Angemessene Reaktion auf Gewalt in der Kindheit

Ich kam nun bereits mehrmals in eine Situation, in der ich nicht wusste, wie ich adäquat reagieren sollte. Und zwar, wenn das Gegenüber unvermittelt und augenscheinlich guter Laune von (schlimmen) Gewalterfahrungen aus aus der Kindheit berichtet. Also mehr als mal eine ausgerutschte Hand.

Das sind gute Bekannte oder Arbeitskollegen, also nicht zu enger, aber doch regelmäßiger, freundschaftlicher Kontakt. Meist männlich, 40 Jahre oder älter. Die Gespräche haben eigentlich eine lockere, fröhliche Ausgangsbasis. Etwa wird gescherzt, wieviel Geschirr man als Kind so zerdeppert hat. Unvermittelt dann die Aussage, dass bei ihm auch viel Geschirr zu Bruch gegangen ist, weil seine Mutter ihm immer Teller über den Kopf gezogen hat, haha. Also so erzählt wie eine ganz normale Begebenheit aus der Kindheit, als Nebensatz in einer Erzählung.

Oder die detaillierteren Erzählungen, ebenfalls aus eigentlich guter Laune heraus, wie er wieder mal im Krankenhaus war, weil der Vater ihn grün und blau geschlagen hat und es nicht mehr zum Bluten aufgehört hat und man sich wieder mal Ausreden ausdenken musste, wie es dazu gekommen ist.

Wie reagiert man da angemessen? Mehr oder weniger so tun, als ob das "normal" wäre und nicht weiter darauf eingehen? Nachfragen? Das Gespräch in ernste Bahnen lenken bzgl. Kindesmissbrauch? Sagen, dass man das sehr schlimm findet und das nicht in Ordnung war?

Ganz abgesehen davon, was eigentlich die Intention des Gegenübers ist. Will er darüber reden, um sich zu erleichtern? Um sich mir gegenüber zu öffnen? Mitgefühl? Der stille Appell, nicht weg zu sehen, wenn man den Verdacht hat, ein Kind wird misshandelt?

Auch würde mich interessieren, ob ihr auch öfter in diese Situation kommt oder nicht. Um zu ergründen, ob diese Erzählungen mit mir zu tun haben als Gesprächspartner oder das eher ein intrinsisches Bedürfnis der Erzähler ist.

Ich fühle mich hier oft hilflos und möchte besser darauf reagieren. Und ich möchte verstehen, was die Intention des Gegenübers ist.

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Weil mir das häufiger passiert, dass sich mir gegenüber jemand öffnet, habe ich mich an eine Beratungsstelle gewendet und mit Menschen unterhalten, die sich mit dem Umgang mit Betroffenen auskennen.

Das hat mir selbst sehr geholfen.

Wie ich direkt in der Situation damit umgehe, ist unterschiedlich.
Das kommt auf meine Tagesform an (wie viel kann ich auffangen/aufnehmen/darauf eingehen) und auf mein Gegenüber an.

Mit der Zeit habe ich gelernt zu spüren, was passen könnte. Manchmal liege ich auch daneben.

Wichtig ist mir, dass ich die Person ernst nehme und nicht abtue.
- Diese Leichtigkeit kann auch Überlebensschutz sein. Wenn es sooooo schlimm gewesen wäre, hätte ich das nicht überlebt. Ich habe es überlebt, also kann es sooo schlimm nicht gewesen sein.
- Diese Leichtigkeit kann auch Mithalten mit anderen sein. Andere hatten eine schöne Kindheit. Sie können nur schweigen (woraus viele ja ausbrechen wollen, sich nicht wie früher verstecken) oder schlimmes erzählen. Mit dem Schlimmen sind viele überfordert, also muss es lockerer klingen.
- Viele Rückschläge. Viele, die Gewalt erfahren haben, haben schon versucht zu reden. Im Schnitt braucht es 7 oder 9 mal reden, um 1x davon ernst genommen zu werden. Die anderen 6 oder 8 tun es ab, wiegeln es ab, verharmlosen, ignorieren oder drohen selbst Gewalt an. Es war nicht schlimm, es war belanglos, also sei bloß ruhig, damit niemand davon erfährt. Das treibt weiter ins Schweigen und verstärkt das Gefühl, dass es so schlimm nicht war. Wäre es schlimm gewesen, hätte ja jemand helfen MÜSSEN. Es hat niemand geholfen, also war es nicht schlimm. (Niemandem so viel wert zu sein, dass jemand geholfen hätte, tut der Seele noch sehr viel mehr weh, als sich in den Schutzglauben zu flüchten, dass es nicht so schlimm war). Es war schlimm und keiner tut was: Desinteresse, Hilflosigkeit, Wertlosigkeit. Es war nicht sooo schlimm: man hat es ja überlebt, war nicht hilflos, weil es nichts zu helfen gab.



