Großfamilie und trotzdem noch Kiwu!

Wir sind eine Patchworkfamilie. Haben 5 Kinder und sind eigentlich zufrieden. Mein Mann möchte definitiv kein weiteres Kind. Das akzeptiere ich ! Er sagt er ist voll und ganz ausgelastet mit Familie und Beruf. Leider ist es so das bei mir doch wieder ein Kinderwunsch hochkommt... es gibt Tage da ist es ok, an anderen nimmt es mir die Luft zum Atmen. Wir verhüten mit NFP sehr gewissenhaft. Ich würde nie sein Vertrauen missbrauchen da ich der Meinung bin das ein Kind absolut von beiden Seiten gewollt sein muss! Allerdings ist doch der Gedanke da das sich heimlich was einschleichen könnte. Obwohl das so unwahrscheinlich ist da ich schon über 40 bin und nicht schnell ss werde! Kann mich wer verstehen? Bitte keine Kommentare wie; sei froh, Du hast doch schon viele Kinder ect! Wem geht es ähnlich und wie geht ihr damit um? Ist es vielleicht sogar die Midlifecrisis ? ...

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Wie sehr sicher ist er sich, dass er definitiv keines mehr möchte?
Wie würde er reagieren, wenn sich trotz Verhütung eines einschleichen würde.

Dass NFP bei wirklich richtiger Anwendung sehr zuverlässig sein kann, weiß ich.
Daher gehe ich davon aus, dass du Eventualitäten wie Fieber, Infekte etc. einberechnest und ihr an den an gefährlichen Tagen mit Kondom oder anderem verhütet.

Allerdings ist die Frage dennoch:
wie sehr sicher ist er, dass er kein weiteres mehr möchte?
Wie sehr zuverlässig wendet ihr NFP an?
Zusätzlich mit Kondom/Diaphragma/ kein Sex ist der fruchtbaren Zeit?
Wenn er da sehr konsequent mitmacht, ok.

Schleicht sich doch gelegentlich eine Unzuverlässigkeit ein oder ein "wird schon nichts passieren": dann kann er noch so sehr kein weiteres wollen, ein kleines/größeres Restrisiko besteht, das dann bewusst/verdrängt eingegangen wird.
In dem Fall kann ich deine Gedanken noch mehr verstehen. Nicht nur wegen des möglichen Wunsches, sondern auch: der Wunsch könnte von der Wahrscheinlichkeit her kommen. Dass unbewusst doch ein Teil von dir aktiv ist: was, wenn das Risiko eintrifft. Er nicht will, aber doch....

Wie äußert sich dein Kinderwunsch? Was davon ist am prägnantesten?

Emotional hätte ich gerne schon immer mehr Kinder gehabt. Es wäre schön.... es IST aber auch schön wie es ist ;-)
Aktiven Kinderwunsch habe nur noch gelegentlich. Ein Kind wäre immer willkommen. Aktiv damit befassen mache ich nur noch selten.

Bei mir gibt es dann dreierlei
- Wunsch nach Veränderung. Ich merke, da tut sich was in meinem Leben. Etwas, das ich nicht greifen oder benennen kann. Da kommt dann manchmal Kinderwunsch in Form von: "dann wüsste ich wie es weitergeht".
Rational betrachtet: ein Kind mit allen Phasen wäre willkommen, aber eigentlich nicht in der Situation. Eigentlich suche ich etwas anderes. Eigentlich würde ich gerade das zu erst verändert haben, damit ein Kind in die Ruhe reingeboren würde; nicht damit ich mich einfacher entscheiden kann.
Bei dem Gedanken mit Baby/Kleinkind/Schulkind in dieser Zeit wird mir allerdings leicht übel. Da passt dann was nicht zusammen.

- Hormone
früher extremer wenn ich Schwangere sah oder wenn ich zum Eisprung hin was tut.
Dann merke ich auch, dass sich da was soooo passend anfühlt, aber nur wenig zu mir gehört. "Fremdgesteuert" ist das falsche Wort, deutet die Richtung nur an, die ich meine.

Wie sagte eine Freundin und an dem Punkt fühle ich mich langsam auf: in solchen Momenten freue ich mich auf Enkelkinder. Knuddeln, gern haben, Zeit verbringen, wieder zurück geben. Ohne das drumherum an Phasen, nachts aufstehen usw.

