Oh! wie schön dein Mann hilft dir beim Haushalt und bei den Kindern

Hallo.
Ich kann so ne Sätze wie " du kannst echt froh sein, dass dein Mann dir beim Haushalt hilft", " dein Mann unterstützt dich ja toll mit der Kindererziehung", " warum muss dein Mann denn den Fußboden wischen, schließlich arbeitete er doch"," du kannst echt froh sein, dass du einen Mann hast der arbeiten geht" oder " wie dein Mann hat das gekocht, du bist doch als Frau fürs Kochen zuständig" hören. Ich gehe genauso arbeiten wie mein Mann, steuere sogar mehr zur Haushaltskasse bei als er und soll mich auch noch alleine um unsere Kinder und um unseren Haushalt kümmern. Mein Mann verlangt es nicht von mir und steuert gerne seinen Teil zum Haushalt und Kindererziehung bei. Wobei ich schon das meiste an Haushalt und Kindererziehung übernehme und mich auch um alle organisatorischen und finanziellen Angelegenheiten kümmere. Leider haben aber einige Freunde , Bekannte und Familienmitglieder veraltete Ansichten.
Selbst wenn ich Hausfrau wäre, würde ich so ne Sätze sehr unpassend finden, da es unser gemeinsamer Haushalt und unsere gemeinsamen Kinder sind.

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Wenn ich schon das Wort helfen höre, platzt mir die Hutschnur. Das ist genauso sein Haushalt wie meiner und auch unser Kind.

Meine Schwiegermutter wollte hier nach der Geburt für ein paar Wochen einziehen um den Haushalt zu machen, als wir darauf hinwiesen, dass mein Mann Elternzeit hat und das schon hinkriegt, ist sie beinahe rotiert... Dasselbe als ich kürzlich einen Bänderriss hatte. Da wollte sie neben Vollzeit arbeiten und krankem Mann noch am Wochenende unseren Haushalt machen. Ich habe dann nur rausgehauen, dass mein Mann auch "nur" 38,5 Wochenstunden hat wie sie und das ganz wunderbar hinbekommt.

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Ich kann deinen Ärger verstehen.
Aber dennoch geht es Dir besser als den Frauen, die solche Sprüche loslassen, vermute ich mal ;)

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Was glaubst du, wie nervig es ist, wenn man - auch nach 18 Jahren noch - zu hören bekommt:

Wie? Dein Mann ist Hausmann? Geht er nicht arbeiten?

Doch, geht er - nachts Zeitungen verteilen. Ansonsten ist er Vollzeitpapa und Hausmann und ich sorge für das hauptsächliche Familieneinkommen. Selbstverständlich helfe ich meinem Mann ebenfalls zuhause. Er macht alles, was die normale Unterhaltsreinigung ist (saugen, putzen, bügeln etc). Ich putze Fenster, beziehe Betten, übernehme Grundreinigungen im Bad und koche meistens. Auch Papierkram und das finanzielle ist meins.

Kindererziehung und -betreuung war eben seine Hauptaufgabe, aber ich habe mich immer so mit um unseren Sohn (jetzt fast 18) gekümmert, wie es die Arbeitszeiten zugelassen haben.

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Dein Mann trägt nachts Zeitung aus, darf ich fragen, ob dies sich lohnt, was die Entlohnung angeht?

Hatte mir überlegt, dasselbe ne Weile zu machen, damit ich tagsüber dann für die Kinder da sein kann, bis ich ne neue Stelle dann gefunden habe.

Mein Freund wäre weiterhin der, der Vollzeit arbeitet.

Danke :) LG

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Für uns lohnt es sich. Besonders, seit der Mindestlohn eingeführt wurde.

Wir machen das schon seit ca 15 Jahren für unser ganzes Dorf (ca. 150 Tageszeitungen + Sonderzeitungen wie TV Movie + neuerdings Briefe). Allerdings sind die Sonderzeitungen nicht täglich dabei und die Briefe bisher recht wenig - so etwa 0-20 pro Tag.

Es lohnt sich vor allem deshalb, weil wir 2 Bezirke machen und damit 2 450€ Jobs haben. Einer läuft auf mich (ich helfe seit gut 1 Jahr nur noch samstags oder wenn ich sonst frei habe). Das, was mein Mann durch die Zeitung verdient, könnte er in Teilzeit mit Steuerklasse 5 und nach Abzug von Fahrkosten niemals verdienen.