Meine erste Reaktion ist: ernst nehmen, zu hören, für mich sortieren bevor ich antworte.

Meine zweite Reaktion: Einschätzen, ob ich helfen kann oder nicht kann. Wenn ja in welcher Form.
Mit einmal zu hören ist es oft nicht getan.
Wenn eine Wunde aufplatzt, dann kommt die Hilflosigkeit und Verlassensein von anderen wieder hoch.

Meine 3. Reaktion

Fragen wie es der Person damit geht
Von alles prima: in der Therapie habe ich gelernt damit umzugehen,
bis hin zu: du bist die erste die mir zuhört und nicht abtut, dass ich mich so anstellen soll.
Aber auch: lass mich mit dem *** in Ruhe. Das war früher, hat mir nicht geschadet und wechselt selbst das Thema.

Meine vierte Reaktion: (abhängend von 2. und 3.)
- Beratungsstellen nennen
- Adressen nennen, wo man regionale Adressen bekommen kann
- Vereine nennen
- Fragen, wer im Umfeld begleiten kann. Manchmal ist es der Mut sich Außenstehenden anzuvertrauen einfacher, als im nahen Umfeld, wo man früher im alten Umfeld oft auf die Fr***e gefallen ist.

Ich bin KEIN Therapeut! Ermutige aber dazu, den nächsten Schritt zu tun oder sich an Menschen/Berufe zu wenden, die sich damit auskennen.

Bei Freunden bin ich auch schon bereit sie mal zum Arzt/Beratungsstelle zu begleiten. Zum Erstgespräch oder helfe dabei passende Stellen zu suchen.

Bei Fremden ist es eher der Tipp in Richtung Adressen für Adressen. Anfangsberatungsstelle, die ernst nehmen und Tipps haben wo es konkretere passende Hilfe geben kann, welche Möglichkeiten es gibt. Wichtig aber: ernst nehmen und nicht abtun.

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Das ist auch eine schwierige Situation, weil etwas sehr Schlimmes mal eben nebenbei als lustige Anekdote erzählt wird. Tatsächlich kenne ich das auch. Ich reagiere dann eigentlich immer gleich, fällt mir gerade auf. Ich sage einfach: "Das ist aber schon heftig." Und damit spiele ich den Ball ja dem Erzähler zu. Findet er es heute noch schlimm und leidet darunter? Sieht er es als völlig normal an und würde es bei seinen Kindern auch so machen? Hat er es abgehakt und will - aus Selbstschutz - nicht weiter darüber nachdenken? Je nachdem verläuft das Gespräch dann weiter.
Im ersten Fall signalisiere ich, dass ich für die Person da bin, wenn sie ernsthaft darüber sprechen möchte. Im zweiten Fall positioniere ich mich ganz klar gegen Gewalt. Und im dritten Fall akzeptiere ich es, denn es steht mir nicht zu, alte Wunden aufzureißen. Damit fahre ich eigentlich immer sehr gut.

