Raus aus dem Dorf! Ich ertrage es nicht mehr

Hallo liebe Mamis.

Ich habe meinen Mann kennengelernt und bin zu ihm aufs Dorf gezogen.

Ich hab mir nix bei gedacht, da wir Keine Kinder hatten und ich in die Nächste Großstadt zur Arbeit gefahren bin und generell das Haus nur zum Essen und Kochen genutzt habe.

Jetzt haben wir 2 kleine Kinder und ich merke jeden Tag, seit der ersten Schwangerschaft, wie mich das Dorf hier zerfrisst.

90 Prozent sind alle Leute die riesige Teure Häuser beziehen und ums verrecken nichts verkaufen und untereinander mit Grundstücken und Besitz konkurrieren.

Es gibt hier keine Einkaufsmöglichkeit. Nichts. Meine Armen Kinder :(

Immer wenn ich meine Mama besuche (sie wohnt in einem Ruhigen Gebiet einer Großstadt) dann bin ich so glücklich. So aufgeblüht und fühle mich lebendig.

Hier Sterbe ich ab. Verliere mich selbst... Ich erkenne mich nicht wieder. Ich war so Modebewusste und gepflegt. So aktiv. Seit ich im Dorf bin, habe ich denk ich mal aus Depression mich gehen lassen...

Mein Mann sagt er will hier nicht weg, und meint es ist überall so scheise :D außerdem haben wir hier einen von Enten vollgeschissenen Baggersee um die Ecke den er vergöttert 😩.

Ich fühle mich hier so einsam und weiß eig garnicht was ich mit diesem Post bezwecken will!

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Hi,
ich glaube ich kann dich verstehen. Bin auch der Liebe wegen aufs Land gezogen. Wenn ich nach Hause fahre, ist es oft wie eine Wiedergeburt und ich bin traurig wenn ich zurück aufs Land muss.
Aber im Alltag komme ich hier sonst gut klar. Der Anfang war hart, aber ich habe mir ein paar Freunde gesucht, die auf meiner Wellenlänge sind und habe aktiv Kontakte geknüpft in Vereinen und über mein Kind. Das hat sehr geholfen beim Ankommen und beim Aktivitäten finden.
Such dir doch 1, 2 Hobbies oder auch Gleichgesinnte (also Zugezogene). Meine beste Freundin hier kommt aus einer Großstadt. Wenn wir die Schnauze voll haben von der Umgebung hier, ab ins Auto und shoppen in der City oder ab ans Meer.
Mit meinem Kind mache ich auch Ausflüge weiter weg, wenn ich keinen Bock auf das ländliche Programm hier habe.
Ich denke, wenn du dir ein paar Highlights schaffst, kann man mit dem Alltag wohl leben und sieht vielleicht auch wieder die Vorteile am Landleben. Nur nicht den Kopf hängen lassen!

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Soll "ALTE Leute" heißen und nicht alle 😂

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Also ich hätte schon in der ersten Schwangerschaft, als es dir so erging, eine Lösung mit meinem Mann gesucht. Du bist nicht glücklich auf dem Dorf? Verstehe ich, ich hab es auch mal versucht und fühle mich in einer ruhigeren Stadtgegend viel besser, weil ich mir nicht so abgeschnitten vorkomme. Dein Mann hängt an einem See? Das sollte nicht mehr Bedeutung haben als eine immer größer werdende Depression.

Ich schätze allerdings, dass du auch nach einem Umzug noch unzufrieden sein könntest. Meist steckt da nämlich mehr hinter, als nur die räumlichen Umstände. Ihr solltet beide eure Standpunkte hinterfragen und einen Kompromiss finden.

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Da du keine konkrete Frage stellst, kann ich dir keinen Rat geben - den hätte ich aber wohl eh nicht. Denn bei mir ist es genau andersrum. Ich will aufs Dorf zurück. Weg von den Stadtgeräuschen, dem Konsum, der Enge, dem Asphalt. Wir wohnen des Berufs wegen in der Stadt und suchen nun schon ewig ein Häuschen. Es gibt nichts. Und jetzt zu Corona-Zeiten erdrückt mich die Enge unserer (großen!) Stadtwohnung.

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Hallo,


wie alt sind denn Eure Kinder?

Habt Ihr einen Kindergarten, eine Krabbelgruppe, Kinderturnen, Grundschule in Eurem Ort? Und planst Du, nach Deiner Elternzeit (falls Du zurzeit welche in Anspruch nimmst?) wieder zu arbeiten?

Wie weit ist die Großstadt, in der Dein Job ist, entfernt? Wie weit wohnt Deine Mutter entfernt? Hast Du die Möglichkeit, Dich regelmäßig mit einer "alten" Freundin zu treffen?

Fragen über Fragen ;-), ich finde die Antworten jedoch sehr entscheidend. Glück und Zufriedenheit sind nämlich etwas, das man selbst in sein Leben bringt. Wenn man die Dinge positiv gestaltet, kann man mit Vielem glücklich sein.

Ich finde, es gibt nicht nur "schwarz-weiß" (Dorf oder Stadt), sondern auch viele "Grautöne" dazwischen. Das könnten bei Euch z.B. eine Spielgruppe/ein Kinder-Kurs in der Stadt sein sowie natürlich möglichst auch eine/r in Eurem Dorf. Alte Kontakte/Freundschaften aufrecht erhalten, neue ergeben sich leichter, wenn man sich nicht unter Druck setzt. Weniger ist da manchmal mehr, aber ein, zwei nette Bekanntschaften würden sich über die Kinder sicherlich ergeben. Spätestens ab dem Kindergartenalter klappt das oft (fast) von allein.

