Warum so fanatisch?

Warum sind viele Großeltern so fanatisch nach ihren Enkelkindern? Meine mit eingeschlossen. Was geht in ihnen vor, wenn sie ein Enkelkind bekommen? Ich kann das mit bestem Willen nicht verstehen/mitfühlen. Warum werden sie so übergriffig und aufdringlich? Ich verstehe, sie wollen das Kind ihres Kindes sehen, lieb haben und geliebt werden, aber warum so fanatisch??

Ich habe viel Neffen, die ich sehr sehr lieb habe, weil ich meine Schwestern auch liebe. Da kann ich auch die Omas verstehen, die sich so für ihre Kinder freuen, denn die Enkelkinder sind ja die Zukunft von der Familie und wiederspiegeln ihre Eltern. Ich bin da aber nie so fanatisch, ich frage gelegentlich wie es den Kindern geht, aber frage meine Schwestern nie aus, was, wie, wo die Kinder was machen uns. und rede ihnen nichts ein. Und immer noch verstehe ich den Fanatismus nicht. Vielleicht können mir die Omas hier im Forum mal mehr diesbezüglich erklären.

Vielen Dank

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Ich kann diese Faszination (!) nachvollziehen. Fanatismus erscheint mir hier ein unangebrachtes polarisierenden Wort. Wenn das eigene Kind das man das ganze letzte Viertel Jahrhundert groß gezogen hat selber Kinder bekommt, möchte man es sicher nicht alleine lassen, sondern Anteil nehmen,behelfen, schauen, dass es allen gut geht. Außerdem das ist das Kind meines Kindes. Eine Großeltern Beziehung ist nach den Eltern mit die prägendste für ein Kind. Und ein Teil meiner Gene treffe ich direkt in diesem Kind an. Manche Merkmale überspringen gar die Elterngeneration und finden sich nur in den Enkeln. Enkel sind also auch ein Teil von einem selbst und oft die jüngste Generation einer Familie. Mit ihnen verbunden zu bleiben, bedeutet ein Stück weit mit der Welt dieser Generation - mit der Gegenwart und Zukunft - noch in Kontakt zu stehen, nicht nur von alternden Leuten mit ihren Wehwehchen umgeben zu sein.


Ich finde Eltern die diese Beziehung sabotieren, weil sie denken das Kind ist ihr Eigentum, doch ebenso bedenklich wie Großeltern die meinen, dass sie völlig distanzlos in das Leben ihrer Kinder und Enkel stiefeln. Ich denke im Interesse des Kindes gibt es da auch jede Menge dazwischen.

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Sehr gute Antwort - passt!
LG Moni

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Toll geschrieben! 👍

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Sind definitiv nicht alle ...

Aber ich versteh auch Eltern nicht, die so hohldrehen wegen nem Baby ...

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Genau so wenig verstehe ich eben die Großeltern, die so durchdrehen, sobald ein Kind auf die Welt kommt.

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Hast du deine Eltern denn schon gefragt?

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Nein, weil sie nicht so aufdringlich sind und weit weg leben. Und wenn sie bei uns zu Besuch waren, haben sie sich immer zurückgezogen um uns Freiraum zu lassen, und haben sich nirgends eingemischt (ja, das war tatsächlich so).

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Dann habe ich das falsch verstanden "Meine mit eingeschlossen."

Nun, ich könnte mir vorstellen dass die Grosseltern das Verwöhnen gerne nachholen, weil sie es JETZT ja können. Als sie selber Eltern waren, mussten sie arbeiten und konnten nicht so viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, wie sie es gerne getan hätten und holen dies nun mit den Enkeln nach? Also ist nur so meine Idee jetzt..

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Ich verstehe die Großeltern
Ich glaube Oma und Opa zu sein ist klasse.
Kinder die man verwöhnen darf, für dort man Zeit hat, man keinen Alltagsstress und kann ausschlafen. Das Kind findet deshalb einen meist toll und freut sich Oma zu sein
Klar gibt es die Momente auch als Eltern, aber eben auch diese anderen Momente...

