"Du warst nicht gewollt" - Wahrheit sagen oder lügen?

Hallo Urbianer,

ich wüsste gerne eure Meinung und bräuchte ein paar Tipps, wie ich mit der Situation umgehe. Ich möchte nicht erkannt werden, daher nur wenige Details zu mir. Ich lebe glücklich mit meiner Familie, wir haben keine Probleme. Gestern kam das Thema auf Schwangerschaft und so erzählte ich meinem jüngsten Kind, wie sehr wie uns gefreut hatten als ich schwanger war. Die älteste bekam das mit und hat gefragt, wie es bei ihr war. Die Wahrheit: Beziehung lief schlecht, sie war nicht geplant, ich hab in der Schwangerschaft viel geweint und über Abtreibung und später Adoption nachgedacht und auch nach ihrer Geburt fühlte ich mich nicht bereit dafür. Ich war nicht mehr ganz jung, aber ich wollte eigentlich gar nicht Mutter werden. Wir haben uns zusammengerafft und viel gekämpft und ich liebe heute alle meine Kinder gleich und bin auch mit meinem Mann absolut glücklich. Aber damals war es anders, ganz anders. Kann ich ihr das sagen oder lügt man da lieber? Mein Mann hatte das Thema gestern schnell umgelenkt, er glaubt, dass sie es nicht verkraften würde, aber ich bin ein wahrheitsliebender Mensch und finde es eigentlich nicht gut. Wie seht ihr das?

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Wie würdest Du dich fühlen, wenn Dir deine Mutter sagt: Na Dich wollte ich nicht" ?
Ehrlich ich bekomm dass grausen, wenn Du mit deiner Wahrheitsliebe kommst.
Willst Du Dir jetzt Absolution von deiner Tochter holen ? Oder wie kommst Du überhaupt auf seo eine Idee.
Man kann sagen " Nah Du warst eine echte Überraschung" .
Aber wenn Du deiner Tochter richtig weh tun willst - dann bist Du jedenfalls auf dem richtigen Weg.#aerger

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Die Mutter wollte sie doch - sonst wäre sie nicht suf der Welt. Als selbst ungeplantes Kind kann ich dir sagen, dass ich das überhaupt nicht verletzend fand, ich war eher stolz, "dass ich meinen eigenen Willen hatte", wie meine Eltern es immer so schön formuliert haben 😅
Partnerschaftskrise etc. kann man rauslassen, aber eine ungeplante SS finde ich nichts, was dem Kind peinlich sein sollte...finde es eher bedenklich, wenn man offensichtliche Fakten nicht auspricht und dann über dritte so merkwürdige Kommentare bekommt.

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Ich dachte schon ich bin die einzige die so denkt finde das auch überhaupt nicht schlimm und warum soll man deswegen einen psychischen schaden davon kriegen.
Es sind sicher die mehrheit keine wunschkinder nur die wissen es halt einfach nicht wichtig ist doch einfach das man von seinen eltern geliebt wird. Schwarze schafe gibt es leider immer mal wieder.

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Mein Sohn war auch zunächst ungewollt und ich wollte die Schwangerschaft zu Anfang abbrechen. Ich hab für ihn daraus dann "ungeplant" gemacht. Dass ich nicht mit der Schwangerschaft gerechnet habe und die damalige Situation auf vielen Ebenen sehr ungünstig war und ich mich nicht sofort freuen konnte. Aber auch, dass die Liebe für ihn im laufe der Zeit dann wuchs und ich sehr froh bin, dass es ihn gibt. Im Prinzip ist das nicht mal gelogen. Je nachdem, wie alt Deine Älteste ist, ist das vielleicht ein passender Kompromiss?

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Einem Kind würde ich das nicht komplett erzählen, einem erwachsenen Menschen durchaus, wenn ich gefragt werde. Mein Sohn weiß, dass er ungeplant war, das hab ich ihm nie verheimlicht. Allerdings haben wir uns nach dem Schreck des positiven Tests sofort gefreut, wäre es anders gewesen, würde ich ihm diesen Teil erst erzählen, wenn er damit emotional umgehen kann.

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Ich würde das Ganze hier auch von Alter abhängig machen
Lg

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Ich würde das nicht so sagen.
... nein, ich würde ihr die Situation gar nicht darlegen. Ich kann mir vorstellen, dass das für ein Kind, aber auch für einen Erwachsenen, schwierig ist.
Wahrheit hin oder her.

Vielleicht anreißen mit "Anfang etwas überrumpelt aber dann überglücklich" oder ähnlichem.

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Ich glaube das ist der Inbegriff von Notlüge. Frage dich, was genau die Wahrheit hier für Ergebnisse bringt. Du fühlst dich nicht schlecht weil du nicht lügen musst, deine Tochter wird wohl extrem verletzt sein. Eine Absolution für dich wäre es ja auch nicht, es gibt ja nichts dass dir verziehen werden müsste 🤷🏼‍♀️ Also eigentlich nur: "Du fühlst dich nicht schlecht" "Tochter fühlt sich sehr sehr schlecht" Ist das diese Wahrheit wert?

Oder wieso nicht ein Kompromiss: "Du warst zwar nicht geplant, aber die Liebe zu dir wuchs mit jedem Tag" Dass diese Tage vielleicht auch erst 2-3 Jahre später waren würde ich jetzt in diesem Fall eben weglassen 😅

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Ich finde das unglaublich fies überhaupt nachzudenken das einem Menschen zu sagen...

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Niemals würde ich einem Kind sagen: Du warst ungewollt.
Ich würde sagen: Du warst ungeplant (und wir sind wahnsinnig froh/glücklich, dass wir dich haben).
Wie es dir in der Schwangerschaft und in der ersten Zeit danach ging, ist deine Sache, das muss dein Kind nicht wissen.

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Bitte sag ihr, dass nicht so wie es hier steht.
Wir reden von einem Kind und nicht von einem Erwachsenen, wobei es egal ist wie alt man ist, dass was ich hier lese ist total lieblos.
Ich würde ihr eher sagen, dass sie eine "Überraschung" war und ihr froh seid, dass es sie gibt wie ihre Geschwister auch.