Angewöhnung an Grosseltern

Ich habe gerade in einem anderen Unterforum gelesen, dass die Grosseltern des Kindes kein Verständnis dafür aufbringen, dass ihr Enkel nach der Coronazeit wieder eine "Angewöhnung" an sie braucht. Genau so ist es bei mir und ich ärgere mich sehr darüber. Weshalb sollen Kinder wieder an die Kita gewöhnt werden, bei den Grosseltern aber nicht? Diese haben sie in meinem Fall viel seltener gesehen. Ich finde es frech von den Grosseltern so zu denken und bin froh, scheint es nicht nur mir so zu gehen. Übrigens ist mein Kind 2 Jahre alt, bei älteren Kindern ist das selbstverständlich anders.

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Man kann sich und seinen Kindern auch viel einreden. Ich würde definitiv nicht von einer "Eingewöhnung" bei den Großeltern ausgehen. Wenn das Kind anfangs etwas schüchtern ist, dann kann man es ja erstmal "begleiten". Aber das würde ich situationsabhängig entscheiden und nicht vorher schon planen und meine Ängste aufs Kind übertragen... Es waren ja nun auch nur 8-12 Coronawochen und nicht -monate.

Kiga und Großeltern sind auch überhaupt nicht vergleichbar. Im Kiga kommen ja auch noch der völlig veränderte Ablauf, Regeln, Gruppen- und Erzieheränderungen dazu. Die Großeltern sind ja meist doch schon länger im Leben.

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Mein Kleiner ist 21 Monate alt und hat seine Großeltern und Onkel jetzt nach über 8 Wochen wieder gesehen. Davor haben wir uns ca alle 14 Tage Mal gesehen, also sehr unregelmäßig. Er ist direkt mit offenen Armen hin und ich war abgeschrieben...
Er ist gestern auch zwei Stunden bei meinen Eltern geblieben weil ich einen Termin hatte und das war jetzt selbst nach so langer Zeit ohne Kontakt gar kein Problem.
Ich denke, man kann das nicht verallgemeinern...

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Unser kleiner ist 9 Monate alt und wird am Montag nach 10 Wochen die Großeltern wieder sehen. Das sind Fremde für ihn.
Wir haben daher zu uns zum Kaffee eingeladen und schon Bescheid gesagt dass ich er fremdelt. Wir werden sehen wie es wird.

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Hey,
Wenn das Kind die Großeltern im Normalfall kaum sieht, ist es nicht verwunderlich das es, vielleicht, fremdelt. Bei meinem Neffen (2 J.) war es nach 9 Wochen überhaupt kein Problem, weder bei uns, noch bei meinen Eltern.
Allerdings haben wir vor Corona immer viel Kontakt gehabt.
Lasst es doch einfach auf euch zu kommen. Gleich vorab von einer Eingewöhnung zu reden, fände ich auch seltsam.

LG
Tanja

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Ich sehe das genauso wie Du und merke es auch ganz stark an meinem Kind (fast 2). Vor Corona haben wir meine Eltern 2x die Woche gesehen und momentan ganz selten. Mein Kind fremdelt stark. Meine Eltern finden das natürlich nicht gut, verstehen aber zum Glück auch, dass es an der Situation liegt.
Für so kleine Kinder sind 3 Monate einfach eine Ewigkeit. Sie haben ja gar kein Gefühl für Zeit.

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Hallo,

wie soll denn die "Angewöhnung" an die Großeltern genau aussehen??
Für mich ist es auch ohne Corona selbstverständlich, dass ich mein Kind zu nichts zwinge.

Wieso gehst du mit deinem Kind nicht locker auf die Großeltern zu und schaust, wie es reagiert?
Ich finde, du machst dir im Vorfeld schon viel zu viele negative Gedanken, das wird dein Kind spüren und auch entsprechend reagieren.🤷‍♀️

Meine eigene Erfahrung:
Unsere Tochter (erst 1 ½) hat weder bei meiner Mutter, noch bei meinen Schwiegereltern gefremdelt, als sie sie nach ca. 3 Monaten zum ersten Mal wieder live gesehen hat.
Klar, die ersten 10 Minuten musste man sie erst einmal in Ruhe lassen, aber dann taute sie ganz von allein auf...das war aber auch schon vor Corona so.😉

Außerdem hatte unsere Tochter in den letzten Wochen regelmäßig mit ihren Großeltern telefoniert bzw. FaceTime gemacht, somit wurden die Großeltern vom Enkelkind auch nicht völlig entfremdet.
Habt ihr sowas denn nie gemacht?

Liebe Grüße

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Genau so ist es hier auch (Motte ist 13,5 Monate).

Sie braucht eh immer ein paar Minuten wo anders, in denen sie dann auch an mir klebt und dann ist gut. Sie ging dann auch mit Oma in einen anderen Raum (bzw. krabbelte sie rum und ich durfte einfach sitzen bleiben und Kaffee trinken :D). Alles kein Ding 🤷‍♀️

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Hallo.

