Ehemann unzufreiden_will trinken und rauchen

Wir haben aktuell massiven Stress. Beruflich, gesundheitlich, unerfüllter Kinderwunsch seit vier Jahren etc)

Wir können nichts planen. Wir wissen nicht ob wir noch ein Kind bekommen und dann umziehen müssen oder bleiben können weil kein Kind kommt. Wir wissen nicht ob wir umziehen müssen weil mein Mann woanders arbeiten muss. Wir wissen nicht ob wir lange die nächste Befristung noch geht (Grundschullehrer)

Er ist chronisch unzufrieden.
Früher hat er Alkohol und Zigaretten verabscheut. Nie was getrunken.
Heute würde er am liebsten drei vier Mal die Woche eine Flasche Wein mit mir trinken. U d nun sagte er, dass er sogar am liebsten mal einen Joint rauchen wollen würde.

Ich verstehe sein Unglück aktuell.
Aber diese Wesensveränderung ist wirklich extrem.
An allem mault er rum.
Wenn wir bei Leuten sind beteiligt er sich oft nicht an Gesprächen oder gibt provokante Kommentare.
Alles ist schlecht und alle anderen sind dumm.
Ich erkenne ihn nicht mehr und bis ratlos.

Ob seine Depression wieder durchkommt..
Wahrscheinlich. Seine Termine bei Therapeuten scheinen nichts zu nützen.
Er reagiert auf fast alles, was nicht nach seinen Vorstellungen läuft aggressiv/ stinkig

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Hey!

Das klingt unschön.
Es klingt, als ob er seinen Zustand mit Suchtmitteln betäubt. Eine unschöne Situation!
Warst du mal selber zur Beratung, um seinen Zustand besser greifen zu können?

Wieso findet er keinen Job? Wo wohnt ihr? Eigentlich werden in manchen Regionen Grundschullehrer händeringend gesucht- vor allem Männer sind rar.

Liebe Grüße!

Schoko

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Er hat einen Job. Nur eben immer und immer wieder befristet. Er ist kein Beamter. Er ist seit acht Jahren an der gleichen Schule und hatte in der Zeit 12 Kettenbefristungen. Immer Schwangerschafts oder Elternzeitvertretung.

Ich selbst habe darüber noch mit keinem gesprochen. Nur mit ihm.
Er sagt, entweder ich akzeptiere das, oder er geht eben. In ein kleines Apartment...

Völlig unreflektiert und bescheuert. Aber so ist er im Moment.
Angeblich hätten sich unsere Lebenseinstellungen verändert.
" Ja, früher fand ich Alkohol scheiße. So hast du mich kennen gelernt. So bin ich aber nicht mehr. Unsere Vorstellungen von Genuss gegen auseinander..."

Eigentlich Gaga.... Aber es nicht ernst nehmen und warten das es besser wird, kann es ja auch nicht sein.

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Das meinte ich. Wieso sucht er sich keine feste Stelle?
Ich bin auch Lehrerin und kenne niemanden, der sich jahrelang vom befristeten Vertrag zum nächsten hangelt. Mich würde es auch belasten. Ja. Aber ich kann nicht nachvollziehen, warum er sich dann an einer anderen Schule keine Planstelle sucht.

Wenn der Herr so mit dir spricht, kann ich dir nur raten, ihm die eigene Wohnung zu genehmigen.
Seine Rede klingt nach einem Alkoholiker, der seine Frau dazu bringen möchte, seinen Konsum zu akzeptieren. Es gibt ein paar Foren, in denen sich Angehörige austauschen. Seine Argumentation ist da der Klassiker.
Das sagt er ja deutlich: akzeptier meine Veränderung, oder geh. Deine Entscheidung. Ihm ist es egal. Im Zweifel will er aber trinken.
Du stehst in seiner Prioliste nicht an erster Stelle.
Seinen Rat solltest du annehmen- willst du so weiterleben? Ist ja ziemlich ehrlich.
Du stellst gerade die Weichen für die Zukunft.

Liebe Grüße
Schoko

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Hallo, hört sich danach an, als wenn seine Depressionen wieder da ist, würde auch zu dem egoistischen Verhalten dir gegenüber passen.

Ich lebe selber seit Jahren mit einem depressiven Mann zusammen, es waren wirklich schlimme Jahre dabei.
Wenn es ganz schlimm war, hat er auch oft was getrunken und geraucht, um sich zu beteuben.
Ich habe ihm dann natürlich gesagt das es so kein Dauerzustand ist.
Mehrfach flehte er mich an, sich umbringen zu dürfen, damit das endlich aufhört, er fing an sich zu ritzen, einmal habe ich ihn zwangseunweisen lassen.

All die Jahre, war es auch wie bei euch beruflich eine voll Katastrophe, was natürlich zu dem schlimmen Zustand beigetragen hat.
Mittlerweile hat sich nach langen 7 Jahren alles normalisiert und uns geht's gut.

Uns hat es hat es immer geholfen zu reden, ich habe ihn oft gedrängt mir zu sagen was er fühlt, was er denkt (er wollte es anfangs nie und es war ein langer Weg bis er das konnte) er hat mir seine abgründigsten Gedanken erzählt, tief in der Depression.

Ihr müsst reden und zwar ganz offen und euch überlegen was ihr wollt und wie ihr da hin kommt.
Nicht immer, aber oft lässt sich ja an der Situation was ändern.
Lg

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Ja. Ich vermute das auch.
Die Depression. Besonders diese zickigkeit
Komm im Moment aber nicht an ihn ran.
Letztlich sind wir beide stark belastet aktuell. Nur das ich nicht trinke.

Er ist witzig. Er kümmert sich. Er ist tierlieb und und und.
Nur dieser scheiß Umgang mit Problemen, gepaart mit der Depression.
Sein Verhalten mir gegenüber bzgl des Alkoholthemas ist unter aller Sau und nicht tolerabel

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Das ist super anstrengend 😔
Du musst (wenn du denn willst) immer wieder versuchen an ihn ran zu kommen, am besten wenn er etwas getrunken hat, dann fällt ihnen das Reden leichter.
Ich fand den Grat zwischen Druck und nicht zu viel Druck sehr schwer, Depressionen sind wirklich eine schlimme Sache.
Ich will es natürlich nicht entschuldigen was er macht, aber für mich hört es sich nach totaler Verzweiflung und Hilflosigkeit an. Wenn du ihn liebst, lass ihn nicht fallen, versuch du jetzt stark zu sein und zeig ihm Optionen auf was ihr ändern könnt.
Und trotz allem sag auch klar dass das so auf Dauer kein Zustand ist.
Ich wünsche euch alles Gute ❤️

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