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Das kenn ich, bei uns ist es auch so - obwohl ich mir in mancher Hinsicht auch noch mehr Unterstützung von meinem Mann wünschen würde. Aber er macht sicher mehr im Haushalt und auch bei der Kinderbetreuung als andere Männer. Anders würde unser Familienmodell aber auch nicht funktionieren - mein Mann arbeitet 39 Stunden, ich 35. Und dann muss man sich von seiner 50jährigen Haushalthilfe, die lediglich 15 Stunden in der Woche arbeitet, anhören, wie toll der Mann doch ist, ihr Mann würde gar nichts im Haushalt machen - würde ich auch nicht, wenn mein Partner den ganzen Tag zuhause wäre (die 15 Stunden hat sie erst gearbeitet, als das jüngere Kind kurz vor dem Abitur war, vorher war sie die meiste Zeit komplett zuhause!).
Ich denke, es kann und sollte jeder das Familienmodell leben, was ihm gefällt, egal wie traditionell oder eben auch modern es ist. Aber es sollte doch bitte auch jeder das Familienmodell anderer akzeptieren und nicht unbedingt kommentieren. Aber in der Regel spricht aus solchen Kommentaren wohl in erster Linie der pure Neid. Und Neid ist etwas, was jeglichen Kommentars entbehrt.
Also halte ich es mit dem Satz: "Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten!" Und dann tun mir die neidischen Mitbürger ja doch irgendwie leid...

LG

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Da muss man einfach schlagfertig sein und sowas antworten wie:

"Ja, was meinst du, wie glücklich sich mein Mann schätzen kann? Ich helfe ihm auch täglich im Haushalt."

Lass dich nicht verärgern...

Ich habe auch schon zu hören bekommen, wie toll es ja ist, dass mein Mann zu Hause bleiben kann, wenn das Kind krank ist. Dann sage ich den entsprechenden Leuten, dass es ja auch SEIN Kind ist und er immerhin auch Kind-krank-Tage hat.

In unserem Umfeld sind aber die meisten Menschen eher modern unterwegs.

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Oh ja. Auch schön ist, wie toll es alle finden, dass der Mann 2 Monate Elternzeit genommen hat oder die ältere Nachbarin, die meinem Mann voller Begeisterung entgegenruft, was er für ein ganz toller Vater wäre, als er mit unserem Sohn im Sandkasten im unserem Hinterhof sitzt... Ich kann das auch nicht ab.

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Oder wie meine Mutter meinen großen Bruder immer überschwänglich lobt, was er doch ein toller Papa ist (er ist Wochenend Papa). Auf nachfrage meinerseits warum sie nur ihn immer lobt kam, Mütter müssen das ja können 🙈

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Diese klassische Rollenverteilung ist doch total Asbach!
Ich find es toll, wenn der Mann zu Hause ist und sich um alles kümmert!
Ich bin allerdings z. Z. zu Hause. Ich kümmere mich um Haushalt, Hof, Tiere und Kinder. Mein Mann geht mind. 200 Std im Monat arbeiten, aber hilft trotzdem im Haushalt und Hof.
Warum? Nun ich bin Pflegepersonal unserer jüngsten, die ist Diabetikern, und der Papa bringt es nicht übers Herz, ihr die Nadeln zu setzen. Diese umrechnerei geht ihm aufn Keks... Und keiner ist so schnell wie ich im umrechnen usw.
Unsere zweitjüngste hat ADS und ist nicht altersgerecht Entwickelt, somit bin auch ich ihr Pflegepersonal. Was manchmal ziemlich anstrengend ist...
Zudem bin ich gern im Stall und betüddel unsere Kälber, Pferde und das Minipig.
Der Chef meines Mannes zieht den Hut vor mir. Denn ich kümmere mich zusätzlich um seine Kälber die mit auf dem Hof stehen. (er ist Chef meines Mannes und unser Vermieter)
Haushalt muss jeder helfen, denn jeder macht Schmutz. Die 2 großen sind für Ihre Etage oben selbst verantwortlich, da mache ich null, nur das Zimmer unserer zweitjüngsten, denn das schafft sie nicht 100%ig. Unsere Etage, die von allen genutzt wird muss jeder ran... Und wenn es nur mal Müll raus bringen, Spülmaschine aus oder einräumen ist...
So wie es läuft, ist es ok.
Und doch, ich habe mich mehrfach beworben um arbeiten gehen zu können. Aber sobald der Arbeitgeber hört, das ich ich 4 Kinder habe, und ich für die 2 jüngsten abrufbar sein muss, bekomme ich eine Absage, auch weil ich als Pflegersonal schon Pflegegeld für die beiden bekomme.
Nun helfe ich ab und am bei dem Chef meines Mannes mit, der selbst Landwirtschaft hat, aus und das tolle ist, die Kinder sind da gern gesehen und helfen auch mal mit, oder dürfen mit Trecker fahren, Hofmuli oder, oder, oder. .. Vor allem jetzt in der Erntezeit....
Es geht alles, wenn man will.
Und wie schon geschrieben, diese klassische Rollenverteilung ist Asbach! Auch wenn dieser z. Z. bei uns so läuft...

