Bekommt ihr ungefragt Kommentare zu eurer Lebensgestaltung?

Hallo,
Ich Stelle mir die Frage, weil ich das so nicht kenne, aber oft im Freundeskreis höre, dass gerade die eigenen Eltern übergriffig sind.
Also ich rede nicht von interessiertem Nachfragen zu bestimmten Themen, sondern zu implizierten Vorwürfen, Bevormundung bzw. emotionaler
Erpressung.
Z.b Beleidigt sein, wenn man die Eltern nicht so oft besucht, wie sie es wollen oder sie die Enkel nicht so zur Verfügung gestellt bekommen wie sie es sich vorstellen...
Oder , wann bekommst du denn endlich ein Kind oder ein zweites, wir wollen auch Großeltern werden, dann wird bei der Namenswahl mit geredet und ungefragt in die Erziehung eingemischt....
Was, noch nicht in der Kita?
Was, schon mit 10 Monaten in der Kita?
Also immer mit einem implizierten Vorwurf formuliert.
Oder, wie keine Geschwister fürs Einzelkind?
Noch schlimmer, gar keine Kinder?
Wie gesagt, ich beobachte das bei Freunden, die sich da oft über ihre Eltern beschweren, hört sich ziemlich ungesund an und nicht nach Augenhöhe zwischen den Generationen.....
Wie geht ihr damit um?

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Nein, habe ich nie erlebt, ich hänge mich heute auch nicht in das Leben meiner erwachsenen Kinder rein.
Dinge, die ich toll finde, kommentiere ich gerne, Dinge, die ich anders gemacht hätte, kommentiere ich nicht, es sei denn, ich würde danach gefragt werden.

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♥️

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Nein, sowas kenne ich zum Glück nicht.

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Hallo, übergriffige Kommentare hat sich jeder schon mal abbekommen, von Familie oder Freunden und egal zu welchem Thema. Am besten immer gleich zeigen, dass das nicht gewünscht ist, auch mal klare Worte dazu. Dann hört es meistens auch schnell wieder auf.

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Ja kenne ich, leider. Wie ich darauf reagiere: Nicht mehr antworten, Kontakt reduzieren, Thema wechseln. Nicht dass ich MÖCHTE den Kontakt reduzieren. Aber leider geschieht dies automatisch wenn die Eltern so übergriffig reagieren.

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Meine Mutter, welche man als chronischen Klugscheißer bezeichnen kann, kenne ich es nur in Bezug auf andere Leute. Bei ihren eigenen Kindern hält sie sich zurück.

Mein Vater kann das wiederrum nicht und erklärt gerne lange und ausführlich, wie man was besser machen kann. Gerne auch begleitet von Sätzen wie "...aber du machst ja eh was du willst", womit er recht hat. Zum Glück sehen wir uns nicht so oft und ich muss auch zugeben, dass es mittlerweile deutlich weniger geworden ist.

Meinen Schwiegervater kenne ich nicht. Meine Schwiegermutter ist der Typ amüsierter Beobachter. Hält sich zurück, lässt machen, denkt sich seinen Teil mit einer Portion Altersweisheit.

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Hi,
meine SchwieMu hatte früher solche Anwandlungen, als die Kinder noch kleiner waren. Das hat aber mein meist Mann abbekommen. Das war dann so ganz subtil, indem sie ihm erzählte, dass sie die ganze Nacht nicht schlafen konnte, weil... oder auch gerne mal die Frage „macht das nichts, wenn...“. An guten Tagen konnten wir drüber lachen, an weniger guten hat’s uns genervt. Jetzt sind die Kinder aus ihrem Sorgenalter entwachsen, bzw. noch nicht wieder drin. Wobei wir sie letzthin mit einer Schandtat unsres Großen geschockt haben, jetzt kann sie manchmal deswegen wieder nicht schlafen.🤷‍♀️
Das Gute ist, dass der Bruder meines Mannes jetzt Kinder im Sorgenalter hat, ihr Fokus liegt also nicht mehr bei uns. Und wir können zu viert lästern🤓
Letztendlich meint sie es aber wirklich nur gut, sie ist keine verbitterte Person oder so.

vlg tina

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Was ist denn das Sorgenalter?

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Hi,
das war das Alter unsrer Kinder, in dem sie uns wohl nicht zugetraut hat das zu wuppen oder sich sonstwie Sorgen um unsre Kinder gemacht hat. Das ging schon bis in die erste KiGa-Jahre hinein.
Uns steht jetzt die nächste interessante Phase ins Haus, die Pubertät. Mal sehen, wie sie da so drauf ist.

vlg tina

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Ja, mein Mann und auch ich sind so groß geworden.
Wie wir damit umgehen, hmm ist schwierig. Zu meiner Mutter besteht kein Kontakt, schon mehrere Jahre.
Seine Mutter sehen wir noch, aber nicht mehr so wie früher.
Sie selbst hat keine Einsicht, reden zwecklos. Es gibt nur ihre Sicht! Also ist der einzige Weg Abstand!
Aber ist es wirklich schwierig und sehr schmerzhaft, da wir beide Harmonie möchten. Ich muss gestehen, ich habe Angst, das meine Kinder das gleiche erleben. Da kommen dann auch Äußerungen wie, da ist Oma aber traurig, wenn du nicht bleibst. Willst du für immer bei Oma bleiben? Meine Kinder lieben sie, und so entsteht auch der emotionale Druck.
Reden kann man mit diesen Personen nicht, da sofort geweint wird...
Unser Weg, Abstand. Wenn es sich zuspitzt, dann mal länger, wenns gerade harmoniert okay.
Oft ist es so, dass sie selbst so groß geworden sind. Meine Mutter hat ihre Mutter gepflegt, meine Schwiegermutter ihre Eltern. Da war wahrscheinlich auch immr diese Gefühl von ich bin verantwortlich. Auch Sätze wie, ich bin froh das ich dich habe, su sorgst dich um mich.
Sie sind selbst so aufgewachsen und machen die Fehler bei ihren Kindern. Sie vergessen, dass die Kinder nicht ihr Eigentum sind.
Letztens viel der Satz, ich will in kein Altenheim. Hmm, was heißt das? Eins meiner Kinder soll mich pflegen? Ist es wirklich die Aufgabe der Kinder? Nein! Aber bei den Kindern kommt an, Mama hat mich ja auch groß gezogen, ja, aber es hat sie niemand gezwungen! Iwann muss man die Kinder ziehen lassen und zusehen wie man alleine klar kommt!
Das ist nicht kalt, nicht herzlos, nein.

