Vereine Missbrauch und Misstrauen

Wie vorsichtig seid ihr bei diesem Thema, solltet ihr Kinder in Vereine haben?

Mein Kind betreibt Leistungssport. Dafür muss er zu Turnieren, die Liga ist bis zu 2 Std um unsere Wohnort zerstreut. Das ist nur die Liga, qualifiziert er sich weiter, dann noch weiter weg. In der Regel fahren wir immer mit. Bei Trainingswochenenden auch. Diese finden oft in Jugendherbergen statt. Einmal hat ein Vater mit Sohn im Wohnmobil statt im Jugendherberge übernachtet, weil er kein Vertrauen in den Gemeinschaftszimmern (gleichaltrige Jungs) hatte. Er kennt ja keiner dort. Mein Mann war vor Ort, aber unser Kind hat mit den anderen Kindern in einen nicht abschließbaren Zimmer geschlafen. Da wir die Trainer ja nicht näher kennen, war uns auch nicht ganz geheuer, ihn übers Wochenende dort alleine zu lassen. Bei diesen Wochenende hat sich ja meinen Mann mit diesem Wohnmobil-Vater unterhaltet über das Thema.

In unseren Verein sind die Trainer der U10 zwei 18 Jährigen, Junge/Mädchen. Der Vorsitzender (um die 50, soweit wir wissen kinderlos und Single) ist auch oft mit dabei. Wir haben uns dagegen entschieden, dass unser Sohn alleine zB mit dem Vorsitzender mitfährt. Können wir nicht an einen Tag, dann fährt er nicht. Wir kennen den Herr ja nicht näher. Es wäre ja eine perfekte Gelegenheit für jemand, der so tickt, über mehrere Stunden im Auto, einen ganzen Tag vor Ort im Turnier, das ist uns nicht ganz geheuer.

Eine Freundin ist beim Schwimmverein. Ihre Kinder treiben Leistungssport dort. Die Kids fahren auch über eine Woche alleine mit dem Verein. Sie sieht da keine Probleme. Ist da sehr entspannt.

Wie handhabt ihr das Thema? Ich persönlich sehe da meine entspannte Freundin an einen extrem, uns in der Mitte und der Wohnmobil-Vater an dem anderen extrem der Linie.

Wie sieht ihr das? Ist das überhaupt ein Thema? Man kann ja schlecht mit den anderen Vereinseltern darüber sprechen. Man will ja keiner was unterstellen, wo keine Grunde dafür gibt. Ich rede eher von Grund-Vorsicht. Der Wohnmobil-Vater war ja aus einen anderen Verein, es war ein Lehrgang für den ganzen Bundesland. Mein Mann hat sich seitdem Statistiken angeschaut und Verhaltens-Enpfehlungen usw angelesen zum Thema und ist nicht mehr sorglos bzw. reflektiert im Voraus, wo mit wem unser Kind hin darf.

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Für mich ist deine Freundin mit den Kindern im Schwimmverein die einzig normale.
Ganz ehrlich. Natürlich gilt es hinzusehen. Aber es lauert ja auch nicht hinter jeder Ecke ein Massenmörder.
Da Kind aufklären und die direkten Trainer kennenlernen und sich ein Bild machen.

Ich finde es schon sehr schräg, wenn ein Kind nicht übers Wochenende alleine mit seinem Verein in eine Jugendherberge darf.

Bist du auch so überbehütet groß geworden?
Und nein, heute passiert sowas nicht häufiger als früher. Es wird nur (Gott sei Dank) offener drüber gesprochen.

Also Ball flach halten und etwas mehr Vertrauen in die Welt haben.

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Also ich finde die TE nicht abnormal weil sie solche Gedanken hat. Ich hätte auch ein komisches Gefühl meinen U10 Sohn mit einem 50 jährigen, über Nacht, mit fahren zu lassen, den keiner wirklich kennt. Ich würde nicht im Wohnmobil nebendrann übernachten, aber würde mir auch meine Gedanken machen wie ich das handhaben soll.

