Einzug ins Elternhaus, wie soll ein Vertrag aussehen?

Ich habe hier schon ein Thema erstelle wo es darum ging ob ich in unser altes Haus ziehen soll, das etwas weiter entfernt als das meiner eltern liegt. Hier der Link:

https://www.urbia.de/forum/12-familienleben/5460289-soll-ich-in-unser-altes-haus-einziehen-oder-nicht?pp=38848775#p-38859679

Nun habe ich mir es gründlich überlegt und habe mich entschlossen einzuziehen mit Vertrag.
Also das Haus gehört de facto mir, sprich ich übernehme alle kosten eines hauseigentümers, aber auf dem papier gehört es meinen eltern.

Ich bin gerade dabei einen vertrag zu schreiben und meine frage ist welche punkte ich hinschreiben soll.

Die situation könnt ihr in meinem anderen thema lesen.

danke und schönes wochenende

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Hallo,

ich würde mich da bei einem Anwalt beraten lassen - einfach um möglichem Streit, Missverständnissen etc. Vorzubeugen...

LG, mary

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hallo,

wäre ein notar nicht die bessere wahl? kann mir leider keinen anwalt leisten.

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Da kenne ich mich nicht so Recht aus... Aber vermutlich schon - würde einfach Mal anrufen

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Huhu, ich rate auch zu einem Anwalt. Kein Notar. Die beglaubigen nur und haben leider nicht immer die passende Qualität um zu allen Fragen auf rechtlicher Grundlage antworten zu können. Fürs Unterschreiben könnt ihr dann auch einen Notar dazu holen, der einfach bezeugt, dass beide Parteien mit dem Vertrag einverstanden sind und ihn unter freiem Willen unterschrieben haben. Aber bezüglich rechtlicher Beratung - was bei einem Haus und der Menge an Geld, die da einfach mit rein fließt - haben die kein Gewicht bzw. nur die Kraft, etwas zu bezeugen, das muss dann leider nicht rechtlich aktuell sein. Kommt halt drauf an, an wen du gerätst, wie gesagt, einige haben da wirklich Qualität und halten sich auf dem Laufenden, aber 100%ig kann das nur ein Anwalt.

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Hallo,

ich würde es versuchen erst ohne anwalt zu klären. die hauptfrage war welche punkte ich im vertrag eintragen soll. hast du da spontane ideen?

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Ich meine damit auch lediglich eine Beratung beim Anwalt. Die kostet zwar, aber da hast du dann auch die Gewissheit, dass es rechtlich vertretbar ist, was ihr vereinbart. Und der denkt vll an wichtige Punkte, die keinem hier einfallen würden.

Ich würde da unter anderem an Punkte denken wie:
- Was passiert bei Reperaturen? Renovierungen? Wer zahlt? Wie viel? Wer entscheidet was gemacht wird und wie?
- Was passiert, solltest du ausziehen? Du steckst ja vermutlich doch etwas Geld in das Haus. Wird dir das Geld für Renovierungen zurückgezahlt? Bleibt es einfach als deine Kosten stehen, ähnlich wie Miete oder bekommst du etwas zurück?
- Übernimmst du das Haus durch deinen finanziellen Aufwand? Gibt da - ich weiß nicht wie genau die heißen - Verträge, bei denen du quasi alles bezahlst und dann nach z.B. 15 Jahren das Haus auf dich übertragen wird und du vll noch eine gewisse Restsumme zahlst.
- Was passiert, wenn der Vertrag durch deine Eltern aufgelöst wird? Sprich, es gäbe Krach und du sollst ausziehen.
- Wird dir "garantiert", dass du das Haus beim Todesfall erhältst bzw. wie geht man nach einem Todesfall vor? Nicht, dass ich dir und deiner Familie dieses Schicksal wünsche, wirklich nicht, aber ich weiß, dass es in der Familie meiner besten Freundin damals nach einem Todesfall Ärger gab. Großvater starb, Sohn sollte Haus ohne Testament erben, Großmutter kam ins Heim und es wurde für die Kosten verkauft, leider zu einem Preis, den der Sohn nicht leisten konnte.
- Darfst du vermieten bzw. Untermieter haben? Man weiß nie, in welche Lebenslagen man kommt
- Wer zahlt Versicherungen, Grundsteuer, etc, da es ja noch immer auf deine Eltern läuft?
- Darfst du das Haus als Sicherheit bei der Bank hinterlegen, z.B. Kredit für Umbauten, Renovierunge, etc? Wenn nein, wer finanziert das, wer nimmt den Kredit?