"Angewöhnung" klingt für mich etwas unglücklich ausgedrückt.

Es kommt doch einfach auf die Situation im Allgemeinen an. Wie alt das Kind ist, wie oft man sich generell sieht und wie der Umgang im Normalfall ist.

Sieht ein Kleinkind seine Großeltern so und so nur alle paar Wochen/Monate, dann ist es klar, dass es fremdelt.

Sieht man sich regelmäßig (z.b. jede Woche), dann bedarf es wohl eher keine Angewöhnung.

In der Kita benötigt man eine Eingewöhnung, da es sich dort i.d.R. um viele fremde Menschen handelt.
Das mit den eigenen Großeltern zu vergleichen finde ich unvorteilhaft. Aber wie gesagt - kommt immer auf den Einzelfall an. Für manche Kinder sind die Großeltern genau so fremd wie Fremde.;-)

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Hey,

Meine Tochter ist zwar inzwischen 3,5, aber sie war ja auch mal jünger. ;-)

Die Großeltern wohnen ca 400 km entfernt und sie hat noch nie eine Eingewöhnungszeit gebraucht. Letztes Jahr haben wir sie auch 2 Nächte dort gelassen und sind noch 100 km weiter. War alles kein Problem, obwohl wir uns nur 4-5x im Jahr sehen.

Familie ist was anderes als Kita und kann man ja gar nicht vergleichen.

Vor allem verhalten sich die Eltern in der Familie ja auch anders, als dem Kitapersonal gegenüber und das merken die Kinder auch.

Meine Meinung 🤷🏼‍♀️

LG

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Was verstehst du unter Abgewöhnung ?

Dass man das Kind nach den vielen Wochen nicht zu den Großeltern fährt und es dort sofort allein lässt ?
Ich denke, es ist vom Alter und Charakter des Kindes abhängig.

Unser Kind ist knapp 2 Jahre alt und hat während Corona alle paar Tage mit den Großeltern über WhatsApp telefoniert.
Dh sie hat sie gesehen, hat mit ihnen gesprochen, hat ihnen Sachen erzählt, die sie erlebt hat etc.
Die Großeltern waren also weiterhin ein Teil ihres Lebens.

Nach fast 8 Wochen ohne persönlichen Kontakt, hatten mein Mann und ich einen wichtigen Termin, zu dem wir sie nicht mitnehmen konnten.
Ehrlich gesagt haben wir uns da absolut keine Gedanken darüber gemacht, dass sie nicht bei den Großeltern bleiben wollen könnte.

Wir sind hingekommen, sie hat sich gefreut wie irre und Mama und Papa waren sofort abgeschrieben.
Während unseres Termins hat dann auch alles gepasst.

Ich denk, man kann absolut nicht pauschal sagen, dass ein Kind eine angewöhnung braucht!
Es hängt halt davon ab, was für einen Charakter das Kind hat (offen, eher in sich gekehrt etc), wie der Kontakt vor Corona war und wie er währenddessen gehalten wurden. Und natürlich vom Alter des Kindes.

Mit 6 Monaten hätte sie da sicher gefremdelt nach so einer langen Zeit.
Mit 2 Jahren weiß sie ja wer ihre Großeltern sind und freut sich ja darauf, sie zu sehen.
So war das zumindest bei uns .

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Ein bisschen ist das aber auch wenn du es dir lange genug einredest wird es schon so sein. Und der Vergleich zur Kita hinkt weil das Kind ja dort gelassen werden soll wo hingegen es bei den Großeltern so wie ich es verstehe ein Besuch mit dir ist. Meine Kinder haben meine Schwiegermutter aufgrund 800km Entfernung nur 3-4 mal im Jahr gesehen und dazwischen lagen fast immer mehr als 9 Wochen. Selbst meine Tochter die stark gefremdelt hat, hat sich nie unwohl gefühlt wenn ihr Oma wieder begegnet ist. Vielleicht konnte ich sie am ersten Tag noch nicht allein bei Oma lassen, wenn ich auf Toilette wollte aber ab Tag 2 ging es und wenn nicht dann kam sie eben weiter mit. Da kann man sich auch reinsteigert und alle wuschig machen. Gib deinem Kind die Sicherheit dass du da bist aber ansonsten triff die Großeltern möglichst unvoreingenommen. 2 jährige erinnern sich doch an mehr als man denkt und meistens sind sie positiv den Personen gegenüber denen du auch positiv und sorgenfrei gegenüber tritts. Natürlich sollte eine Oma dir das Kind nicht vom Arm reißen und es in Ruhe lassen wenn es signalisiert dass es ihm zu viel ist. Aber du bist dabei und kannst dann für seine Interessen eintreten und für den Fall dass es sofort wieder warm ist mir den Großeltern um so besser.