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Also das mit dem Wohnmobil erkläre ich näher. Es war ein Training übers Wochenende für U10 bis U12 auf Deutschland-Ebene. Es fuhren keine Trainer von unseren Verein mit. Unser Kind kannte kein Mensch dort!! Keiner! Man dürfte als Eltern auch mit, wenn man wollte. Es gab keine U10 Kinder ohne einen Elternteil dort. Es gab ein paar U12 Kinder ohne Elternteil, weil sie es eben schon kennen, sie sind in den Deutschlandkader seit der U10, gehen zu solchen Trainings einmal pro Quartal seit 3-4 Jahren.

Die Kids übernachteten alle nach Alterstuffen mit anderen Kids in Zimmer ohne Eltern, die Eltern hatten im selben Jugendherberge Zimmer. Die Zimmer der Kids waren nicht abschließbar!! Das ist so in der Jugendherberge. Diesen Umstand war den Wohnmobil-Vater nicht ganz geheuer und hat daher mit seinem Kind im Wohnmobil übernachtet. Er hat dabei erzählt, dass er das immer!! So macht er das bei Trainings und Wettkämpfe immer. Ihm ist das ganze nicht geheuer, da er Fälle kennt aus anderen Sportarten von Missbrauch in seiner Umgebung. Seitdem haben wir diesen Vater hin und wieder mal gesehen bei anderen Wettkämpfen, aber befreundet sind wir nicht. Mein Mann fand ihn über das Thema hinaus nicht besonders sympathisch.

Seitdem macht sich mein Mann darüber Gedanken und hat eben recherchiert zur Thematik (also damit meine ich Ratgeber zur Vorsichtmaßnahmen usw) und wir hinterfragen durchaus, wem wohin und wie lange wir unser Kind mitgeben.

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Hey!
Ich bin selber Trainerin in einem Verein und würde mein Kind ruhigen Gewissens mitgeben - ich kenne aber ja auch alle anderen Trainer.

Bei uns im Verein wurde vom Vorstand (zu dem ich auch gehöre) beschlossen, dass alle Trainer/Trainerinnen ein Führungszeugnis abzugeben haben. Ein erweitertes. Mit Schreiben vom Vorstand gibt es das bei der Gemeinde umsonst, also man muss nicht selber dafür zahlen. Wir sind alle ehrenamtlich aktiv. Vielleicht würde euch sowas beruhigen? Mittlerweile ist das eigentlich vielerorts auch schon gängige Praxis. Die Vereine wollen sich auch absichern.

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Wir kennen die Jugendlichen Trainer inzwischen durch den inzwischen 2 jährigen Training.
Den Vorsitzender nicht wirklich, er ist sehr in sich gekehrt, es wird nur über Sport geredet. Privates ist null Thema. Es ist auch kein „familiärer“ Verein wo jeder jeden kennt seit immer. Zumindestens nicht in der Kinderabteilung. Bei den Erwachsenen wissen wir nicht, die trainieren an einen anderen Tag und n keine Berührungspunkten. Es ist Leistungssport und leistungsorientiert. Es gibt keine Feiern oder so was wie in anderen Vereinen.
Klar wie kennen die Eltern der anderen Kindern der U10 von den Training und Wettkämpfen und die Kids unter einander, aber sind nicht privat befreundet. Mein Mann ist öfters dort als ich und weiß nicht, ob ein polizeilichen Führungszeugnis des Vorsitzender vorliegt. Eher nicht, würden wir meinen. Ansprechen wollen wir nicht. Das klingt nach Unterstellung, unser Meinung nach. Und letztes Endes ist das ja auch keine Absicherung, laut diesen Ratgebern.

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Dafür setzt sich der Verein gegen Missbrauch aktiv ein, dass Vereine Prävention zeigen und von Ehrenamtlichen Mithelfern das Führungszeugnis verlangen.

Die, die nichts zu verbergen haben, machen das gerne oder wundern sich.
DIe, die es partout nicht wollen und sich unter Generalverdacht gestellt sehen, lassen dadurch die Alarmglocken läuten.

Da seid ihr echt vorbildlich! Solches Verhalten wünscht sich der Verein gegen Missbrauch in mehr Vereinen.

Achtsamkeit mit dem Thema, damit Täter es schwerer haben. Sind andere Trainer aufgeklärt, trauen sie sich weniger. Gute Chancen haben Täter dort, wo Erwachsene Missbrauch tabuisieren oder ignorieren.

