Wieso bin ich so

Hallo ihr lieben

Ich hab eine Angewohnheit die ich nicht richtig einschätzen kann.

Ich putze die Wohnung hab aber das gefühl das es immer dreckig ist. Am Abend fühle ich mich wohl. Ich hab eine 1 jährige Tochter ich schaff halt nicht immer alle Ecken...

Morgens wenn ich aufstehe und die Sonne in die Wohnung strallt fange ich an Flecken zu sehen und werde richtig schlecht gelaunt fühle mich dreckig und ekelhaft..

Das ist total komisch.

Meine Mama war und ist eine sehr sehr saubere Frau es musste alles glänzen. Ich habe es als Kind und Jugendliche gehasst alles musste gerade stehen. Und jetzt wenn ich aufstehe und Flecken sehe denke ich mir immer würde es bei meiner Mutter so aussehen?

Es ist nicht dreckig hier aber manchmal komm ich nicht zu alles mit Kind. Mich nervt diese Angewohnheit so sehr. Ich will immer das es so sauber wie bei meiner mama ist warum ist es soo wie kann ich dagegen ankämpfen

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Oooh, da kann ich dich sehr gut verstehen! Mir geht es genauso! Meine Mutter ist so wie deine und ich schäme mich auch schon immer, wenn ich Besuch bekomme, obwohl ich immer sehr gründlich putze. Nun, mit Kind, so gründlich nur noch, wenn wirklich Besuch kommt. Früher hab ich mich halb tot geputzt, bevor meine Mutter gekommen ist 😅. Ich glaube, da hat uns einfach die Erziehung sehr geprägt. Mittlerweile, und Dank einer Schwiegermutter, die da nicht so extrem ist, habe ich gelernt, mich und meine Wohnung so hinzunehmen, wie wir sind. Denn meine Schwiegermutter oder ihr Haus empfinde ich auch nicht als dreckig, obwohl es dort nicht so glänzt wie bei meiner Mutter. Mit Arbeit und Kind muss der Haushalt manchmal eben hintenanstehen und wir versinken deshalb trotzdem nicht im Dreck. Ich denke, dass sich das irgendwann sicherlich auch bei dir einstellen wird. Ich sehe das Putzverhalten meiner Mutter mittlerweile eher als zwanghaft an, aber jeder muss sich wohlfühlen, das ist wichtig. Sie bügelt z. B. sogar Socken, auf diese Idee würde ich niemals kommen 😳. Versuch dich zu entspannen. Was mir gerade auch sehr hilft, weil mein neuer Job mir noch mehr Zeit stiehlt, war die Anschaffung eines Saugroboters mit Wischfunktion. Da fühlt man sich gleich deutlich weniger dreckig 😉.
Mach dir keine Sorgen, bei dir ist es bestimmt sauber genug!
Mir hat auch geholfen, dass ich in der Babyzeit häufiger bei anderen Müttern zu Hause war und gesehen habe, dass dort auch mal Krümel unter dem Hochstuhl liegen. Habe mich da ja auch nicht geekelt und denke, dass mit Kind die Prioritäten einfach verschoben werden (müssen).
Liebe Grüße und ein schönes Osterfest!

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Schau mal bei RTL 2 da gabs auch so Leute mit einem Putztick, die haben erzählt dass sie mind. 5Stunden jeden Tag putzen müssen. Als Therapie sollten sie dann mit einem Messie dessen Messiewohnung entrümpeln;-)
Ich würde es beobachten ob es zwanghaft wird/ist und wie sehr die Sauberkeit deine Laune beeinflusst. Also ob z.B. andere Hobbies/Tätigkeiten darunter leiden, also du nicht x machen kannst, weil du ja putzen musst.

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Hallo du liebe danke dir,

Du machst mir richtig Mut.

Ja meine bügelt auch Socken und Unterhosen


Ich hoffe sehr ich komm davon los.

Ich bin sicher nicht wie sie aber ich denke immer was würde sie nur sagen. Oder ich denke mir ich wäre gerne so wieso bin ich so unordentlich..

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Ja meine bügelt auch Socken und Unterhosen
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das finde ich allerdings ziemlich krass.

Denk auch immer daran, dass du deinen Haushalt machst, wie du es eben machst. Dein Kind ist noch so klein und es ist ganz normal, dass man eben nicht so viel Zeit für den Haushalt hat.

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Ist es schon zwanghaft oder noch "nur Angewohnheit?"
Perfektionismus und/oder leidet dein Selbstwert, wenn es nicht perfekt genug ist?

