vorsprechen soll. Dies werde ich nächsten Monat in Anspruch nehmen, da ich letzten Monat einen Termin vereinbart habe.

Es ist nicht gerade einfach mich meiner Familie fernzuhalten, da ich meinem Sohn den Umgang mit der Familie nicht verbieten oder unterbinden möchte, da sie ihm gut tun.

Lg

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Na das klingt ja alles positiv 👍, ich denke trotzdem das der Vater deines Sohnes dir da eventuell einen Strich durch die Rechnung machen wird 😬.
Ist es nicht möglich das dein Sohn alleine Kontakt zu deiner Familie hat, ohne daß du immer dabei bleiben musst? Oder halt wirklich versuchen den Kontakt zu minimieren und nicht jedesmal zu springen wenn sich die Familie meldet.

Ich drück dir die Daumen das du eine Lösung findest mit der ihr alle gut leben könnt.

LG
Visilo

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Nun ja, anhand deiner Worte würde ich dir raten, dich erstmal auf deine Gesundheit zu konzentrieren. Anscheinend bist du nicht stabil genug, um klare Fakten zwischen Wunschträumen und der Realität zu schaffen.
So leid es mir tut, aktuell klingt es nämlich so, als wenn du dich von einer Abhängigkeit in die andere flüchten möchtest. Der Fokus sollte darauf liegen, dich von deiner toxischen Beziehung zu deiner Mutter zu lösen und unabhänig zu werden.

Wie viele Rücklagen hast du, um in Amerika ein eigenes Leben aufzubauen?
Wie wirst du in den USA krankenversichert sein?
Was beeinhaltet die staatliche Gesundheitsfürsorge, gerade im Hinblick auf eine psychische Erkrankung?
Wie kannst du in den USA ein unabhängiges Leben führen?
Was weißt du über die Lebenshaltungskosten in den USA?
Wie alt warst du 2003?
Welchen Beruf übst du aus? Oder anders, kannst du mit deinem Beruf auch dort Geld verdienen? Bekommst du überhaupt eine Arbeitserlaubnis?
Ist das Kind aus dieser Fernbeziehung entstanden? Falls nicht, was ist mit dem Kindsvater?
Ich gehe nicht davon aus, das du ein GreenCard gewonnen hast, also wirst du wohl dieses Visum zur Familienzusammenführung nehmen. Wie geht es dir damit, dich von Menshcen abhängig zu machen, mit denen du größtenteils eigentlich nur via Technik Kontakt hast?

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Stabilität ist nicht gerade meine Stärke was die Erkrankung betrifft. Ich reflektiere mich oftmals selbst und stelle fest, dass eine Veränderung her muss um Stabil zu werden.

Ich möchte mich lediglich aus der Familiären Abhängigkeit rausziehen und nicht in die nächste geraten. Unabhängig sein ist schon seit der Geburt meines Sohnes, ein Wunsch von mir. Deswegen möchte ich mich natürlich vorab informieren und damit auseinandersetzen wie ich das schaffen kann.

Das sind gute und durchaus logische Fragen, die ich mir stellen muss. Ich möchte nicht von meinem Dad oder meinem Freund abhängig sein, das wäre Fatal. Nur sind das seit einiger Zeit die Beziehungen die mir gut tun, meiner Selbstreflektion nach.

Ich danke dir für deinen Beitrag und werde mir zur Aufgabe machen, die Antworten auf diese Fragen herauszufinden.

LG

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Hallo

Du kannst hingehen wohin Du willst.

Dein Kind nicht denn da muss der Vater mit einverstanden sein.

Wenn du meinst in Amerika glücklicher zu sein dann geh.

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Ich würde an deiner Stelle zu deinem Vater ziehen.
Klingt viel harmonischer.

Lg mcbess

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Warum sollte denn eine erwachsene Frau und Mutter mit Kind zu ihrem Vater auswandern, weil ihre Mutter ihr nicht gut tut.

Außer diesem Punkt hat sie nicht ein Argument genannt, das realistisch und objektiv nachvollziehbar wäre.

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Warum nicht?

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Ich würde es absolut machen, schon dein Sohn hat dort Möglichkeiten und alleine die Sprache und das Schulische da ist Deutschland leider ein Schlusslicht.
Zurück kann man immer.
Was ist mit dem Vater des Kindes?
Du hast Deinen auch immer vermisst.
Wir haben 9 Jahre dort gelebt und sind beruflich leider nach Deutschland zurück.
Aber was mich bei so Geschichten immer wundert, wo war der tolle Papa als du so misshandelt wurdest?
So toll kann der nicht sein wen er nichts getan hat.
Willst Du nur wegen Deinem Vater hin?
Meine großen Söhne sind zurück weil sie sich dort wohler fühlen und sie sind sehr glücklich.
USA ist eben USA trotz aller negativen Schlagzeilen.....

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In den USA sind dafür Universitäten unbezahlbar. Außer man ist so ein Schlaule, das ein Stipendium kriegt....

Mich lacht das amerikanische Schulsystem jetzt nicht wirklich an, muss ich sagen.

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Die Antwort zu deiner Frage auf den Vater meines Sohnes bezogen, steht in einer meiner Antworten.