Ich persönlich verstehe nicht diese "baby-sucht " die ältere Damen des öfteren an den Tag legen
Nach dem Motto je kleiner um so besser.
Klar, ich finde Babys auch süß. Aber ich finde auch 4 jähriger toll oder 10 jährige.
Aber hier sind die älteren Damen wie Geier um die Babys gekreist als meine 3 welche waren. Ab ca 4 spätestens Flaute das Interesse deutlich ab.
Natürlich ist ein 9 jähriger nicht so schnuckelig optisch wie ein 1 jähriger und ein 7 jähriger nicht so drollig wie ein 2 krabbelkind. Aber dafür ist das Alter voll interessant und man kann so viel mit ihnen machen!
Aber als die Babys waren, sind Omas, Nachbarinnen und Tanten ständig angetanzt. Haben die rum geschleppt, waren tödlich beleidigt, wenn ich den Kinderwagen stehen lassen habe und den tragesack genommen habe und jetzt nicht schieben konnten. Haben mir "gute" Ratschläge gegeben am laufenden Band und hässliche quietschblaue Polyester strampler abgeschleppt
Ab 4/5 Jahren war es plötzlich langweilig und es wurde ein neues Baby Opfer gesucht!

Ich hab das nie verstanden

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Ich würde den Begriff "fanatisch" auf keine mir bekannten Großeltern anwenden.
Fanatisch finde ich manchmal die heutigen Eltern, die meinen, die alleinige Weisheit in Sachen Kindererziehung zu besitzen... Zum Beispiel die zuckerfreie Ernährung bis aufs letzte Gramm durchdrücken.

Warum ist es fanatisch, wenn man die Kinder seiner Kinder liebt, sich für diese interessiert und Tipps gibt bzw. Erfahrungen teilt? Nur weil jemand meine Meinung nicht teilt und mir seine Meinung ungefragt mitteilt, ist das für mich nicht gleich übergriffig, sondern ggf. Grundlage für eine Diskussion. Wobei ich es völlig ok finde, wenn die Großeltern Dinge anders sehen und machen. Ja, es ist ok, wenn meine Eltern mich nicht vor jedem Handgriff fragen, ob sie dies dürfen oder nicht. Ich empfinde eigenständiges Handeln nicht übergriffig und damit auch nicht fanatisch.

Ich denke, es ist wirklich eine Frage der Sichtweise...

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Was heißt denn für dich fanatisch?

Unsere Eltern sehen unsere Kinder mehrmals wöchentlich oder wir tauschen Nachrichten aus, in denen es auch um die Kinder geht. Wenn Sie Ihre Enkel länger als zwei Wochen nicht sehen, vermissen sie sie schon sehr. In diesen Zeiten wünschen sie sich Fotos von besonderen Anlässen wie Ostern oder Geburtstagen, damit sie auf diese Art daran teilhaben können. Aber auch allgemein schauen sie sich gerne Bilder von uns an. Hören Sie ein paar Tage nichts, fragen Sie, wie es uns und den Kindern geht. Sie schwärmen davon, wie lieb und lustig die Kinder sind.

Wenn unsere Kinder krank sind, weiß das meine Mutter. Entweder ich erzähle es ihr oder ich frage sie um Rat. Wenn mein Vater einkaufen geht, kauft er oft etwas für die Kinder, wenn er etwas Passendes sieht, auch dann wenn er sie aufgrund der Entfernung erst Wochen später sehen kann.
Sie bieten an, dass die Große bei Ihnen Ferien machen kann. Sie freuen sich, wenn Sie unsere Kinder drücken und kuscheln und mit ihnen Quatsch machen können.

Ist dieser Wunsch nach regelmäßigem Austausch, das Vermissen, das Verwöhnen und das Sich-Sorgen und Sich-Liebhaben Fanatismus?
Für uns ist es einfach Familie. Ich finde das normal, dass man seine Familie liebt und dazu gehören auch die Enkel.

