Ich will nicht unordentlich sein / Ansprüchen gerecht werden

Guten Abend ihr Lieben,

bevor unsere Tochter geboren wurde, hat mein Mann immer gesagt, dass wir eigentlich nicht zusammen passen, weil ich so ordentlich und er so unordentlich sei. Er macht nie was im Haushalt. Das hat mich schon immer gestört, aber vor der Geburt war das aushaltbar. Da bin ich von der Arbeit nach Hause gekommen, hab schnell aufgeräumt, die Wohnung gewischt, gekocht, gespült. Wir hatten ein paar Diskussionen. Geändert hat sich nichts.

Vor genau einem Jahr wurde dann alles anders. Seitdem habe ich das Gefühl, die Küche aufzuräumen, das Kind im Nebenzimmer zu stillen und zurück in eine unordentliche Küche zu kommen. Wenn ich meinen Mann bitte, seine Sachen wegzuräumen, sagt er, ich dürfe ihn nicht kritisieren, weil ich selbst unordentlich bin. Als Beweis zeigt er mir dann die nicht zusammengelegte Wäsche vom Vortag oder das Spielzeug unserer Tochter auf dem Wohnzimmerboden.

Heute hat unsere Tochter dann ihren ersten Geburtstag gefeiert. Meine jüngere Schwester hat erzählt, dass sie nicht mit ihrem Freund zusammenziehen will, weil der so unordentlich ist. Da meinte mein Mann: "Dabei hast du ja mal mit deiner Schwester zusammengewohnt und die ist auch unordentlich." So als hätte es nie eine Zeit vor der Geburt unserer Tochter gegeben.

Ich habe schon das Gefühl, meine Tochter teilweise zu vernachlässigen, weil ich ständig im Haushalt beschäftigt bin. Mein Mann gibt mir das Gefühl, mich noch mehr beweisen zu müssen. Ich kann die Zeit mit Kind gar nicht richtig genießen, weil ich immer das Gefühl habe, nicht gut genug zu sein. Ab September arbeite ich 25 Stunden pro Woche. Ich weiß, dass das nicht viel ist, habe aber jetzt schon das Gefühl, den Ansprüchen nicht gerecht zu werden.

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Mein Mann würde mich exakt einmal so vorführen!!
Schön und gut, wenn ihr in anderen Bereichen so harmonisiert, aber dein Mann hält dich mit solchen Aussagen klein, damit er sich rausreden kann. Für mich die ekligste Art, die eigenen Defizite zu rechtfertigen und sich rauszuziehen. Für mich hat sowas null mit Respekt zutun.
Dem würde ich ordentlich die Meinung geigen und ihm sein gesamten Müll ins Bett schmeißen, bis er lernt seine Sachen wegzuräumen! Solche Ansichten machen mich wirklich sauer! Er wäscht nicht? Bügelt nicht? Beteiligt sich nicht? Kein Problem, seine Wäsche würde der Mülleimer waschen und zwar so lange, bis er nichts mehr zum anziehen hat. Er will nicht? Kein Thema, ich dann auch nicht.
Er macht das, weil du es erlaubst.
Ich frage mich wirklich, wie man sich so klein machen kann!?
Für mich ist selbstverständlich, dass der der zuhause ist, den größeren Part im Haushalt übernimmt. Das bedeutet aber nicht, dass der andere automatisch raus aus der Nummer ist und noch die klappe so aufreißen kann. Wie soll das bitte weitergehen? Du gehst arbeiten, kümmerst dich um euer Kind und den Haushalt und er geht 8 Stunden arbeiten und stellt sich hin und macht dich nieder? Wow... und ihr harmonisiert in anderen Bereichen? Wie soll das gehen, bei null Komma null Respekt dir gegenüber?
Sorry, ich weiß grad überhaupt nicht, wer mich mehr aufregt, dein Mann der faul ist und noch solche Sprüche klopft oder du, die das so hinnimmt. Das wär echt nichts für mich!
Hau mal auf den Tisch, du bist seine Frau, ihr solltet euch auf Augenhöhe befinden. Dieses Verhalten würde ich mir wirklich verbieten.

Alles gute

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Danke für deine Antwort. Ich denke, diese Vorgehensweisen würden eher zu großem Streit führen und nicht zu einer Lösung des Problems.

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Du sagst ihr habt sonst eine perfekte Beziehung aber sorry; du machst dir was vor.

Ihr habt eine funktionierende Beziehung weil du ihn machen lässt und kuscht.