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Ich muss gestehen, dass ich sowas noch nie gesagt bekommen habe. Oder aber gefragt hätte wie andere ihren Haushalt oder die Kinderbetreuung organisieren.
Das interessiert mich nicht.
Was ich aber sehr wohl erlebt habe, ist dass sichFrauen, die nicht arbeiten, weil sie mit 2 Kleinstkindern zu Hause sind und sich gegen eine Betreuung in Einrichtungen entschieden haben, klein reden.
Das Leben ist lang und in der Zeitspanne zwischen Junger Erwachsener und Rentner kann man auch verschiedene Lebensmodelle wählen, die Umstände werden sich ja auch immer wieder ändern. Man weiß ja nie welche Umstände die Familien dazu bewegen sich genau so zu organisieren, wie sie es tun. Schade dass es irgendwie dem Zeitgeist zu entsprechen scheint, jeden Kommentar als Angriff zu Werten. Und sich indirekt immer mit anderen zu vergleichen.
Und ich bin da leider auch nicht frei von.

Hmmm

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Bei der Ausgangsfrage ging es ja gerade nicht darum, wie sich Paare die Arbeit aufteilen; das kann ja jedes Paar individuell entscheiden.

Das Thema der TE war, dass ein Mann, der etwas im Haushalt macht oder sich mit seinen Kindern beschäftigt, in den Augen anderer der Frau "hilft", weil das natürlicherweise *ihre* Aufgabe ist, mit der sie vielleicht nicht allein zurechtkommt.
Auch ein vollzeitberufstätiger Mann "unterstützt nicht" seine Frau in Elternzeit, wenn er sich mit seinen Kindern beschäftigt, sondern "kümmert sich ganz einfach" um *die gemeinsamen* Kinder. Dass er in dem Beispiel das nicht so lang und oft macht wie sie ist klar.

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Was bei mir auch gut war, als ich Jobs gesucht hab immer die Frage, wie ist das wen die Kinder mal krank sind (wir teilen uns auf da der Kleine noch nicht in den Kiga geht und sowieso immer winer von uns beiden Daheim sein muss). Ihr Mann schafft das dann auch sicher, auch wen eins mal krank ist?
Nein wen eins krank ist sitzt mein Mann natürlich weinend im Keller 🙄
Das mit Haushalt war bei uns noch nie so win riesen Thema, aber das mein Mann die Kinder zu fleichen Teilen betreut wie ich, das versteht keiner 😅

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Die Frage beim Vorstellungsgespräch kenne ich auch. Was ist dann mit den Kindern? Wer bringt die Kinder zur Kita, wenn sie Frühschicht haben? Und wenn das Kind krank ist?
Hab dann immer nur gesagt, dass ich mit dem Papa der Kinder verheiratet bin und er dann auch die Kinder zur Kita bringen oder abholen kann und wir uns natürlich die Kinderkrankentag teilen.

Mein Mann wurde sowas übrigens noch nie beim Vorstellunfsgespräch gefragt. Beim letzten Vorstellungsgespräch, hat er sogar noch über unsere künftige Familienplanung gesprochen und hatt sogar ein positives Feedback bekommen, dass er sich jeder Zeit melden kann, wenn er dringend einen Job braucht. Die Bezahlung und Auftragslage war schlechter als in seiner jetzigen Firma, daher kam es zu keinem Jobwechsel. Würde ich als Frau beim Vorstellungsgespräch sagen, dass noch ein Kind geplant ist, würde ich nie wieder was von dem Betrieb hören.

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Das habe ich auch so erlebt. Bei jedem Vorstellungsgespräch bin ich ausgiebig zu meinen Kindern befragt worden- mein Mann wird da überhaupt nicht drauf angesprochen.

Wir haben beide den gleichen Job.

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Komisch, solche Sätze höre ich nie. Das traut sich keiner. Lass die Leute reden. 😊