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Hallo
Für Leistungssport sind das bei euch ja nicht mal annähernd professionellerer Verhältnisse. Da klingt ja unser Dorfverein schon besser organisiert #sorry
Beim DOSB findet man sich dazu Material, auch Leitfäden für Vereine zB. Ist da bei euch gar nichts bekannt?
Bei einem gut organisierten Verein mit klaren Verhältnissen, hätte ich nicht mehr oder weniger Bedenken als sonst.

LG

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Hahaha vielleicht lege ich es schlecht dar. Es handelt sich aber nicht um einen Massensportart à la Fußball und der Verein ist auch klein. Es waren aber aus den Verein schon ein paar Jugendlichen Deutschland bzw Landesmeister. Der Vorsitzender ist auch im Vorsitz des Landesverbandes und sehr gut vernetzt. Ist hier im Bundesland! in der Sportart nicht unbekannt. es ist aber ein Einzelsportart, wo Gruppentraining eher für Spaß an der Sache ist und alle Leistungssportler noch Privattraining haben müssen. Es gibt zB in der U10 bestimmt um die 20 Kinder, davon aber nur 4-6 die es als Leistungsport betreiben und die für den Verein für Ligaspiele auch in Frage kommen. Die Liga ist eher einen Spaß, dem Verein zu liebe, weil was zählt, sind die Einzelmeisterschaften, der Landes-/Deutschlandkader usw.

Daher ist der Verein letzten Endes von Gefühl her „klein“. Die Leistungstruppe ist pro Altersstufe eben mit einer Hand abzuzählen. Das ist übrigens bei anderen Vereinen genauso. Die Vereinstrainer für die Kids sind bei uns erfolgreiche Jugendlichen (die von Verein Geld bekommen!) weil die Leistungssportler eben sowieso einen Profi Privattrainer haben (müssen) nebenbei. Das ist so in der Sportart. Von der erwachsenabteilung bekommen wir absolut nix mit. Den einzigen erwachsenen, die wir sehen ist der Vorsitzender und der Schatzmeister einmal im Quartal, wenn er da ist um uns Eltern die Gelder zurückzuzahlen gegen Beleg, die man für Wettkämpfe usw ausgibt.🤷🏽‍♀️

Jedenfalls, mir ging es eher darum, ob für andere Eltern von Leistungssportler/Vereinsspieler Vorsicht bzw Vorsichtsmaßnahmen auch ein Thema sind. Seit mein Mann diesen anderen Vater (der Wohnmobil-Vater nennen wir ihn...etwas extrem fanden wir ihn ehrlich gesagt) bei einen Landestraining kennengelernt hat und sich mehr zum Thema informiert hat, sind wir durchaus misstrauischer/vorsichtiger geworden.

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Vorsichtig wäre ich mit Sicherheit auch. Aber ich vertraue auch darauf das meine Kinder so ein gutes Verhältnis zu mir/uns haben, dass sie uns sagen wenn etwas passiert.

Schade finde ich, dass du den Vorsitzenden im Kopf schon beschuldigst. Nur weil er Single und kinderlos zu seien scheint heißt dass nicht das er auf kleine Jungs steht. Pädophilen sieht man ihre Neigung nicht an und die wenigsten entsprechen dem Klischee das gerne von den Medien porträtiert wird.

Ich würde mich, ganz allgemein beim Verein erkundigen ob erweiterte Führungszeugnisse von allen eingefordert werden, die mit den Kindern in Kontakt kommen. Dieses Zeugnis ist fünf Jahre gültig und muss dann neu vorgelegt werden.

Alleine würde ich meine Kinder auch mit niemandem fahren lassen den ich nicht kenne. Egal ob Familienvater oder Single oder was auch immer.

Liebe Grüße

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Wir beschuldigen oder Verdächtigen den Herren nicht an sich. Es geht nicht darum, dass er Single und Kinderlos ist. Das haben wir uns auch hinterfragt, hätte er familie, würden wir ihn unser Kind alleine! anvertrauen? Nein. Wie kennen ihn einfach nicht.

Wegen Zeugnis: es gibt keiner zu fragen. Er ist ja der Vorsitzender. Kann man ihn schlecht selber fragen ohne komisch aufzufallen. Die anderen Vorstandsmitglieder zB schatzmeister oder sonst was, sind uns nicht bekannt. Ja, die existieren, aber haben mit allen aus der Jugendabteilung nix am Hut und fragen könnte man nur, wenn man zum Vorstandstreffen gehen würde. Wir haben aber da nix zu suchen...abgesehen davon bringt so ein Zeugnis leider nicht so viel, wenn sich die Menschen nicht strafbar gemacht haben.