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Also ich habe solche Erfahrungen Gott sei dann noch nicht machen müssen. Wenn ich mir vorstellen würde, dass ich in dieser Situation wäre, würde ich vllt sagen, dass es schon schlimm ist, was in manchen Familien passiert. Je nachdem, wie der Gegenüber reagiert, wird das Gespräch ja weiter laufen.
Ich bin kein Psychologe, aber es kann gut sein, dass derjenige (wie du vermutest) durch die Blume ein Öffnen versucht. Du kannst ja vorsichtig nachfragen, wie es demjenigen heute damit geht, wie die Beziehung zu den Eltern heute ist und was er sich gewünscht hätte, wie andere in dieser Situation handeln sollen. Also Mitgefühl zeigen und warten, ob sich derjenige öffnen möchte oder nicht.

Es kann natürlich auch sein (hoffentlich nicht), dass derjenige das als so normal ansieht, dass man das einfach so als Nebensache erwähnen kann. Das wäre sehr traurig und das würde ich vermutlich auch so thematisieren.

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Ich bin ja auch in dem Alter, wo es als Kind durchaus auch mal eine auf die Kehrseite gab, wenn man trotztechnisch durchdrehte oder was anstellte#schwitz , aber daran kann ich mich nicht mal mehr erinnern, kam sicher nur ein oder zweimal vor. Gewalt in der Form, dass mit Gegenständen zugeschlagen wurde oder gar jemand zum Arzt musste, kenne ich Gottseidank weder in der Familie noch im Freundeskreis.
Man spricht durchaus unter Freunden mal kurz drüber, wenn auch selten, aber ganz sicher nicht, um "sich zu öffnen" oder psychologischen Beistand zu suchen. Das ist mal kurz Thema, wenn es einen Anlass gibt, weil Jugendliche alles kurz und klein schlugen oder sonst Schlimmes anstellten. Eher so nach der Devise "das hätten wir uns nicht getraut, sonst hätte wohl der Hintern geraucht" - aber mehr darüber geredet wird da nicht.
Wenn immer der Gleiche immer wieder davon anfängt, würde ich ihn unter vier Augen fragen, was er von mir erwartet. Da würde ich ihm aber eher einen Therapeuten empfehlen, wenn er das noch nicht verarbeitet hat. Von mir aus das Gespräch in ernste Bahnen lenken würde ich ganz sicher nicht, Du kannst therapeutisch ohnehin nicht helfen, das überfordert Dich.

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Ich bin jemand der als Kind mit psychischer und physischer Gewalt aufgewachsen ist.
Schläge mit dem Gürtel auf den nackten hintern, ziehen am Ohr bis es eingerissen ist, Wenn mein Bruder und ich uns gestritten haben, wurden auch schon mal unsere Köpfe mit voller Wucht gegeneinander geschlagen.

Ich habe das nie jemanden erzählt, nicht mal mein Mann weiß davon.
Er hat ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, hält viel von ihnen, bin mal gespannt was wäre wenn er meine Vergangenheit kennen würde... aber ich will und werde es ihm nicht erzählen.

Deswegen verstehe ich die Leute nicht, die so etwas jedem auf die Nase binden.
Vielleicht wollen sie darüber reden?

Ich würde da mal bei so einer Info sagen, dass das ja sicher schlimm war für die Person und fragen wie das Verhältnis jetzt zu den Eltern ist.
Dann merkst du ja, ob die Person weiter und Tiefgründiger darüber reden möchte oder ob es nur so als Info gesagt wurde.

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Ich wurde als Kind von meiner Stiefmutter geschlagen, bis mein Vater endlich mit mir ging. Seitdem sind 17 Jahre vergangen. Ich kann heute ganz offen und normal darüber reden, fast schon darüber scherzen. Ich weiß, dass ich ein schwieriges Kind war, was natürlich nicht die Schläge rechtfertigt. Aber ganz ehrlich, es ist mir egal. Ich glaube ich wäre sogar bereit meine Ex-Stiefmutter zu treffen. Ich habe diese Zeit damals erlebt und überlebt und weiß es besser als sie. Wenn ich mit jemandem über meine Vergangenheit rede erwarte ich nichts, weder Mitleid noch Belehrungen noch sonstiges. Ich weiß, dass es falsch und abnormal war was sie getan hat. Aber trotzdem kann ich darüber reden, als ob wäre es etwas normales gewesen. Es gehört zu meiner Vergangenheit, die ich nicht ändern kann. Ich habe damit abgeschlossen :-)
Ich würde hellhörig werden wenn mir mein Gegenüber immer wieder mit solchen Erzählungen kommt. Und dabei traurig/schockiert/verängstigt vorkommt. Dann dürfte der oder diejenige die Sache noch nicht ganz verarbeitet haben.