Wenn es an den Hormonen liegt, schreit mein Körper sofort NEIN, wenn ich mir eine wache Nacht vorstelle. Nächte habe ich gut weggesteckt. Bei Hormonen reagiert mein Körper sofort mit Abwehr, wenn ich auch nur daran denke.

- Kinderwunsch an sich.
Ja, ich hätte gerne mehrere Kinder, könnte es mir auch gut vorstellen.
Dann reagiert mit Körper mit postiven Gefühlen, wenn ich an eine anstrengende wache Nacht denke. Wenn ich an ein Kindergartenkind nach dem Kindergarten denke, das die Lautstärke rausbrüllt.
Ich weiß, wie die Zeit war und doch ist da dieses Gefühl: kein Problem es noch mal zu erleben.

Im Laufe der Jahre und je älter ich werde, desto weniger wird dieses Gefühl.
Die Vorstellung an einen Neuanfang mit allen Phasen und Ereignissen, wird weniger.
Wenn eines käme, willkommen und machbar.
Nur nicht mehr so stark.
Ich fühle mich auch so komplett und kann genießen, wie es ist.

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Du hast mit vielem sehr recht! Ich habe mit meinem Mann nochmal geredet. Einerseits gut aber andererseits nimmt er mir nun jede kleinste Hoffnung da er nun immer verhüten möchte mit Kondom... Auch sonst waren wir immer vorsichtig und sehr umsichtig. Trotzdem war immer der kleinste Zipfel Hoffnung meinerseits- der ist nun weg. Tut weh im Herzen. Ich muss lernen loszulassen und weiß nicht wie. Ich hoffe das die Zeit es bringt. Nur jetzt leide ich schon sehr wenn ich sehe wie groß unser „ Kleinstes“ schon ist und sich dieses Wunder nicht mehr wiederholen wird.

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"Nur jetzt leide ich schon sehr wenn ich sehe wie groß unser „ Kleinstes“ schon ist und sich dieses Wunder nicht mehr wiederholen wird. "

Ist es nur das?
Oder der echte Wunsch, das noch mal zu erleben. Mit ALLEN Wiederholungen?

Für meine Eltern war 100% klar, dass ich als Nachzügler der Abschluss bin.
Kein weiteres Kind war absolut sicher und auch dafür gesorgt.

Es war auch nie ein weiterer Kinderwunsch nach mir da.

Was aber blieb und sich dadurch verstärkte: das bewusste erleben, dass bei mir alles "das letzte" Mal sein würde.

Das Gefühl kenne ich inzwischen auch. Meine ist in der Pubertät und die Gesamtsituation so, dass ich bewusst kein weiteres Kind möchte (Unterschied zu meinen Eltern: sollte es sich doch noch unwahrscheinlich ergeben, wäre es willkommen. Verhütung ja, aber nichts 100%iges).

Was mir in solchen Momenten des Traurigseins hilft:
1. die Erfahrung, dass ich es doof fand, wie meine Mutter reagiert hatte. Bei den Großen hatte sie sich über den neuen Schritt gefreut, bei mir war sie traurig,
Das möchte ich für mein Kind nicht. Sie kann ja nichts dafür, dass ich es nur mit ihr erlebe und nicht mit weiteren eigenen Kindern.

2. der Tipp von anderen: mich auf meine Enkelkinder zu freuen.
Sicher, ich weiß nicht, ob ich je welche haben werde und wo sie wohnen werden.

Aber es ist an mir, meinem Verhalten, welche Möglichkeiten ich habe, das noch mal zu erleben.
Es gibt auch Leihomas/Leihopas, Herzensoma/Herzensopa, Bonusoma/Bonusopa.

Selbst wenn ich es nicht bei eigenen Kindern noch mal erlebe. So kann doch die Chance haben, Bezugsperson für andere Kinder zu werden und diese zu begleiten. Dann erlebe ich es auch noch mal. Vieles. Nur nicht alles. Nicht die komplette Verantwortung, sondern nur die in der das Kind bei mir ist. Nicht die komplett wachen Nächte, sondern nur, wenn das Kind bei mir übernachtet. ;-)

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Hallo,

deinen Kinderwunsch kann ich verstehen, das ist ein Gefühl, dem man nur schwer mit rationalen Gedanken beikommen kann. Aber man kann es versuchen.

Ich selbst habe nur zwei Kinder (8 und 12) und inzwischen manchmal eine oder zwei Stunden Luft trotz 75 Prozent Teilzeit, wenn beide Kinder zufällig gleichzeitig beim Sport oder bei Freunden sind. Da hatte ich auch schon mal den Nachzüglergedanken.

