Ich frage mich warum es die Männer sind, bei denen lange Arbeitstage trotz Kindern anscheinend normal oder sogar erwünscht sind.
Warum haben Frauen nicht auch solche Positionen und suchen sich schlecht bezahlte Berufe wesentlich häufiger aus als Männer?
Was wenn eine Mutter wochenlang auf Geschäftsreisen geht oder abends um 20.00 nach Hause kommt?
Ich kenne solche Frauen zur Genüge, aber anscheinend ist das den Usern hier nicht geläufig.
In meinem Job gibt es genauso viele Frauen wie Männer mit Kindern, die viel und lange arbeiten.
Nicht nur Männer.
Frauen, die top ausgebildet sind, sehr gut verdienen, viel Verantwortung tragen und ihren Beruf lieben.
Ist das in euren Augen was anderes wenn eine Mutter den Beruf genauso ausübt mit den gleichen Arbeitszeiten, den gleichen Karriere Ambitionen und dem gleichen Engagement?
Es gibt doch genauso für Frauen die Chance die Berufe zu ergreifen wie für Männer?
Weibliche Studenten sind doch mittlerweile in der Mehrzahl
Studieren Frauen das Falsche?
Warum findet man hauptsächlich Frauen in schlecht bezahlten Jobs, wie MFA, Erzieherin, Frisörin etc?
Jeder weiß doch dass man mit dem Geld kaum eine Familie finanzieren kann, man kann ja kaum selbst anständig davon leben.
Warum dann solche Berufe ergreifen die einem finanziell niemals Spielraum lässt?
Ich leiste uns verdiene das Gleiche wie meine männlichen Kollegen, ich habe lange Tage, unregelmäßige Arbeitszeiten, bei den Männern okay, sie ernähren ja die Familie und für die Frauen nicht ?
Zweierlei Maß?
Frauen, die lange arbeiten
Ich könnte es mir nicht vorstellen, bis abends zu arbeiten und meinen Sohn kaum zu sehen. Aber ich fände das auch für einen Vater schade.
Dass in unserer Gesellschaft immer noch unterschiedliche Erwartungen an Mütter und Väter gestellt werden, sieht man auch an der Sprache. Es gibt nur eine "Rabenmutter", aber keinen "Rabenvater".
Hallo,
ich kann dir das Buch „Die Feigheit der Frauen“ von Bascha Mika empfehlen. Ist zwar schon einpasst Jahre alt, aber leider aktueller denn je.
Liebe Grüße!
* ein paar
Zweierlei Maß? Ich denke nicht. Warum gibt es Männer, die schlecht bezahlte Berufe ergreifen, wie Krankenpfleger, Verkäufer, Handwerker? Was würden wir den alle machen, wenn es diese Menschen nicht gäbe. Nicht für jeden, egal ob Mann oder Frau ist es die Erfüllung laufend von der Familie getrennt zu sein und sehr spät heimzukommen. Die Berufswahl hat doch erstmal überhaupt nichts mit dem Geschlecht zu tun.
Wenn man ein Kind in die Welt setzt, heißt das Änderung im Leben. Ob jetzt beide oder nur einer beruflich etwas zurücksteckt ist immer eine persönliche Entscheidung und kann von aussen überhaupt nicht beuurteilt werden. Meistens sind es die Frauen, aber weil sie es wollen. Nach der Geburt eines Kindes setzen Frauen oft andere Prioritäten.
Handwerker schlecht bezahlt? 😳 überhaupt nicht. Die verdienen eigentlich ganz anständig. Wenn sie dann noch nen Meister haben sogar ähnlich wie manch Akademiker.
Das ist dann wohl ortsabhängig, aber hier bist du weit von einem Akademiker gehalt entfernt 😉
Hallo!