Sobald du für eine Beziehung auf Augenhöhe einstehen würdest, wäre eure Beziehung nicht mehr so perfekt, Wetten ?

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Für deinen Mann habe ich keine Worte...

Aber ich weiß wie du dich fühlst und lasse dir aus Erfahrung gesagt sein, wenn alle wieder aus dem Haus sind tagsüber fällt auch deutlich weniger im Haushalt an.
In der Elternzeit bin ich gar nicht hinterher gekommen mit dem aufräumen und sauber machen und dachte, wenn ich wieder arbeite gibt das eine Katastrophe. Aber es wurde deutlich einfacher.

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Danke. Dann hoffe ich, dass es bei mir auch so wird.

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Versuch, deine Prioritäten anders zu setzen.
Die Zeit mit dem Kind ist dir offensichtlich wichtiger als perfekte Ordnung in eurer Wohnung. Versuche, dir das bewusst zu machen und die Kommentare deines Mannes zu ignorieren.

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Danke. Du hast Recht. Unser Kind / Zeit mit unserem Kind muss Priorität haben.

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Du hast einen Mann, dessen Verhalten "aushaltbar" #kratz war.
Warum tut sich eine Frau sowas an?
Du wirst mit ihm noch seeehr viel Freude haben, wenn es dir nicht gelingt, ihn in die Pflicht zu nehmen.

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Sein Verhalten in Bezug auf Ordnung und Haushalt. In anderen Bereichen passen wir perfekt zusammen.

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Ich meinte das auch nur in Bezug auf Ordnung und Haushalt.
Es kann nicht sein, dass er sich da so rauszieht und DICH zudem noch vorführt.

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Da hilft nur ein klärendes Gespräch. Und seine eigenen Ansprüche herunter zu Schrauben. Und so einen schlampigen Vogel hätt ich eh schon lange auf den pott gesetzt!
Und eine putzhilfe

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Danke für deine Antwort. Eine Putzhilfe liegt nicht in unserem Budget und ich käme mir komisch dabei vor, jemand Fremden unsere Wohnung putzen zu lassen.

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Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten, dich da zu emanzipieren.
Mein Mann hat die gleiche Einstellung und ließ auch so Kommentare ab.

Ich habe nur noch das im Haushalt gemacht was von mir verursacht wurde und was mir persönlich wichtig war.

Ich habe für ihn das kochen eingestellt.

Ich habe seine Wäsche nicht mehr gewaschen.

Hier war richtig was los. Es gab rege Diskussionen. Ich habe es über mehrere Wochen durchgezogen, danach wurde es deutlich besser.
Lass dich da nicht vor den Karren spannen und positioniert dich. Würde an der Stelle auch aus dem Schlafzimmer ausziehen und mir evtl. Gedanken machen mal für ein paar Tage alleine mit Kind Urlaub zu machen.

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Danke für deine Antwort. Die ersten Vorschläge finde ich nachvollziehbar. Aber warum sollten wir ohne ihn in den Urlaub fahren? Ich will mich ja nicht trennen.

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Da gehts drum, dass er mal alleine den Haushalt schmeißen muss und merkt wie das ist, nehm ich an :-)

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Aufgrund deines Textes und vor allem
Deiner Antworten hier muss ich sagen, dass du recht blind bist, was eure Beziehung angeht.

Du sagst, die Beziehung ist bis auf das aufräumen perfekt.

Ja sicher ?

Ist es für dich eine perfekte Beziehung, wenn der Mann die Frau da so ausnutzt und keinen Finger krumm macht ?

Ist es eine perfekte Beziehung wenn man vor anderen vorgeführt wird ?

Ist es eine perfekte Beziehung wenn man Probleme nicht ansprechen darf ?
Jmd riet dir, nicht mehr für ihn zu machen im Haushalt und deine Antwort war, dass würde nix außer einem großen Streit bringen.
Und das ist für dich eine perfekte Beziehung?

Du wirst klein gehalten, hast permanent ein schlechtes Gefühl weil du denkst ihm nicht gerecht zu werden.
Das ist für dich perfekt ?
Ja sauber.

Die braucht man keine Tipps zu geben, du nimmst eh nichts an und schmetterst alles ab und nimmst deinen Mann in Schutz.


Ich kann dir nur raten: Love it, change it or leave it...

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"Jmd riet dir, nicht mehr für ihn zu machen im Haushalt und deine Antwort war, dass würde nix außer einem großen Streit bringen."
Nein, jemand riet mir, seinen Müll in sein Bett zu werfen und seine Kleidung in den Mülleimer (Antwort 10). In welcher Beziehung würde dieses Verhalten denn bitte nicht zum Streit führen?
Weniger zu machen, wurde mir auch vorgeschlagen und das nehme ich auch an.

