Streit mit der Mutter . Enkel trotzdem dahin ?

Hallo ihr lieben .
Ich habe das Problem das ich mit meiner Mutter immer wieder die gleichen streitthemen habe .
Ich habe eine schwere Kindheit hinter mir die überwiegend so schlimm war wegen meiner Mutter .
Allerdings leugnet sie bis heute alles . Sie wäre perfekt und hätte nie Fehler gemacht . Das gibt daher ständig Streit bei uns .jetzt hatten wir gestern einen sehr großen Streit und eigentlich würde mein Enkel morgen für ein paar Stunden zu ihr gehen .
Mein Mann sagte sofort das der kleine dort nicht mehr hingeht solange der Streit besteht.

Ich bin hin und her gerissen . Wie seht ihr das ??
Das Kind jemandem überlassen mit dem man aktuell dicken Streit hat ?
Kann man das überhaupt guten Gewissens ?
Andererseits liebt er seine Oma 😏
Es ist grade schwer für mich zu entscheiden !

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Mir fällt es wirklich schwer zu verstehen, wie du dein Kind zu einer Person geben kannst, die dir in der Kindheit Gewalt angetan hat.

Vor allem, wenn diese Person nicht mal einsichtig ist und denkt sie sei perfekt.

Ich persönlich würde mich selbst und erst recht mein Kind von diesem Menschen fernhalten.

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Der kleine war bei ihr weil sie sich bei ihm ganz anders verhält . Sie ist liebevoll zu ihm sonst wäre er niemals bei ihr gewesen . Er ist meist einmal die Woche für 2-3 Stunden bei ihr. Er liebt sie halt und ist gerne dort . Aber wegen meiner Vergangenheit ist es wohl besser das ich das erstmal pausiere .

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Ich meinte natürlich mein Sohn ist morgens bei ihr und nicht mein Enkel sorry

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Ich weiß ja nicht, was bei Euch in der Kindheit vorgefallen ist und wie übel der Streit jetzt ist.

Kannst Du Dich darauf verlassen, daß sie sich gut um ihn kümmert? Ich denke, das wäre für mich gerade das Wichtigste. Streit hin oder her. Aber Du mußt Dich auf sie verlassen können.
Wenn Dein Mann sagt, er ist momentan dagegen, dann klingt das für mich, als würde er ihr nicht vertrauen?

Vertrauen ist das A und O. Wie alt ist das Kind denn?

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Bei mir in der Kindheit ist viel mit Gewalt passiert . Aber auch weil meine Mutter damals schwer depressiv war . Mittlerweile ist sie in Behandlung deswegen und bei meinem Enkel gibt sie sich die größte Mühe . Bisher ist immer alles top gewesen wenn er bei ihr war .
Mein Mann mag meine Mutter wegen der kindheits-Geschichte von Anfang an nicht . Deswegen ist seine Reaktion so gewesen .
Ich bin da wirklich hin und her gerissen

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Mein Mann hat eine ähnliche Vorgeschichte mit seiner Mutter - allerdings war sie diejenige, die bei körperlicher und psychischer Gewalt weggesehen hat und bis heute sagt "war ja alles nicht so schlimm" (das ist reiner Selbstschutz ihrer Psyche - sonst müsste sie sich eingestehen, wie viel sie bei ihren beiden Söhnen kaputt gemacht hat - beide waren in therapeutischer Behandlung).

Und ja, ich würde ihr das gerne vorhalten. Regelmäßig, denn ich lebe ebenfalls mit den Folgen dieser Jugend, auch wenn es "nur" meinen Mann persönlich betroffen hat.

Trotzdem haben wir ihr nie ihren Enkel vorenthalten, denn unserem Sohn gegenüber verhält sie sich einwandfrei, ist ehrlich, redet nicht schlecht über uns oder ähnliches. Warum also sollte unser Sohn dort nicht hingehen?

Wen will dein Mann den bestrafen? Deine Mutter? Und das auf dem Rücken des Kindes, was überhaupt nicht versteht, warum er Oma nicht mehr sehen darf?

Und auch dir rate ich, mit der Kindheit und Jugend abzuschließen und ggfs. eine Therapie zu machen. Deine Mutter wird niemals sagen "ich habe Fehler gemacht" - genauso wenig wie meine Schwiegermutter. Aber Du kannst lernen damit umzugehen und zu leben. Willst du wirklich zulassen, dass dein ganzes Leben von einer schlimmen Vergangenheit dominiert wird? Ändert sich etwas an der Vergangenheit, wenn du immer wieder daran rührst und ihr euch streitet? Ich bin überzeugt, dass dich das deutlich mehr belastet als die Vergangenheit anzunehmen und als das zu sehen, was sie ist: die Vergangenheit. Heute hat deine Mutter keine Macht mehr über dich bzw. kann dich nicht mehr so behandeln. Dazu ist sie in Therapie. Du kennst die Gründe für ihr Verhalten - akzeptiere es und sie nach vorne. Du musst sie nicht lieben, dein Mann auch nicht. Ihr müsst auch nicht viel Kontakt haben, aber gibt ihr und eurem Kind die Chance, es besser zu machen.

