Depressives Loch.... Tipps?

Hallo Mädels,

ich befinde mich derzeit in einem depressiven Loch. Ich bin 30 und studiere nochmal. Seit Februar bin ich aufgrund Corona Zuhause. Ich habe in der Zeit meine Kinder betreut und mein Studium von Zuhause (irgendwie) gemanaged. Seit 4 Wochen gehen sie wieder in die Kita und ich bereite mich in der Zeit auf meine anstehenden Prüfungen vor. Mein Problem: ich habe zwar zutun, bin aber geistig und körperlich total unterfordert. Es nervt mich nur noch das Haus, den Garten, den Wald und den Weg zur Kita oder zum Einkaufen zu sehen. Mein Lichtblick war Oktober, wenn das neue Semester wieder in Präsenz stattfindet. Jetzt kam die Mail, dass es wieder online stattfinden wird. Ich bekomme die Krise. Aus lauter Verzweiflung bin ich schon auf Jobsuche für einen 20h Job in meinem alten Beruf gegangen. Die Auswahl sieht mager aus. Auf Rückmeldungen warte ich derzeit. Ich merke, dass ich so langsam absacke und demotiviert bin. Ich bin so lustlos und dieses rumgegammel nervt einfach extrem. Das Haus sieht aus wie geleckt, mit lernen bin ich weit voraus und ja....keine Ahnung.... Schon jetzt habe ich keine Lust auf „morgen“. Eigentlich wollten wir noch ein 3. Kind. Aber die Vorstellung, dass ich im kommenden Semester auch nicht raus komme und dann womöglich nächstes Jahr gleich in EZ gehe, lässt mich grauen. Habt ihr Tipps wie ich aus diesem derzeitigen Motivationsloch rauskomme? Irgendwie sehe ich gerade keinen Lichtblick und keine Aufgabe....

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Hallo,

tut mir leid, dass es dir nicht gut geht. Manchmal hat man das ja auch zyklusbedingt.

Also ich wohne in einer Großstadt. Wir haben so eine Ehrenamtsagentur. Da kann man sich aussuchen, wo man helfen möchte. Zum Beispiel kann man Zwillingsmütter unterstützen oder älteren Leuten helfen. Auch bei der Tafel kann man helfen. Ich finde es tut unheimlich gut. Halte durch, ich denke es geht vielen mal so. Lg

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Oh das ist eine tolle Idee! Danke dir!

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Lern doch noch eine Fremdsprache. Das fordert dich geistig heraus.
Und Wäsche bügeln. Da hat man dann was zutun, wenn alles andere fertig ist und die Langeweile droht.
Mir wird nie langweilig. Hab immer was zutun. Ich lerne gerade Portugiesisch. Klasse Sprache. Körperlich und geistig hab ich zutun!

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Sport ist Mord, aber soll angeblich gut für die Seele sein😉

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Hallo,

nur ganz kurz: mach Sport! Am besten verbindliche Termine in der Gruppe ohne Ausreden 😉
Damit schaltest du dein Gedankenkarussell ab, gibst Dir Struktur und steigerst dein körperliches Wohlbefinden, was sich auf dein seelisches Wohlbefinden auswirkt.
Die Bereiche Studium (auch wenn du im ja schon den meisten Stoff durch hast, vertiefen kann man sich immer), Familie und Haushalt füllen dich ja offenbar nicht genügend aus.

Das mit der Jobsuche finde ich auch nicht verkehrt, nur müsste es halt was sein, wo du Anerkennung und Feedback bekommen würdest. Für mich liest es sich so, als würdest du schon zu lange im eigenen Saft schmoren und bräuchtest neue Impulse von Außen.

Alles gute und motivierende Impulse wünsche ich dir, c

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Danke für die. Feedback.

Ich mache Sport. Ich gehe entweder laufen, ins Fitnessstudio oder in mein eigenes kleines Fittnessstudio im Haus (habe mir in den letzten Jahren eigene Geräte angeschafft, da ich in den Elternzeiten fast nie Zeit hatte ins Fitti zu gehen).
Aber teilweise muss ich mich mittlerweile hierfür schon aufraffen. Danach fühle ich mich allerdings schon etwas besser.