Hast du Angst vor der Reaktion deiner Mutter (auch wenn sie nicht anwesend ist).

Kannst du dich selbst akzeptieren, wenn es nicht super sauber ist? Bekommst du dann Selbstzweifel?
Oder ärgert dich "nur" das Aussehen der Wohnung, stellst dich selbst aber dabei nicht in Frage?

Je nach Heftigkeit würde ich eine Therapie in Erwägung ziehen?
Warum? Damit du deinem Kind nicht Selbstzweifel, Zwanghaftes etc. vorlebst und sich das Ganze dann an ihr wiederholt.

Ist es noch nur eine Macke und du kannst auch mal 5egrade sein lassen, kannst auch eine Stunde mit deinem Kind spielen OHNE schlechtes Gewissen, solange es noch nicht sauber "genug" ist,
dann würde ich überlegen, wie sehr es dich stört, wann es dich stört. Putzplan in die andere Richtung. Zeiten für's Putzen und der Rest ist NICHT putzen ;-)

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Soll ich dir mal was sagen? Ich hasse geleckte Wohnungen. Ich fühle mich dort dermaßen unwohl, weil man sich nicht mal traut ein Stück vom Kuchen abzubeißen, denn es könnte ja ein Krümmel am Boden landen.
Wohnungen mit Kleinkinder, die blitzeblank sind und nichts rumliegt mag ich noch weniger, denn da finde ich, dass sich das Kind gar nicht richtig entfalten kann und die Eltern vermutlich mehr Zeit mit Putzen verbringen anstatt mit dem Kind.

Halbwegs sauber ist völlig ausreichend und das klingt bei dir danach.
Also mach dir da mal keine Gedanken und schon gar kein schlechtes Gewissen.

Du bist du und nicht deine Mutter.
Vergleiche dich nicht mit anderen.

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Ich schließe ich "abnehmerin" an, ich fühle mich in geleckten Wohnungen jede Minute unwohl. Das sind Ausstellungsräume und keine Wohnung, in der man es gemütlich hat. Die armen Kinder, die in sowas aufwachsen müssen, ich war so eines. Furchtbar, eine Mutter zu haben, für die tägliches putzen putzen putzen Lebensinhalt ist, das Sofa nicht besetzt werden darf, wo die Kissen in Reih und Glied drapiert sind. Ab da, wo ich klar denken konnte, schwor ich mir, dass ich nicht so werde - und ich hab es Gottseidank geschafft.
Bei mir kann jederzeit Besuch kommen, es ist aufgeräumt und sauber. Wenn er aber vom Boden essen will, muss er das zuhause tun, ich nehm dafür Teller.
Mensch nabel Dich endlich vom Putzwahn Deiner Mutter ab, sonst flüchtet Dein Kind so schnell wie ich - und viele Männer kann man übrigens auch sehr schnell aus dem Haus putzen.Sauber reicht, geleckt ist Zwang.
LG Moni

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Hihi, jetzt musste ich an den Spruch einer ehemaligen Arbeitskollegin denken "Bei mir kann man vom Boden essen uns ist danach satt" 😅

Nein, eigentlich war es eine sehr ordentliche Frau.

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Hi Moni,
prinzipiell verstehe ich völlig, was du meinst.
Ich habe mich daher lange sehr falsch gefühlt, aber Ordnungswahn uns Putzfimmel sind nicht unbedingt zwanghaft.
Es kann natürlich ein Zwang sein, aber es kann auch etwas anderes sein, z.B. eben eine (evtl. schwache) Form von Asperger.
Ich möchte das nur sagen, weil es mir so geht und ich leider erst sehr spät erfahren habe, warum ich so bin wie ich bin und woher ich es habe. Heute ist mir alles klar und das erleichtert mich enorm. Vielleicht hast du recht und die TE muss sich einfach nur abnabeln, aber vllt. ist es auch anders.
Ich persönlich wäre jedenfalls froh gewesen, wenn ich das alles viele Jahre früher gewusst hätte.
Das soll keine Kritik sein, Moni, aber ich habe lange gegen solche rationalen Sprüche wie deine angekämpft, bis ich endlich wusste, warum mich manche gar nicht verstehen können.

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Ich verstehe dich sehr gut. Meine Mutter war auch so: Täglich mindestens 2h geputzt, alles am selben Fleck, Unterhosen gebügelt und akkurat gefaltet. Mich hat das auch immer gestresst, dass ich das selbst nicht hinbekommen hab, dass es überall glänzt - vor allem wenn sie zu Besuch kam. Und dann meinte sie eines Tages zu mir, sie wünschte sie hätte das als ich klein war geschafft mich wichtiger zu nehmen als eine saubere Wohnung und dass sie es bewundert, dass ich lieber mit meinem Sohn spiele als zu putzen. Seither bin ich "geheilt".