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Klar könnt ihr den Vorsitzenden fragen. Es geht ja nicht um ihn sondern um alle die mit den Kindern in Kontakt kommen. Alle Trainer, Kotrainer und sonst alle, die über 18 sind.

Ja klar. Eine 100% Sicherheit gibt es nicht. Im Führungszeugnis stehen nur Verurteilungen drin. Aber wenn Vereine so etwas nicht einfordern können Pädophile unbemerkt mit Kindern arbeiten. Und genau das soll ja durch das erweiterte Führungszeugnis verhindert werden. Vielleicht ist das eurem Vorstand gar nicht bewusst. Oder sie fordern das vielleicht schon und sind auch offen für die Frage danach. Ich würde einfach nicht gezielt nach bestimmten Personen fragen.

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Oh je, du tust mir jetzt schon leid😅

Dein Thread wird hier vermutlich diskutiert werden und zerstückelt bis ins Himalaja.

Ich kann dich durchaus verstehen und ehrlich, ich weiß selber nicht, wie ich das gemacht hätte. Ich denke auch, einer von uns wäre mitgefahren.

Ja, solchen shit gibt es immer und überall, er ist nur präsenter und erscheint krasser durch die Medien.
Letzten endes wird es hier daraus hinauslaufen, daß du tun musst, wie ihr euch damit wohl fühlt. Weil es ist euer Kind und IHR alleine solltet euch einig sein.

Es werden 20 schreiben, du bist die absolute glucke, manche erzählen, das sie froh sind, das es solche Übervorsicht damals nicht gab, manche werden dich verstehen und hinterher bist du nicht schlauer😉

Obacht geben, aufklären, manchmal aus der Komfortzone kommen, auf sein Bauchgefühl hören.

Mit jeder solch komischen Situationen lernt ihr was für die nächste.

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Wie gesagt, wir machen es bereits schon so wie wir es für besser halten. Darum geht es nicht. Wir haben uns halt im realen Leben mit 2 anderen wie gesagt unterhalten, die es komplett anders handhaben. Dazu noch mit den Jugendlichen Trainer, die ja aus der selben Sportart sind und auch ihre Erfahrung haben, wie sie das ganze handhaben (also bezüglich mit Eltern oder ohne).

Mir ging es darum zu wissen, ob auch andere Leute mit Kindern in Vereinen (wo weg fahren sei es tagsüber oder über Nacht ein Thema ist) sich mit dem Thema auseinander setzen oder ob viele sich gar keine Gedanken machen dazu, wie zB meine Freundin aus dem Schwimmverein. Sie guckte so, als ob wir von Mars sind. Der Gedanke ist ihr nie in dem Sinn gekommen.

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"Mir ging es darum zu wissen, ob auch andere Leute mit Kindern in Vereinen (wo weg fahren sei es tagsüber oder über Nacht ein Thema ist) sich mit dem Thema auseinander setzen oder ob viele sich gar keine Gedanken machen dazu, wie zB meine Freundin aus dem Schwimmverein. Sie guckte so, als ob wir von Mars sind. Der Gedanke ist ihr nie in dem Sinn gekommen."

Unser Sohn (17) spielt seit mehr als 12 Jahren Handball. Anfangs mit Spielen im Umkreis von maximal 1 Stunde, später bis zu 4 Stunden. Es gibt / gab Zeltlager, Ausflüge etc mit Mannschaft und Trainern. Unser Sohn durfte immer mit anderen Eltern (Müttern wie Vätern) oder den Trainern mitfahren. Genauso wie andere uns und meinem Vater ihre Kinder anvertraut haben. Nicht immer konnte jeder mit seinem Kind alleine fahren. Unser Sohn duscht auch schon seit vielen Jahren nach dem Training bzw nach Spielen in der Halle. Aufmerksam geworden wären wir, wenn z.b. ein Trainer/Betreuer/in gesagt hätte, dass sie nur unter erwachsener Aufsicht duschen dürfen. Oder der Trainer auch grundsätzlich beim Umziehen dabei gewesen wäre. Und da wir zugezogen waren, kannten wir anfangs weder andere Eltern noch die Trainer. Die lernten wir im Laufe des ersten Jahres kennen.