Aber reichen "manchmal eine oder zwei Stunden" für die Aufgaben, die ein Baby mit sich bringt? Nein! Vielmehr müssten meine Großen zurückstecken. Sie brauchen aber beide Zeit mit mir, wollen mir alleine (!) mal was erzählen, mit mir shoppen gehen oder Unterstützung bei schulischen Dingen.

Eine Familie ist keine Massenabfertigung, bei der man alles in Gruppen erledigt. So schön viele Kinder sind, so wenig wird dabei beachtet, dass da ganz viele Individuen heranwachsen, die alle Aufmerksamkeit möchten.

Man kann natürlich die Kinder 1 bis 6 auf den Hof schicken, um mit Kind 7 im Tragetuch das Abendbrot zuzubereiten. Dann essen alle am riesigen Tisch und müssen sich dann selbst oder miteinander beschäftigen, um sich später selbst ins Bett zu bringen. Für mich hat das eher was von Kinderheim, sorry an die TE über mir.

Ich durfte sowas schon miterleben, war mal einige Tage zu Besuch in einer Familie mit 6 Kindern von 0 bis 10. Ich konnte nicht beobachten, dass die Mutter Zeit für einzelne Kinder länger als fünf Minuten (nur schnell neue Hose für den Dreijährigen, was zu trinken für die Sechsjährige, dann alle rausscheuchen) hatte. Der Haushalt ist ja auch entsprechend aufwändiger, da gab es kaum Aufmerksamkeit für ein einzelnes Kind! Nur das Kleinste hatte Glück, weil man einem Baby da noch keine Einsicht abverlangen kann.

Im Fernsehehen gab es mal eine Sendung über eine Familie mit mindestens 6 Kindern. Dem Vater wurde geraten, täglich mindestens 20 Minuten für jedes Kind einzeln aufzuwenden. Das hat er nicht geschafft, hätte ja auch zwei Stunden gedauert.

Ich möchte meine Kinder fördern und an ihrem Leben teilnehmen, soweit sie das möchten. Sie erzählen z.B. schon zum Abendbrot so viel, dass ein drittes Kind keine Redezeit mehr hätte. Wenn du denkst, du hättest noch Zeit für weitere Kinder, dann probiere doch erst mal aus, wieviel Zeit sich die vorhandenen Kinder wünschen und nehmen, wenn du sie lässt.

Grüße

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Da hast Du sicher recht. Da wir vom Alter auch ziemlich gestreut und durch Patchwork selten alle auf einmal zuhause sind verteilt sich das auch alles . Ich werde einfach versuchen noch besser hinzusehen woher der Wunsch kommt und ihn „umzulenken“. Vielleicht gelingt es mir. Schönreden gilt nämlich nicht! Und auch ein nächstes Kind wird groß und bräuchte Zeit ,Kraft und Aufmerksamkeit. Ich möchte nicht das meine älteren Kinder die jüngeren erziehen, sie sollen nämlich selbst ihre Jugend frei genießen wollen!

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Huhu
Wir haben 7 Kinder und Nr 8 ist unterwegs.
Meinem Mann hätten die 7 auch gereicht, doch ich wollte gerne noch eins. Am Ende meinte mein Mann, er könnte mir so einen Herzenswunsch nicht abschlagen und ich müsste ja die SS ertragen.
Ihm war klar, dass mich das sonst sehr unglücklich gemacht hätte, denn auch meine biologische Uhr tickt.
Dir fehlt mit über 40 die Zeit. Ich würde es drauf anlegen und es ihm natürlich auch genau so mitteilen. Wenn er es dann wirklich verhindern will, wird er es tun. Es zeigt ihm jedenfalls, dass du es ernst meinst. Jetzt Rücksicht wird er dagegen als: "ist ihr nicht so wichtig" interpretieren

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Verstehen kann ich dich sogar sehr gut.
Bei uns ist es ähnlich.

Wir haben 3 Kinder und ich wünsche mir sehnlichst noch ein kleines, der unser Leben auf den Kopf stellt. Aber auf der anderen Seite weiss ich auch, was das wieder alles für Verändererungen mit sich bringt, die nicht einfach werden, sondern sehr viel stressiger und auch emotional/körperlich ist man wieder für die ersten Jahre an einen kleinen Menschen gebunden und wird keine Minute für sich haben. Die Geschwisterkinder müssen zurück stecken. Das ist einfach ein Fakt. Ist es fair ihnen gegenüber?

