Mache ich etwas falsch?

Hallo!

Ich habe mich vor ca. 2 Jahren von meiner Frau aus den verschiedensten Gründen getrennt. Ich bekam für meine damals 12- und 14-jährigen Töchter (aktuell sind sie 14 und 16) das alleinige Sorgerecht. Schon bei diesem Punkt regte sich die nette Mutter auf, es seien auch ihre Kinder, sie habe sie schließlich auf die Welt gebracht und diverse Strapazen im KH überstanden/überstehen müssen. Sie stellte dann klipp und klar fest, dass sie die Kinder mindestens 3x in der Woche sehen möchte und dass sie mindestens 1x pro Tag bei ihnen anrufe, um zu wissen, ob alles in Ordnung ist. Anscheinend begriff sie da schon das Wort "alleinig" nicht. Aber okay.

Situation 1:

Nun rief mich die Klassenvorständin meiner älteren Tochter an, sie bemerke schon seit einem guten Jahr eine totale Wesensveränderung und auch die Noten seien immer schlechter. Beide Punkte kann ich absolut nicht verstehen. Ich bekomme so eine Veränderung doch mit. Als meine damals noch Ehefrau an einer Depression litt, spürte ich ihre Wesensveränderung ja schließlich auch. Nachdem wir in der Schule noch immer als Eltern dort eingetragen sind, wurde die Mutter ebenfalls über das veränderte Verhalten der Ältesten informiert. Schlussendlich warf mir meine liebe Ex vor, dass ich mich doch viel zu wenig für meine Töchter interessiere, sie bei ihr (trotz des starken Alkoholproblems) besser aufgehoben wären.

Situation 2:

Meine Jüngere wollte unbedingt mit auf die 7-tägige Klassenfahrt. Leider wurde diese auf der Homepage angekündigt. Besorgt rief mich ihre Klassenvorständin am 2. Tag der Klassenfahrt an, sodass ich mir schon beim Klingeln des Telefons Sorgen machte. Sie sagte: Meine Ex-Frau (wohnt ca. 50 km vom Ferienresort-Ort entfernt) sei im Ferienresort aufgetaucht, wo die Klasse ein paar schöne Tage verbringt, und habe die Klassenvorständin gebeten, dass der 1-wöchige Ausflug nun für unsere Tochter ein Ende hat. (Klassenfahrts-Ausflug habe ich bezahlt).

Ich wünsche mir für meine Töchter einfach nur das beste, sie sollen eine glückliche und unbeschwerte Kindheit erleben dürfen.

Schlussendlich konnte ich mich dann doch durchsetzen und meine Tochter war mir echt dankbar, dass sie diese eine Woche noch zu Ende verbringen durfte.

Situation 3:

Ich habe meine Tochter vorigen Sommer bei einer Art Sommercamp angemeldet. (Annonce stand im Internet - also für jeden frei zugänglich) Dort lernte sie nun ihren ersten Freund kennen. Obwohl sie erst 13 war und er damals schon fast 16 sind sie ein Herz und eine Seele.
Als ich nach der Veranstaltung dort war, um sie abzuholen traf ich auf den Wagen meiner Ex. Kurze Zeit später rannte sie mich in Begleitung meiner Tochter auch schon fast über den Haufen.

"Die Anzeige stand im Internet, sie (die Mutter) konnte sich denken, dass ihre Tochter dahin gehen würde. Und vor allem sei sie dagegen, dass ihre Tochter in der Camp-Zeit einen Freund kennengelernt habe und die beiden sich prima verstehen. Und nachdem ich mich nicht ganz gut um meine Tochter kümmern kann, werde sie jetzt schauen, ob sie das alleinige Sorgerecht vielleicht doch noch canceln kann, da ich ja mit 2 Kindern total überfordert wäre und man sich nie auf sie verlassen könne. Warum sonst hat schon des Öfteren der KV angerufen?"

Ja, ich habe den Freund kennengelernt. Er war mir auf Anhieb sympathisch. Er ist ein lieber Kerl und sicher ein guter Freund für meine Tochter.
Ich persönlich stehe dem Freund und meiner Tochter in Sachen Liebe in keinster Weise im Weg. Ich freue mich sogar, die beiden so glücklich und harmonisch zu sehen. Und dann spielt der Altersunterschied von knapp 3 Jahren auch keine allzu große Rolle.
Persönlich behaupte ich von mir, dass ich ein liebevoller Vater bin, der seinen Töchtern Freiraum bietet, sich auch gut um sie kümmert und sie von ihren vernünftigen Entscheidungen (wie die mit dem Freund) nicht abhaltet.

Sehe ich das alles zu kritisch, da mir die Mutter meiner Kinder immer wieder in den Rücken fällt?

Ich danke euch für eure Antworten.

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1

Relax.
Das „Problem“ ist doch schneller ausgestanden als die Ex das alleinige Sorgerecht bekommen kann.
Gerichtsverfahren dauern ewig.
Die Ältere wird ohnehin bald volljährig, die Jüngere auch schon in 4 Jahren.
Die Mädchen würden ja auch angehört werden.

Für den Moment ist es noch mühsam, aber es hilft nichts. Du musst für die Teenager da sein und sie auf dem Weg ins Erwachsenenalter begleiten.
Die Mutter wird nicht verhindern können, dass sie flügge werden.