Unser Sohn durfte auch in der Grundschule 5 Tage mit dem neuen Klassenlehrer (!) auf Klassenfahrt fahren. Dort wurde auch in einer Jugendherberge übernachtet.

Ich bin der Meinung, dass man durchaus aufmerksam sein sollte, aber eure Gedanken finde ich schon ziemlich überzogen. Wichtig ist, dass man sein Kind selbstbewusst erzieht und von Anfang an klare Grenzen zieht und akzeptiert. Das fängt schon im Kleinkindalter an, wenn die Oma oder der Opa dem Enkelkind unbedingt einen Kuss geben will, aber Kind das nicht möchte. Viele sagen dann "gib der Oma/dem Opa einen Kuss" statt zu sagen "ok, er/sie möchte nicht - lass sie/ihn. Schon da lernen Kinder, dass auch Erwachsene ein "Nein" akzeptieren müssen oder ihr "nein" eben ignoriert wird. Ein Kind, welches den Mut bzw. das Selbstbewusstsein hat deutlich "Stop!" oder "Nein" zu sagen hat, wird eher kein Missbrauchsopfer. Und genau so haben wir unseren Sohn erzogen. Dazu ein über mehrere Einheiten gehenden Kurs zur Selbstverteidigung gegen Erwachsene.

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Hallo,

ganz ehrlich, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Alle meine 3 Kinder sind in Sportvereinen und fahren mit ihren Vereinen weg zu Turnieren, ins Trainingslager etc. Ich habe mir noch nie Gedanken gemacht, dass da bezüglich Missbrauch etwas passieren könnte. Die Trainer und Betreuer kenne ich auch nicht sehr gut, sondern nur vom Namen oder eventuellen Small Talk. Die anderen Eltern scheinen genauso wenig Bedenken zu haben wie ich, denn hier fährt nie jemand mit, wenn die Kinder mehrere Tage im Trainingslager sind oder Vereinsfahrten machen. Sind die Spiele außerhalb, gibt es Pläne, welche Eltern Fahrdienst haben. Ich bin noch nicht mal bei jedem Spiel dabei, es sei denn, wir sind mit Fahren dran.
Sexueller Missbrauch findet, statistisch gesehen, am häufigsten im familiären Umfeld und Bekanntenkreis statt. Von daher wäre es viel gefährlicher, dein Kind bei Bekannten übernachten zu lassen.
Ist es eurem Kind nicht zu blöd, dass ständig die Eltern dabei sind? Meine hätten gestreikt, wenn ich oder mein Mann auf die Idee gekommen wären, bei Vereins- oder Klassenfahrten als Aufpasser mitzufahren.
Meiner Meinung nach übertreibt ihr, was euer Misstrauen angeht. Euer Kind könnte theoretisch überall Gefahr laufen, Opfer von Gewalt zu werden. Auf dem Schulweg, bei Freunden, auf dem Spielplatz etc. Um da 100 % sicher zu sein, dürftet ihr euer Kind nicht aus den Augen lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das aber wirklich passiert, ist schwindend gering. Viel größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihr euer Kind durch eure Angst einengt und in seiner Entwicklung hindert.

LG
Lotta

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Du siehst Euch in der Mitte?

Na dann gute Nacht!

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Bei uns sind Übernachtungen kein Thema.
Generell finde ich Missbrauch ein wichtiges Thema, da es auch ohne Übernachtung statt finden kann.

Gefährlich finde ich nicht nur Fremde, die Gelegenheit haben, sondern auch diejenigen, die man gut zu kennen glaubt. Diejenigen, die zwei Gesichter haben.

Je nach Alter des Kindes kann mitfahren durchaus eine Option sein. Das kommt auf die Situation, das Alter, das Gesamtpaket an.
Manchmal kann aber das auch kontraproduktiv sein, da man dem Kind auch signalisiert, dass kein Vertrauen da ist.

