Wie viel Einsatz, um das Leben des eigenen Kindes zu retten K

Mein Mann und ich hatten heute Nachmittag eine Diskussion, aus der ich mit einem komischen Gefühl raus gegangen bin. Jetzt wollte ich mal die Meinung von Außenstehenden dazu hören.
Wir waren heute an einer Talsperre spazieren und haben am Schluss die Staumauer überquert. Momentan ist die Talsperre nicht ganz voll, deshalb geht es von dem Fußweg auf Mauer bis zur Wasserkante sicher 5 bis 8, vielleicht auch 10 m runter. Das Wasser ist dort ca noch mal so tief. Etwas Strömung wird dort sicher sein, ist aber nicht zu sehen, da die Talsperre nur von einem ganz kleinen Bach gespeist wird und die Staumauer momentan nur ein ganz bisschen Wasser durch lässt.

Unsere Tochter wollte am Geländer aufs Wasser schauen. Dabei kam die (völlig fiktive) Frage auf, was eigentlich wäre, wenn sie jetzt dort runter ins Wasser fallen würde (sie ist 4 und kann noch nicht schwimmen). Mein Mann sagte sofort, dass er nicht hinterher springen würde, da er die Chancen, sie unter Wasser zu finden, für sehr gering hält und sich das auch nicht zu traut. (er kann zwar schwimmen, aber nicht besonders gut). Und es hätte ja niemand was davon, wenn am Ende zwei Leute tot wären. Ihm wäre natürlich bewusst, dass es locker 30 Minuten dauern könnte, bis der Rettungsdienst da wäre (die Talsperre ist ziemlich abgelegen).
Für mich hingegen war völlig klar, dass ich auf jeden Fall hinterher springen würde, selbst wenn ich mich dabei selbst gefährden sollte. Denn mit dem Gefühl, nicht alles versucht zu haben, um unser Kind zu retten, könnte ich ohnehin nicht weiterleben.
Irgendwie macht es mich traurig, dass mein Mann so denkt. Sehe ich das falsch? Er meinte, dass Mütter meist eh viel mehr für ihre Kinder tun würden.
Wir sind heute zu keinem Ergebnis gekommen. Wie seht ihr das?

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Wir hatten genau so eine Situation und es war sehr gefährlich und mein Mann hat unseren Sohn gerettet und sich selbst sehr verletzt und lag 4 Monate im Krankenhaus.
Er hat später gesagt,er hätte nicht damit leben können seinem Kind nicht zu helfen Und er wusste ich hätte mich um unsere weiteren 3 Kinder gekümmert.
Ich finde es fast abartig,das viele nicht dem eigenen Kind hier helfen würden,mit so einem Mann könnte ich nicht zusammen sein.
Wir wissen,wir würden alles tun füreinander!

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Darf man fragen was bei euch passiert ist ?

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Wir fahren im Süden und da wurde ein Maisfeld abgefackelt und das Kind ist einfach reingerannt.
So ein Feld brennt unheimlich schnell ab,ist aber ein kleines Kind darin und es raucht und es sind hohe Flammen,es muss schrecklich gewesen sein.
Mein Schwager sollte aufpassen und war sich nicht sicher ob das Kind überhaupt reingerannt ist.
Mein Mann ist einfach reingerannt, instinktiv.
Er hat lange gesucht und hat nichts gesehen, aber nicht gemerkt wie schlimm er sich verbrannt hat.
Schulter,Wade und ein Auge war ganz schlimm,er sieht auf dem Auge fast nichts.
Sie haben es beide geschafft.
Der Rest der Männer stand nur rum.

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Ich glaube jetzt redet er so, da er ( Gott sei Dank) bis jetzt nicht in so einer Situation war und Männer reden ja gerne mal so dahin quasi, wenn ich das mal so nennen darf 😅

Ich denke er würde mit Sicherheit auch aus dem Affekt allein heraus anders handeln, wenn wirklich so eine Situation passieren sollte.

Ich denke nicht das du dir nu all zu große Gedanken machen musst.

LG

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Ich denke genau wie du. Er hatte bei der Vorstellung zu springen wahrscheinlich selber die Hose voll und hat es deshalb abgelehnt:)

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Das ist schwierig zu beantworten und besser etwas, worüber man nicht all zu intensiv nachdenkt. Als ich nur ein Kind hatte, hätte ich ohne zögern geantwortet, ich würde springen. Jetzt mit 2 Kindern wohl auch aber es fühlt sich schon etwas anders an.