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Mir ist das noch nicht passiert. Die meisten Leute werden aus Selbstschutz nicht darüber reden.
Aber ich halte es für unvorstellbar, auf geschilderte so heftige Kindesmisshandlung zu reagieren, als ob das was Normales wäre. Ich denke schon, dass ich das zumindest als sehr schlimm bezeichnen würde und fragen, wie er damit klarkommt.
Wenn derjenige nicht weiter reden möchte, wäre das seine Sache. Aber einfach stehen lassen könnte ich das nicht.

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Ich "oute" mich jetzt mal. Meine Kindheit besteht fast nur aus schlimmen Erfahrungen. Meine Mutter hat Borderline und mich zum ersten Mal versucht umzubringen, als ich noch im Mutterleib war. Sie hat sich ua. Eine Treppe herunterfallen lassen.Nach der Geburt hat sie mich beim ersten Kontakt, "ausversehen" mit den Kopf unter Wasser gehalten. Also die Beine nach oben, damit ich mit dem Kopf im Wasser hänge. Sie hat mir erzählt, leider kam dann die Krankenschwester und mein Kopf wäre so lustig angelaufen schon gewesen. Und wie immer lachte sie sich halb Tod über diese Geschichte. Das ist eine ihrer Partyanekdoten und war auch lange meine. Ich habe halt immer gesehen, dass ihr die Geschichte Lacher einbrachte und hielt sie daher auch für witzig. Erst eine Freundin hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass das wirklich nicht lustig ist. Ich habe einen Sohn großgezogen, den ich niemals sowas hätte antun können. Also das ist es nicht, sondern für mich war als Kind schon klar, Gewalt mir gegenüber ist witzig und ich bin eine Witzfigur. Selber habe ich aber niemals Gewalt gegenüber schwächeren, Tieren oder Kinder überhaupt ausüben können. Im Gegenteil sogar.

Das Krankenhaus wollte mich nach der Geburt eigentlich nicht nach Hause lassen. Mein Vater hat sich dann als besonders fürsorglich erwiesen und er hat versprochen mich nicht alleine mit der Mutter zu lassen. Sechs Wochen nachdem ich Zuhause war, war er zwei Monate auf Montage. Überlebt habe ich dank Hund, der meine Mutter sofort angegriffen hat, wenn sie alleine an mein Bettchen wollte. Das weiß ich von meiner Mutter, also sie hat mir das später erzählt. Natürlich in ihrer Wut, weil ich ihr damals den Hund abspenstig gemacht habe. Von meinen Geschwister, weiß ich dass die mich gefüttert haben.

Das Jugendamt hat uns dann sehr regelmäßig besucht, weil der Kindergarten eine Meldung gemacht hat. Also die Frau kam zum Kaffee trinken und hat mich so alle paar Besuche mal gesehen und dann meiner Mutter Pflegekinder vermittelt. Das ich heute noch lebe ist also mehr Zufall als alles andere.das wir nicht nicht in der Zeitung standen, als so Gruselfälle ebenfalls.

Jetzt habe ich heute also die Wahl, zu schweigen, wenn andere über ihre Kindheit reden. Das kommt aber auch nie gut an.

Oder ich haue bereits verarbeitete Anekdoten raus und schockiere die Runde damit. Manchmal finde ich Wie oben auch noch Anekdoten, die nicht verarbeitet sind, aber ich bin heute noch eine Witzfigur (zb. Sprachprobleme, über die sich gerne mal lustig gemacht wird) und kann daher nicht immer unterscheiden, wo man sich über mich lustig machen darf und was ich eher nicht sagen sollte.

