Autopanne und Stress *Silopo*

Hallo zusammen, ich möchte Mal eure Meinungen zu einer Situation hören und wissen ob ich übertreibe. Dafür muss ich länger ausholen.
Meine Mutter und ihr Freund sind seit 10 Jahren zusammen(Fernbeziehung 250km Entfernung). Habe zu ihm ein super Verhältnis. Meine Mutter hebt ihn auf ein Podest und hält im Zweifelsfall nie komplett zu mir. Er ist allerdings wirklich ein korrekter Typ weshalb ich von Anfang an mit ihm gut klar kam. Meine Mutter ist im letzten Jahr schwer erkrankt und erholt sich im Moment von der Krankheit im Zuge derer ich immer SEHR viel für sie da war. Ihr Freund konnte aufgrund von Bindung an sein Zuhause logischerweise nicht in räumlich in dem Maße da sein wie Ich. Ich vermute dass ihm das zu schaffen machte weshalb dann im Zuge der Krankheit hin und wieder der Vorwurf an mich kam ich könnte ja Mal mehr für meine kranke Mutter tun. Damit hat er mich ein paar Mal zum weinen gebracht da ich übermäßig viel für meine Mutter während der Krankheit getan habe. Soweit zum Hintergrund und dem Vorwurf ich könnte ja Mal mehr tun.
Gestern Abend 21 Uhr erreicht mich ein Anruf von meiner Mutter, ihr Freund ist auf dem Weg von ihr zu ihm liegengeblieben (nach 50 km Fahrt). Sie fragt mich ob ich schnell zu ihr fahren kann (15 Minuten mit Auto), sie ihren Freund+Hund abholen kann, ich währenddessen bei ihr warte, sie nach 1,5h mit meinem Auto wieder da ist und ich dann wieder nach Hause fahre. Ich sage zu ihr am Telefon dass mein Auto aber voll ist und die Rückbank nicht frei, meine Mutter daraufhin ist egal ich soll trotzdem kommen. Habe auch noch gefragt ob nicht das Auto der Nachbarin zur Verfügung steht daraufhin meinte meine Mutter nein. Bin dann also hoch von der Couch und mich auf den Weg gemacht. Angekommen bei meiner Mutter guck sie in mein Auto und stellt plötzlich fest dass ihr Freund+hund da ja wenig Platz haben. Daraufhin klingelt sie bei der Nachbarin mit Auto, die beiden kommen raus steigen ins (größere) Auto der Nachbarin und fahren los. meine Mutter ruft mir noch ein schnelles danke für den Einsatz hinterher. Ich stehe also da wie der letzte Depp und frage mich warum die Nachbarin plötzlich doch verfügbar und kann also wieder nach Hause fahren.
Meine Mutter kann nun nicht verstehen was mich gestört hat.
übertreibe ich ?

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Naja ist doch etwas doof gelaufen, da du ja extra auf den Platzmangel hingewiesen hast. Ich kann aber verstehen, dass deine Mutter zuerst bei der Familie um Hilfe bittet und nicht bei den Nachbarn.
Hätte mich auch kurz geärgert an deiner Stelle. Vielleicht war deine Mutter einfach zu aufgeregt, um klar zu denken.

Rede nochmal kurz mit ihr und dann würde ich die Sache auch vergessen.

Zu der anderen Geschichte: rede in Ruhe mit dem Freund deiner Mutter. Insgesamt finde ich es nicht okay, wenn man sich hin und her wirft, wer mehr für eine kranke Person tut.
Vor allem hat jeder unterschiedliche Toleranz- und Stresspegel.
Jemand kann für eine kranke Person sein Leben aufopfern und hat keine Probleme damit, der andere würde selber daran zugrunde gehen.

Jeder soll nur so viel helfen, wie man selber auch verkraftet....

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Ich finde die ganze Situation komisch, aber unterm Strich dann auch wieder nicht weiter schlimm.

Generell finde ich es nachvollziehbar, dass sich deine Mutter dein Auto leiht und nicht das der Nachbarin. Gerade momentan will das ja auch nicht jeder.

Aber was war denn da auf der Rückbank? Hätte man das denn nicht ausladen können?
Das wäre für mich der logische Weg gewesen, entweder du machst schon zu Hause schnell die Rückbank frei oder ihr erledigt das bei deiner Mutter schnell zusammen.

Aber wie dem auch sein, die ganze Situation ist letztendlich keinen Aufreger wert und du bis so ja sogar noch besser weggekommen als wenn sie dein Auto genommen hätte und du stundenlang hättest warten müssen.

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Hallo,

ich finde tatsächlich, dass du übertreibst.

Während der Krankheit warst du für deine Mutter da. Das war sicher stressig, aber ist es bei einer intakten Beziehung nicht normal, dass man auch etwas zurückgibt?
Ihre überstandene Krankheit hat mit der Situation auch gar nichts zu tun finde ich. Das hättest du nicht erwähnen müssen - oder verlangst du nun ewige Dankbarkeit, die dir deine Mutter nun auch ständig präsentieren muss?

Ich hätte folgendes gemacht:
Rückbank eben frei räumen und losfahren... ist doch auch nicht so weit gewesen.

Das mit der Nachbarin ist eben doof gelaufen, beabsichtigt war es von deiner Mutter sicherlich nicht. Also Schwamm drüber!
Wenn dir mal etwas passiert lässt du dir vielleicht auch lieber von vertrauten Menschen als von Nachbarn helfen.

LG

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danke für eure Antworten. die Nachbarin=sehr gute und hilfsbereite Freundin meiner Mutter
Die Krankheit habe ich deshalb erwähnt da ich mir während dieser oft anhören musste ich tu zu wenig. Naja und dazu kam dass ich am morgen mit meiner Mutter und ihrem Freund ne ziemliche Meinungsverschiedenheit hatte naja jedenfalls danke für eure Antworten 😀

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Nein, du übertreibst nicht. Es scheint eine grosse Erwartungshaltung zu geben.
Deine Mutter und ihr Partner wirken in deiner Schilderung fordernd, und erwarten mit einer grossen Selbstverständlichkeit, dass du zur Verfügung stehst.
Beruht die Hilfsbereitschaft auf Gegenseitigkeit, oder stehst du einfach in endloser Schuld, weil deine Mutter dich grossgezogen hat? Die Erkrankung der Mutter war/ist vermutlich das nächste Todschlagargument um jederzeit einseitig Hilfestellung einfordern zu können.


Über den gestrigen Abend würde ich keine Worte mehr verlieren, es klingt, als ob deine Mutter und ihr Freund deine Ansicht egal wäre. Nächstesmal würde ich jedenfalls mal nicht rennen.