Ich arbeite in einem Job ohne feste Arbeitszeiten. Die Arbeit muss eben erledigt werden, egal, wie lange es dauert. Da gibt es mal stressigere und mal entspanntere Phasen. Da ich eher Typ Nachteule bin und zudem eine lange Anfahrt habe, war ich früher, vor dem Kind, selten vor 22.00/23.00 Uhr zuhause. Habe dann aber natürlich morgens nicht ab 8.00 Uhr im Büro gesessen. Mein Mann hat feste Arbeitszeiten, die zwar variieren, jedoch immer zwischen 7.30 und 19.30 Uhr liegen. Das war für mich auch der Grund, mit Kind in Teilzeit zu gehen. Mein Mann hat trotz Jollzeitjobs dank fester Arbeitszeiten und kurzem Arbeitsweg ausreichend Zeit für unsere Tochter, während ich in meinem Job täglich deutlich länger aus dem Haus gewesen wäre.
In Vollzeit verdienten wir übrigens beide ca. gleichviel. Beide Jobs werden auch ungefähr von Männern und Frauen gleichermaßen ausgeübt.
Liebe Grüße, Dian
Lange arbeiten ist kein Selbstzweck.
Ich bin trotz Kind in Vollzeit berufstätig und so weit oben, dass ich mir meine Zeit selbst einteilen kann, Mitarbeiter sich nach mir richten müssen. Home Office mache ich wenn es mir in den Kram passt.
Gehalt ist weit jenseits von tariflichen Grenzen.
Das reicht!
Eine Familie unterhalten kann ich problemlos und sich auch eine „Nur-Hausfrau“ (aka Haushälterin) leisten.
Und mein Mann verdient das gleiche noch mal.
Gehen tut das alles schon, aber wir müssen mit meinem Mann immer wieder schauen wo wir bewusst Zeit fürs Kind oder für uns reservieren.
Überstunden sind für uns kein Fetisch.
Es ist eine bewusste Entscheidung, wenn ich mir private Zeiten am Nachmittag blockiere weil mein Kind gerne unter der Woche zur besten Arbeitszeit in den Zoo möchte. Es ist auch Luxus, sich das einfach herausnehmen zu können.
Natürlich könnte ich wie zu Single-Zeiten in einem großen Konzern arbeiten, wo man mir zeitliche Vorgaben macht und ich extrem lange Zeiten da sein müsste.
Will ich das denn überhaupt noch?
Wozu?
Aber ab einem gewissen Gehaltsniveau machen 1.000 Euro mehr im Monat keinen Unterschied mehr und vor allem dann nicht, wenn die Bedingungen für die Familie deutlich schlechter werden, diese 1.000 Euro zu erwirtschaften und mit langen Diensten und Reisen einhergehen.
Ein Job mit Jahresgehalt von 140 T€ (also über 6.000 Euro netto aufs Konto!) und zeitlicher Flexibilität ist mir als Frau viel mehr „wert“ als
einer mit 165 T€ plus Bonus „je nach Geschäftserfolg“, wenn ich diesen Geschäftserfolg mit mörderischen Arbeitszeiten und extrem viel Stress selbst erarbeiten muss.
Ein Mann, der alleine die Familie ernährt, würde natürlich zugreifen und seine Hausfrau überall posaunen, er ist befördert worden. 🙈
Die Kosten-Nutzen-Rechnung sieht für mich als Frau jedoch ganz anders aus.
Vollzeit arbeiten, ja gerne,
halbtot arbeiten, nein Danke.
Sehe ich auch so. Ich bin nicht nur ehrgeizig um des Arbeitens willens, sondern weil damit auch Annehmlichkeiten wie freie Zeiteinteilung, Home Office etc einher gehen. Ich suche mir meine Dienstreisen aus. Wenn ich will, nehm ich mir kurzfristig einen Tag oder auch eine Woche frei. Mit entsprechender Vorplanung kann 4 Wochen am Stück Verreisen. Ich bin nicht ohne lange Einarbeitungszeit und Qualitätsverlust zu ersetzen, daher ist mein AG mir entgegenkommend in vielen Dingen.
Ich bin sehr froh, diese Annehmlichkeiten und eine 40h Woche zu haben.
Einige deiner genannten Annehmlichkeiten sind aber schon arg branchenabhängig. Freie Zeiteinteilung und spontan Urlaub nehmen ist in vielen Berufen einfach nicht möglich - egal wie gut man in seinem Beruf ist. Und eine Managerlaufbahn ist nicht jedermanns Sache... Das Gehalt eines Firmenvorstands würde ich zwar auch nehmen, aber die Vorstellung, einen reinen Bürojob zu haben... Ne, damit könnte ich nicht alt werden. Aber ansonsten gebe ich dir Recht. Mit etwas Selbstbewusstsein kann man sich aber einen gewissen Status erarbeiten...
