Geschwistertod was hat euch geholfen

Meine Mutter hat ihren Bruder durch Corona verloren. Wir wohnen 400 km weit entfernt. Mein Onkel hatte keine Kinder und keine weiteren verwandten. Die Beerdigung fand letzte Woche nach den gültigen Coronaregeln statt. Habt ihr Tipps, wie ich meiner Mama beistehen kann? Was hat euch geholfen

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Hallo,
Auch ich habe vor einigen Jahren meinen Bruder verloren. Sei einfach für sie da und zwar nicht nur mit den Worten : melde dich wenn du was brauchst. Denn das macht man nicht. Melde dich regelmäßig bei ihr. Einfach ein bisschen reden, auch über ganz normale Dinge. Vielleicht auch ein paar Tage besuchen. Oder mal ein Päckchen schicken. Einfach zeigen du denkst an sie und zwar auch noch nach einiger Zeit.
Lg purzel

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Danke, bei der Beerdigung war ich da. Habe ihr auch schon eine Sendung geschickt.Ich habe in 2,5 Wochen Urlaub und wollte ggf. hinfahren. Ich habe mich jedoch schon gefragt, ob es in 2,5 Wochen noch Sinn macht hinzufahren. Sie hatten ein sehr enges Verhältnis mit täglichem Kontakt, der jedoch aufgrund der Großen Entfernung überwiegend per Email & Telefon stattfand. Ich habe mich schon gefragt, ob man den Verlust des Bruders gefühlsmäßig mit dem Verlust des Partners oder der Eltern vergleichen kann. Denn irgendwie findet man zu diesem Thema absolut nichts, nur zu den beiden anderen.

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Ja, ich finde schon, dass der Schmerz so groß ist. Mein Bruder starb ganz überraschend, viel zu früh. Es tut immer noch sehr weh und ich denke täglich an ihn. Er hat seit Geburt zu meinem Leben gehört, war immer da.
Ich weiß nicht wie das Verhältnis deiner Mutter zu ihrem Bruder war, aber die Trauer wird sicher länger anhalten. Würde sie auf jeden Fall besuchen.
Lg Purzel

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Mein Beileid.
Es kommt darauf an welcher Typ Mensch deine Mutter ist.
Jeder trauert anders.
Bei mir war es so, dass ich gar nicht groß reden wollte, als meine Mutter starb.
Ich hab das irgendwie mit mir selber ausgemacht.
Nachts geheult und tagsüber hab ich es nicht an mich ran kommen lassen wollen.
Es hat mir aber nicht geschadet. Im Gegenteil. Mit der Zeit konnte ich auch mit anderen über sie reden, ohne gleich loszuheulen.
Für mich war wichtig, dass der Alltag normal weiter geht. Es musste schließlich weiter gehen.
So zu trauern ist nicht jedermanns Sache.

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Ein paar Jahre später starb mein Vater.
Auch da bin ich für mich nach demselben Schema vorgegangen.
Es hat mir gereicht zu wissen, dass andere Menschen für mich da gewesen wären, aber gebraucht hab ich es nicht. Ich mit mir selbst hat mir gereicht.

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Huhu,

ich würde deine Mutter vorsichtig fragen, was du für sie tun kannst, denn jeder Mensch trauert anders.
Gibt ihr das Gefühl, dass sie sich wirklich mit jedem Wunsch an dich wenden kann bzw. wenn sie (noch) keinen Beistand benötigt, es auch okay ist und sie sich jederzeit bei dir melden kann.

LG