Die Punkte, die du nennst, sind alle schlecht. Da gebe ich dir Recht. Würde ich das nicht so sehen, hätte ich ja kaum diesen Thread hier verfasst.

Perfekt passen wir in anderen Bereichen zusammen.

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Klar passt ihr perfekt zusammen, solange es nach seiner Nase geht und er sich folgenlos weigern kann, seinen Anteil zu Hause zu machen. Solange du kuschst, gibt es keinen Grund zu streiten. Eine Putzfrau kann er sich nicht leisten, wie gut, dass er dich hat für die niederen Arbeiten.
Du gehörst für mich zur "EIGENTLICH sind wir glücklich"-Fraktion

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Hallo,

du musst deine Prioritäten anders setzen, dann wirst du entspannter, was den Haushalt betrifft und komischerweise läuft der Haushalt dann besser.
Als ich mit meinem Mann zusammen zog, waren wir beide sehr jung und beide sehr chaotisch. Ich wuchs in einem pingelig sauber geführten Haushalt auf und für meine Mutter standen Ordnung und Sauberkeit an oberster Stelle. Was hat mich das immer angestunken. Dementsprechend kostete ich die erste eigene Wohnung sehr aus und aufgeräumt wurde nur, wenn Besuch kam. Dann wurde ich schwanger, wir heirateten und zogen in eine tolle große Wohnung. Das Baby kam und ich mutierte zu meiner Mutter. Ich wollte den perfekten Haushalt und alles perfekt sauber und ordentlich. Jeder, der ein Kind hat, weiß, dass das mit Baby oder Kleinkind kaum machbar ist. Ich steigerte mich da so rein und sah Chaos und Unordnung, wo eigentlich gar keine so wirklich war. So kam es, dass ich z.B. die Küche schrubbte und zwischendurch ständig unterbrechen musste, weil das Baby beschäftigt werden wollte. Dementsprechend war dann der Zustand der Küche, man wurde nicht fertig. Zeitgleich stapelten sich die Wäschekörbe und die anderen Zimmer wollten auch Beachtung. Mein Mann wollte mir helfen und versuchte, nach der Arbeit, mir die Arbeit abzunehmen. Er konnte mir aber nichts Recht machen und ich schimpfte auch, wie unordentlich er ist. Da er mir nichts Recht machen konnte, ließ er es dann ganz bleiben. Ich sah immer nur die blankgeputzen Häuser und Wohnungen der anderen. Irgendwann sagte mir dann eine Freundin, dass ich die Prioritäten falsch setze und mir total unsinnigen Stress mache. Sie würde zum einen immer alles gleich wieder dahin räumen, wo es hingehört. Sie lässt keine Wäscheberge entstehen, sondern wäscht täglich oder jeden 2. Tag eine Maschine. Wenn das Kind Mittagsschlaf macht, putzt sie die Bäder, wischt Staub, wischt die Böden, saugt Staub (nicht täglich, aber da wo es anfällt). Da immer alles gleich an seinen Platz geräumt wird, sieht es immer ordentlich aus. Abends, wenn das Kind im Bett ist, wird noch mal alles aufgeräumt, dass man morgens in eine ordentliche Wohnung kommt. Ich habe es dann so probiert und es war wirklich eine Erleichterung. Nur alleine, dass alles nach Benutzung sofort wieder an seinen Platz kommt, hat die ganze Sache enorm verbessert. Für das Putzen habe ich dann einen Rhythmus gefunden, wenn das Kind geschlafen hat. Sieht man die Ordnung, fällt es leichter, sie zu halten. Mein Mann machte automatisch mit. Ich habe mich mit ihm zuerst in Ruhe zusammen gesetzt und habe ihm erklärt, was mich an unserem Haushalt stört und wie ich es nun schaffen will, Ordnung ins Chaos zu bringen. Anfangs musste ich ihn zwar öfters zurück pfeifen, wenn er was liegen gelassen hat, aber er hat sich da auch sehr schnell daran gewöhnt. Hinterher geräumt habe ich ihm nichts. Er ist alt genug, seine Sauerei selbst weg zu machen. Ich habe ihn nur erinnert, dass da noch Dinge stehen, die da nicht hingehören. Hast du diese Grundordnung drin, wirst du sehen, wie viel Zeit dir mit deinem Kind bleibt. Gerade wenn du wieder anfängst zu arbeiten ist das sinnvoll. Rede in Ruhe mit deinem Mann. Ohne Vorwürfe! Setzt euch in Ruhe zusammen und sag ihm, dass sich dahingehend dringend was ändern muss.

