Berufliche Chance

Hallo,
Ich habe trotz Corona bedingter Rezession und völlig unerwartet ein tolles Job Angebot erhalten.
Ich habe ein Kind, 10 Jahre alt.
Der Job ist mit unregelmäßigen Arbeitszeiten verbunden und ich wäre unter der Woche nicht zu Hause.
Ich habe bisher auch immer Vollzeit gearbeitet und mich beruflich sehr engagiert, unsere Tochter lebt im wöchentlichen Wechselmodell bei ihrem Vater bzw.bei mir, quasi seit ihrer Geburt.
Sie müsste dann ganz zum Vater und ich würde sie jedes zweite Wochenende sehen.
Ihr Vater ist einverstanden, meine Tochter ebenso.
Es wäre für mich ein Sprungbrett um danach wieder mehr daheim zu sein, also den Job würde ich nur für 1 bis 2 Jahre machen.
Machbar?

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Hallo,

klar ist da machbar, wieso nicht?
Die Frage ist nur, ob du das möchtest. Überlege gut...

Alles Gute

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Wenn alle einverstanden sind, klar.

Aber bedenke, dass deine Tochter in 1-2 Jahren vielleicht nicht mehr zu dir zurück ziehen möchte.

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Ja, und bedenke auch, dass die Tochter in 1-2 Jahren vielleicht lieber bei der Mutter leben möchte (oder bei der Oma, dem Onkel...).
Was ist das denn für eine Aussage und wie hängt die mit der Frage der TE zusammen?
Ich kenne viele Scheidungskinder, die gerade in der Pubertät zu dem Elternteil wechseln, was sie vorher nur alle 14 Tage gesehen haben (Stichwort: Am Wochenende ist das so toll und wir fahren immer in der Freizeitpark und XY stresst nicht wegen Hausaufgaben und Zimmer aufräumen und hat immer Zeit für mich, das wird dann natürlich unter der Woche im Alltag genauso sein).
Dein Beitrag soll doch einfach der TE ein schlechtes Gewissen machen, oder was bezweckt du mit der Frage?

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Sehr guter Beitrag!

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Hallo,

wenn deine Tochter und der Kindsvater einverstanden sind, ist das machbar. Warum auch nicht, du hast ja dann unter der Woche keine Verpflichtungen.
Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass sich deine Tochter mit 12 Jahren wieder auf das Wechselmodell einlassen wird. Eine 12jährige steckt dann in der Pubertät und wird ihr gewohntes Umfeld bevorzugen. Sollte dem wirklich so sein, würde ich dann den Wunsch der Tochter respektieren und sie auch komplett beim Vater lassen. Nur weil du dann plötzlich wieder mehr Zeit hättest, dürfte das Kind nicht darunter leiden, indem ihr ständig das Modell deinen Arbeitszeiten anpasst. Mit 12 darf ein Kind, meines Wissens, selbst entscheiden wo es leben möchte. Und du musst dich dann darauf einstellen, dass die Wahl nicht auf dich fällt. Wenn du dir dessen bewusst bist und auch in 2 Jahren zum Wohl deines Kindes entscheidest, steht deinem neuen Job nichts im Weg.

LG
Lotta

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>> indem ihr ständig das Modell deinen Arbeitszeiten anpasst <<

Ständig? Davon steht im Beitrag der TE nichts...

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Ich hätte auch schreiben können: jedes Mal

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Warum sollte es nicht machbar sein ?

Ist halt die Frage ob du es willst und ob es dir das wert ist, deine Tochter nur am Wochenende alle 2 Wochen zu sehen ?

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Hast Du Dir schon überlegt was das für Dich und Deine Tochter bedeutet?

Möglicherweise machst Du da jetzt unbewusst Nägel mit Köpfen und sie bleibt dauerhaft beim Vater, auch nach den 2 Jahren.
Sie kommt bald in die Pubertät, verändert sich und mag vielleicht partout nicht mehr zu Dir zurück. Teenager sind da unberechenbar.