Mein Mann sagt übrigens, dass es ihm deutlich besser geht, seit er nicht mehr ständig darüber grübelt, warum wieso weshalb und die Vergangenheit als Vergangenheit sieht. Er wird seine Mutter nie als Mutter sehen können, sagt schon seit der Jugend den Vornamen. Seine Mutter weiß das übrigens auch und ja, es hat ihr weh getan, als er es auf Nachfrage auch klar ausgesprochen hat.

Gruß
Kim

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Solange Du das Gefühl hast, daß Du Deiner Mutter da 100% vertrauen kannst, würde ich das Kind hingeben. Ich würde nicht wegen eines Streits zwischen Euch beiden die Oma-Enkel Beziehung sabotieren, weil die ja immer für beide eine Bereicherung ist.

Aber Du mußt ihr halt vertrauen. Und Dein Mann muß das auch. Wenn er Angst hat um das Wohl des Kindes, kann man ihn nicht einfach übergehen. Wenn es bei ihm eher Prinzip ist, weil er sie nicht mag, dann sollte das kein Argument sein.

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Der Beitrag könnte 1:1 von mir stammen. Auch was du weiter unten beschreibst. Ich hatte auch eine sehr schwere Kindheit wegen meiner psychisch kranken Mutter. Nie im Leben würde ich meinen Sohn bei ihr lassen - schon gar nicht wenn es gerade mal wieder bei uns gekracht hat wegen der Themen von früher. Ich hätte die ganze Zeit Angst, dass sie ihm entweder das gleiche antut wie mir oder ihn manipuliert. Mein Mann würde das auch niemals zulassen. Wenn ich du wäre würde mein Kind da nicht bleiben...

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Hallo,

kaum jemand wird Jahre oder gar Jahrzehnte später zugeben Fehler gemacht zu haben. Du erwartest, dass sie ihre Fehler einsieht. Und es fällt dir schwer mit der Vergangenheit abzuschließen. Verabschiede dich davon, dass deine Mutter es einsehen wird. Es kann sie auch stressen, wenn du die Vergangenheit ständig zum Thema machst. Nein, ich will sie nicht in Schutz nehmen, aber hilft es dir weiter, wenn es ständig Streit darum gibt? Und Depressionen sind eine schwere psychische Erkrankung, was soll sie deiner Meinung nach tun? Hast du genügend Vertrauen, dass du ihr deinen Sohn anvertraust? Wie ist das Verhältnis zwischen den beiden? Lass nicht deinen Sohn die Fehler der Vergangenheit ausbaden. Zur Not nimm psychische Hilfe in Anspruch.

Lg

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Hallo,
Es kommt m.E darauf an, aus welchen Gründen du eine schwere Kindheit hattest?!
Hat sie dich geschlagen? Emotional misshandelt? Hat sie dir kaum etwas zu essen oder trinken zur Verfügung gestellt?

Oder habt ihr Streit weil ihr einfach total unterschiedlich seid und nie einer Meinung seid? Das ist alles für mich ein Unterschied.

Oben genanntes wäre für mich ein nogo. Mein Kind dürfte seine Oma dann nur unter Aufsicht sehen!
Und letzteres ist eure Sache und deine Mutter wäre sicherlich in der Lage sich gut um deinen Sohn zu kümmern.

Aber das kannst nur du entscheiden :)

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Ich vertraue niemanden mein Kind an, der mich verprügelt hat. Depression hin oder her.
Sie zeigt bis heute keine Einsicht.
Das höchste der Gefühle wären für mich Treffen in meinem Beisein. Damit muss sie dann leben.
Also ja, ich verstehe deinen Mann.

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Ich denke dass man bei so einem Thema von vornerein keinen Kontakt zulässt oder eben damit lebt, dass das eigene Kind guten Kontakt zur Oma hat. Meine Kindheit war beschissen, weil meine Mutter den scheidungskrieg auf unserem Rücken ausgetragen hat. War mein Vater doof zu ihr, durfte ich nicht zu meinem Vater. Wenn ich doch gegangen bin, hieß es, ich würde mich gegen sie stellen. Gewalt war leider auch ein Thema.

Jahre später ist sie wider erwarten eine tolle Oma und unternimmt schöne Sachen mit den Enkeln und ist generell ruhiger. Meine Jungs sind glücklich und gehen gern zu ihr. Klar habe ich aber weiterhin meine Themen mit ihr. Aber das ist eine Sache zwischen mir und ihr und darunter sollen meine Kinder nicht leiden, sie dürfen also auch bei Konflikten hin.

Ich finde nichts schlimmer, als wenn man seine Themen über die Kinder austrägt....

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Was du schreibst könnte auch genauso auf mich zutreffen . So lief es bei uns auch . Zumal meine Mutter mir nach der Scheidung den Kontakt zu Oma und Opa verboten hat . Darunter habe ich als Kind extrem gelitten. Das möchte ich meinem Kind eigentlich ersparen . Andersrum machen mich die Beiträge hier auch nachdenklich . Ich denke nicht das sie meinem Sohn was antun würde