Für mich ist wichtig, wie es zu Missbrauch kommt. Wie gehen Täter vor. Da ist es nicht nur die eine Gelegenheit. Manchmal schon. Aber nicht nur.
Häufig ist es der Aufbau und die Vorbereitung. Erst nur Blicke, dann Berührungen, Sonderbehandlung in der Gruppe (erst unauffällig), dann Kind von der Gruppe lösen, sich Randgruppenkinder aussuchen, diesen besondere Aufmerksamkeit geben.
Ausnutzen von harmlosen Situationen. Hier mal helfen, da noch was besprechen, herantasten wer wie lange beim Umziehen braucht, herausfinden wie man die Eltern umgehen kann (aktives umschleimen, dass diese voll vertrauen oder Desinteresse der Eltern nutzen), Kinder umgarnen usw.

Das sind Mechanismen im Hintergrund, die viele oft erst zu spät erkennen.

Kindern zu hören
Sofort aufmerksam werden, wenn ein Kind solche harmlosen Situationen erzählt und durchschschimmert, dass es dem Kind nicht geheuer ist, sich unwohl fühlt.
Auch wenn es objektiv harmlos wirkt. Sobald sich das Kind unwohl fühlt oder "da ist was, was ich nicht benennen kann", dass man das als Eltern nicht abtut.
So, dass das Kind Vertrauen hat und wieder mit den Eltern redet.

Eigenes Bauchgefühl den Trainern und Co-Trainern gegenüber.
Nicht nur den Worten glauben, sondern auch auf eigene "unwohl-Momente" hören.

Ihr fühlt euch bei der Situation nicht wohl. Das ist Ordnung, Das würde ich ertnst nehmen.
Das würde ich auch dann erstnehmen, wenn der Vorsitzende liebevoller Familienvater wäre und sein Sohn auch in der Mannschaft spielt.
Ist da ein Gefühl von "Aufmerksam werden" "ich traue ihm nicht", dann würde ich darauf höre und das ernst nehmen.

Auch wie geht er mti den Kindern um. Blicke. Berührungen. Standardberührungen wie bei allen anderen auch, so wie es zum Sport gehört. Oder sind es Milimeterverschiebungen oder ein Blick dazu, ein zu sanfter Ton etc.

Wichtig finde ich, dass man es nicht komplett ausschließt, dass es auch (nicht nur, aber auch) in Vereinen vorkommen kann.
Aber auch, dass man sich davon nicht bestimmen lässt.
Jeder Verein, jedes Kind, jede Situation sind anders.

Aufs Gefühl hören. Lieber vorsichtiger sein und näher hinsehen, wenn es einem komisch vorkommt. Pauschal alles daraus ausrichten auch wieder nicht.

Auch hilfreich können Antworten sein zum "vor Ort". Übergeht jemand meine Fragen oder stellt mich in die "du übertreibst doch Ecke" oder fühlt sich verdächtigt, wenn ich NUR frage, wie die Raumlage ist, dann werde ich hellhörig!

Antwortet jemand sachlich, 08/15 , unterstellt mir keine Hintergedanken, nimmt die Frage ernst , dann prima. Das stärkt mein Vertrauen!

Nimmt jemand meine Frage ZU ernst und erklärt umschweifend wie toll es ist und dass nichts passieren kann und zählt von sich aus Vorkehrungen gegen Missbrauch auf, ohne dass ich in die Richtung gefragt habe: dann werde ich auch hellhörig!

Das Thema finde ich wichtig.
Bei den Situationen kommt es auf die Nuancen an.

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Wir lassen unseren 10 jährigen mit seinen Verein schon alleine weg. Wir kennen alles, er kennt alle Beteiligten und die Kids haben Spaß. Natürlich könnte auch da theoretisch etwas passieren, das könnte es auf dem Schulweg, am Nachmittag bei Freunden oder sonstwo allerdings auch. Bei euch klingt das allerdings aber auch deutlich anderes als bei unserem Verein. . Würde mein Sohn bei so einem Wochenende niemanden kennen würde er absolut nicht allein fahren wollen. Ich hätte da weniger Angst vor missbrauch, würde meinen Sohn aber definitiv begleiten einfach um als Ansprechpartner da zu sein. Ich vertraue meinem Kind, wir haben das Thema mehrfach ausführlich besprochen, ich hoffe einfach dass er bei Auffälligkeiten sofort zu uns kommen würde. Alles verhindern kann man nicht. Den Wohnmobil Vater finde ich übrigens übertrieben...