Könntest Du damit leben?

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Darüber habe ich natürlich nachgedacht und es wäre tatsächlich in Ordnung.
Sie hatte auch schon Phasen wo sie länger beim Vater gelebt hat, war ihr Wunsch.
Wir haben ihr immer gesagt dass sie das jederzeit sagen soll und das jetzige Modell nicht in Stein gemeißelt ist.
Der Vater sagte auch schon, dass es vielleicht sein könnte ,dass sie in der Pubertät lieber bei mir sein möchte und hat damit auch kein Problem.

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Machbar ist alles...
Ich könnte es nicht, leide eh schon, wenn mein Kind beim Papa ist.

Auch würde ich die Anmerkung unterstreichen: evtl. gibt es kein zurück und du bleibst Wochenendmama. Auch nicht schlimm, wenn es für dich okay ist.

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Wenn du kein Problem mit der häufigen Abwesenheit von zu Hause hast und die Absprachen mit dem Papa deiner Tochter gut funktionieren, dann ist es absolut machbar.

Ich lebe dieses Model jetzt schon im 6. Jahr. Bei mir leben beide Kinder beim Papa, weil ich unter der Woche meist in der kompletten DACH-Region unterwegs bin. Inzwischen habe ich meinen eigenen Lebensmittelpunkt in die Schweiz verlegt. Bin aber an den Kinderwochenenden immer bei meinen Kindern in Deutschland. Ich habe dort noch eine Wohnung.

Ich finde es gut so. Ich kann in meinem Job flexibel auf Termine reagieren. Mein Chef weiss, dass an meinen Kinderwochenenden zusätzlichen Aufgaben ink. An- und Abreisen absolut tabu sind. Das er aber sonst immer auf mich zählen kann. Ich muss mir keine Gedanken um die Betreuung meiner Kinder machen.

Für meine Kinder habe ich an diesen Wochenenden 100% frei, wenn sie es möchten. Möchten sie es nicht, weil sie z. B. eigene Pläne haben, dann ist es auch okay. Bisher verbringen wir fast alle Wochenenden gemeinsam.

Hat der Papa der Kinder mal einen seiner seltenen Auswärtstermin, dann versuche ich meine eigene Arbeit so zu legen, dass ich in dieser Zeit die Kinder betreuen kann. Mit ein bisschen Vorlauf klappt das meistens ganz gut.

Jetzt in der Corona-Zeit mit Kurzarbeit haben wir das 14-Tage Modell etwas aufgeweicht. Da ich in Kurzarbeit und fast 100% im Homeoffice gearbeitet habe, waren sie jetzt viel bei mir. Nach den Ferien werden wir aber wieder zu unserer Normalität zurück kehren.

Für die Kinder selbst war dieses Modell nie ein Problem. Sie kennen es auch nicht anders. Ich war schon in der Woche unterwegs, als sie gerade ein paar Monate alt waren.

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Hätte ... wäre ... könnte ....

Es kann auch sein, dass Du in einem halben Jahr schwer krank wirst und dann gar nicht mehr arbeiten kannst ....

Weißt Du, was ich Dir damit sagen will, ist, dass kein Mensch weiß, was die Zukunft bringt. Kein Mensch weiß, wie sich Deine Tochter entwickeln wird. Und auch Du wirst es heute nicht wissen.

Schau nach der heutigen Situation. Wenn alles passt und Du diese berufliche Chance ergreifen möchtest, dann solltest Du es tun. Und nichts sollte Dich hindern. Keine Leute, die Dir erzählen, was alles passieren könnte. Klar ist es einen Gedanken wert, aber wird es so eintreffen?

Für mich hört es sich so an, als ob bei Dir alles passt für diesen Schritt.

Für die Entscheidung gehört nun ein bißchen Mut.

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Hallo.

Bei diesen Voraussetzungen absolut machbar.
Go for it ...

Gruß
sisein