Meistens hilft es, wenn man alle Kinder mal zusammen ruft und den Ehemann natürlich auch und diese Frage mal anspricht: Wie würdet ihr es denn finden, noch ein Geschwisterchen zu bekommen? Meistens lässt sich dadurch schon sehr gut ableiten, ob ein weiteres Kind wirklich in die Familiensituation passt. Kinder fühlen nämlich ganz genau, was vielleicht auch momentan alles gar nicht so wirklich richtig läuft (was wir eventuell nicht so sehen wollen) und was es bedeutet, wenn Mama wieder für einen kleinen Schreihals da sein muss und wie auch die Situation sich für die Kinder ändern wird/muss.

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Oh ,ich glaube das ich so ziemlich alleine mit meinem Wunsch da stehe ! Alle sind so zufrieden wie es ist...

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Huhu,

wenn der Mann definitiv kein Kind mehr möchte, wäre er bereit eine Vasektomie machen zu lassen?

Viele Frauen berichten, dass diese kleine Kinderwunschstimme schon bald danach erloschen ist, weil eben kein Hintertürchen mehr offen ist. Es ist dann endgültig genauso wie es dann ist. Kein Hoffen mehr, dass sich vielleicht doch noch etwas heimlich einschleicht, keine Gedankenspiele mehr, was wäre wenn …

Gehe mal in dich und frage dich, ob der Kinderwunsch wirklich erlischt, wenn noch jemand dazu käme? Bist du dir sicher, dass dann nach 6 Kindern nicht doch wieder die Sehnsucht käme? Bei manchen Frauen hört dieses Gefühl niemals auf, vielleicht gehörst du dazu?

Ich kann dich grundsätzlich verstehen. Ein Kinderwunsch ist nicht abhängig von der Anzahl der vorhandenen Kinder. Er ist eben einfach da, es ist ein Herzensding, dem man rational nicht beikommen kann. Nur ob man diesem nachgibt oder nicht, das muss man rational mit dem Partner zusammen überlegen.

LG

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😭😭😭😭

Wir sind jetzt 2,5 Jahre nach der Vasektomie. Der Kinderwunsch nagt ungebrochen an meinem Herzen.

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Ach,,, mein Mann war schlimmer.. Er wusste das ich eigentlich 2 Kinder wollte... und er wollte dann doch nur 1... hab ihm dann gesagt das er sich um die Verhütung kümmern muß...habe es dann auch Akzeptiert das es nur bei einem blieb.. denn unsere Ehe läuft nach 18 Jahren noch sehr gut. Aber 2 tage nach der Steri sagt er das er es doch bereut und denkt das er ein Fehler gemacht hat... man war ich schon sauer..

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Hallo
Ich habe 3 Kinder und die reichen.
Vom Gefühl her hätte ich mehr Kinder mein Traum waren immer 6 Kinder.

Was wir aber bedenken

Wir wollen nicht nur arbeiten um die Kinder zu unterhalten, wir wollen Ihnen auch was bieten und auch selber uns was leisten wie mal ausgehen, Urlaub, usw.

Wenn 3 Kinder (was Sie nicht müssen) studieren kostet es ja auch und alle sollen die Möglichkeit haben.

Somit war bei uns bei 3 Schluß

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Hallo,

Ich kann dich verstehen. Wir haben zwar nur zwei Kinder (5&3) und vielleicht kommen noch 1-2 Kinder dazu, aber wahrscheinlich nicht. Ein Teil von mir hätte am liebsten 5-7 Kinder. Aber wenn ich mir dann vorstelle, wie wenig Zeit ich für ein Kind hätte, wie groß Haus und Auto sein müssten, wie kompliziert Urlaub und allgemein der Alltag wären, bin ich froh um meine zwei. Ganz zu schweigen vom Finanziellen. Da bekommt der Alltag so einen Mini-Schulklassen Charakter und so möchte ich einfach mein Familienleben nicht haben. Das führ ich mir immer vor Augen, wenn ich mir wieder denke „Mein Gott 5 Kinder, wie toll, das würde sich theoretisch bei uns auch ausgehen“ 🤣

Lg Maren

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Verstehen kann ich dich sehr gut! Wir haben 7 Kinder und möchten gerne noch mindestens eins haben.😍 Bislang war der Wunsch zum Glück immer beidseitig.😊