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Absolut zu 100% richtig, dem gibts nichts mehr hinzuzufügen 👌🏻

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Ja, das kenne ich.

Wie ich damit umgehe?

1. prüfen, ob etwas dran ist.
Wenn der Ton passt, prüfe ich wohl gemeinte Ratschläge durch aus.

Passt es anteilig für mich. Prima. Dann freue ich mich und teile es mit.
Passt es nicht, ok, dann habe ich das für mich herausgefunden und gehe nicht weiter darauf ein.


2. Sind es Wiederholungen?

Sind es die immer gleichen, teilweise noch dazu als Fähnchen im Wind (heute so, morgen Gegenteil und sie selbst haben das niiiiiie so gesagt)

dann habe ich 2 Ohren. Zum einen rein, zum anderen raus.


3. Nicht rechtfertigen.

Ich mache es so, weil ich davon überzeugt bin.
Keine Begründung WARUM ich es so mache; nur die Klarstellung , DASS ich es so mache.

Wer mich kennt, weiß, dass ich vieles prüfe und gerne auch Tipps annehme; aber eben nicht allem blind folge.

Wer nicht locker lässt und mir vorwirft, ich würde nicht zuhören, nichts annehmen, immer nur dagegen sein.... der zeigt mir, dass die Person mich nicht kennt, mir noch nie zugehört hat, meine Entscheidungen ignoriert und von sich selbst spricht, nicht von mir.

2 Ohren: zum einen rein, zum anderen raus.


4. Grenzen setzen.

Wer nicht nur redet, sondern auch handelnd übergriffig wird, der muss damit leben, dass ich darauf reagiere

- klare Ansage (Vorwarnung)
- Umsetzen, was ich sage.
Wer dann behauptet, ich hätte nie was gesagt, der hat nicht zugehört oder mich ignoriert.


5. innerlich verabschieden.

Wer mich übergeht, nicht zuhört, zuhört aber mich dabei übergeht, klein redet, Vorwürfe macht, mich als Mensch ignoriert, nicht ernst nimmt und dann wütend wird

kurz um: mich nicht respektiert....

tjo, dem bin ich nichts wert. Und wem ich nichts wert bin, mit dem vergeude ich nicht mein Leben.


Respektvolle Distanz reicht oft aus. Grüßen: ja, nicht hintenrum über diejenigen lästern: ja (ich muss mich ja nicht auf deren Niveau begeben)

alles mit mir machen lassen: nein.



Wobei ich zugeben muss: mit Verwandten (meinen) und Bekannten (die aus gutem Grund keine Freunde sind) klappt das gut.

Meine Eltern sind tot und den Großeltern meines Kindes klappt es sehr gut. Wir haben von Anfang an unsere Grenzen abgesteckt, die uns Sicherheit geben , vertrauen uns und gehen von gesundem Menschenverstand aus. Ebenso sind wir auf einer Linie und sprechen lieber direkt was an, als in schlechter Stimmung umeinander rumzuschleichen.

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Das finde ich super. Vor allem, weil Du Dich als Mensch wertschätzt und Ernst nimmst und zu Deiner Überzeugung stehst.

Ich bin erzogen worden, "es allen Recht zu machen" und es fällt mir schwer, mich aus dieser Rolle freizustrampeln. Aber es wird langsam... Menschen wie Du sind ein gutes Beispiel für mich.

Alles Gute! #klee

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Ich finde das sehr traurig, das sind dysfunktionale Familien in meinen Augen.
Ich kenne das zum Glück nicht.
Meine Eltern lieben mich bedingungslos, egal wen ich als Partner wähle, welchen Beruf ich ausübe oder ob und wie viele Kinder ich bekomme.
Ich habe oft wechselnde Männer/ , Frauen, bin also bisexuell, Kinder sind kein Thema und beruflich mache ich immer Mal was anderes....

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Hallo,

in dem Sinne nicht. Klar kommen schon mal ein paar Kommentare und Anmerkungen zur unserer Lebenplanung, aber nicht als Vorwurf, eher als Einwurf, Nachfrage, Meinung, Anmerkung,...

Entweder diskutiere ich darüber, oder ich stelle klar, dass das so unsere Planung ist und wir damit zufrieden und glücklich sein müssen.

Im großen und ganzen empfinde ich das nicht als Einmischung in unser Leben, eher als Interesse, auch wenn es manchmal hart an der Grenze ist.

Meiner Mutter habe ich auch erstmal klar machen müssen, dass sie ihren Mundschutz regelmäßig, sprich täglich, wirklich reinigen muss und sorgsam mit ihm umgehen muss. Da habe ich mich auch ungefragt eingemischt, ob sie das in dem Moment gerade hören wollte oder nicht.

Also von daher versuche ich es, auch wenn es nicht immer einfach ist, locker zu sehen. Aber dieses "locker sehen" übe und versuche ich seit fast 50 Jahren zu praktizieren.

VG