Sind ein paar Punkte, die mir auf Anhieb eingefallen wären. Aber ich würde dir wirklich zur Beratung beim Anwalt raten. Der weiß worüber gestritten wird und kann dir sagen, welche Punkte in den Vertrag müssen, so dass es später weniger oder erst gar keinen Streit gibt. Wie gesagt, ich spreche nur von einer Beratung.

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Du übernimmst alle Kosten aber auf dem Papier gehört es deinen Eltern. Darauf wird es im Streitfall hinauslaufen. Ich kenne deine Eltern nicht aber ich kenne Familien und da wurde aus, ich würde das anders machen ein riesiger Streit. Am Ende dann die magischen Worte, es gehört aber mir und ich entscheide am Ende.

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Hi

"Also das Haus gehört de facto mir, sprich ich übernehme alle kosten eines hauseigentümers, aber auf dem papier gehört es meinen eltern."

Irrtum! Das Haus gehört nicht dir! Das gehört auf dem Papier und somit de facto deinen Eltern! Verabschiede dich von der Idee, dass dir hier irgendwas gehört...

Zb im Erbfall: Eltern kommen auf die Idee, die Hütte der Caritas, dem Nachbarn oder dem Hundeverein per Testament zu vermachen... Das war es dann für dich von wegen das Haus gehört mir...

Zum Vertrag:
Laufende Betriebskosten wie Abgaben für Müll, Kanalisation, Strom etc sind eh einfach, sollten auf dich gehen.

Kosten wie Grundsteuer etc ist meiner Meinung nach auch nicht so das Thema da du wie es aussieht eh keine Miete zahlst. Einfach übernehmen.

Oder ihr einigt euch doch auf eine Miete.

Investitionen: legt fest, was damit passiert wenn du doch ausziehen willst. Ein neues Dach kann schon Mal 30 000 Euro kosten. Ist die Kohle dann weg? Oder kriegst du dann zumindest einen Teil zurück? Wie viel?

Was ist wenn eine Partnerin einziehen will? Ist das deinen Eltern egal oder muss sie dann Miete zahlen? An wen?

Wie sieht es mit Benutzung aus? Eltern dürfen doch noch den Garten für eine Grillparty nutzen oder nicht?
Wer kriegt welche Schlüssel?

Und: du kannst dir einen Anwalt zur Beratung leisten, ganz sicher! Alleine mit der ersparten Miete...

Wenn es doch nicht so ist, dann brauchst du dort gleich gar nicht von Investitionen reden, denn die könntest du dir dann ganz sicher nicht leisten, wenn ein paar hundert Euro für eine vernünftige Beratung nicht da sind.

LG

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Hallo, ich habe dir schon das letzte Mal geschrieben, dass du das mit einem Notariat gründlich durchgehen sollst. Wir haben hier die Hausübergabe mit der Notarin gemacht, es ist ein guter Vertrag geworden, weit besser als der Übergabevertrag vom Anwalt bei meiner Tante. Ich verstehe nicht, warum ihr die "Schenkung" nicht ganz einfach macht. Sonst gehört es dir einfach nicht und wenn sie das renovierte.Haus verkaufen wollen (was dann auch ihr Recht ist), schaust du durch die Finger. Sonst kannst du dir quasi nur einen Mietvertrag machen lassen in dem deine Investitionen dann berücksichtigt werden.
Seid vorsichtig, kein Haus ist es wert, dass man sich dann in die Haare kriegt!
Lg von der Schneefrau

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Erstmal ab zum Anwalt zur Beratung.
Du schreibst, die Schenkungssteuer ist bei euch zu hoch. Warum kaufst du das Haus dann nicht? Denn die Erbschaftssteuer ist bei euch ja so hoch wie die Schenkungssteuer. Du darfst ja durchaus das Haus bei deinen Eltern abstottern in Mini-Monatsraten mit 0% Zinsen. Dann bist du tatsächlich Eigentümer und das Haus ist gesichert im Fall von Pflege o.ä. deiner Eltern.