Regelmäßig Zeit mit einer "alten" Freundin verbringen (das kann durchaus auch zu Hause sein, mal zum Frühstück, mal abends mit einer Pizza, nachmittags beim Spaziergang mit den Kindern und gelegentlich natürlich auch gern mal in der Stadt, sich selbst etwas gönnen ohne die Kinder (Stadtbummel, Therme, Sport, Café-Besuch, Friseur, ein gutes Buch, ..., wenn möglich auch regelmäßig gemeinsam mit dem Partner), aber auch mit den Kindern regelmäßig kleinere (und auch mal größere) Ausflüge machen.

Wenn man regelmäßig unterwegs ist (nicht nonstop!) und über die Woche verteilt Dinge "vor hat" (bewusst nicht täglich!), lernt man die Zeit, die man zu Hause verbringt, ganz anders zu schätzen, finde ich.

Wichtig ist, dass Ihr (Du und Dein Mann) in Ruhe miteinander sprecht. Was ist Jedem von Euch wichtig, was wünscht Du Dir von ihm sowie an Möglichkeiten (damit meine ich keinen Umzug in die Stadt) und "umgekehrt". Nur wer redet (ohne Vorwürfe dem Anderen gegenüber!), dem kann bekanntlich geholfen werden. Und ein ganzes Stück weit muss man sich auch selbst helfen, die Dinge zu verändern. Das, was Du schreibst, klingt ein wenig, als ob Ihr Euch gegenseitig emotional "runter zieht" und das ist absolut kontraproduktiv.

Klar sind in der aktuellen Situation viele Dinge schwierig bis noch gar nicht wieder umsetzbar, aber es ist ja nicht alles "unmöglich" oder "ausgeschlossen".

Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig weiter!?

Viele Grüße & alles Gute,

Kathrin

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Hallo, wenn du schon lange unwohl fühlst. Warum redest du nicht sorfort mit deinem Mann?
Mein Mann und ich sind von Stadt auf Dorf gezogen. Hier leben auch jüngere Familien. Hier gibt auch nur Dorfladen und sonst muss man fahren.
Aber warum schreibst du arme Kinder? Hast du sie gefragt ob sie glücklich sind? Wie alt sind eure Kinder?

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Warum beugst du dich so dem Willen deines Mannes?

Du hast es probiert und du bist unglücklich.

Rede mit deinem Mann.

Bevor ich jahrelang unglücklich bin würde ich gehen.

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Genau das ist der Grund warum meine größte Angst ist irgendwann in der Stadt leben zu müssen, wenn Einkaufen und Modebewusstsein da die Prioritäten sind und für "sich gefunden haben" stehen. ... Ich sehe es genau anders, man findet sich erst wenn man den ganzen oberflächlichen Krempel abgelegt hat ...

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Was meinst du mit „meine armen „?

Du siehst nur das Negative, weil du einfach keine positiven Aspekte sehen willst! Das zeigt schon deine Ausdrucksweise „von Enten vollgeschissenen Baggersee“

Ich bitte dich! Du bist erwachsen! Da solltest du mal etwas rationaler das Für und Wider benennen können.

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Besitzt dein Mann dort das Haus?
Denn das würde einen Umzug erschweren.

Hast du jemals Fuß gefasst im Dorf?
Also Leute kennengelernt?
Ich glaube nämlich wenn man gute Freunde findet, fühlt man sich überall wohl.
Zumindest war es bei mir so.

Ich habe hier in der Heimat meines Mannes meine Ausbildung gemacht. Kurz vor Schluss lernte ich ihn kennen und wir haben uns hier eine Wohnung gesucht. Meine Schulkollegen waren natürlich nach der Ausbildung weg (internationale Schule).
Also blieb mir nichts anders übrig als mich unters Volk zu mischen.
Die ersten Jahre arbeitete ich in einer ortsansässigen Firma, die brachte mir natürlich viele Bekanntschaften und ein paar wenige aber gute Freunde. Im Laufe der Jahre wurden es mehr. Darunter sind viele, die ebenfalls zugezogen sind. Ergab sich einfach so, vielleicht gerade weil man dadurch schon mal eine Gemeinsamkeit hatte.
Nach 8 Jahren kam das erste Kind und ab da fand ich es hier einfach nur noch toll.
Ich finde es schön, wenn Kinder naturnah aufwachsen können und dadurch automatisch ein größerer freier Radius gegebenen ist.
Man kennt sich auf dem örtlichen Spielplatz, dadurch ergaben sich bereits in jungen Jahren viele Freundschaften für unsere Kinder.

Ja, der Anfang war hart, da verstehe ich dich auch. Aber man muss den Menschen auch eine Chance geben. Idioten wohnen überall.

Du schreibst, dass du zur Arbeit in die nächste Großstadt gefahren bist. Kann man davon ausgehen, dass diese nicht allzuweit entfernt ist?
Wenn ich Stadtfeeling brauche bin ich z. B. in 20 Minuten mit dem Auto dort. Also ein Katzensprung. So fühle ich mich wohl, denn ich kann beides haben, wenn ich will.
Meine Heimat ist ca. eine Autostunde von hier entfernt. Natürlich fühle ich mich dort in der Gegend nach 20 Jahren immer noch zu Hause, schließlich sind dort meine Wurzeln, aber ich habe dort nur noch eine Freundin und meinen Bruder. Der Rest wohnt nicht mehr da oder der Kontakt ist im Sande verlaufen. Kein Stein bleibt auf dem andern, wenn du verstehst.
Es liegt an dir was du aus deinem Leben machst, nicht am Ort.