Generell weiß ich von meinem Mann auch, dass er eher zögern würde zu helfen. Leider! Ich würde für meine engste Familie (Eltern, Geschwister, Kinder) sofort eine Niere spenden oder wohl ziemlich viel riskieren, um zu helfen. Mein Mann ist sowohl bei Eingriffen am Körper, als auch finanziell zögerlicher. Auch an der Staumauer würde er wohl erst Höhe und Aufschlag durchrechnen, bevor er springt. Ich bin da impulsiver...

Ich würde in dem speziellen Fall keine Rückschlüsse auf deinen Mann ziehen, da es wohl wirklich einem Suizid gleichkäme nachzuspringen...

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Generell weiß ich von meinem Mann auch, dass er eher zögern würde


Und mit so einem Mann könnte ich nicht zusammen sein!

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Musst du ja auch nicht 🙄

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Die Aussagen deines Mannes, wenn denn ernst gemeint, finde ich schon arg hart...wenn er das wirklich ernst meint, wüsste ich persönlich nicht recht damit umzugehen. Man sollte doch meinen, dass er sein eigenes Kind genauso bedingungslos liebt wie du und da erachte ich es als selbstverständlich, dass man alles tut um sein Kind in einer Gefahrensituation zu retten...

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So denke ich auch...

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Es gibt aber doch Situationen, in der ganz eindeutig objektiv jemand nicht zu retten ist.
Muss man dann wirklich gegen seine innere Überzeugung und Verstand Suizid begehen, weil man das so macht?

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Ich würde definitiv versuchen zu retten. Mein Mann auch!

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Ich kann leider nicht schwimmen, kann mich aber ein wenig über Wasser halten. Und ja, trotzdem würde ich springen. Allein bei dem Gedanke, dass mein Kind hilflos im Wasser untergeht, macht mich sehr.. panisch, oder ich weiß nicht wie man das beschreiben kann. Ich bekomme einen Kloß im Hals, wenn ich daran denke.

Ich wünsche das keiner Mutter....

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Ich habe mal eine Frage rein aus Interesse. Ich kann mir das schwer vorstellen, weil ich halt wirklich oft mit den Kindern schwimmen gehe. Seid ihr dann nie im Meer, in Seen oder in Spaßbädern? Oder bleibt ihr vorne am Strand, auf der Liegewiese oder im Babybecken?

Es kommen doch immer Situationen, wo man daneben sein muss. Deshalb frage ich mich wirklich wie man das macht, wenn man selbst nicht schwimmen kann. Also so Situationen wie: in den höheren Wellen hopsen, der Strudel in Spaßbädern, wenn die Kinder die ersten Male zur Insel im See schwimmen etc.

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Wir waren noch nicht im Urlaub am Wasser, wenn, dann in Schwimmbad im Babybecken, weil die kleine erst 2 Jahre alt ist.
Ich bin am Meer aufgewachsen, hatte aber Angst schwimmen zu Lernen, habe Angst vor Ungewissen. Ich habe aber vor einen Schwimmkurs zu machen, finanziell und Zeitlich hat es letzte Zeit nicht gepasst.

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Habe die Frage direkt an meinen Mann weiter gegeben und er würde genau so wie ich hinter her springen. Keiner von uns könnte mit dem Gedanken leben, es nicht wenigstens versucht zu haben.

Blöder Vergleich... Ich bin vor vielen Jahren meinem Hund aus einem See ( im Winter) raus geholt, weil der Dummbatz im Begriff war abzusaufen (Kopf unter Wasser). Mein Mann stand nur ungläubig da und wußte nicht was zu tun ist, da hatte ich mich schon ausgeplörrt und bin in den See rein. Mir war im Leben noch nie so kalt. Fazit: wenn ich für den Hund springe, dann erst recht für mein ( ein) Kind.

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habe nicht bin

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Hätte ich ganz genauso gemacht!

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Intuitiv hätte ich gesagt, natürlich würde ich alles tun - also springen. Dann fiel mir die Geschichte einer Grossfamilie ein die in der Zeitung stand. Sie hatten einen Ausflug an einen See gemacht, es war ein sonniger ruhiger Tag. War glaub ich in Australien. Keiner konnte schwimmen. Ein Kind ging wohl zu weit ins Wasser, geriet in Gefahr zu ertrinken. Verwandte eilten nach und nach zur Hilfe ... am Ende waren mehrere Personen tot. Beim Lesen dachte ich wie konnten die nur.... Vielleicht war das die Perspektive Deines Mannes.

Zum Glück war Eure Diskussion rein hypothetisch. Am wichtigsten ist doch das man als Eltern so aufpasst das man erst gar nicht in die Situation kommt. Und bei der Prävention ist ein Mann der insgesamt überlegter und vorsichtiger denkt, doch besser als jemand der denkt...ach da kann nichts passieren und ansonsten springe ich hinterher...

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Der ist ja drauf...soll er mal einen schwimmkurs machen wenn er nicht schwimmen kann...