Ansonsten wäre doch dein Wunsch nichts weiter als ein stinknormaler Mietvertrag. Da kannst du die normalen Vorlagen aus dem Netz nehmen und entsprechend anpassen.
Ansonsten wäre es wichtig festzuhalten, welche Änderungen du ohne extra Zustimmung berechtigt bist, vorzunehmen und welche Änderungen zustimmungspflichtig sind. Welche Änderungen zahlst du und was deine Eltern? Wieviel Geld zahlst du monatlich in Rücklagen? Welche zusätzlichen Tätigkeiten übernimmst du?

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Hallo,

ich habe jetzt deinen ersten Beitrag nicht mehr im Kopf. Vielleicht hast du dort etwas dazu gesagt. Aber was spricht denn dagegen, dass deine Eltern das Haus auf dich überschreiben? Wenn du sowieso alle Kosten trägst und es "de facto" dir gehört?


Dann wären viele Fragen einfacher zu beantworten. Wenn deine Eltern mal ins Pflegeheim müssten, zählt das Haus dann nicht als ihr Vermögen und muss nicht verkauft werden. Und wenn du es später erbst, würde der aktuelle Wert geschätzt. Wenn du jetzt viel investierst und das Haus dir nicht gehört, zahlst du später Erbschaftsteuer auf deine eigenen Investitionen.

Und für einen Kredit könntest du das Haus als Sicherheit angeben.

Meine Großeltern haben es so gemacht, damit ihr haus an meine Mutter geht und im Erbfall nicht durch die drei Kinder geteilt wurd.

Auch beim Überschreiben könnten deine Eltern vertraglich Dinge regeln, die ihnen wichtig sind...

Viele Grüße und alles Gute für Dich!

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Was genau soll in den Vertrag? Irgendwie verstehe ich es nicht ganz. Denn Fakt ist: das Haus gehört deinen Eltern und letztendlich können die damit machen, was sie wollen, egal wieviel du investiert hast! Daran wird auch kein Vertrag, egal von wem, was ändern.

Ich persönlich würde es unter diesen Umständen nicht annehmen (und ich wohne auch in einer Immobilie meiner Eltern 😜). Entweder ihr habt ein gutes und zuverlässiges Verhältnis, dann geht es ohne Vertrag und mit viel vertrauen oder ihr habt ein schlechtes Verhältnis, dann lasst es am besten gleich.

Ich hab ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern und sie wollen uns das Haus eines Tages definitiv vererben/überschreiben, aktuell möchte es aber (aus verschiedenen Gründen) keine Partei von uns. Bzw bisher, das Thema kommt in 3-4 Wochen noch mal auf den Tisch. Aber wir haben auch ein super inniges Verhältnis, es gibt sehr viele angesprochene Pläne (was ist, wenn meine Eltern ins Heim müssen etc.), also es ist wirklich ziemlich sicher, dass unser Haus nicht veräußert werden müsste. Daher haben wir auch investiert.

Hätte ich aber nicht so ein Vertrauen in meine Eltern (und diese noch anderes finanzielles Backup) hätte ich es nicht gemacht.

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De facto gehört dir das Haus nicht. Es ist ein immenser Unterschied ob du im Grundbuch stehst oder vielleicht mal irgendwann stehen wirst. Von daher lässt du dich am Besten von einem Anwalt beraten und setzt mit ihm zusammen einen Vertrag auf, der Hand und Fuß hat.