Wichtig ist, dass Du selbst ein reines Gewissen gegenüber den Töchtern hast; insbesondere musst Du im Auge behalten, dass Schule und Ausbildung nicht leiden vor lauter Euphorie für die junge Liebe.

Männer vergehen, Zeugnisse bestehen. 😉

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2

Hallo,

habe nur die ersten beiden Absätze gelesen.

Warum wurde die Schule nicht über dir Sorgerechtsveränderung informiert?

Sollte dies geschehen sein, kannst du die Schule verklagen bzgl der offensichtlich entstandenen Probleme...

Normalerweise trägt man dies postwendend der Klassleitung und dem Schulsekretariat vor.

Mit freundlichen Grüßen

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3

Alleinige Sorge heißt nicht, dass die Mutter kein Recht auf Auskunft hat. Die Kinder haben auch Recht auf Umgang mit der Mutter. Der Wille der Kinder sollte im Vordergrund stehen, nicht der der Mutter und auch nicht deiner.
Sowas kann man auch beim Jugendamt klären.

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4

Darf man Fragen, warum Du die alleinige Sorge bekommen hast? Das ist doch sehr ungewöhnlich, dass man der Mutter nach so vielen gemeinsamen Jahren das Sorgerecht entzieht? Ich meine....das tut man ja eigentlich nur, wenn sie sozusagen eine Gefahr für das Wohl ihrer Kinder darstellt.

Punkt 1 könnte ich aus Normalo Sicht ohne konkrete Info zu dem was vorgefallen ist, einfach nachvollziehen. Warum sollte sie nicht verstört darüber sein, wenn sie ihre Kinder liebt? Außerdem regelt das Sorgerecht ja nicht automatisch das Umgangsrecht. Ich hatte schon immer die alleinige Sorge, aber der Umgang ....wie oft.....das wurde über die Jahre immer wieder in Gesprächen teilweise mit JA Hilfe angepasst. Als meine Tochter ein Baby war, kam der Vater auch drei Tage die Woche und das blieb mit Unterbrechungen bis in die Grundschulzeit so. Später wurden eher verlängerte Wochenenden draus, wenn er sich dazu in der Lage wähnte und sie wollte.

Ja, an den anderen Punkten verhält sie sich sehr seltsam und übergriffig, allerdings wissen wir ja nicht, ob und wie oft sie dann tatsächlich ihre Kinder sieht und möglicherweise entspringt das einer gewissen Verzweiflung noch irgendwas "sagen" zu können oder extra Zeit raus zu schlagen. Blöd für die Kinder dazwischen zu stehen, aber möglicherweise auch hausgemacht.

Ich weiß nicht was bei euch passiert ist. Ich finde nur.....einfach ohne zu wissen warum....dass die Kinder fast volljährig sind und einfach selber bestimmen sollten wie sie wann wo mit ihrer Mutter in Kontakt treten und sich sehen. So wie ihr da streitet und du die Hand drüber hältst, würde ich das nur für kleinere Kinder bei bestimmten Gründen tun, nicht unbedingt für nahezu Erwachsene und selbstbestimmt denkende Menschen. Ab 18 kannst du ohnehin an Sorgerecht haben, was Du willst, es ist dann die Sache deiner Kinder. Und spätestens bis dahin müsstest Du gelernt haben die Sache für dich emotional abzuhaken und die nötige Distanz dazu zu entwickeln, weil es dann einfach respektlos gegenüber deinen Kindern wäre ihnen da noch Vorschriften zu machen.

Ich persönlich glaube, dass man mit Gesprächen mehr bei den Kindern bewirken kann als mit Verboten. Wenn sie erwachsen sind, fällt dieser Modus ohnehin weg und entweder sie haben dann eine Haltung dazu aufgebaut, mit der Situation für sich positiv umzugehen und Grenzen zu ziehen oder nicht.

Mein Ex war und ist übrigens schwer manisch-depressiv. Er hatte schlimme Phasen, mittlere, leichte, auch 2 stabile Jahre. Ich habe die Situation immer wieder neu beurteilt, aber ich habe mein Sorgerecht nur wenn es nötig war dazu genutzt um mein Kind zu schützen, dazu benutzt sie von ihm zu trennen. Er hatte, so gewisse Bedingungen erfüllt waren, immer die Möglichkeit mit ihr in Kontakt zu treten und umgedreht. Aber ich habe viel mit meiner Tochter über die Krankheit gesprochen. Sie hat schnell gelernt, dass sie vieles tun darf....ihn lieben....mit ihm sprechen....aber ihm niemals vertrauen sollte, denn wenn er wieder in eine schlimme Phasen rutscht, ist nichts berechenbar und dann haben wir mitunter auch wochenlang auf Umgang verzichtet. Mein Ex hat aber über die Zeit schon das Gefühl bekommen, dass ich sie ihm nicht grundsätzlich wegnehmen will, nur sie eben schütze und in den letzten Jahren ging er dazu über sich von selbst zu distanzieren, wenn er merkte, dass er es nicht im Griff hatte. Meine Tochter ist erst 11, aber sie geht mit der Krankheit so derart gelassen um.... Für sie fehlt nichts. Sie weiß warum....und sie weiß woher sie kommt....und sie weiß, dass es so das beste ist....und sie regelt den Kontakt eigentlich schon selbst. Ich würde nur eingreifen, wenn ich muss.

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Da es sich um eine Fake-Geschichte handelt, schließe ich den Thread.

Viele Grüße

Raffael vom URBIA-Team

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