Ist es nicht spannend, Kinder bei ihrer Entwicklung zu begleiten? Ist es nicht schön zu sehen, wie sie die Welt entdecken, Freude daran haben und alles so unvoreingenommen erkunden und in sich aufnehmen? Viele Großeltern freuen sich, dass sie das nochmal mit anderen Augen und Erfahrungen erleben dürfen. Sie betrachten es als Geschenk.
Fanatismus käme mir diesbezüglich nicht in den Sinn. Ich finde das menschlich und schön und auch wichtig, dass sie am Leben der Kinder teilhaben wollen. Im Idealfall profitieren die Kinder sogar davon.

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Ich selber weiß natürlich noch nicht wie es sich anfühlt Oma zu sein, bin jetzt frisch Mama geworden. Es ist in beiden Familien das erste Enkelkind. Und ja, meine Schwiegermama und mein Papa sind irgendwo "fanatisch"... Aber ich finde es besser, als völliges Desinteresse zu zeigen.

Bei meinem Papa bin ich mir recht sicher, dass er einiges nachholen will. Er hat damals viel gearbeitet, auch am Wochenende und Überstunden ohne Ende. Ich glaube er will manchmal irgendwie etwas gut machen. Ich lasse ihn, finde es toll wie er sich freut und das Enkelkind "verwöhnen" will. Es schadet meinem Kind ja nicht.

Wenn ich aber daran denke, daß mein Kind irgendwann selbst Mama wird, möchte ich natürlich auch eine gute Oma sein und werde immer da sein. Fanatisch sehe ich hier definitiv positiv, das werde ich dann wohl auch sein 😁🥰

Ubergriffig sehe ich etwas kritischer, das kann auch meine Schwiegermama ganz gut. Aber da ziehe ich klare Grenzen und verteidige meinen Standpunkt.
Letztendlich finde ich es toll wenn Omas und Opas Bezugspersonen sind und viel Zeit mit ihren Enkeln verbringen, ich sehe da für beide nur positives.
Wenn allerdings in die Erziehung ständig mit reingepfuscht wird oder gar nicht auf die Meinung der Eltern eingegangen wird. Bspw würde ja auch schon im Beitrag über mir das mit dem Zucker angesprochen.
Unsere Tochter soll im ersten Jahr auch kein Industriezucker bekommen. Letztendlich ist das unsere Entscheidung für unser Kind in unserer Kernfamilie. Da lasse ich mir auch nicht einreden. Sollte da etwas heimlich gemacht werden, wird es definitiv ein Gespräch geben,falls wir es mitbekommen 😉

Ich werde später auf alle Fälle versuchen, die Regeln meiner Kinder für meine Enkelkinder zu akzeptieren
Immerhin wird meine Erziehung dann 29 bis 30 Jahre wahrscheinlich veraltet sein 😉 das muss man dann auch akzeptieren. Hier gab es auch schon Tipps wie "Schreien lassen". Kurz erläutert wieso wir es nicht machen und es würde Gott sei Dank akzeptiert.

Alles Gute und atme durch, sieh mal das positive an der Begeisterung für die Enkel.

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bei uns ist leider das Gegenteil der Fall ich finde es schön wenn die Großeltern Interesse an den Enkelkindern zeigen und die Eltern unterstützen sicher gibt es auch Großeltern die es übertreiben und sich zu sehr einmischen aber ich glaube die meisten meinen es gut . Ich kann die Eltern teilweise auch nicht verstehen warum sie so einen Hype ums Baby machen da darf die Oma das Kind kaum auf den Arm nehmen und alleine darf sie es sowieso schon gar nicht haben aber später wenn Not am Mann ist oder Mama in Betreungsnot gerät sollen die Großeltern parat stehen .