LG
Lotta

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Danke für deine Antwort. Das Konzept finde ich sehr gut. Nur ob ich meinen chaotischen Mann dazu bringe, seine Gewohnheiten zu ändern ... Das Gespräch in Ruhe ist auf jeden Fall schon mal der erste Schritt. Normalerweise mache ich es so, dass ich fünf mal seine Sachen wegräume und den Ärger runterschlucke und dann zu ihm gehe und mich aufrege, dass er schon wieder was rumliegen gelassen hat. Woraufhin er, wie beschrieben, angegriffen reagiert. Da muss ich dann auch an mir arbeiten...

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Meine Oma sagte immer: "Man kann einen Mann nicht mehr umerziehen, man kann ihn nur umlieben."
Wie jetzt wahrscheinlich auch viele aufschreien und rufen: "Das hat nichts mit Erziehung zu tun, es ist auch sein Haushalt und er hat gefälligst zu tun, was er zu tun hat.", dachte ich früher auch, dass es altmodische Ansichten sind. Im Laufe meiner 20jährigen Ehe habe ich begriffen, wie dieser Satz gemeint ist. Es bringt nichts, alle Macken des Partners mit Geschimpfe und Gezeter beseitigen zu wollen. Das verhärtet nur die Fronten und bezweckt genau das Gegenteil. Das gilt für alle Belange und für beide Partner gleichermaßen. Kritisiert mich mein Partner, meckert an mir rum und sagt mir permanent was mir nicht passt, mache ich dicht. Meist aus dem Grund, weil ich mich angegriffen fühle. Ich nenne mal ein banales Beispiel aus dem Alltag. Mich hat es immer auf die Palme gebracht, wenn mein Mann aus dem Büro kam und seine Klamotten im Esszimmer über den Stuhl gehängt hat. Ich lag ihm täglich in den Ohren und habe gemeckert und geschimpft. Geändert hat sich nichts. Vor allem weil aus einer Bagatelle ein handfester Streit werden kann, der vom Sinn nichtig ist. Ist man von vorn herein auf 180, weil zu den Klamotten im Esszimmer auch noch Geschirr in der Küche kommt, wird der Ton rauer und die Argumente unsachliche. Da wird schnell aus einem: "Kannst du bitte dein Geschirr in die Spülmaschine und deine Klamotten bin den Wäschekorb räumen." ein total verärgertes "Hier sieht es schon wieder aus wie Sau. Überall lässt du deinen Krempel liegen." Fazit: Der Partner geht in Deckung, fühlt sich angegriffen, geht in die Selbstverteidigung und macht es erst Recht nicht. Die Macken des Partners beseitigt man nur mit vernünftigen Reden. Z.B. "Schatz, mir wächst der Haushalt gerade über den Kopf, weil ich mit der Kleinen zu nichts komme. Ich bin dabei einen Plan zu erstellen. Ab sofort räumt jeder benutzte Dinge dahin, wo sie hingehören. Könntest du bitte auch darauf achten, dass du wieder alles weg räumst, was du benutzt? Dann bin ich täglich wesentlich schneller mit dem Haushalt fertig." Das ganze Haushaltssystem braucht Routine. Das wird bei dir, genauso wie bei ihm etwas Zeit brauchen, bis es oben fest verankert ist. Liegt am nächsten Tag wieder was rum, erinnere ihn im ruhigen Ton. Irgendwas hat er sich auch daran gewöhnt und es ist für ihn genauso Routine.

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Ich habe auch nach einem Jahr wieder angefangen zu arbeiten.
Was soll ich sagen, ja da bleibt dann manchmal was liegen. Es kommen auch wieder andere Zeiten, wenn die Kinder nicht mehr so viel Aufmerksamkeit brauchen.

Zu deinem Mann: entweder zu einem Ohr rein und zum anderen raus. Oder Tacheles reden, dass der Haushalt durchaus machbar wäre, wenn 2 Erwachsene sich daran beteiligen. Ggf. einen Haushaltsplan aufstellen.

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Achja, dein Mann ist übrigens gar nicht unordentlich. Er ist nur faul.

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Danke für deine Antwort. Er ist tatsächlich unordentlich ... wahrscheinlich eine Kombination. Obwohl er in anderen Bereichen seltsamerweise gar nicht faul ist.

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