Eine Zeitlang, habe ich mir sogar Phantasiegeschichten ausgedacht, damit ich nicht unangenehm auffalle. Das mache ich heute einfach nicht mehr.

Letztlich ist das halt einfach eine blöde Situation, für jemanden wie mich. Ich kann nur blöde Geschichten beitragen. Aufmerksamkeit dafür will ich keine, aber halt auch nicht im Gespräch ausgeschlossen sein. Ich glaube die beste Reaktion, wäre darüber hinweg gehen und mich dafür so mehr zu integrieren. Aber das ist nicht der Grund weswegen ich Anekdoten erzähle. Ich habe halt einfach noch nicht den richtigen Umgang damit gefunden.

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Zuerst: Respekt! Ich ziehe meinen Hut vor die!

Allerdings habe ich mit sich gedacht, dass man sich vllt leichter jemand „Fremden“‘öffnen kann als einer vertrauten Person. Oder?

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Nach meiner Erfahrung kommt es auf den Menschen und dessen Phase an, ob fremde oder vertraute Person leichter geht.

Bei mir war es immer unterschiedlich. Ich hatte als kleines Kind, mal versucht Hilfe zu kriegen. Dort waren es nur vertraute Personen. Dann hätte ich mir lange Zeit, eher die Zunge herausgerissen, als es überhaupt jemanden zu erzählen. Und als ich dann doch soweit war, ging es nur zum Therapeuten, dann auch zu Freunden. Dann hatte ich in der Therapie eine Phase wo ich es sogar fremden auf der Straße erzählt habe.

Heute ist es so. Meine Vergangenheit ist ein Teil von mir, aber macht mich nicht aus. Freunde klar wissen es alle, aber nur ein paar Anekdoten und eben ein paar "Überschriften". Mein Arbeitgeber und Menschen mit denen ich ein Hobby teile, habe ich über die Erkrankung meiner Mutter aufgeklärt. Was ich aber muss, eben weil Borderline und weil ich bei beiden im Internet zu finden bin.

Ansonsten ist es halt nur Thema wenn es um Kindheitsgeschichten geht. Oder wenn es um meine Eigenheiten geht. Und da ist es mittlerweile egal ob vertraut, oder fremd. Ich schäme mich aber auch nicht mehr für meine Vergangenheit und manches ist heute wirklich lustig. Einfach weil total verrückt und skurrile. Als einiges belastet mich selber auch gar nicht mehr. Und das ermöglicht mir einen anderen Umgang damit.

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Hallo,
auch ich bin mit Gewalt in der Familie aufgewachsen. Es ist schwer darüber nachzudenken und darüber zu sprechen. Wenn man in geselliger Runde sitzt und es lustig zu geht, hat diese Vergangenheit für mich keinen Platz. Wenn ich jedoch Menschen vertraue und die Gespräche tiefgründiger werden, erzähle ich doch von der ein oder anderen Situation aus der Kindheit. Die meisten sind entsetzt und wer meine Eltern kennt, sagt immer „das hätte ich nie gedacht“.
Da kommt man sich schon manchmal als „Lügenbaron“ vor. Umso öfter man eine Situation wiedergibt , umso realer wird sie. Das hilft mir meist.
Ich „erwarte“ kein Mitleid oder „ah‘s und oh‘s“ , aber ein offenes Ohr tut gut. Und manche Verhaltensmuster kann man dann besser verstehen. Oft ist es mir so ergangen, dass mein Gegenüber dann auch eine Situation aus der Kindheit erzählt und sich öffnet. Leider haben doch mehr Kinder meiner Generation das erleben müssen, als man zuerst vermutet.

Gerne würde ich diese Gespräche direkt mit meinen Eltern führen oder anderen Bezugspersonen von damals. Das wiederum bleibt wohl auf Lebzeit ein Tabu .