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Ja. Da bin ich ganz klar bei den Großeltern. Ich finde sie dürfen nicht ausgenutzt werden und ich unterstütze auf keinen Fall so ein Verhalten, seitens Eltern, die meinen, dass die Großeltern immer springen müssen, wenn sie es brauchen. Mir geht es nur um die andere Fälle, die tatsächlich existieren.

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Ich weiss was du meinst, aber Fanatismus hätte ich jetzt da nie als Umschreibung gebraucht.
Ich kann von uns erzählen. Meine Familie ist eher emotional, wir heulen ständig, weil wir von irgendetwas berührt sind. Was haben wir an Hochzeiten schon geflennt 😅 Wir haben einen starken Zusammenhalt. Wie eine andere Userin schon geschrieben hat, tragen die Kinder auch die Gene der Grosseltern. Gerade bei der Jüngsten schlägt voll mein Vater durch. Das gleiche Gesicht! Der gleiche Blick! Gleiche Haarfarbe! Charakter wird sich noch herausstellen 😊 Er wiederum sieht seiner Mutter sehr ähnlich. Vor kurzem habe ich ein Foto von meiner Grossmutter (Urgrossmutter meines Kindes) gesehen und ich habe wirklich erst gemeint, es sei ein Foto von meiner Tochter auf alt gemacht.
Ich denke, dass meine Mutter und ich eine sehr starke Bindung zu einander haben. Wir können einander sehr gut verstehen, sind vom Wesen und vom Aussehen sehr ähnlich. Ich nehme an, dass sie deswegen auch eine starke Bindung zu meinen Kindern hat. Sie schreiben regelmässig kleine Briefchen, kaufen Geschenke, nehmen sie immer bei sich auf. Sie fragen sehr regelmässig nach, telefonieren, geben Tipps zur Ernährung und Erziehung, auch wenn ich nicht immer danach frage. Als fanatisch oder übertrieben sehe ich das aber absolut nicht, sondern als Liebe zu uns.
Die anderen Grosseltern (meine Schwiegereltern) lieben unsere Kinder auch sehr und haben uns schon so viel geholfen und sind immer für uns da. Sie fragen aber nicht regelmässig nach ihnen, würden auch nicht spontan zu Besuch kommen. Es sind eher wir, die mal telefonieren oder fragen für gemeinsames Essen. Sie sind also eher distanziert, dafür auch immer mit Liebe. Sie würden alles geben für uns und die Kinder. Klar, mehr Kontakt wäre für mich auch schön, aber so sind sie eben nicht. Und ich weiss, dass sie nicht aus Desinteresse oder böswillig so sind, sondern es entspricht einfach ihrem Charakter und Familienverständnis.

Beide „Grosseltern-Verhalten“ sind für mich sehr in Ordnung, weil es dem jeweiligen Charakter auch entspricht. Die Kinder lieben alle ihre Grosseltern heiss.
Ich finde es eher „fanatisch“, wenn (vor allem) frischgebackene Eltern durchdrehen, wenn die Grosseltern die Kinder anders ernähren, als sie zu Hause gewohnt sind. Oder nicht so reagieren, wie sie erwarten. Oder oder...
Ich weiss, wenn meine Kinder bei den Grosseltern (bei beiden Parteien) sind, dann sind sie in Sicherheit. Es geht ihnen gut. Dann ist es mir egal, wie sie ernährt werden. Es sind ja nur einige Tage, in denen sie mehr Schokolade oder Chips bekommen. Oder wenn die Grosseltern meine Kinder in dieser Zeit auf ihre Art erziehen. Es ist deren Haus, deren Regeln. Meine Eltern achten sehr auf Tischmanieren, meine Schwiegereltern nicht so. Beides ist mir recht. Sie dürfen den Kindern definitiv auch die Grenzen und Konsequenzen aufzeigen. Ich weiss, dass sie keine Gewalt anwenden, daher lasse ich die Grosseltern machen. Sie haben alle immerhin etliche Kinder gut grossziehen können. Hauptsache die Kinder haben eine gute Bindung zu den Grosseltern und Spass bei ihnen.