Rollenverteilung, wie habt ihr euch geeinigt, vielleicht auch in verschiedenen Lebensphasen

Habt ihr das offen diskutiert?
Oder hat sich die Rollenverteilung einfach ergeben?
Habt ihr euch kritisch damit auseinander gesetzt wie eure Eltern es geregelt hatten?
Wolltet ihr es bewusst genauso machen oder komplett anders?
Was hat das erste, zweite, xte Kind verändert?
Habt ihr nochmal neu " verhandelt " als ein (weiteres) Kind dazu kam?
Auf welcher Grundlage habt ihr euch für euer Modell entschieden?
Ich habe drei Kinder, mein Partner zwei und wir überlegen wie wir es machen, also wer wie viel arbeitet, wer was wann zu Hause macht etc.
Daher interessiert mich wie und warum ihr es macht, wie ihr es macht.

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Als wir noch keine Kinder hatten, aber schon zusammen lebten, hatten wir einen Putztag an dem wir gemeinsam geputzt haben. Einkaufen waren wir auch gemeinsam, Wäsche habe aber schon immer ich gemacht. Wir haben dann mit der Schwangerschaft der ersten Tochter entschieden, dass ich die Elternzeit voll nehme und die Rollenverteilung war sehr klassisch. Ich habe mich um das meiste im Haus gekümmert und mein Mann hat Vollzeit gearbeitet. Dann kam kind zwei, die Elternzeit wurde verlängert und die verteilt blieb.(aber er hat trotzdem zwischendurch mal kurz gesaugt, oder gekocht oder Kleinigkeiten gemacht.)
Seit Januar arbeite ich in Teilzeit. Dadurch sind die Kinder weiterhin eher mein Part, ich betreue sie Nachmittags. Wäsche mache ich auch nach wie vor, aber den restlichen Haushalt haben wir etwas verteilt. Es hat sich so ergeben das mein Mann meistens kocht und immer einkaufen geht. Ich putze unter der Woche mal durch. Am Wochenende wird dann wieder gemeinsam geputzt.
Es läuft eigentlich sehr gut auf diese Weise. LG (unsere Kinder sind 3 und 5)

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Für uns war klar: Wir sind gleichberechtigte Partner und Eltern, deshalb wird alles auf Augenhöhe diskutiert.

Wir beide machen unsere Jobs gerne und auszusetzen ist für uns beide nicht gerade ideal um es optimistisch auszudrücken.

Vor der Geburt von Nr. 1 haben wir beschlossen, dass mein Mann in Vollzeit arbeitet (er hat recht dankbare Arbeitszeiten und er kann Stunden nur in bestimmtem Maß reduzieren). Ich bin in Teilzeit, weil das bei mir leichter möglich ist und ich weniger verdiene.
Uns war wichtig, dass wir Nr. 1 trotzdem selbst betreuen (weder Krippe noch Großeltern).

War kacke, kann man so klar sagen.
Ich bin immer wieder verwundert, dass wir es geschafft haben, Nr. 2 zu zeugen🙈 Jeder von uns war in seiner "Freizeit" fast ausschließlich mit Baby und Haushalt beschäftigt. Die meiste Zeit, in der wir beide da waren, hat einer von uns geschlafen. Es war sehr stressig. Der Stress war bei uns berufsbedingt, bei anderen Jobs wäre es leichter gewesen und wahrscheinlich immer noch unser Konzept.

Uns war klar, dass es so nicht weitergeht, also wollten wir, dass nach der Geburt von Nr. 2 einer Vollzeit zu Hause ist und der andere Vollzeit arbeitet.
Die Entscheidung ist rational gefallen: Ich bin die, die weniger verdient, die trotzdem mehr Arbeitsstunden hätte mit ziemlich unberechenbaren Überstunden, die Einschränkungen in der Schwangerschaft hat, die auch nach einer Pause leichter wieder einsteigen kann..., sodass kaum reingespielt hat, dass ich halt auch die bin, die in Mutterschutz muss und stillt😉
Mein Mann verdient deutlich besser bei deutlich weniger Wochenstunden, Überstunden sind quasi verboten, wenn er nicht auf eine bestimmte Stundenzahl kommt, hat das Folgen für ihn, die schließlich im Lizenzverlust enden...🤷‍♀‍

Entsprechend bin ich diejenige, die zu Hause bleibt.

Das war für uns nie eine endgültige Lösung. Irgendwann will ich wieder arbeiten gehen und der Wunsch wird langsam drängender.
Mein Mann sagt immer wieder, dass er auch zu Hause bleibt und zur Not halt den Lizenzverlust in Kauf nimmt und, wenn die Kinder älter sind, sich umschulen lässt.

Wie es also genau weitergeht, ist noch offen.