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Ich habe so eine mama und bin damit aufgewachsen.. ich als kind fande es total schlimm eine Mutter zu haben die so ist..
Ich habe bald 4 kinder und bin alleine.. ich mache morgens meinen Haushalt, abends putze ich , saugen am tag 2 mal..
Ich selbst.. pflege meinen Haushalt..aber niemals flippe ich so aus wie meine mutter..
Rumgeschreie, schlechte laune..usw..
Sie beschimpfte uns sogar als messis..weil wir unsere zimmer nicht aufgeräumt hatten..täglich um 6 uhr morgens kam sie mit dem Staubsauger und schmiss uns ausm bett., auch sonntags ..da war es um 7..

Ich drücke dir die daumen das du , es los wirst, es scheint eine schlimme qual zu sein..,
Ich wübsche dir das beste..
Und hoffe das du schnell eine Lösung für dich findest

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Hallo Hallo,

Ich arbeite seit einem Jahr als Reinigungskraft in einem Seniorenheim, mein Blick und mein Gefühl zur Sauberkeit hat sich dadurch total verändert! Wir waren vorher schon sauber klar aber durch meine Arbeit bin ich mittlerweile noch sauberer geworden!
Ich wische täglich Staub und die Wohnung auch, ich staubsauge auch täglich!

Am schlimmsten sind die Wasserhähne zuhause, die müssen glänzen wie auf Arbeit 🤣
Ich kann auch z.b auf keine öffentliche Toilette gehen ohne das mein Blick wandert 😂
Wir waren vor Corona meine Schwiegermutter nach ner Op im Krankenhaus besuchen, ich war dort echt schockiert wie die in einem Krankenhaus putzen! Die Ecken voller Dreck und Toiletten unter aller Sau!
Wundert mich mittlerweile kaum noch das die Senioren bei uns aus dem Krankenhaus ständig Krankheiten mitbringen, wenn dort auch die Desinfektion so läuft wie das putzen!😡
Ich find nun meine Angewohnheit nicht wirklich schlimm ich lebe damit, hingegen urteile ich nicht über Wohnung von Freunden oder Familie da schau ich auch nicht! Nur komischerweise über öffentliche Toiletten oder wie gesagt im Krankenhaus!
Ich glaub schlimmer ist meine Waschmittel Sucht und das ich so gern Wäsche wasche😂😂😂
Also ich kann es nachvollziehen wie du denkst! Aber man darf auch alles nicht so eng sehen😉


Liebe Grüße

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Ich bin auch so und in sehr vielen Dingen bin ich extrem akribisch.

Vielleicht bringt es dir jetzt nichts, wenn ich dir sage, dass bei diverse Züge von Aspberger festgestellt wurden. Aber extremer Perfektionismus ist evtl. auch oft eines von vielen Merkmalen. Bei mir muss auch alles gerade stehen und die Stifte in bestimmter Reihenfolge sortiert sein, und und und Das nervt einen selbst, ich weiß.
Asperger es wird zu einem sehr hohen Anteil vererbt.

Ich will dir nicht aus der Ferne einreden, dass du ein (leichter) Asperger bist, wie ich, aber denk mal drüber nach.
Hast du einen Partner? Mein Mann ist eher der chaotische Typ und das ist für mich zwar teils sehr nervig, aber auch sehr bremsend im positiven Sinne.
Du musst irgendwie lernen, zu akzeptieren, dass nicht alles perfekt aussieht.
Es ist auch schwer, zu sagen "heute nicht mehr", wenn man wieder 1000 Sachen sieht, die gemacht werden müssen.
Oder kannst du einen Raum haben, der ziemlich gut ist?
Das hilft mir persönlich. Ich gehe dann ins Wohnzimmer, wo eigentlich immer alles fast perfekt ist und werde ruhig. Die Küche sehe ich mir dann auch mal besser gar nicht an.

Klingt wahrscheinlich für viele verrückt, was ich hier schreibe, aber egal.

Wenn deine Tochter erst 1 Jahr ist, bist du sicher wesentlich jünger als ich. Für mich war es sehr langer Lernprozess für Jahre, aber es geht irgendwann.

Ich drücke dir die Daumen und hoffe, du schaffst es, dir mal Scheuklappen aufzusetzen und die Dinge zu akzeptieren.