Ich könnte mich noch vertiefen im Studium oder etwas neues lernen. So ist es nicht. Aber mein Problem sind eher mangelnde soziale Kontakte. Wir treffen zwar Freunde, aber auch nur an den Wochenenden, da die meisten halt auch beruflich und familiär eingespannt sind. Meine Kinder schaffe ich schon nur 5-6 Stunden in die Kita. Aber trotzdem fühle ich mich einsam, allein und nutzlos. Ohne Perspektive, bzw. ist die Perspektive derzeit nicht greifbar.

Ja du hast Recht. Ich schmore schon lange in diesem Trott. Ich bin kein Mensch, der auf der Stelle tritt. Ich bin eigentlich aktiv und brauche auch Abwechslung. Das Studium war für mich eine neue Herausforderung und die Möglichkeit mich nochmal beruflich zu verändern, aber aufgrund dessen, dass es ausschließlich online stattfindet, ist die Situation für mich unerträglich.

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Sei mir nicht böse, aber im Studium unterfordert? Gibts das echt? 😅 dann setz doch da an. Es scheint dich ja zu interessieren, belese dich doch weiter. Da gibt es doch immer noch 1000 weitere spannende Sachen, oder? Und genug Wissen kann man ja nie haben. Die Profs freuen sich sicher, wenn du nach weiterer Literatur fragst, dazu haben die wenigsten (und das schon ohne Kind!) Zeit :)

Ansonsten: vielleicht noch ein kleines neues Projekt starten. Vielleicht ein Instrument lernen? Was handwerkliches (nähen, Stricken, was zimmern, keine Ahnung ^^)? Eine neue Sprache? Was basteln? Zu Hause reparieren? Möbel umstellen? Schränke aussortieren?

Also es gibt schon unendlich viele Möglichkeiten. Man muss nur anfangen :)

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Kannst du dich austauschen mit
- Anderen Kommilitpnen? Fachgespräche führen?
- Anderen Menschen, die dich geistig herausfordern?
- Zusätzlich zum Studium (Priorität) noch eine Fremdsprache lernen?

Hast du Hobbies? Kannst du die Zeit auch für dich nutzen? Ist bewusste Zeit für dich auch dabei?

Von mir selbst kenne ich es so: bin ich unterfordert, dann suche ich mir Futter. Je Situation sieht das anders aus.

- Gespräche mit verschiedenen Menschen. Geht auch über Telefon.
- Zeit für mich, die nur mir gehört, ohne Aufgabe. Bewusstes entschleundigen.
Damit meine ichi nicht, weil die Zeit eben gerade da ist. Sondern egal ob Zeit dafür da ist oder nicht, bewusst für mich Zeit nehmen.
In stressigen Zeiten einfach nur vor mich hinträumen.
In ruhigen Zeiten / in Zeiten der Unterforderung mit mir selbst befassen, was tut mir gut, was brauche ich, was fehlt mir, genieße ich es wie es gerade ist, warum bin ich unterfordert, was fehlt mir wirklich, was würde mir jetzt gut tun?
- Lesen. Meist ist es dann ein Thema, das sich über mehrere Bücher verteilt.
- neues Hobby / vertiefen eines Hobbies

Als mein Kind klein war, habe ich meine Hobbies nicht aufgehört oder nur nachts gemacht.
Ich habe Zeit mit Kind und meine Interessen kombiniert.

Im Wald (leider selten) finde ich Bäume spannend. Baumarten, unterschiedliche Strukturen, Mischwald oder Nadelwald usw.
Phasenweise hat mein Kind Spaß daran, dann machen wir es gemeinsam. Phansenweise findet sie es langweilig. Dann ist der Deal: ich achte trotzdem auf die Bäume und beschäftigte mich auch mal mit dem ein oder anderen länger. Aber so, dass es für sie aushaltbar ist. Nur weil sie es langweilig findet, hetze ich mich nicht ab. Ich ziehe es aber auch nicht in die Länge.
Für meine Mutter waren es Blumen und Pflanzen, für meinen Vater Pilze.

Wenn die Mischung aus "auch mal warten" und "das warten dauert nicht ewig und danach bin ich verlässlich für dich da und mache mit, was für mich langweilig ist", kann das gut klappen.

Bei Spaziergängen und einem Kind, das gerne in Sichtweite einfach Spaß daran hat zu rennen oder Laufrad zu fahren: je nach Strecke und wie sehr eingreifen notwendig ist, konnte ich auch mal ein Buch oder eine Zeitschrift mitnehmen.
Der Inhalt sollte nur so sein, dass ich ohne Probleme unterbrochen werden konnte und wieder schnell den Einstieg finden konnte.