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Ach ja: Im Haushalt mache ich natürlich den Großteil. Wenn mein Mann nicht arbeitet, teilen wir die Aufgaben in etwa 50-50. Wir sind natürlich auch flexibel, je nachdem wie sein Tag war und wie meiner war, bzw. wann er Schicht hat.
Nach Hause kommen und Füße hochlegen gibt es hier nur an sehr anstrengenden Tagen.
Er übernimmt alle Aufgaben mal. Fest haben wir es nicht verteilt. Er kommt immer darauf an, was ansteht.

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Da ich derzeitig in Elternzeit bin Regel ich alles. Schule, Einkaufen, Termine, Haushalt, Kochen, Kinder Bespaßung usw. Er muss nur arbeiten sonst nicht's. Wenn ich auch wieder arbeiten gehe, muss er mir einige Sachen abnehmen wie Kinder zur Kita, Schule bringen. Je nach dem wie unsere Schichten fallen. Im Haushalt wird dann auch aufgeteilt . Wobei er kein Mann ist der gerne putzt 🙄😄. Ich denke das in vielen Familien sehr viel an der Frau hängen bleibt.

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Hallo,
Wir haben ein recht klassische Rollenverteilung, aber für uns passt es. Das liegt ganz einfach daran, dass ich als Beamtin paradiesische Arbeitszeitmodelle habe und mein Mann deutlich mehr verdient. Im Moment bin ich in Elternzeit, davor hab ich Vollzeit gearbeitet und mein Mann hat unsere Tochter jeden Tag zur Grundschule gebracht, da ich schon früher anfing. Da hat er dann auch mehr im Haushalt gemacht, aber im Moment bin ich zuhause und hab dafür mehr Zeit. Wenn ich wieder anfange zu arbeiten, werden wir das Ganze etwas adaptieren müssen.

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Wir justieren eigentlich ständig neu. Wir unterscheiden nicht zwischen bezahlter und unentgeltliche Arbeit, sehen es als einen Pott und teilen ihn je nach Umständen und Neigungen auf. Das heißt bei uns auch gerne mal dass ich mich mit der Hilti auf der Baustelle austobe während mein Mann mit dem Kind schwimmen ist oder die Wohnung saugt.
Bis vor der Geburt unseres Kindes hatte für uns meine Karriere Vorrang da ich bessere Chancen hatte. Nach der Geburt und den Umständen darum änderte das sich komplett, mein Arbeitsweg wäre zu lang gewesen, er hatte ein gutes Angebot, das Kind brauchte mehr Förderung als erwartet was eher meiner Neigung entsprach .... wir sind Opportunisten und beide eher kopfmenschen. Da kommt eher ne plus-minus Liste auf den Tisch bei der 'persönliches' zwar auch Platz hat aber ...

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Huhu

Da ich noch studiere war der Plan von Anfang an das ich zuhause bleibe und mein Mann weiter arbeitet, anders wäre es finanziell gar nicht gegangen.
Wir haben jetzt mit 3 ENDLICH einen Kindergarten Platz.
Das Wintersemester werde ich jetzt noch beurlaubt bleiben falls der Kindergarten zu macht (corona 🙄)
Mein Mann kauft zu 90% ein und kocht, Wäsche, den Großteil an putzen mache ich.
Für uns passt es so gut 👍
Mit dem Kindergarten und meinen Vollzeit Studium wird es sich denke ich nochmal verschieben.

Liebe Grüße

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Interessante Frage!
Wir haben im Laufe der Zeit schon mal etwas neu austariert.
Ich hatte keinen großen Kinderwunsch, daher war klar, Kind nur mit jmd, der sich einbringen will. Mit meinem Mann passte das.
Dann kam unser Kind. Ich bin nach 10 Monaten zurück in den Job (Teilzeit), mein Mann machte 6 weitere Monate Elternzeit. Da war alles sehr ausgeglichen zwischen uns.
Dann wurde das Kind recht krank. Ich wurde panisch, konnte nichts mehr abgeben, wollte für alles, was das Kind betraf, verantwortlich sein. Eine schwierige Zeit. Alles hing an mir, bzw ich hängte alles an mich.
Als es gesundheitlich besser ging, haben wir viel geredet. Ich war unzufrieden mit der Situation, die ich ja selbst geschaffen hatte. Schlussendlich haben wir beide beruflich um den gleichen Teil reduziert und konnten uns gleich kümmern. Wir haben schon immer eine Putzfrau, mein Mann macht mehr Wäsche und Garten, ich koche eigentlich mehr und habe unser Sozialleben mehr im Blick. Finanzen (Geldanlagen etc) machen wir gemeinsam.
Jetzt-seit Corona- ist es wieder etwas anders. Mein Mann ist im Homeoffice, ich nicht. Daher übernimmt er zurzeit den größeren Teil an „Care-Arbeit“.
Je älter ich werde, desto klarer weiß ich, ich möchte althergebrachte Rollenbilder nicht für mich. Nicht zu arbeiten, automatisch alle Care-Arbeit zu übernehmen, weil der Mann ja „soviel mehr verdient“-dieses Modell habe ich im Bekanntenkreis jetzt einfach zu oft scheitern gesehen, auf unterschiedliche Weise.