Hallo,
du bist mir mal eine! Oberflächlich hoch zehn. Und das ist noch vornehm ausgedrückt.
Meine Frau hat so einen unterbezahlten Job wo man keinen Spielraum zum Leben hat. Sie ist Krankenpflegerin aus Leidenschaft. Und sie ist Krankenpflegerin damit Leute, wie du, gepflegt werden können,wenn es mal nicht mehr mit den Geschäfsterminen klappt.
Mensch Mädel schaue mal über den Tellerrand hinaus. Es kann nicht nur Abteilungsleiter geben,es braucht auch Arbeiter.
Gruss
KSC.2015
Also ich habe keinen toll bezahlten Beruf weil mir das nicht wichtig ist.
Klar ist mehr Geld immer besser, aber ich möchte die Verantwortung nicht haben.
Ich möchte nicht reisen oder in meiner Freizeit erreichbar sein müssen oder Überstunden mit dem Gehalt abgegolten haben.
Theoretisch wurde ich in der Jugend vom Arbeitsamt auch nicht vollumfassend beraten. Später habe ich noch einen Beruf kennengelernt, wo ich mich vielleicht gerne beworben hätte, aber da war ich zu alt (gibt tatsächlich eine Altersgrenze für die Ausbildung).
Ansonsten finde ich, diese Einstellung "wieso wählst du keinen gut bezahlten Beruf" ist auch sehr einseitig.
Welcher Beruf ist denn pauschal gut bezahlt? Das kann man doch bei der Wahl des Studiengangs gar nicht sagen, wo man mal landet. Es kommt nämlich nicht nur auf den Beruf an, sondern auf die genaue Stelle an Ende.
Natürlich möchte ich mich in meiner Position noch etwas hocharbeiten, aber riesen Sprünge oder große Wendungen sind ohne viel Disziplin und Herzblut auch nicht mehr drin. Da ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis für mich persönlich einfach nicht interessant.
Keine Ahnung, ob das wirklich son Geschlechterding ist.... Für mich sprechend, ist es vielleicht auch Typsache. Kurz nach der Schule hatte ich einen beruflichen Traum, den ich umgesetzt habe. Also entsprechend studiert und darauf hingearbeitet. Da hatte ich keine Idee davon, ob ich Kinder haben will. Dann lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Keine Akademiker - Laufbahn, bodenständiger Handwerker... Mit ihm wuchs der Wunsch nach Familie. Noch während des Studiums bekam ich mein erstes Kind, ohne Pause weiter studiert, kurz nach dem Studium das zweite Kind. Nach einem Jahr Elterzeit Start der Promotion. Beruflich ging es richtig gut voran.... Forschungsreisen, Seminare usw. Mein Mann hat sich um die Kinder gekümmert. Und dann kam ich an einen Punkt, wo es mir das Herz zerrissen hatte. Ich war wieder auf Dienstreise und meine damals Jüngste wollte am Telefon nicht mit mir reden. Auch als ich zurück war, behandelte sie mich wie Luft. Mir wurde bewusst, dass meine Karriere auf Kosten meiner Kinder ging. Ich wusste praktisch nichts von ihnen. Ich habe nicht lange danach das Handtuch geworfen. Hatte ein drittes Kind bekommen, war 2 Jahre zu Hause und habe mich beruflich neu ausgerichtet. Jetzt habe ich viiiel Zeit für meine Kinder, verdiene ganz passabel und auch meinen in zweiter Laufbahn erlangten Beruf, liebe ich sehr. Karriere kann ich hier keine machen. Aber das Familienleben hat Platz. Ich bereue maximal, dass meine beiden Großen im Kleinkindalter von meiner jetzigen Einstellung nicht profitieren konnten. Sie sind, trotz das der Papa da war, in vielen Belangen zu kurz gekommen. Da gibt es nichts schön zu reden...