Mein Dad wusste von der Misshandlung nichts. Alles was ich weiß ist, dass er versucht hat mich zurückzuholen als er erfuhr dass ich nicht bei meiner Mutter, sondern bei meiner Großmutter aufwuchs. Er ist ein toller Dad in meinen Augen und hat mich in den letzten Jahren finanziell als auch mental unterstützt, wofür ich ihm wirklich dankbar bin. Er erwartet nicht, dass ich mich von ihm abhängig mache. Er sagte selbst „Ich kann dir beim Umzug und den Anträgen helfen, den Rest musst du alleine machen.“
Ich finde das toll von ihm, ehrlich gesagt. Er setzt mich nicht unter Druck oder versucht mich auf seine Seite zu ziehen.

Mein Dad ist nicht der Hauptgrund für einen Umzug in die USA. Ich habe mich hier in Deutschland immer wie eine Außerirdische gefühlt, als würde ich nicht hierhin gehören, dies ist bis heute so.

Liebe Grüße!

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Ist dein Partner in den USA der Vater? Dann würde ich ohne wenn und aber gehen.

Ansonsten, wenn du das alleinige Sorgerecht usw hast: geh dahin, wo es dir gut tut. Ja, in den USA läuft vieles anders, das musst du dir bewusst machen. Aber wenn du dich dort wohl fühlst, ist das doch ok und Kinder haben glückliche Eltern verdient. Die Oma könnte man besuchen und dann siehst du sie auch nicht so oft und Kontakt gibt es trotzdem ;)

Ich würde da tatsächlich am ehesten auf mein Herz hören.

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Was bitte sollen dein Bruder und seine Mutter gegen Dich erwirken können? Schlägst Du dein Kind? Nimmst du Drogen? Vernachlässigt Du es? Selbst solche Behauptungen müssen bewiesen werden und es wird auch einem Familiengericht oder dem Jugendamt spanisch vorkommen, dass vorher so gar keine Klage eingereicht wurde, aber sobald du beabsichtigt wegzuziehen du plötzlich die böse Mutter bist ;). Es ist aber wahrscheinlich sinnvoll sich gleich Mal einen guten Anwalt anzulachen. Der ihnen sobald die ersten Dinger kommen, gleich ein paar freundliche Worte mitteilt, dass sie da überhaupt nix zu sagen haben ;). Lass Dich beraten.

Wegen der Psyche bist du in Behandlung? Du liest Dich noch immer sehr gefangen und manipuliert. Es ist dein Sohn. Wenn überhaupt gibt es nur einen der da noch Mitsprache hat und das ist der Vater des Kindes. Wenn der nicht dagegen ist, dann nimm das in Angriff. Natürlich solltest Du vieles klären. Du brauchst ein Visum und einen Job vor Ort, eine Unterkunft und Betreuung und und und...

Ich würde dir eher dazu raten von deiner Mutter Abstand zu nehmen. Sie kann ja was mit dem Kind ohne dich unternehmen. Und warum erzählst du ihr sowas überhaupt. War doch klar, dass sie dich unter Druck setzt. Ich würde an deiner Stelle alles planen und es ihr erst dann final mitteilen, wenn schon alles in Sack und Tüten ist.

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Ich musste schmunzeln. Natürlich nehme ich keine Drogen, Misshandle mein Kind oder vernachlässige es. Ich verabscheue Dinge dergleichen.

Ich kenne mich mit solchen Dingen Null aus, kenne aber meine Familie. Sie haben mir ständig damit gedroht, wenn ich versucht habe mich von ihnen unabhängig zu machen. Deshalb kam ich darauf.

Ich bin in Behandlung, mittlerweile seit 7 Jahren und meine Therapeutin fragte mich auch schon „Warum ziehen Sie nicht einfach zurück, sondern bleiben in diesem Toxischen Umfeld“
Sie stellt mir bewusst solche Fragen um mich daran zu erinnern, dass ich mich in der Abhängigkeit meiner Familie befinde. Sie sagte mir auch schon, dass ich in dem Umfeld in dem ich erkrankt bin, nicht gesund werden kann.

Der Vater meines Kindes hat laut Familienhelfer kein Mitspracherecht durch meine alleine Sorge.

Meine Therapeutin sagte das auch schon. Alles packen, planen und gehen.

Danke für deine Meinung!

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Hey!

Viele Schreiber interpretieren hier ziemlich viel rein.
Ich stamme auch aus einem toxischen Umfeld und kann deinen Gedankengang, umzuziehen, nachvollziehen.

Man muss begreifen, dass diese Abhängigkeit nur in einem selbst existiert und man da mitspielt. Wenn dich hier nichts hält, du aber drüben deinen Freund und deinen Vater hast, geh hin.
In deinem ersten Posting fehlten die Infos zu deinem alleinigen Sorgerecht und den Plänen, bei der Army arbeiten zu können. Dadurch wirkte es nicht ganz durchdacht, was bei manchen das Psycho-Kopfkino anwarf.

Ich würde der Familie gar nichts mehr erzählen. Fahr nach Ramstein, sprich dort vor.. und wenn alles passt, wage den Schritt. Deine Familie würde ich erst nach dem Umzug oder knapp vorher informieren. Sie werden auf jeden Fall auf dich einwirken wollen und ich weiß, wie unfassbar anstrengend das ist. Ich kann nicht einschätzen, was sie alles tun würden, um den Umzug zu verhindern oder zu verzögern.

Liebe Grüße
Schoko