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Wir haben offen darüber gesprochen, schon bevor das Thema Kind in Angriff genommen wurde.

Mein Mann liebt seine Arbeit, ich arbeite zwar auch gerne, aber nicht so gerne wie er 😂😂 es war für uns beide okay, dass ich 2 Jahre zu Hause bleibe. Ich bereue es absolut nicht und würde es wieder so machen. Mein Mann würde evtl mehr Elternzeit nehmen, wenn er noch mal vor der Entscheidung steht.

Wie es in einem halben Jahr, da endet die Elternzeit, weiter geht, sehen wir dann. Eigentlich wollten wir beide Vollzeit arbeiten gehen, das geht aber mit den Betreuungszeiten nicht. Ich werde reduzieren, denke ich. Mein Mann wäre dazu auch bereit, aber da müssen wir noch schauen, ob das geht (er arbeitet in einem sehr kleinen Betrieb) und ob es sinnig ist, denn er kann nur weniger Tage arbeiten (ist auf Montage und immer weiter weg, also kann nicht nur 4-6 Stunden täglich arbeiten). Bringt einem bei den Betreuungszeiten halt nix, es sei denn, ich arbeite auch weniger Tage, was aber in meinem Job schwierig ist, da wollen sie dann eher täglich weniger Stunden 🤦‍♀️😂

Am liebsten würde ich aber eh wechseln, ich hoffe, das klappt :)

Wir verdienen in etwa gleich viel. Mein Mann etwas mehr. Daher können wir in der Hinsicht relativ flexibel entscheiden. 😊

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Kleiner Nachtrag:

Zu Hause packen wir gleichermaßen an. Es ist UNSER Haushalt und UNSER Kind, auch wenn ich zu Hause bin. Mein Mann weiß, dass das hier ein Vollzeit-Job und kein Urlaub ist. Daher steht es außer Frage, dass er genauso wie vor dem Kind mit anpackt und auch mal Nächte übernimmt.

Das war für mich aber auch Voraussetzung, um ein Kind zu bekommen 😂

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Tatsächlich sind wir ganz selbstverständlich in die traditionellen Rollen gefallen, denn sie liegen uns einfach🤷‍♀️

Mein Mann ist ein Kopfmensch, der seine Emotionen eher bedeckt hält und in einem zahlenlastigen Beruf arbeitet und ich bin ein emotionaler Bauchmensch in einem Sozialberuf.

Als ich ins erste BV kam, war für mich klar, dass ich in meiner vielen freien Zeit den Haushalt alleine mache. Ab Elternzeit und später mit TZ Job wurde er wieder 50:50 geteilt, allerdings brauchen wir da keine Pläne, jeder macht, was er sieht.

Durch das Stillen und meine kürzere Arbeitszeit, ist mein Sohn eher ein Mamakind und somit ist klar, dass ich mit dem kranken Kind Zuhause bleibe. Nicht, weil mein Mann es nicht könnte, sondern einfach, weil es für unser Kind das beste ist. Sollte der Kleine jetzt ein Papakind sein, gehe ich an solchen Tagen zur Arbeit und mein Mann bliebe beim Kind.

Das tolle an der Emanzipation ist ja, dass sie den Frauen die Wahl lässt, ob sie Karriere machen möchte oder nicht. Schade nur, dass die Entscheidung, ein traditionelles Rollensystem zu wählen, zu oft mit einem "Rückschritt" gleichgesetzt wird🤦‍♀️

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Was Du in Deinem letzten Absatz schreibst, habe ich früher auch gedacht-heute bin ich da anderer Meinung. In Wahrheit ist ein Annehmen eines Bildes, das in unsere Gesellschaft immer noch als das Normale vermittelt wird. Auch dein Text passt gut in dieses Klischeedenken. Tut mir leid, echte Wahlfreiheit sieht anders aus, da sind wir gesellschaftlich noch nicht angekommen.

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Es ist immer noch völlig normal, dass die Mutter den größten Teil der EZ nimmt und mit kranken Kindern zu Hause bleibt. Das finde ich sehr schade.
Man kann den Menschen ja nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben, aber als Arbeitgeber verzweifelt man an solchen Frauen. Und die brauchen dann eben auch nicht jammern, dass sie beruflich zu nichts kommen.

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